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Das hat Manuel Fritsch in über einem Jahrzehnt Podcasting gelernt (Transkript des Steady Growth Talks Podcast)

Dieses Interview war Teil des digitalen Steady Growth Day, einer Serie von Gesprächen mit unabhängigen Medienmacher:innen, die du kostenlos und in voller Länge überall findest, wo es Podcasts gibt.

Johannes Heim spricht mit Manuel Fritsch über seinen Podcast Insert Moin (Öffnet in neuem Fenster), einen der ersten deutschen Podcasts überhaupt und einer der ersten, der eine Paywall eingeführt hat. Was sich über die Jahre verändert hat, was leichter und was schwerer geworden ist, erzählt Manuel im Interview. 

Falls du das Interview lieber hören möchtest, findest du es als Podcast-Folge hier bei Podigee (Öffnet in neuem Fenster).

Ich bin Johannes Heim, Membership Consultant bei Steady, und hier ist der Manuel Fritsch von "Insert Moin". Manuel spricht seit zehn Jahren über diverse Nerd-Themen und hat es geschafft, daraus einen Job zu machen. Und darüber erzählt er uns jetzt ein bisschen – wie das angefangen hat, wie es besser geworden ist und wie es sich dann im Endeffekt sogar hat finanzieren lassen.

Genau, ich bin Manuel Fritsch. Ich bin freiberuflicher Journalist und Podcaster und spezialisiert auf den Spielebereich. Also man sieht es vielleicht auch hinter mir, da stehen ein paar Brettspiele und Videospiele. 

Ich komm aber eigentlich aus der Agentur-Welt. Ich war schon immer selbstständig, war noch nie angestellt, habe 15 Jahre lang eine Agentur geleitet, habe Unternehmen ins Internet gebracht und habe da dann schon angefangen, mich für neue Medien zu interessieren. Berufsbedingt habe ich auch angefangen zu bloggen und dann überlegt: "Okay, wenn ich jetzt mein eigenes Blog mache" – das war so in den 2000ern – "über was schreibe ich denn da?" Und dann war diese große Spieleleidenschaft eben das, was mir sofort eingefallen ist. Das war der Startschuss. 

Also habe ich dann angefangen, mich mit Spielen zu beschäftigen und über Spiele zu schreiben. Das hat sich immer weiterentwickelt und dann hatte ich überlegt: "Irgendwie muss ich jetzt mal Podcast ausprobieren." Das war so quasi der Schlüsselmoment. Podcast gehört und gedacht: "Das ist ein Medium, das reizt mich, das will ich auch ausprobieren." Und das war dann der Startschuss zu dem, was ich heute mache. 

Ich habe meinen ersten Podcast gehört und gedacht: "Das ist ein Medium, das reizt mich, das will ich auch ausprobieren."

Ich mache hauptberuflich Podcasts. Inzwischen lebe ich tatsächlich auch vom Podcast machen. Eine Sache ist "Insert Moin". Das hast du ja gerade schon angesprochen, Johannes. Das ist mein Hauptprojekt, meine Haupteinnahmequelle über Crowdfunding, die komplett über Crowdfunding finanziert ist. Da können wir ja nachher noch ein bisschen en détail drüber reden. Und inzwischen produziere ich eben auch Podcasts für andere. Ich schneide und produziere, ich moderiere und habe eben daraus mir so ein zweites Standbein gemacht.  

Den Podcast zur stabilen Einkommensquelle aufzubauen brauchte auch Geduld

https://www.youtube.com/watch?v=Gfe7sJ6ArNw (Öffnet in neuem Fenster)

Im Interview mit den Podcast-Kolleg:innen von OK COOL geht Manuel auf Zeitreise: (Öffnet in neuem Fenster) Sein Podcasts war bei der Gründung 2010 einer der ersten in Deutschland überhaupt.

Vielleicht so ein bisschen zur Ursprungsgeschichte noch: Vor zehn Jahren war das ganze Podcast-Thema ja noch ein bisschen neuer, ein bisschen frischer, war noch nicht so diese riesen Hype-Welle und deswegen hat das eigentlich eher so nebenberuflich angefangen. Also dass ich jetzt heute davon leben kann und es irgendwie hauptberuflich mache, war wirklich auch eine sehr lange Geduldsprobe.

Was meinst du, wie lang?

Na ja ... 2010 habe ich angefangen mit dem Podcast. Das war quasi die erste Folge des Podcasts. Davor habe ich ja schon so ein bisschen meine Fühler ausgestreckt in Richtung Spielejournalismus. Und 2015, 2016 habe ich das erste Mal drüber nachgedacht, das mit Crowdfunding zu machen. Da gab es ja eure großen Mitbewerber aus den USA, euer Vorbild, die das eben etabliert haben. 

Ich kannte damals nur Kickstarter. Und habe das eben durch den Spielejournalismus eben mitgekriegt, dass Kickstarter das heiße neue Ding war und habe überlegt: "Wäre es vielleicht was für uns?" Aber Kickstarter hat ja so das Problem gehabt, dass es eben keine kontinuierliche Einnahmequelle ist, sondern du kündigst irgendwie ein großes Projekt an, ein Spiel, eine Entwicklung und kriegst dann auch einen Batzen Geld. Und das hat für mich nicht funktioniert, weil wir eben ein Podcast waren, der eben ein dauerhaftes Projekt war. Und ich habe immer nach dem gesucht, was Steady oder dann eben Patreon damals dann neu reingebracht haben – nämlich so dieses Kontinuierliche, dass man für für ein Projekt dauerhaft Supporter und Supporterinnen findet. Und als ich das dann gesehen hatte, war für mich klar: "Okay, das ist genau das, wie ich das finanzieren möchte." 

Kickstarter war damals das neue heiße Ding, aber hat eben das Problem gehabt, dass es keine kontinuierliche Einnahmequelle ist, und wir mit dem Podcast ein dauerhaftes Projekt hatten.

Wir hatten davor nämlich auch recht viele Misserfolge oder schlechte Erlebnisse, was Sponsoring angeht. Also heute, wenn man jetzt über Podcast-Sponsoring redet, da kennt man das aus den USA natürlich auch – eingespielte Werbung und solche Geschichten – aber jetzt versetzt euch mal zurück: 2010 bin ich an Kunden:innen und habe gesagt: "Hey, wollt ihr nicht Podcast-Werbung machen?" Und die haben mich alle angeschaut, als würde ich mit sonst einer komischen Idee um die Ecke kommen. Also es war einfach noch viel zu früh. Das Thema war noch nicht präsent, es gab keine Agenturen, die so was machen und deswegen war das eigentlich wie so ein Erwachungsmoment für mich, dann eben zu sehen, dass es eben Crowdfunding gibt für Künstler, Künstlerinnen, Comiczeichner. Und habe gedacht, das könnte genau was für mich sein. Und das haben wir dann eben auch ausprobiert. 2015, so um den Dreh muss es gewesen sein. 2014 habe ich, glaube ich, meine Crowdfunding-Kampagne aufgesetzt und das war der Startschuss dann tatsächlich zu dem Punkt, wo wir heute sind.

