Dein Monats-Update
.png?auto=compress&w=800&fit=max&dpr=2&fm=webp)
Heute schreiben dir: Leoni Bender, Jürgen Döschner und David Schmidt
.png?auto=compress&w=800&fit=max&dpr=2&fm=webp)
Liebe Kolleg*innen,
klar ist: Die Klimakrise kann man nicht abwählen!
Egal, wie im Einzelnen die neue Regierung aussehen wird: Sie wird sich dieser großen Schicksalsfrage der Menschheit stellen müssen. Gemessen an der Dimension der Bedrohung müsste die Klimakrise über allen anderen Themen und Krisen an der Spitze der Agenda der neuen Bundesregierung stehen.
Wir wissen allerdings nicht erst nach diesem Wahlkampf, in dem die Klimakrise von Politik und Medien fast durchgängig ignoriert wurde, dass die Chancen dafür schlecht stehen. Die AfD, die den menschengemachten Klimawandel leugnet, hat ihren Stimmenanteil verdoppelt. Die Union, die künftig den Kanzler stellt, will selbst die zaghaften Klimaschutz-Maßnahmen der Vorgängerregierung (wie etwa das GEG) wieder rückgängig machen. Es droht Stillstand, wenn nicht gar Rückschritt bei den Anstrengungen zur Begrenzung der Erderhitzung.
Umso größer ist die Verantwortung der Medien (Öffnet in neuem Fenster), unsere Verantwortung als Journalist*innen. Wir sind nicht die Zuschauer*innen, die das Drama vorne auf der Bühne beobachten und beschreiben. Wir sind die Bühne! Wir sind es, die die Botschaften der Politiker*innen transportieren. Wir laden ein, suchen aus, setzen Themen – oder eben nicht.

Guten Journalismus in Zeiten der Klimakrise zu machen wird immer schwieriger. Und zugleich wird die Verantwortung des Journalismus im Abwehrkampf gegen die Klimakrise immer größer. Deshalb freuen wir uns, zu verkünden: Heute startet die Ausschreibung für den Deutschen Preis für Klimajournalismus 2025 – bis zum 15. April könnt ihr euch mit euren besten Recherchen bewerben. Die Preisverleihung findet am 13. Juni auf der Jahreskonferenz von Netzwerk Recherche statt.
Außerdem schreiben wir in diesem Jahr erstmals ein Recherchestipendium für investigative Recherchen aus. Je öfter die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft die Klimakrise versuchen zu ignorieren, desto lauter, desto intensiver müssen wir Journalist*innen über diese Krise berichten – über ihre Ursachen und Folgen, über die Profiteur*innen und die Verlierer*innen, über Lösungen und Hindernisse. Wir freuen uns, gute Recherche-Ideen mit bis zu 4.000 Euro unterstützen zu können. Bewerbungen sind bis zum 15. April möglich.
P.S.: Du willst genau wie wir mehr gute Berichterstattung über die Klimakrise sehen? Wir kommen der Sache einen Schritt näher, wenn du die Ausschreibung für den Preis (Öffnet in neuem Fenster) für Klimajournalismus oder unser Stipendium (Öffnet in neuem Fenster) in deinem Netzwerk teilst!
📣 Netzwerk News
MEDIENKLIMA mit Clara Pfeffer
Über die Ergebnisse der Bundestagswahl möchten wir auch in unserem nächsten Medienklima-Call diskutieren: Dafür laden wir dich am Donnerstag, den 6.3. um 19 Uhr zum Gespräch mit der Hauptstadtkorrespondentin, Klimajournalistin und SPD-Expertin Clara Pfeffer ein.
.png?auto=compress&w=800&fit=max&dpr=2&fm=webp)
Nach einem kurzen Gespräch zwischen Pfeffer und unserer Moderatorin Jule Zentek bleibt dir Zeit, Fragen zu stellen und dich mit anderen Klimajournalist*innen zu vernetzen.
Wenn du als Journalist*in arbeitest, kannst du dich am 6. März um 19 Uhr über diesen Link zuschalten:
Meeting ID: 625 3159 4549
Passcode: 641552
💡 Klimajournalismus: Unsere aktuellen Empfehlungen
Im Channel #zeigmal auf Slack sammeln wir aktuelle Recherchen und Empfehlungen aller Netzwerkmitglieder. Einmal im Monat stellen wir sie im Newsletter vor.
