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Schon ziemlich ekelig zu sehen, wie einige jetzt darüber schimpfen, dass andere in diesen Tagen einen Krankenschein nehmen. Nach zwei Jahren Pandemie, maximaler psychischer Anspannung, Existenzängsten, maximalem Stress auf der Arbeit und jetzt einem brutalen Krieg quasi vor der Haustür (mit Atombomben-Drohpotential) muss es nicht immer gleich Omikron oder LongCovid in höchster Form sein, die dazu führen, dass Menschen einfach nicht mehr können. Und der Grund muss auch nicht immer für alle ersichtlich und nachvollziehbar sein. Reicht, wenn ein Arzt den Grund für die AU erkennt. Und krank werden in diesen Tagen ist keine Schwäche oder Schande. War es nie. - Nicht wenige sind schlicht durch. Längst über ihrem Limit.

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Was haben wir denn gedacht? Dass nach zwei Jahren und mitten in der Pandemie alles automatisch zurück zum „alten Normal“ schwingt? Dass wir eine Jahrhundert-Naturkatastrophe so abschütteln als seien es zarte Flocken Neuschnee auf einem Mantelkragen? Nein, von „Business as usual“ sind wir weit entfernt. Bzw. das fordern doch jetzt nur wieder die, die davon profitieren, dass sich die Menschen wieder schön fügen. Oder die, die noch nicht reflektiert haben, dass sie wieder in der alten Spur fahren, ohne dass sich unsere Gesellschaft geändert hat und aus Corona lernen muss.

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Veränderung entsteht nicht, wenn man alte Verhaltensmuster pflegt. Und andere dafür beschimpft, dass sie da nicht mehr mitspielen. Und ja, wir brauchen dringend Veränderung. Auf so vielen Ebenen. Hieß es nicht immer, dass Corona aufzeige, wo die Probleme in unserer Gesellschaft liegen? An mangelnder Erkenntnis dürfte es angesichts des Pandemie-Crash-Kurses also nicht scheitern, oder? - Bzw. sagen wir es mal so: Ein Hamsterrad ist ein denkbar ungünstiger Ort für neue Wege und andere Ziele.

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