Wie verteilt sich das? Wie viel ist "Insert Moin" und wie viel ist Produktion nebenher? So anteilig von deinen Einnahmen? Ohne dass das jetzt eine Zahl sein muss.

Ja, so ... Je nach Monat natürlich auch, je nach Auftragslage. Eine Zeit lang war "Insert Moin" tatsächlich so 80/20, würde ich sagen. Jetzt, inzwischen das letzte Jahr, habe ich durch die Pandemie auch relativ viele Aufträge angenommen. Die Podcast-Branche ist auch gewachsen.

Das ist ja krass. Echt interessant.

Enorm. Also inzwischen würde ich sagen, so 60/40, 70/30, je nach Schwankung. Wie gesagt, ist immer schwer zu sagen, weil halt natürlich Freelancer-mäßig, es mal mehr ist und mal weniger.

Schrittweise Monetarisierung mit Patreon und Steady

Mit vier Paketen (Öffnet in neuem Fenster) kann man das Team von Insert Moin unterstützen. 

Alles schon spannend. Und "Insert Moin" machst du tatsächlich größtenteils alleine?

Ich habe ein Team. Ich bin schon der Hauptorganisator und mache die meisten Folgen. Aber ich habe zwei feste Co-Moderatoren, Co-Moderatorinnen, die Anne und den Micha, die mir ein bis zwei Folgen beisteuern im Monat. Mal drei, mal vier. Die aber auf Freelancer-Basis das quasi machen. Also die gehören schon fest zum Team dazu. Ich sage auch immer, wir sind "Insert Moin", aber so jetzt rein aus einer wirtschaftlichen Geschichte ist es meine Firma und ich bin der Hauptverantwortliche dafür. Genau.

Und die kosten auch ein bisschen Geld. Das muss man schon sagen.

Die bezahle ich dann eben nach Folge. Also wir rechnen das eben so ab, dass wir halt einen Satz ausgehandelt haben, wie viel sie pro Folge machen. Quatsch, wie viel sie pro Folge bekommen. Und genau das ist aber auch erst möglich geworden. Also "Insert Moin" war vor dieser ganzen Crowdfunding-Geschichte eben wirklich ein Liebes-Projekt, nenne ich es mal, wo sehr viel Herzblut und sehr viel Energie da reingegangen sind. Und ich habe das echt fünf Jahre lang nebenberuflich gemacht. Ich habe ja schon gesagt, ich hatte ja schon einen Hauptjob, ich habe schon eine Agentur geleitet, wo man ja eh schon mehr als 100 Prozent eigentlich reingesteckt. Ich bin dann abends immer heimgekommen und habe dann diese crazy Idee gehabt. Also für die Leute, die "Insert Moin" nicht kennen: Wir waren zu der Zeit ein täglicher Podcast. Ich hatte diese verrückte Idee, jeden Tag einen Podcast zu veröffentlichen. Manchmal frage ich mich, warum ich auf diese Idee gekommen bin. Mein Grundgedanke dahinter war eben, diese Kontinuierlichkeit zu schaffen. Wirklich ein Projekt zu machen, so eine Nische zu finden, eine Nische zu gründen, die es so noch nicht gibt. Es gab schon Spiele-Podcast zu der Zeit, es gab eben auch schon Online-Magazine, aber was es nicht gab, war ein täglicher Podcast, der jeden Tag über Spiele redet.

Ja, das stimmt. Ein guter Punkt.

Das war tatsächlich auch so ein Unique Selling Point tatsächlich, der ein Alleinstellungsmerkmal für uns war. Aber man kann sich vorstellen, das ist natürlich ein irrer Arbeitsaufwand, wenn man das nebenberuflich macht. Ich war jung und brauchte kein Geld.

Das, finde ich, ist auch ein ganz interessanter Punkt. Du bist ja mit "Insert Moin" seit 2018, Mitte 2018 bei Steady – hatte ich vorhin nochmal geschaut – und ohne irgendwie Zahlen zu nennen, aber ich habe den Eindruck, es hat sich so ab 2019 irgendwie langsam gelohnt. Oder was würdest du sagen?

Ja, ich bin ja leider nicht ganz komplett auf Steady, auch wenn ich das gerne wäre. Seit 2014 sind wir auf Patreon. Und ich habe immer gebettelt: "Macht doch bitte ... Die Deutschen mögen gern SEPA."

Ja, das ist bei Patreon ... ich glaube, die haben es immer noch nicht.

Die haben es immer noch nicht eingeführt. Und auch die Euro-Währung kam jetzt erst letztes Jahr. Memberful, gehört ja auch Patreon, hat auch nur Kreditkarte. Es gibt nicht mal PayPal. Das ist ein Problem. 2014 haben wir das etabliert und da hat sich das – dadurch, dass wir schon relativ erfolgreich waren, was so die Zahlen, die Downloads betrifft ... dadurch waren wir schon ganz gut positioniert. 

Es gab zu der Zeit noch nicht wirklich so viele Podcasts. Von daher waren wir in den iTunes Charts auch immer relativ weit oben, durch das tägliche Format auch relativ präsent, so in der Bloggerszene und hatten schon eine ganz gute Community aufgebaut. Dann haben wir diese Patreon-Kampagne gestartet, dann kamen auch die ersten Supporter und Supporterinnen und dann ist es bei 500 Dollar stehen geblieben. Was ja schon mal nicht schlecht ist – 500 Dollar immerhin. Fand ich jetzt erst mal so ein schönes Goal, was wir da erreicht haben. 

Aber das ging dann nicht weiter. Wir hatten schon Tausende von Downloads am Tag. Da war schon nicht mehr das Thema, dass man uns nicht kennt. Aber der Podcast war komplett frei, war einfach im offenen Feed und ich habe halt immer dazu aufgerufen, wenn ihr uns unterstützen wollt, wir machen das komplett werbefrei. Wir wollen auch werbefrei bleiben und bitte unterstützt uns doch für unabhängigen Spielejournalismus. Und dann ist es einfach bei 500 Euro stehen geblieben oder Dollar damals. Und ich habe dann immer überlegt: "Okay, irgendwie müssen wir da was machen. Wir müssen da, glaube ich, eine kleine Schranke einführen." 

So blöd es auch klingt, so eine Paywall führt dann doch dazu, dass die Leute sagen: "Alles klar, jetzt muss ich mich überwinden und da was in den Topf werfen." 

