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Triggerwarnung. - Das schlimmste, sagt der Ermittler relativ zu Beginn des TV-Beitrags, sei das Weinen der Kinder. Die Schreie. Da seien dann eben nicht nur Bilder, die er sich auf der Suche nach Spuren an seinem Rechner bei der Polizei anschauen müsse, sondern auch Stimmen, die ihn emotional anfassen. - Ich muss gestehen, dass ich an dieser Stelle die Dokumentation des @wdr Formats „die story“ (12.01.2022) am liebsten wieder abgeschaltet hätte. Mir war regelrecht schlecht.

„Innenansichten einer Grossermittlung“ ist ein beeindruckendes, berührendes und sehr differenziertes TV-Stück, das anlässlich eines der größten Kriminalfälle in der Geschichte der Bundesrepublik (den Kindes-Vergewaltigungen von Bergisch-Gladbach in bis dato unbekanntem Ausmaß) Polizisten bei der Jagd nach Pädo-Kriminellen zeigt. Ich sage hier bewusst nicht „Pädophile“ (wie es eigentlich im Titel des TV-Beitrags steht), weil der Begriff meiner Meinung nach viel zu schwach ist für das, was diese Menschen mit Kindern tun.

So sehr ich die Ermittler:innen für ihre so extrem wertvolle Arbeit bewundere, so sehr schüttelt es mich vor den Abgründen der Täter: Das Unvorstellbare ist so dermaßen real. Und auch, wenn viele Täter aus Familie oder dem näheren Umfeld stammen, wird doch auch immer wieder auf die Gefahr von Kinderbildern in den sozialen Kanälen hingewiesen. Daher noch einmal: Postet sie nicht! Postet keine Bilder von Euren Kindern! In einer SocialMedia-Welt, die von Hass & Hetze, Rausch & Trieben und einem auf Klicks bedachten Algorithmus gesteuert wird, zerbrechen bereits nicht wenige Erwachsene psychisch. - Wer kann da mit Absicht und ruhigem Gewissen seine Kinder diesem Treiben aussetzen? Womöglich noch fototechnisch nachbearbeitet, damit sie besonders „cute“ aussehen?

Wer seine Kinder im Rahmen von „Happy Familie“-Content auf den sozialen Kanälen präsentieren muss, weil er/sie sonst keinen Content liefern kann, ist eine arme Wurst. Postet nur, was ihr ruhigen Gewissens - ausgedruckt und für immer - an jeden Baum und jeden Laternenpfahl Eures Dorfes/Eurer Stadt pinnen würdet. Wohl wissend, dass statistisch gesehen irgendwo in dieser Stadt oder in diesem Dorf z.B. mindestens ein Mensch mit pädophilen Neigungen wohnt. - Social Media ist öffentlich. Nicht Privat.

(PS: Wer das hier jetzt liest und Hilfe bei eigener pädophiler Neigung sucht: In der Charité gibt es das Präventionsprojekt „Kein Täter werden": 

https://sexualmedizin.charite.de/forschung/kein_taeter_werden/ (Öffnet in neuem Fenster)

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