Monatslese #47
"Wie ehrlich bist du zu dir selbst?”
Seit einer Woche ist sie draußen, unsere erste Folge im neuen Jahr. Und im neuen Look! Gefällt er euch? Auch wenn Tina sagt, wir sollen die 5 vor der aktuellen Staffel nicht so betonen, feiern wir sie insgeheim natürlich sehr – vor allem, dass so viele von euch MONIs von Anfang an dabei sind und Folge für Folge immer wieder Neue dazukommen. Happy, you’re here!
Was auch in dieser Staffel bleibt: unsere monatliche Eisbrecher-Frage. Und die hatte es auch dieses Mal wieder in sich, wie ihr - wenn ihr es noch nicht getan habt - am besten selbst hört. P.S.: Macht’s nicht wie Tina, schnappt euch am besten vorher euren Lieblingssnack ;-)
Viel Spaß beim Anhören!
Hier geht es direkt zur Folge auf Spotify (Öffnet in neuem Fenster) oder auf iTunes (Öffnet in neuem Fenster).
Was erwartet euch?
SPOILER: Unsere Bücher in Folge #47
Doris Knecht – Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe (Öffnet in neuem Fenster)
Natasha Lunn – Conversations on Love (Öffnet in neuem Fenster)
Seyda Kurt – Hass (Öffnet in neuem Fenster)
Iris Wolff – Lichtungen (Öffnet in neuem Fenster)
Vom Buch zum Film
In der Folge erzählt Tina davon, wie sie sich mit der Netflix-Verfilmung von Jane Austens Klassiker “Persuasion” einen schönen Sonntag auf dem Sofa gemacht hat – und wir kamen nach der Aufnahme kurz ins Plaudern über Buchverfilmungen. Davon gibt es nämlich aktuell so einige, die sogar für Oscars nominiert sind. Eine davon ist POOR THINGS (Öffnet in neuem Fenster) mit Emma Stone in der Hauptrolle. Regie führte Yorgos Lanthimos, der sich in das Wagnis stürzte, den “schwarzhumorigen” Roman von Alasdair Gray (Öffnet in neuem Fenster) in einen bildgewaltigen, award-winning Film zu verwandeln. Ich (Anne) war im Kino und ich habe so einige Feelings dazu …
POOR THINGS (Öffnet in neuem Fenster) erzählt die Geschichte der Bella Baxter, einer female Version des Frankenstein Monsters. Eine erwachsene Frau, der nach einem Suizid-Versuch das Gehirn ihres ungeborenen Babys’ eingesetzt wird. Uff, ja genau. Sie wohnt bei ihrem “Schöpfer”, Godwin Baxter, ziemlich grandios gespielt von Willem Defoe. Der weltberühmte Chirurg sieht in Bella vor allem ein Experiment, das es aber auch vor der Welt zu beschützen gilt. Aber nicht mit Bella, die zunehmend ihren eigenen Willen entdeckt und endlos neugierig alles Neue aufsaugen und entdecken will – eben ganz Kleinkind ohne Impulskontrolle. Es sind vor allem die Männer im Plot (die ihr übrigens auch auf dem Buchcover subtil im Make-Up erkennen könnt), die Bella besitzen, kontrollieren, steuern und prägen wollen – quelle surprise, oder? Wie sich Bella entwickelt und was da sonst noch so alles passiert, verrate ich natürlich nicht. Worüber ich allerdings oft nachdenke, sind die Kritiken zum Film. Es sei eine Reproduktion des male gaze und der Misogynie, der Bella ausgesetzt ist – nur ein weiterer Film eines männlichen Directors, der einen Roman eines männlichen Autors (übrigens aus dem Jahr 1992, krass?) verfilmt. Ich saß im Kino und dachte: “Ok cool, dass der das rafft. Dass der das schafft, so ein Drehbuch umzusetzen.” Und frage mich jetzt: Am I wrong? Bin ich in die Falle gelaufen? Dann erinnere ich mich: Ich würde Emma Stone mein Leben anvertrauen und ich vertraue ihr besonders, wenn es um ihre Auswahl der Filmrollen geht, die sie in den letzten Jahren angenommen hat. Und Bella Baxter ist vielleicht the most iconic of them all. Ich empfehle euch unbedingt diese Perle von einem Blog-Artikel zu den “Eras” der Bella Baxter (Öffnet in neuem Fenster).
Um noch einmal auf das Thema Buchverfilmung zurückzukommen, denn darum geht es hier ja gerade eigentlich. Einer meiner ersten Gedanken im Kino war tatsächlich “Das wär ne geile Buchidee gewesen.” – bis mir wieder einfiel, dass die ja ein Typ in den 90ern schon hatte. Aber vielleicht ist die Bella, die sie am Ende ist, eine ziemlich gute Vorlage für so viele folgende Romanfiguren, die einfach einen Fick darauf geben, was Männer über sie denken. Fingers crossed.
Vorfreude aufs Frühjahr
Es ist mal wieder absolut unmöglich, alle Frühjahrsnovitäten zu lesen. Vier davon, die uns besonders interessieren, haben wir euch hier zusammengestellt – und wir bleiben optimistisch, dass wir die sogar wirklich lesen werden. Auch hier: Fingers crossed … ;-)
Theresia Enzensberger – Schlafen (Öffnet in neuem Fenster)
Franziska Gänsler – Wie Inseln im Licht (Öffnet in neuem Fenster)
Nora Schramm – Hohle Räume (Öffnet in neuem Fenster)
Alina Herbing – Tiere, vor denen man Angst haben muss (Öffnet in neuem Fenster)
Wir danken euch fürs Zuhören, Lesen und dabei sein.
Bis bald!
Tina & Anne