Dein Monats-Update

Heute schreiben dir: Leoni Bender und Theresa Leisgang

Hallo Netzwerk,
in diesem Newsletter findest du wie immer alles, was du in den nächsten Wochen in Punkto Klima & Journalismus nicht verpassen solltest: Stipendien, Termine, Gossip und eine Ladung Inspiration für Klima-Geschichten aus dem Netzwerk.
Nächste Woche ist es soweit! Am 13. Juni vergeben wir in Hamburg zum zweiten Mal den Deutschen Preis für Klimajournalismus – gemeinsam mit Netzwerk Recherche. Wir spüren es ganz deutlich: Der gesellschaftliche Backlash gegen Klimathemen macht auch vor Redaktionen nicht halt. Es wird zu wenig über die Auswirkungen der Klimakrise gesprochen, egal ob es um Berge in der Schweiz oder die bröckelnde Demokratie geht. Umso wichtiger, dass wir als Netzwerk die stärken, die trotzdem dranbleiben. Der Preis ist mit insgesamt 6.000 Euro dotiert und wird in den Kategorien Hauptpreis, Investigativ, Lokal und Ehrenpreis verliehen.
Wer kein Ticket für die Jahreskonferenz von Netzwerk Recherche hat, kann die Preisverleihung mit Keynote von Christian Stöcker auch im Live-Stream verfolgen. Alle Infos zum Event gibt es bei LinkedIn (Öffnet in neuem Fenster) und auf unserer Website, wo später auch die besten Klima-Recherchen 2025 zu finden sein werden: www.klimajournalismuspreis.de (Öffnet in neuem Fenster)

🔥 Netzwerk News
Große Freude!
Die Jury hat getagt, zum ersten Mal vergeben wir ein Stipendium: Der freie Radio-Journalist Philipp Lemmerich und Alexandre Nhampossa aus Mosambik erhalten 4.000 Euro für ihre investigative Klimarecherche – ermöglicht durch unseren Partner Ecosia. Danke für diese Unterstützung, wir sind gespannt auf die Geschichte!
Beyond Wirtschaftsjournalismus
Zum zweiten Mal lädt die AG Wirtschaft zum Live-Treffen in Hamburg. Am Donnerstag, den 12. Juni, geht es um die Frage “Was ist guter Wirtschaftsjournalismus?”. Zwei Plätze gibt es noch für das Programm ab 12 Uhr mit einem Impuls von Malte Kreutzfeldt (Table.Media (Öffnet in neuem Fenster)) und viel Zeit für Diskussion unter Kolleg*innen. Bewerbung mit kurzem Text über dich noch bis Ende dieser Woche per Mail möglich: mathis@oija.de (Öffnet in neuem Fenster). Mehr Infos auch im Slack im Channel #AGwirtschaft!
Es ist 5nach12
Die letzte Staffel unserer 5vor12 Klima-Briefings ist gerade zu Ende gegangen – im Schnitt waren über 100 Kolleg*innen in jedem Briefing und viele der Diskussionen über Desinformation, Lobbys und die wachsende Macht rechter und neoliberaler Netzwerke werden uns noch länger beschäftigen.
Damit 5vor12 im Herbst weitergehen kann, brauchen wir dringend eine bessere Finanzierung! Wenn du gerade nicht spenden (Öffnet in neuem Fenster) kannst, willst du uns vielleicht eine Mail an netzwerk@klimajournalismus.at (Öffnet in neuem Fenster) schicken? Feedback wie dieses zeigt Stiftungen den Wert, den der Austausch für deine journalistische Arbeit hat: “Derzeit schreibe ich an einem Jugendbuch zum Thema Klimaschutz und bin für die vielen Anregungen und Gesprächspartner sehr dankbar. Danke für euer großes Engagement.” (Wir danken dir, Lucia 😉.)
Aus dem erweiterten Netzwerk
Im Kernteam machen wir uns gerade viele Gedanken über die Rolle des Journalismus in diesen Zeiten – damit sind wir nicht allein. KLIMA° vor acht (Öffnet in neuem Fenster) hat vor einigen Monaten eine neue Kampagne gestartet und schon viel Geld eingesammelt, um eine Klima-Sendung zur Primetime ins Fernsehen zu bringen. Und die Psychologists4Future haben gerade nochmal einen Appell (Öffnet in neuem Fenster) veröffentlicht: “In dieser Petition fordern wir von Medienschaffenden eine mutige, faktenbasierte und konstruktive Berichterstattung, die die Dringlichkeit der Klima- und Gesellschaftskrisen klar benennt. Statt Verharmlosung und False Balance braucht es Orientierung, wissenschaftliche Einordnung und adäquate Lösungsorientierung. Die Medienschaffenden sollen ihre Verantwortung als Vierte Gewalt voll umfänglich wahrnehmen.”
💡 Klimajournalismus: Unsere aktuellen Empfehlungen
Im Channel #zeigmal auf Slack sammeln wir aktuelle Recherchen und Empfehlungen aller Netzwerkmitglieder. Einmal im Monat stellen wir sie im Newsletter vor.
