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Hallo sagt Tschüß

Aschendorffs Anzeigenblatt erscheint Samstag letztmalig

Wie Anfang Februar Angekündigt wird das Anzeigenblatt „Hallo" aus dem Verlag Aschendorff letztmalig erscheinen und verteilt werden. Die einen wird das freuen, weil sie „Anzeigenblättchen" für Papierverschwendung halten. Es wird auch Menschen geben, die diese kostenlose gedruckte lokale publizistische Grundinformation vermissen, auch die mit dem Blatt verteilten Discounter-Beilagen, in denen man nach Schnäppchen Ausschau halten konnte. Wie die Prospekte zukünftig zum Konsumenten kommen, wird man sehen. DieZeiten ändern sich. Aldi-Prospekte kann man sich per Whats App ordern, Netto und Lidl haben sie in ihren Apps hinterlegt, was allerdings den Besitz eines halbwegs aktuellen Smartphones voraussetzt.

Der Schritt von Aschendorff sämtliche Anzeigenblätter (auch die in Ostwestfalen) zum 1. Mai einzustellen wurde bundesweit registriert. Und er fand in dieser Rigorosität keine Nachahmer. Trotz unser Nachfragen haben wir vom Aschendorff-Verlag keine Zahl bekommen, wie viele Hallo-Mitarbeiterinnen und ihren Mitarbeiter ihren Job verloren haben. Es ist von gravierenden betriebsbedingten Kündigungen auszugehen, insbesondere bei Aschendorff direkt, wo die meisten Boten (etwa 1500)  beschäftig waren, wo es keine Mitbestimmung, also keinen Betriebsrat im Unternehmen gibt. Für einen ganz kleinen Teil, etwa 110 Mitarbeitern, konnte vom Betriebsrat der Aschendorff Logistik ein Interessenausgleich und ein Sozialplan mit Abfindungen vereinbart werden. Teilweise sollen Hallo-Mitarbeiter auch in anderen Unternehmensteilen des Verlages Beschäftigung gefunden haben.

In einem vierspaltigen Editorial verabschiedet sich mit der Ausgabe 18/2023 das Team der Anzeigenblattgruppe Münsterland. Die liebe Leserin und der liebe Leser werden darüber informiert, dass dies nun die letzte Ausgabe ist, die sie heute im Briefkasten haben. Es werden noch einmal die bekannten Gründen referiert, die für die Einstellung ausschlaggebend waren: Die Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg, Inflation, Energiekrise und Kostensteigerungen beim Papier, Mindestlohn usw.

Um mit einem nonchalanten „Vielleicht vermissen Sie unser „Blättchen" sogar ein bißchen" zu enden. Tschüß. (fb)

Bild: Demnächst nicht mehr im Briefkasten: Hallo, inklusive Beilagen von Aldi, Lidl, Marktkauf, Rossmann, E Center, Rewe etc.pp.. Foto: MVZ

Hier unser erster Beitrag zum Thema:

https://steadyhq.com/de/munstersche/posts/bfd369ae-19cf-43a6-819f-ddc59e17005c (Öffnet in neuem Fenster)


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