Krautreporter: Jetzt beginnt der Angriff auf die Klimaziele
Klimaschutz spielte im Wahlkampf der Parteien kaum eine Rolle. Auch die Medien haben versäumt, das Thema auf die Agenda zu setzen und in diversen Debattenformaten kritisch nachzufragen. Das machen sich die Gegner*innen der ohnehin zu laschen Klimaschutzziele im Hintergrund für gezielte Attacken zunutze, schreibt Krautreporter Rico Grimm. Zur Analyse (Öffnet in neuem Fenster)
ZDF frontal: Klimapolitik im Wahlkampf
Obwohl viele Menschen Klimapolitik nach wie vor für sehr wichtig halten, spielte sie als Wahlkampfthema kaum eine Rolle. Einer der Gründe: Der Streit um das sogenannte Heizungsgesetz der Ampel-Koalition. Das will die Union nach ihrem Wahlsieg in der jetzigen Form wieder zurücknehmen. Doch dagegen regt sich Widerstand, schreiben Jörg Brase und Nathan Netzwerk-Mitglied Niedermeier für ZDF frontal. Zur Recherche (Öffnet in neuem Fenster)
Correctiv: Das Lobby-Netzwerk von Friedrich Merz
Correctiv-Recherchen von Annika Joeres und Gabriela Keller zeigen, welche Unternehmen nach der Wahl von der Nähe zu Friedrich Merz profitieren könnten. Schon jetzt stimmt das CDU-Wahlprogramm teils wortgenau mit Forderungen der Chemie- und Metallindustrie überein. Correctiv ist eine von vielen Nicht-Regierungsorganisationen, auf die CDU/CSU derzeit gezielt Druck auszuüben (Öffnet in neuem Fenster) versuchen. Zum Beitrag (Öffnet in neuem Fenster)
Flip: Neues Format Flip-Briefing
Das neue Format Flip-Briefing befasst sich mit der Wirtschaft von morgen: Jeder Newsletter gibt dir einen gebündelten Überblick über die Nachrichten, Recherchen und Debatten der Woche. Die Briefings werden unter anderem von Netzwerk-Kernmitglied Leoni Bender verfasst. Zum Briefing (Öffnet in neuem Fenster)
Handelsblatt: Wahlprogramme der Parteien im Klima-Check
Vor den Wahlen untersuchte das Handelsblatt die Wahlprogramme der Parteien im Klima-Check: Was wollen die großen Parteien in Sachen Klimaschutz und Energiewende verändern? Wie realistisch sind die Pläne? Und wo gibt es Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Parteien? Zum Klimacheck (Öffnet in neuem Fenster)
Spiegel: Warum Deutschland an seinen Klimazielen festhalten muss
Während des Wahlkampfs brachte die FDP ins Spiel, dass Deutschland erst 2050 klimaneutral wird, nicht mehr 2045. In seiner Analyse erklärt Jonas Schaible, warum das der Wirtschaft nicht helfen würde – dafür aber die europäischen Klimaschutzziele in Gefahr bringen könnte. Zum Text (Öffnet in neuem Fenster)
Klimareporter: Wie Merz seine Kritik am grünen Stahl härten könnte
Nach einer Äußerung Friedrich Merz’ war um die Dekarbonisierung energieintensiver Industrien wie Eisen, Stahl und Chemie eine öffentliche Debatte entbrannt. Fachleute halten ein „Weiter so“ in Grün für diese Zweige in Deutschland für nicht realistisch, schreibt Jörg Staude in seinem Überblicksstück (Öffnet in neuem Fenster).
Golem: Was aus der E-Fuels-Produktion in Chile wurde
Hanno Böck, Autor des Industry Decarbonization Newsletters (Öffnet in neuem Fenster), nimmt in seiner Recherche für Golem ein E-Fuels-Projekt in Chile unter die Lupe, an dem sich Siemens Energy und Porsche beteiligten. Versprochen war dort E-Fuels-Massenproduktion, Realität geworden ist nur eine kleine Pilotanlage. Die Recherche deckt eine brisante Personalie auf. Zur Recherche (Öffnet in neuem Fenster)
Wings: Unter Haien
Klimareporter Florian Sturm berichtet von einer Citizen-Science-Expedition an der nordspanischen Küste, bei der ein Meeresbiologe Laien mit auf seine Tauchgänge nimmt, wo sie Raubfische hautnah erleben, erforschen und sie zu schützen lernen. Zur Geschichte (Öffnet in neuem Fenster).
📢 Jobs, Stipendien, Termine, Workshops
Das Investigation Support Scheme von IJ4EU (Öffnet in neuem Fenster) unterstützt investigative Cross-border-Recherchen in Europa mit Zuschüssen zwischen 5.000 und 50.000 Euro. Eine Bewerbung ist bis 10. März möglich.