So blöd es auch immer klingt, so eine Paywall führt dann doch auch dazu, dass dann die Leute doch sagen: "Alles klar, jetzt muss ich mich doch mal überwinden und da was in den Topf werfen." Und das war wirklich auch dann der Moment, ab dem es dann aufwärts ging. Also wir haben dann den schweren Schritt getan. Ich musste mich schon sehr überwinden und wir haben dann gesagt: "Alles klar, wir machen jetzt nicht mehr alle Folgen frei, sondern wir machen ... Ich weiß gar nicht, wie wir es damals gemacht haben. Ich glaube, wie krass der Schritt war, weiß ich jetzt gar nicht mehr genau. Aber wir haben gesagt: "So und so viele Folgen gibt es noch frei und der Rest ist nur noch für Supporter und Supporterinnen." Zwischendurch war es dann so, dass wir gesagt haben, nur noch die Sonntagsfolge. So ist es jetzt momentan eben auch. Nur noch die Sonntagsfolge ist quasi frei und die restlichen Folgen sind für Supporter:innen.

Wie ist es angenommen worden? Weil wir haben oft Leute, die sagen: "Bloß nicht." Oder: "Traue ich mich nicht."

Das ist auch tatsächlich ein sehr schwieriger Schritt gewesen. Also einerseits war es erfolgreich, weil wir dann in die Tausender hochgegangen sind. Wir waren dann relativ schnell auch bei 1.500 Dollar, 2.000 Dollar usw. Es war wirklich so, dass die Leute gesagt haben: "Naja, gut, dass ihr jetzt endlich diesen Schritt geht, weil, jetzt habe ich mich auch überwunden und werfe was in den Topf rein." Aber wir haben halt auch wahnsinnig viele Leute verloren, die wirklich sauer waren, weil wir ihnen was genommen haben. 

Und das war tatsächlich so rückblickend ein Fehler, aber andererseits auch wieder nicht. Es war jetzt kein Shitstorm, aber wir haben wirklich sehr treue, loyale Menschen und Hörer:innen verloren. Wo man aber auch sagen muss: Waren die wirklich so loyal und treu, wenn ihnen das nicht wert ist, für diesen Podcast zu zahlen? Sie haben uns angeblich jeden Tag gehört und haben uns anscheinend total gemocht und gefeiert, aber konnten dann damit nicht klarkommen, dass wir jetzt Geld für unsere Dienstleistung wollen. 

Mit der Paywall haben wir schon viele treue, loyale Hörer:innen verloren. Wobei man aber auch sagen muss: Waren die wirklich so loyal und treu, wenn ihnen das nicht wert ist, für den Podcast zu zahlen? 

Heute ist das alles ein bisschen etablierter. Fast jeder Podcast hat irgendwie ein Finanzierungsmodell. Wir waren aber wirklich tatsächlich die allerersten in Deutschland, die eine Paywall und eine Patreon-Kampagne hatten als Podcast. Das gab es zu der Zeit nicht. Es gab nur Spiegel Online, die mal so Flattr hatten und solche Geschichten. Einzelne Versuche. Aber wir waren da relativ früh dabei und haben dann eben auch diese "Wut", in Anführungsstrichen, ein bisschen abbekommen.

Dazugeben statt wegnehmen: Das würde Manuel heute anders machen

Überlegst du auch, ein Steady-Projekt zu starten? Dann informiere dich hier: 

Jetzt öffnen wir die Runde für Fragen aus dem Publikum. Wie hat sich denn die Einführung so einer Paywall auf die Zahlen ausgewirkt bei iTunes und so? Da waren ja wahrscheinlich auf einmal weitaus weniger Folgen pro Woche online. Wie viel war das Verhältnis dann?

10 Prozent oder so? Also, das ist ja schon eigentlich eine ganz gute Quote. Wenn man so aus dem Marketingbereich kommt – ich war ja früher Agentur – wenn man irgendwie einen Newsletter versendet, wenn man drei, vier, fünf Prozent Conversion Rate hat, dann ist es ja schon recht erfolgreich. Also wir haben, glaube ich, eine ganz gute Conversion Rate gehabt. Von den Leuten, die uns frei gehört haben und dann zu Patreon oder zu Steady gekommen sind, bin ich eigentlich nicht unzufrieden, was wir da erreicht haben. 

Aber wir hatten halt fünfstellige Downloadzahlen, locker, bei dem Podcast. Ist immer ein bisschen schwer zu sagen bei Podcasts, weil man ja nicht Analytics oder solche Geschichten hat. Man hat ja wirklich nur die reinen Downloads. Und besonders bei monothematischen Podcast wie wir einer sind, ist es halt schwer zu messen, wie viele Leute tatsächlich dein Podcast hören. 

Aber wir haben natürlich jetzt im Endeffekt nur noch um die 1.000 Leute, die uns supporten und hören. Die offenen Folgen sind immer noch vier- bis fünfstellig, aber wir haben schon ordentliche Reichweiten-Einbußen gehabt, was natürlich für das Sendebewusstsein oder fürs Ego erstmal schmerzhaft ist. Ich habe vorher irgendwie 20.000, 30.000, 40.000 Downloads pro Folge gehabt. Jetzt gucke ich da irgendwie auf die Steady-Kampagne und das sind ein paar 100 Leute, die die Folge herunterladen. Aber gut, es sind halt die Leute, denen das auch wirklich was wert ist. Man muss sich da ein bisschen darauf einstellen. Man hat natürlich nicht mehr die große Reichweite. 

Mit der Paywall kamen schon ordentliche Reichweiten-Einbußen, das ist fürs Ego erstmal schmerzhaft. Da muss man sich drauf einstellen.

Das Problem finde ich jetzt gar nicht so sehr vom Selbstverständnis. Man macht es ja für die Leute, die einen wirklich schätzen und die das wirklich wollen. Das macht weiterhin sehr viel Spaß. Wir haben, glaube ich, auch eine sehr gute Community aufgebaut, die auf Discord ... mit denen man dann auch direkter in Kontakt stehen kann als mit dieser großen breiten Masse. Aber man hat halt nicht mehr so dieses: "Oh wow, ich bin in den iTunes Top Ten drin", weil hinter der Paywall tauchen die Folgen ja auch nirgends mehr auf. Also man kann sie ja nicht mehr frei abonnieren. Und das größere Problem darin sehe ich eigentlich eher, neue Leute für sich zu begeistern. Davor waren wir halt komplett frei und konnten dann sagen: "Hier, schaut her, wir sind jetzt auf Steady, jetzt kommt zu uns." Aber jetzt neue Leute zu erreichen, wenn 80, 90 Prozent deines Contents hinter einer Bezahlschranke sind, ist halt wahnsinnig schwer.

Wir sagen halt oft zu Leuten, die das einführen wollen: "Na ja, also das ist natürlich auch eine Frage der Kommunikation. Sagt den Leuten, ihr macht da ncoh mehr und exklusive extra Folgen zum Beispiel." Aber in eurem Fall ging das ja gar nicht.

Das Grundproblem war, das war unser Alleinstellungsmerkmal, der einzige tägliche Podcast. Ich glaube, bis heute gibt es auch so was Vergleichbares nicht. Bei den Öffentlich-Rechtlichen vielleicht, im Radio, aber sonst ... Wir haben ja inzwischen 3000 Folgen. Auch generell, in der deutschen Podcast-Landschaft hat, glaube ich, niemand so viele Folgen gemacht in der kurzen Zeit, in den zehn Jahren. 