BR Kontrovers: Bauen im Überschwemmungsgebiet
Bauen ist in Überschwemmungsgebieten grundsätzlich verboten – allerdings gibt es zahlreiche Ausnahmen, wie eine Datenanalyse des Bayerischen Rundfunks zeigt. Die BR-Journalistinnen haben dafür Informationen des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung ausgewertet, die zeigen: Zwischen 2006 und 2023 ist die Bebauungsdichte in Überschwemmungsgebieten in Bayern um 12 Prozent gestiegen. Zum Video (Öffnet in neuem Fenster)
Arte: Klima Krise Kunst
In der 53-minütigen Doku geht Netzwerk-Mitgründerin Leonie Sontheimer der Frage nach, ob Kunst Menschen für Klimaschutz gewinnen kann – und traf dafür zeitgenössische Größen wie Ólafur Elíasson, Sebastião Salgado und Agnes Denes. Zum Film (Öffnet in neuem Fenster)
Doktor Whatson: So schlimm wird der Klimawandel für uns
Die menschengemachte globale Erwärmung verschärft Ungleichheiten, zwingt Menschen zur Flucht und bringt ganze Volkswirtschaften ins Wanken. Und trotzdem glauben viele, es gäbe jetzt Wichtigeres. In dem YouTube-Video von Doktor Whatson wird deshalb der Frage nachgegangen: Was kommt in den nächsten 25 Jahren auf uns zu? Zum Video (Öffnet in neuem Fenster)
ARD/hr Kinderredaktion: Klimagefühle
Die neue Animations-Serie für Kinder setzt genau da an, wo wir oft in Krisenzeiten nicht hinschauen: im Inneren. Die kurzen Folgen machen Klima-Gefühle sichtbar, besprechbar und verständlich. In fünf kurzen Episoden begegnen Kinder und Jugendliche je einem liebevoll animierten Gefühl – von Angst über Wut bis Hoffnung. Zur Serie (Öffnet in neuem Fenster)
Flip: Die Bärentöter
Trophäenjäger aus aller Welt kommen nach Rumänien, um dort die größten Bären Europas zu töten. Dabei ist die Trophäenjagd in der EU eigentlich verboten. Wie kann das sein? Flip hat gemeinsam mit dem rumänischen Investigativ-Medium Rise Project undercover dazu recherchiert – in fragwürdigen Online-Foren, bei deutschen Jagdreise-Agenturen und tief im rumänischen Wald. Zum Text (Öffnet in neuem Fenster) (€)
ZDF Frontal: Die Grünen – Aufstieg und Krise einer deutschen Partei
Noch vor wenigen Jahren lagen die Grünen in Umfragen bei bis zu 28 Prozent. Heute liegt die Partei bei weniger als der Hälfte. Was steht hinter dem Absturz der Partei? Und was ist geblieben von ihren Zielen und Versprechen? Diesen Fragen geht der Dreiteiler nach und begleitet dabei Führungsfiguren der Partei. Zur Doku-Serie (Öffnet in neuem Fenster)
Republik: Erfolgreich gescheitert
Als sich Kopenhagen 2012 das Ziel setzte, bis 2025 CO₂-neutral zu werden, erregte das weit über die Grenzen Dänemarks hinaus Aufmerksamkeit. Das ambitionierte Vorhaben scheiterte zwar knapp – doch die Emissionen sanken um ganze 80 Prozent. Die Lehre, die das Schweizer Magazin Republik daraus zieht: Ambitionierte Ziele wirken als starker Antrieb, selbst wenn sie nicht ganz erreicht werden. Zum Text (Öffnet in neuem Fenster)
Correctiv: Irreführung bei nachhaltigen Fonds
Fondsanbieter in Deutschland mussten bei Hunderten vermeintlich grünen Fonds und ETFs Begriffe wie “Klima” oder “nachhaltig” aus dem Namen streichen. Der Grund: Die Nachhaltigkeitsversprechen waren laut der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) oft irreführend oder unklar. Insgesamt sind Einlagen in Höhe von mindestens 150 Milliarden Euro betroffen. Zum Text (Öffnet in neuem Fenster)
Golem: Diese Wasserstoff-Fähre ergibt wenig Sinn
Der Schiffsverkehr verursacht rund zwei Prozent der globalen CO₂-Emissionen. Als klimafreundliche Alternativen gelten Methanol und Ammoniak, beide aus grünem Wasserstoff hergestellt. Die norwegische Fähre MF Hydra fährt mit verflüssigtem Wasserstoff, der aus Deutschland geliefert wird – obwohl Norwegen selbst viel erneuerbare Energie hat und die Produktion in Deutschland sich verzögert. Und wo genau der Wasserstoff herkommt, will niemand sagen. Zum Text (Öffnet in neuem Fenster).
📢 Jobs, Stipendien, Termine, Workshops
Von 13. bis 14. Juni findet in Hamburg die Jahreskonferenz von Netzwerk Recherche statt (Öffnet in neuem Fenster), wo nicht nur die besten Klima-Recherchen 2025 prämiert werden. Es gibt auch wieder einen Klima-Track, den wir vom Netzwerk Klimajournalismus mitkuratiert haben.