Vom 19. bis 21. März gibt Netzwerk-Mitgründerin Leonie Sontheimer in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin einen Workshop zu Klimajournalismus auf Social Media (Öffnet in neuem Fenster). (Teilnahmepauschale: 300 Euro)
Die Riff freie Medien gGmbH vergibt 2025 zwölf Recherche- und Weiterbildungsstipendien (Öffnet in neuem Fenster) mit jeweils 5.000 Euro zum Thema „Der Wert der Natur“. Gefördert werden journalistische Projekte, die sich mit der ökologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedeutung der Biodiversität auseinandersetzen. Bewerbungsschluss ist der 20. März.
Die Heinrich-Böll-Stiftung in Washington, D.C., vergibt Transatlantic Media Fellowships (Öffnet in neuem Fenster) mit bis zu 4.000 USD (etwa 3.000 Euro) für Reise- oder 1.500 USD (1.400 Euro) für digitale Recherchen. Einer der Themenschwerpunkte ist die Climate & Environmental Policy in den USA, Kanada oder der EU. Bewerbungsfrist: 24. März.
Das Centre for Investigative Journalism bietet am 27. und 28. März eine Einführung in investigative Klima-Recherchen (Öffnet in neuem Fenster). Der Kurs findet auf Zoom statt und kostet für Freelancer £120 (etwa 144 Euro).
Netzwerk Recherche vergibt (Öffnet in neuem Fenster) mit der Olin-Stiftung Recherche-Stipendien zum Thema Umwelt/Ökologie und mit Ecosia Förderungen zu Klima/ Biodiversität (max. 5.000 Euro). Ab diesem Jahr werden diese aber nicht mehr laufend vergeben, sondern nur noch zweimal jährlich: Die nächste Bewerbungsfrist ist der 31. März.
Bis zum 31. März kann man sich außerdem im Rahmen des International Journalists’ Programme für einen zweimonatigen Auslandsaufenthalt in der Türkei bewerben (Öffnet in neuem Fenster). Fünf Stipendien von jeweils 4.000 Euro werden vergeben.
Innerhalb des „Earth Investigation Programme“ (Öffnet in neuem Fenster) fördert Journalismfund Europe regelmäßig grenzüberschreitende investigative Projekte in Europa mit dem Fokus auf Umwelt. Die Frist für die nächste Bewerbungsrunde endet am 3. April.
Für Berufseinsteiger*innen findet vom 11. bis 13. April die Youth Media Convention in Berlin (Öffnet in neuem Fenster) unter dem Motto „Hot Take: Klimajournalismus” statt. In Workshops, Medientouren und Panels geht es darum, neue journalistische Ansätze zu entwickeln und gängige Narrative zu hinterfragen. Die Anmeldephase startet ab dem 1. März 2025.
In Bochum findet zur gleichen Zeit, vom 11. bis 13. April, die „Media Climate Justice: Research, Skillsharing, Hacking“ (Öffnet in neuem Fenster) Spring School statt. Hier stehen digitale Recherchepraktiken, Klimajournalismus und Klimaaktivismus auf TikTok im Fokus. Anmeldungen sind bis zum 31. März möglich.
Das FRONTIERS Science Journalism Residency Programme bietet jungen Journalist*innen die Möglichkeit, für drei bis fünf Monate mit europäischen Forschungseinrichtungen zusammenzuarbeiten. Ziel ist es, komplexe wissenschaftliche Themen besser verständlich zu machen. Es werden bis zu zehn Stipendien vergeben (Öffnet in neuem Fenster), Bewerbungen sind bis zum 6. Mai 2025 möglich.
Das Pulitzer Center vergibt mehrere klimabezogene Stipendien, darunter das „Climate & Labour Reporting Grant“ für die Auswirkungen des Klimawandels auf Arbeitsplätze und das „Ocean & Fisheries Reporting Grant“ für Themen rund um Ozeane und Fischerei. Die Stipendien werden fortlaufend vergeben (Öffnet in neuem Fenster).
Das GIJN hat einen „Guide to Investigating Fossil Fuels“ veröffentlicht, der Journalist*innen dabei hilft, die fossile Brennstoffindustrie zu durchleuchten. Der Leitfaden behandelt Themen wie Unternehmensstrategien, Lobbyarbeit und Greenwashing. Hier geht’s zu Guide (Öffnet in neuem Fenster).
Bis zum nächsten Mal!
Leoni, Jürgen & David
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