Aber das Problem war tatsächlich, dass wir von Anfang an täglich waren, aber eben das Grundkonzept nicht gedacht war für Monetarisierung. Ich habe halt gedacht, irgendwann haben wir eine große Reichweite, dann schalten wir Werbung und dann finanziert sich das unter Umständen. Aber ich habe dieses Projekt ja gar nicht mit dem Hintergedanken angefangen, dass das mal mein Hauptjob werden könnte. Dass sich das so entwickelt hat, hat sich ja eher so ergeben. Ich hatte ja einen Job, ich hatte eine Agentur, das war nicht mein Hintergedanke. Aber wenn ich jetzt ein neues Projekt starten würde, würde ich auch definitiv sagen: "Den Hauptcontent irgendwie freilassen und dann Bonus Folgen anbieten, immer mehr zusätzliche Sachen dazugeben." Weil das ist von der Kommunikation sehr viel einfacher. Bei einem täglichen Format aber zu sagen: "Wir machen noch mehr!", das war weder organisatorisch noch inhaltlich sinnvoll. Also mussten wir den Leuten was wegnehmen, das ging einfach nicht anders. Aber das hat sich tatsächlich gerächt. Ja, das war nicht so ideal.

Wenn ich jetzt ein neues Projekt starten würde, würde ich definitiv sagen: Den Hauptcontent kostenlos lassen und dann zusätzliche Sachen dazugeben. Das ging bei uns organisatorisch und inhaltlich leider nicht mehr.

Und was ist mit Einzelkäufen? So sieht Manuel zukünftige Herausforderungen der Podcast-Monetarisierung

https://podcasts.apple.com/us/podcast/intern-moin-wo-wir-stehen-und-was-wir-2023-ver%C3%A4ndern-m%C3%BCssen/id408178702?i=1000598017288 (Öffnet in neuem Fenster)

In einer aktuellen Folge gibt das Team von Insert Moin ein Update über die Ergebnisse des Jahrs 2022 und ihren Plan für die Zukunft.

Aber in the long run war es ja dann schon okay. Ich meine, wie du schon sagtest, du machst das auch schon so lange und es gab eine Zeit, wo das auch noch weniger selbstverständlich war und es ist auch immer noch nicht selbstverständlich. Man liest auch immer wieder, dass so oft Einmalzahlungen gewünscht werden. Das Problem ist, dass die Leute eben nicht verstehen, dass du sie bei Einmalzahlungen einfach immer wieder dazu nötigen musst, dass sie halt mal wieder was zahlen, während solche Leute, die jemanden über Patreon oder Steady unterstützen, in der Regel sehr lange dabei bleiben. 

Das ist auch eines der am meisten gefragten Sachen. "Ist es bei euch nicht möglich, eine einzelne Folge zu kaufen?" Aber das ist halt schwierig, weil man hat halt diesen ganzen organisatorischen Aufwand. Klar übernimmt Patreon oder Steady für einen diese Abrechnung. Aber ich weiß es ja auch. Wir hatten auch mal eine 1-Dollar-Pledge. Da bleibt halt nichts übrig.

Das ist der Grund, warum Patreon das ja mal abschaffen wollte und dann gegen Druck es doch nicht gemacht hat. Heute denke ich, dass das von Patreon eigentlich sogar eine gute Idee war, aber eben zu spät.

Klar wäre es wünschenswert, so im ersten Gedanken. Aber wenn man dann überlegt, okay: Klar wäre das jetzt auch ein Markt für uns, einzelne Folgen zu einzelnen Spielen nachzuhören für einen Euro oder sowas, wenn da dieser Verwaltungsaufwand nicht wäre. Ich meine, Flattr hat es mal probiert. So was für Podcast wäre natürlich irgendwann ganz sinnvoll. 

Aber ich denk mir dann auch immer, das ist wie bei einem Zeitungsabo. Man kauft ja auch nicht nur einen einzelnen Artikel bei einer Tageszeitung, sondern dann hat man halt auch den Sportteil, auch wenn man nur das Feuilleton lesen will. Und so sehe ich uns eigentlich auch. Wir bieten so ein breites Themenangebot. Dann wirft man halt mal 5 Euro ein, dann hat man ja Zugriff auf alle Folgen. Dann hört man sich die Folgen an. Ich habe auch nichts dagegen, wenn man uns immer nur monatsweise dann mal abonniert oder mal alle paar Monate für einen Monat und sich dann die Folgen anhört.

Man kann das ja theoretisch gleich wieder auch deabonnieren und hat ja trotzdem die 30 Tage Zeit. Einmalzahlungen lohnen sich auf Dauer einfach nicht, wegen des Aufwandes, der dahinter steckt.

Und die Gebühren natürlich auch.

Genau, und wegen der Gebühren. Das tut mir den Leuten gegenüber manchmal eben auch ein bisschen leid, aber es ist eben tatsächlich so, in the long run bringt es nix.

Und genau so hat sich das dann weiterentwickelt. Also es war dann wirklich dieser Schritt, dass wir gesagt haben: "Alles klar, wir haben zwar jetzt sehr viele Zuhörer:innen 'verloren', aber die wertvollen dazugewonnen." Und da war dann auch erst mal so: "Okay, das könnte tatsächlich zu einem Job werden." Also als ich dann gesehen habe, die Zahlen gehen hoch und wir sind dann bei 1.500, bei 2.500 Dollar, 3.000 Dollar, dass ich dann gesehen habe: "Alles klar, das könnte jetzt tatsächlich ... ich könnte mich trauen." 

Und das ist natürlich dann immer so der nächste große Schritt. So diesen Hauptjob aufzugeben und sagen: "Ich stürze mich voll in diese crowdfunding-basierte Geschichte, die ja keine Sicherheit ausstrahlt oder so was." Da hatte ich jetzt natürlich den Vorteil, sage ich jetzt mal, dass ich sowieso diese Sicherheit nie gespürt habe als Selbstständiger. Ich hatte noch nie einen festen Job, deswegen war das für mich einfach nur so ein Transfer.

Ja, auch ein guter Punkt.

Ich musste eigentlich nur organisatorisch irgendwie für mich klar machen: "Wenn ich so weitermache, renne ich wirklich in den Burnout rein." Also ich hatte die Agentur und ich hatte Familie, zwei junge Kinder und ich habe abends dann immer bis in die Puppen gepodcastet, um dieses Projekt am Laufen zu halten. Habe mir dann mal wirklich über die Weihnachtsfeiertage – vor fünf Jahren oder so – die Ruhe genommen und gesagt: "Alles klar, wo schlägt mein Herz? Also ich will das wirklich versuchen, das mit 'Insert Moin' diesen Schritt zu gehen und ich trau mir das auch zu, auch wenn das jetzt vielleicht mit 2.000 Euro im Monat oder so noch – muss es ja auch noch alles versteuern usw. – wenn das jetzt noch nicht zum Leben reicht. Aber ich kann zumindest mal meine Miete zahlen und mit anderen Projekten als Freelancer werde ich schon irgendwie über die Runden kommen und mit der Hoffnung, dass es natürlich auch noch wächst und steigert. Und wenn ich dann die Energie habe, da eben auch mehr reinzustecken." 