Bei den International Journalists’ Programmes (IJP) sind aktuell wieder zwei Austauschprogramme ausgeschrieben: Bis jeweils 15. Juni kann man sich sowohl für ein zweimonatiges Reise- und Arbeitsstipendium nach Großbritannien (Öffnet in neuem Fenster) als auch nach Israel (Öffnet in neuem Fenster) bewerben.
PlanetNarratives und die MOIN Filmförderung vergeben ein einmonatiges Recherchestipendium (Öffnet in neuem Fenster) mit 10.000 € Förderung und einem Apartment im Grünen Bunker in Hamburg. Ziel ist es, zu zeigen, wie Filme gesellschaftlichen Wandel beeinflussen – und wie dieses Wissen helfen kann, Krisen wie Klima, Artensterben oder Demokratiegefährdung besser zu bewältigen. Bewerbungen sind bis zum 15. Juni möglich.
Das Projekt Aktie.Earth (Öffnet in neuem Fenster) veranstaltet am 17. Juni von 17 bis 19 Uhr auf der Dachterrasse der DUH in Berlin ein Panel über Umwelt-Whistleblowing. Einer der Speaker*innen ist der Investigativjournalist Daniel Drepper. Hier geht’s zur Anmeldung (Öffnet in neuem Fenster).
Die European Geosciences Union (EGU) fördert mit ihrem Science Journalism Fellowship (Öffnet in neuem Fenster) Medienprojekte über Forschung in den Geo-, Planeten- oder Weltraumwissenschaften. Es gibt bis zu 5.000 €, Bewerbungsschluss ist der 17. Juni.
Konstruktiv über die Klimakrise berichten: Wie das gelingen kann, das erklärt Sara Schurmann vom Netzwerk am 25. Juni in Hannover bei der ARD-ZDF-Medienakademie. Weitere Infos und Anmeldung hier (Öffnet in neuem Fenster).
Ab sofort können sich (angehende) Journalist*innen für ein fünftägiges Klima-Seminar an der Münchner Journalistenschule ifp anmelden, das am 27. Juli startet. Referentinnen sind Theresa Leisgang und Leonie Sontheimer vom Netzwerk. Anmeldeschluss ist der 27. Juni, mehr Infos gibt es hier (Öffnet in neuem Fenster).
Bis Ende Juni könnt ihr euch für den FH-Lehrgang Nachhaltigkeitskommunikation & Klimajournalismus in Graz bewerben, an dem auch das Netzwerk Klimajournalismus Österreich beteiligt ist. Details zu den Kosten und Stipendien gibt’s hier (Öffnet in neuem Fenster) und ein Interview mit dem Lehrgangsleiter lest ihr hier (Öffnet in neuem Fenster).
Das HSJP-Stipendium fördert kritisch-konstruktiven Wirtschaftsjournalismus mit bis zu 15.000 Euro, verbunden mit Mentoring-Programm durch Flip. Gesucht wird eine herausragende Rechercheidee für eine bessere Wirtschaft (Öffnet in neuem Fenster). Bis zum 30. Juni können sich Journalist*innen (Altersgrenze 35 Jahre) bewerben, die bereit sind, drei Monate in Vollzeit an dem Projekt zu arbeiten.
Das European Journalism Centre hat in Zusammenarbeit mit der NOVA-Universität Lissabon die erste Ausschreibung für das neue “Journalism Science Alliance”-Programm veröffentlicht, das wissenschaftlich fundierten investigativen Journalismus unterstützt (Öffnet in neuem Fenster). Gefördert werden Projekte mit bis zu 50.000 Euro. Die Bewerbungsfrist für die erste Runde endet am 04. August.
Laufend: Das Recherche-Collectiv Bellingcat fördert investigative Recherchen im Bereich Wildtiere und Umwelt (Öffnet in neuem Fenster), die Open-Source Methoden beinhalten.
Laufend: Mit dem Rainforest Reporting Grant unterstützt das Pulitzer Center journalistische Berichterstattung über tropische Regenwälder in drei Schlüsselregionen berichten wollen: Amazonien, Zentralafrika und Südostasien. Hier geht’s zur Bewerbung (Öffnet in neuem Fenster).
Bis zum nächsten Mal!
Theresa & Leoni

PS: Wir danken unseren Partner*innen für den Deutschen Preis für Klimajournalismus – allen voran natürlich Netzwerk Recherche! Auch ohne die Unterstützung von der Ecosia GmbH, der EWS Schönau, der taz Panterstiftung, Klima vor 8 und Rossmann wäre der Preis nicht möglich. Vielen Dank für die großzügigen Spenden! Falls du Menschen kennst, die den Preis 2026 stiften wollen, freut sich Jürgen Döschner über eine Mail an: preis@klimajournalismus.de (Öffnet in neuem Fenster)
PPS: Kennst du die Arbeit unserer Kolleg*innen in Österreich? Der Newsletter des Netzwerk Klimajournalismus (Öffnet in neuem Fenster) Österreich informiert jeden Monat über Termine, Stipendien, Ressourcen und Klimajournalismus, der aufgefallen ist. Wir sind Fan.
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