Auf einmal diese Freiheit zu haben, an diesem Herzprojekt weiterarbeiten zu können, sich den ganzen Tag darum kümmern zu können... Also ich bin dieser Crowdfunding-Idee unendlich dankbar, weil das genau das ist, was ich immer machen wollte.

Genau, und diesen Schritt musste ich dann irgendwann gehen, habe dann meine Agentur verlassen. Bin ausgestiegen, die machen fleißig weiter, die Kollegen dort, und war dann echt gut. Auf einmal diese Freiheit zu haben, auch tagsüber an diesem, an diesem Herzprojekt weiterzuarbeiten und mit diesem Gefühl im Hintergrund zu haben: "Okay, geil. Also dieses Crowdfunding finanziert mir das jetzt gerade und ich kann mich den ganzen Tag um dieses Projekt kümmern." Also ich bin dieser Crowdfunding-Idee so unendlich dankbar, weil das genau das ist, was ich immer machen wollte.

Viele sehen das halt nicht als richtigen Job, und in Deutschland ist alles ja auch sehr normiert. Man muss dann einfach sagen: "Du machst damit den Schritt in die Selbstständigkeit."

Genau. Und ganz wichtig noch, weil es immer so klingt ... Wenn die Leute dann hören, ich bin irgendwie freier Spiele-Journalist, Podcaster, ich mach den ganzen Tag nichts als spielen. So ist es ja nicht. Das muss man ja auch mal dazu sagen. Man hat ja dann überhaupt erst mal die Zeit, sich auch um das Projekt zu kümmern und eben nicht nur den Content zu machen, was man ja sowieso machen muss, sondern auch das ganze Drumherum. Also mein Tag besteht ja nur zu einem kleinen Teil davon, wirklich einen Podcast aufzunehmen und Spiele zu spielen, sondern ich muss ja ... Also Community Management, die Seite verwalten, solche Geschichten. Also man hat ja diesen ganzen Verwaltungsaufwand drumherum und das ist ja auch das, was eigentlich dann der Job ist. 

Ein ganz wichtiger Teil, weil ja hier vorhin im Vorgespräch auch nach Tipps und so gefragt wurde: Netzwerken. Networking, Networking. Das klingt immer so wie ein "Hat man schon oft gehört". Aber gerade das Podcasten bei mir … eine der Schlüsselideen oder der Schlüsselmomente, warum ich glaube, dass unser Podcast auch so angenommen wurde oder funktioniert hat, war ... Die Grundidee war, ich mache mit einem anderen Freund von mir jeden Tag einen Podcast. Und dann haben wir es einfach jeden Tag gemacht und irgendwann war dieser Moment, dass er krank war. Wir haben das immer morgens, bevor wir die Kinder in Kindergarten gebracht haben, haben wir uns dann immer ... Also nachdem die Kinder im Kindergarten war, bevor ich in die Agentur bin, war unsere Idee, wir unterhalten uns jeden Tag darüber, was wir am Vorabend gespielt haben. Und auf einmal gehe ich in meinen Skype. Wir haben auch Skype genutzt damals. Und dann sagt er so: "Ja, ich habe keine Stimme, ich bin erkältet, meine Stimme ist weg." Und ich so: "Ja, wie? Wir sind bei Folge 74 von unserem Megaprojekt. Wir können jetzt nicht vor Folge 100 aufgeben. Das geht nicht. Ich will dieses Projekt nicht abbrechen, bevor wir nicht Folge 100 erreicht haben." Und dann bin ich durch meine Skype Liste durch, durch meine Kontakte und habe einen anderen Blogger-Freund angerufen und gesagt: "Bitte rede mit mir über Spiele, ich muss dieses Projekt am Laufen halten." Und da haben wir dann gemerkt: "Okay, das ist ja viel reizvoller, immer wieder neue Gäste dabei zu haben." 

Also unser Podcast besteht in der Regel aus drei Haupt-Moderator:innen, die immer mit unterschiedlichen Gästen und Gästinnen aus der gesamten Branche und aus der ganzen Industrie reden. Und das war für mich so der Schlüsselmoment, wo ich gemerkt habe: "Okay, damit kriegt man auch Reichweite." Damit bereichern wir nicht nur den Podcast inhaltlich, sondern sind eben nicht nur so diese Kerntruppe. So drei Männer, die über irgendwas reden wie fast jeder Podcast, sondern bringen eben auch Perspektiven und Menschen ans Mikrofon, die vielleicht sonst nicht so viel sagen oder reden. Und das war, was mich auch dann total erfüllt hat, als ich gemerkt habe, das ist nicht nur inhaltlich total das, was ich machen möchte, mit neuen Leuten mich austauschen, neue Perspektiven auf Spiele oder und auf Themen zu haben, sondern eben auch als Tipp, diese Reichweite zu erhöhen. Weil natürlich hören dann auch auf einmal neue Leute zu, wenn du einen bekannten YouTuber einlädst. Oder irgendeinen von einem Format, der vielleicht schon ein bisschen größer ist, mit dem du dich austauschst und dann einen Retweet oder sowas bekommst. So ganz einfache Sache, aber es hat uns tatsächlich sehr, sehr, sehr viel geholfen über die Jahre.

Das Hobby zum Beruf machen und andere Tücken des Creator-Lebens

Manuel moderiert auch den offiziellen Shopify-Podcast (Öffnet in neuem Fenster) und interviewt dort Gründer:innen zu ihren Erfolgsgeschichten. 

Gerade hast du noch gesagt: Die Leute denken dann, der spielt den ganzen Tag Computer. Das darf man auch nicht vergessen, wenn man eben sein Hobby zum Beruf macht. Ich weiß, ich hab mal ein Interview mit einem Gamestar-Redakteur gelesen, der hat auch gesagt haben: "Man darf halt auch nicht vergessen, dass man dann spielen muss." 

Also ich mache auch den offiziellen Shopify-Podcast, wo ich mit Gründer und Gründerinnen über ihre Gründer- und Gründerinnen-Geschichte rede. Und auch da ist es immer wieder ein wiederkehrendes Thema. Du liebst eine Sache. Du glaubst, du kannst die besonders gut und dann gründest du eine Firma darüber und auf einmal ist das nur noch ein Teil des Ganzen. Das ist ja beim Spielen genauso. Und natürlich musst du dich dann auch mit deinem Hobby, wenn du das Hobby zum Beruf machst, auch damit so sehr auseinandersetzen, dass nicht alles daran immer Spaß macht. 

Wir haben auch einen ehemaligen Moderator, dem das auch zu viel wurde, der gesagt hat: "Ich habe die Lust am Spielen verloren, weil ich immer spielen muss für den Podcast." Und das gehört natürlich auch dazu, sich solche Dinge dann auch einzugestehen und dann auch vielleicht mal ein paar andere Dinge zu machen. Also wenn ich solche Phasen habe, dann merkt man das auch immer, dann mache ich halt mehr Interviews zum Beispiel, dann hole ich Indie-Entwickler:innen oder so was ans Mikrofon und rede mit ihnen übers Spielemachen. Wenn ich jetzt dann nicht so wirklich Lust habe, irgendwie ein Spiel spielen zu müssen. Aber dadurch, dass es ja das eigene Projekt ist, kann man den Content ja auch wirklich kreieren. Ich schreibe ja auch für die Gamestar, ich kenne das genauso. Da muss man dann auch mal Spiele spielen, die keinen Spaß machen. Aber als Freelancer hat man ja dann auch die Freiheit zu sagen: "Ich mache nur die Sachen, die mich interessieren."

Der Tobi fragt: "Heißt es bei eurem Podcast, dass die Abonnenten den Podcast hauptsächlich über die Steady-Plattform anhören?"

Ja und nein. Ein Podcast hat ja ein RSS-Feed. Also das Podcast-Format selber wird ja über einen RSS-Feed ausgesendet. Und das Schöne an Steady – das auch ein Riesenvorteil gegenüber Patreon – die Datei kommt von unserem Server. Also ich lad den Podcast hoch auf unseren Server. Ich habe einen eigenen Server, eine WordPress-Hosting, wo dann auch der öffentliche Feed ausgestrahlt wird und die privaten Folgen – also die hinter der Paywall sind. Die lade ich bei Steady hoch und dort wird pro User:in ein eigener RSS-Feed erzeugt. Ich sehe aber in meinen Statistiken trotzdem, wie viele Folgen heruntergeladen wurden. 

Vergleich dazu bei Patreon: Da muss ich die Folge wirklich händisch einzeln hochladen und ich habe dort eine absolute Blackbox. Ich sehe nicht, wie viele Leute dort diese Folge gehört haben und das ist tatsächlich ein großer Vorteil von Steady, dass ich in der Statistik in meinem Podlove Analysetool trotzdem auch diese Downloads sehe. Also die kriegen das nicht mit, ob das über Steady oder was auch immer läuft. Sie kriegen nur diesen RSS-Feed – diesen Paywall-Feed sozusagen erzeugt durch Steady – und Steady prüft halt, ob das Abonnement noch läuft oder nicht. Und je nachdem ist der Feed gültig oder nicht.

Patreon hat ja teilweise einfach sehr YouTube-zentrische Features auf der Homepage und die sorgen aber natürlich dann auch dafür, dass die Leute, die Patreon und die YouTuber sind, eben auch die Leute zu Patreon ziehen. Wir sagen da immer relativ offen: Das ist nicht so sehr unser Interesse. Also wir wollen eigentlich schon, dass die Leute nur zum Zahlen zu uns kommen, eigentlich bei dem Publisher sind. Und wie gesagt, es ist halt auch wieder eine Glaubensfrage. Das kann eben auch Vorteile haben, wenn man dann ... Auf Patreon machen die dann alle "Du kannst meine Videos drei Tage eher angucken" und dann machen sie das da eben dahinter usw. und so fort. Aber wie gesagt, das ist eben ... Ich kann das gut verstehen, dass das da einer sagt: "Das gefällt mir bei Steady deutlich besser."

Da ist noch eine Frage: "Ob eine Paywall den Podcast inhaltlich verändert dadurch, dass mehr Fokus auf dem Podcast ist?"

Gute Frage.

Es hat es insofern verändert, dass es meiner Meinung nach qualitativ besser geworden ist, weil wir unabhängig bleiben können durch die Geschichte. Also das ist für mich eigentlich überhaupt der Hauptzweck. Ich bin nicht klickorientiert. Also wie gesagt, ich kenne das ja als Online-Journalist. Man muss, wenn ein neues Thema da ist, dann musst du halt zack, zack, zack – es muss halt sofort online sein. Beispiel: Das neue Halo kommt raus, dann muss halt dieser Test online sein, sonst verpasst du die Klicks, weil du dann wieder die Werbekunden verlierst. 

Durch die Paywall ist der Podcast meiner Meinung nach qualitativ besser geworden.

Und durch die Paywall haben wir halt den Vorteil, dass wir sagen: "Okay, das ist jetzt ein Inhalt, ein Thema, was uns wichtig ist. Da möchte ich aber auch diese Arbeit reinstecken oder die Recherche oder die Zeit mir nehmen, um den Podcast dann tatsächlich erst dann zu veröffentlichen, wenn ich das Gefühl habe, jetzt kann ich mich gut damit auseinandersetzen, jetzt habe ich den passenden Gast dafür, ich habe das genügend gespielt, ich habe genügend dafür recherchiert." Und das ist eine ziemliche Befreiung, finde ich. Also nicht von diesen Klickzahlen abhängig zu sein und Werbekunden-unabhängig zu bleiben, das ist für mich der größte Gewinn. Und der hat meiner Meinung nach tatsächlich auch inhaltlich Auswirkung, dass man – ja, kann man so nennen – dass mehr Fokus auf der Qualität ist und nicht so sehr auf der Aktualität.

Monetarisierung mit Mitgliedschaften macht Platz für die Nische

Vom unterschätzten Potenzial der Nische berichtet auch Martin Fehrensen, Autor des Newsletter Social Media Watchblog (Öffnet in neuem Fenster) 

Es ist fast schon ein natürlicher Shift sozusagen, der dann da stattfindet. Insofern kann natürlich so eine Monetarisierung auch tatsächlich einen ganz direkten positiven Einfluss auf die Produktion des Produktes haben.

Es ist sehr viel entspannter. Und man kann auch Nischen-Themen fördern. Also was mir zum Beispiel auch wichtig ist: Ich habe zum Beispiel die fantastische Journalistin Nina Kiel bei uns ins Team geholt, die ein sehr spezielles Thema hat, nämlich Sexualität in Videospielen zu behandeln. Die hat auch ein Buch dazu geschrieben und macht eben Themen, schaut sich wirklich obskure Indie-Spiele an, die irgendwie über Sexualität gehen, die sehr explizit dann teilweise auch sind. Und so was hat jetzt bei uns ein eigenes Format bekommen. Wo sie einfach monatlich ein Format bekommt, was ich ihr auch bezahlen kann, weil für so ein Format würdest du keine Werbekunden finden oder würdest auch keine Klicks erzeugen. Das sind Nischenthemen für Nischenpublikum. Aber mir ist es wichtig, auch so eine Perspektive einfach inhaltlich abzubilden. Journalistisch irgendwie diese Bandbreite zu zeigen, die Videospiele können. Von daher ermöglicht mir das erst die Paywall, solche Dinge zu machen und auszuprobieren.

Das sind Nischenthemen für ein Nischenpublikum. Mir ist es wichtig, auch solche Perspektiven inhatltlich abbilden zu können. Aber das ermöglicht erst die Paywall.

Das ist das, was vielen Leuten, glaube ich, nicht klar ist an Monetarisierung. Die denken oft, dass das Geld die Leute bindet. Aber es befreit dich gleichzeitig.

Ganz genau. Also ich finde, man wird eher vom Geld der Werbekunden abhängig, wenn man sich darauf einlässt, weil man dann gewisse Themen vielleicht sich nicht mehr traut aus Angst, Werbekunden zu verlieren. 

Sonst erzähl doch noch ein bisschen erzählen, was dich gerade beschäftigt. Hast du ein Ziel aktuell? Hast du gemerkt, es gab gewisse finanzielle Meilensteine, auch die du erreicht hast oder wo du dann gemerkt hast, da würdest du gerne hin, dann könntest du das und das anders machen?

Wir waren schon mal deutlich erfolgreicher finanziell aufgestellt mit dem Podcast, kurz bevor dann die große Welle an Podcasts kam. Wir waren mal zwischenzeitlich kurz bei 5.000 Dollar im Monat. Da war ich richtig happy. Da war ich total glücklich, weil ich das Gefühl hatte, das ist jetzt wirklich ein Standbein. Auch nach Steuern kann man das als Gehalt bezeichnen, auch wenn ich ein paar Freelancer und so habe. Und dann kam aber die große Welle. 

Also ich schätze die Kollegen sehr, die jetzt alle in Deutschland aufgetaucht sind. Aber inzwischen ist halt wirklich jeder Konkurrenz geworden im Sinne von ... Gar nicht mal so inhaltlich, gar nicht mal so auf einer menschlichen Ebene Konkurrenz, da arbeiten wir alle eng zusammen. Ich habe mit denen auch allen Kontakt. Wir sind ständig auch zu Gast bei den anderen Podcasts und die bei uns. Also ich tausche mich mit denen auch aus über Dinge, die uns bei Steady und Patreon nerven. Das ist gar kein Thema. 

Aber die Menschen, die Podcasts hören in Deutschland ... Klar sind es insgesamt ein paar mehr geworden. Aber wenn ich jetzt mal im Spielebereich gucke. Es gibt halt sehr viele Spiele-Podcasts, sehr viel Angebot und die Aufmerksamkeit und die Zeit und das Geld-Budget, das Zeit- und das Geld-Budget ist halt einfach auch bemessen.

Gerade für das Thema dann halt. Irgendwann ist so eine Grenze erreicht. 

Ganz genau. Und damit muss man halt klarkommen. Also wir haben schon gemerkt, dass wir so natürlich auch jetzt auf dem absteigenden Zweig sind. Es ist immer noch relativ stabil, aber das Angebot ist einfach größer geworden und das merken wir natürlich auch. Also von daher mussten wir dann irgendwann auch in den sauren Apfel beißen. Als wir dann gemerkt haben, es wird immer weniger und es reicht halt einfach nicht, um das hauptberuflich zu nennen, dass wir dann gesagt haben, wir reduzieren ein bisschen die Folgen, wir arbeiten in unserer Qualität, wir gehen runter von täglich auf Montag, Mittwoch, Freitag und Sonntag – ist ja immer noch mehr als genug. Aber dass ich jeweils immer noch einen Tag Zeit habe dazwischen, um mich besser für den Podcast vorzubereiten, inhaltlich ein bisschen aufzuwerten und aber eben auch nebenher Projekte zu machen. 

Ich habe dann auch, wie gesagt, mir ein zweites Standbein aufgemacht, weil ich auch langfristig mal geguckt habe: Wie sieht denn das in 5, 10 oder 15 Jahren aus? Werde ich dann immer noch der sein, der täglich über Spiele redet? Wo bin ich denn da so in zehn Jahren? Und habe dann gedacht: "Naja, diese Expertise jetzt seit zehn Jahren Podcasts zu produzieren und Podcasts zu schneiden, da muss man doch was mit machen können." Das hat jetzt auch ganz gut funktioniert. Ich bin jetzt nicht mehr so 100 Prozent davon abhängig, dass "Insert Moin" wächst und sich so finanziert, sondern habe halt aus der Expertise, die ich da habe, mir auch weitere Standbeine aufgebaut. 

Und das finde ich, ist auch immer ein ganz ganz wichtiger Punkt für Selbstständigkeit, sich nicht von einer Plattform oder sich nicht von einer Sache abhängig zu machen, sondern immer auch zu gucken, mehrere Standbeine aufzubauen. Das gehört immer zur Selbstständigkeit dazu. Dieses Paretoprinzip: 80 Prozent des Umsatzes kommen von 20 Prozent der Kunden. Wenn dir der Kunde wegbricht oder diese eine Sache wegbricht – das ist ja durch Crowdfunding schon ein bisschen aufgefangen. Aber man hat sie an den YouTubern gesehen. Als auf einmal bei YouTube das ganze Werbegeld auf einmal auch viel mehr Leute verteilt wurde, waren da auch viele Menschen, die gesagt haben: "Ich kann davon nicht mehr leben." Genauso ist es bei uns halt jetzt auch ein bisschen passiert im Podcast Business, dass sich das auf sehr viel mehr Podcasts verteilt und sehr viel weniger dann an den einzelnen Personen – bis auf ein paar große – dann tatsächlich hängenbleibt. Aber das haben wir schon deutlich gemerkt.

Das ist auch ein ganz ganz wichtiger Punkt für Selbstständigkeit, sich nicht von einer Plattform oder sich nicht von einer Sache abhängig zu machen, sondern immer mehrere Standbeine aufzubauen. Das gehört zur Selbstständigkeit dazu. 

Hier hat Maurice auch geschrieben: "Was hältst du von den neuen Abos, die jetzt zum Beispiel durch Apple angeboten werden? Steht das in Konkurrenz zu Steady und/oder wie lässt sich das gut kombinieren?" 

Also Apple ist da viel zu spät dran. Ich finde, die hätten halt vor zehn Jahren die Chance gehabt, da Marktführer zu werden. Und ich verstehe bis heute nicht, warum sie dieses Geld haben liegen lassen. Weil es passt eigentlich ja sonst auch nicht zu Apple. Apple sind ja nie die, die als Erstes irgendwas machen. Aber spätestens als dann Patreon angefangen hat und Abos für Content gang und gäbe war, hätte ich eigentlich erwartet, dass Apple da früher mit den Abos durchsteigt. Aber irgendwie waren ihnen Podcasts nie wichtig. Verstehe ich auch nicht. Obwohl das ja die Zentrale ...

Lange die einzige fast. Eine lange Zeit war ja iTunes der Ort für Podcasts. Das hätten die sich eigentlich damals ...

Sie hatten die Inhalte ja nie. Ich glaube, dadurch, dass es halt so ein offenes Format ist mit dem RSS hat Apple immer gesagt: "Wie sollen wir das denn finanzieren oder monetarisieren?" Und haben sich da nie herangetraut. Und jetzt? Ich bin zwar froh, dass sie es jetzt machen, aber es ist mir zu teuer. Also die Gebühren sind völlig unverhältnismäßig.

Das ist bei YouTube das Gleiche. Das ist wirklich auch immer das Problem.

Also von daher haben wir das jetzt für uns abgelehnt. Also ich glaube nicht, dass ich jetzt arg viel mehr neue Leute durch Apple-Abos erreichen würde und der Aufwand rechtfertigt sich für mich nicht mit den Kosten, die da dahinter stehen. Also wie gesagt: zu spät und zu teuer. 

Und auch Apple hat jetzt ja nicht diese Pay per Listening oder so was. Das wäre für mich noch eine Möglichkeit. Wenn jetzt Apple gesagt hätte: "Okay, einzelne Folgen lassen sich dort über iTunes kaufen, so wie es bei den Film-Angeboten oder bei den Songs ist. Jeder Podcast 0,99 Euro. Dann würde ich darüber nachdenken. Das wäre für mich noch eine Alternative, die dann Steady und Patreon ergänzen würde. Aber so in der Form ist es einfach nur ein weiteres Abo, was ja auch wieder Kommunikation erfordert. Das ist ja immer das. Also mir wird ja auch immer gesagt so: "Warum lädst du denn die Podcasts nicht auf YouTube hoch?" Wo ich dann auch immer sage: "Na ja, man muss ja gucken, welche Zeit investiere ich in was und was kommt da bei rum." Also investiere ich jetzt die Zeit in ein Apple Abo und muss es dann ja auch wieder kommunizieren. Und ich habe ja jetzt schon immer diese doppelte Geschichte, dass ich sage: "Unterstützt uns auf Patreon oder auf Steady." Das sind ja schon zwei Sachen und ich muss ja den Podcast auch jeden Tag an drei Stellen hochladen. Bei uns auf dem Server, ich muss es in Steady posten, ich muss es in Patreon posten. Wenn ich dann jetzt auch noch YouTube und Apple, dann habe ich den ganzen Tag nichts anderes zu tun, als irgendwo Podcast reinzustellen. Das will ich ja auch nicht. Deswegen immer eine Abwägung, was sich rechnet und was sich lohnt.

Angelika fragt: "Ist aber Steady nicht auch eine Dritt-Plattform, die mich jederzeit entfernen kann?" 

Ja, aber halt nur, wenn man rein nur auf Steady postet. Was natürlich die wenigsten Content-Creator wahrscheinlich machen. Also mein Tipp wäre definitiv: Besorgt euch einen eigenen Server und eine eigene Plattform und nutzt Steady als Finanzierungsplattform und nicht als Content-Plattform. Ich finde die Startseite, die Steady jetzt erzeugt automatisch für unseren Podcast, die ist auch schön und die ist eigentlich genauso nutzbar wie eine eigene Webseite. Also von daher, wenn ich jetzt einen frischen Podcast anfangen würde, könnte ich auch sagen, ich mache es nur auf Steady. Aber ich muss ja trotzdem irgendwo meine Folgen hosten. Und das möchte ich immer noch irgendwie selber auch in der Hand haben. 

Wie gesagt, bei Patreon kann ich das nicht. Bei Steady habe ich die Möglichkeit. Selbst wenn ihr mich deplattformen würdet, wäre mein Podcast nicht weg. Ich habe immer noch meine Webseite, ich habe immer noch die Folgen online. Nur der RSS Feed und die Finanzierung wären quasi weg und dafür kann man ja dann schnell wieder auch eine Alternative schaffen zur Not. Also von daher finde ich, ist es so ein Jein. Je nachdem, wie man den Content selber verwaltet. Aber für mich war immer wichtig: Es ist mein Podcast und meine Inhalte. Die möchte ich auch selber hosten und bereitstellen. Und viele Service-Plattformen bieten einem dann zwar eine Erleichterung an, aber gerade YouTube ist ja das beste Beispiel. Wie schnell hat man mal irgendwie aus Versehen drei Strikes und dann ist der komplette Kanal weg. Und so was, denke ich, muss man immer von Anfang an mit planen oder mitdenken, dass man da eine Alternative hat.

Own your data. Also das ist schon wichtig. Und das ist auch einer der Gründe, warum wir eben weniger das Bedürfnis haben als zum Beispiel als Patreon – und das kann man wirklich ganz offen sagen – die Leute auf die Plattform zu ziehen.

Und ich habe auch nicht das Gefühl, dass uns das irgendwie groß Leute heran gespült hat. Also Patreon macht es glaube ich auch immer mit dem Hintergedanken: "Ja, das ist doch gut für euch Creator, weil die Leute dann auf Patreon sind und andere Sachen entdecken." Aber das mache ich selber auch nicht. Wenn ich jemanden unterstütze, dann gehe ich auf die Seite, klicke "Unterstützen" und bin wieder weg von der Plattform.

Das ist auch meine Erfahrung. Wir fänden das natürlich toll, wenn Leute mehr entdecken würden, aber die Realität sieht so, dass die Leute – auch vollkommen zurecht und zum Glück – wegen des Creators kommen, den sie eben gerade unterstützen wollen. Neue Follower kommen nicht über die Plattform, sondern über den Content Creator an sich.

Oder persönliche Empfehlungen. Jemand twittert was, jemand retweetet irgendwas, macht ein Facebook-Post. So entdecke ich neue Leute oder eben durch Interviews. Auch das ist natürlich immer eine schöne Möglichkeit, neue Leute zu erreichen. Hallo an alle neuen Leute hier übrigens. Hört doch mal "Insert Moin". 

Das ist so, weil du mich ja gefragt hast, was so die Ziele sind. Also mein großes Hauptthema zurzeit ist wirklich: Wie komme ich an neue Leute? Dadurch, dass wir seit zehn Jahren jetzt diesen Podcast machen, habe ich so das Gefühl, alle Leute, die in Deutschland irgendwie spielen oder sich mit Videospielen auseinandersetzen oder Brettspiele spielen, die haben in irgendeiner Form schon mal von uns gehört. Aber wie erreiche ich denn neue Leute? Also, das kann ja nicht sein. Es gibt 50 Prozent der deutschen Bevölkerung spielen gerne und regelmäßig. Ich glaube, da haben wir noch ordentlich Potenzial. 

Aber das ist so das große Thema, weil einerseits kann ich nicht ständig noch mehr Inhalte freischalten. Ich kann es auch nicht komplett freigeben.  Als die Pandemie losging, habe ich gesagt: "So, der komplette März ist wieder offen für alle, weil ihr alle zu Hause sitzt, viel Spaß, hört doch mal rein." Solche Aktionen kann man hin und wieder mal machen. Oder wenn ich jetzt weiß, da ist jemand dabei, der eine große Reichweite hat, dann stelle ich die Folge natürlich auch frei zur Verfügung. 

Aber das sind immer so punktuelle Situationen. Aber wir kriegen keine Aufmerksamkeit mehr, weil wir kein neuer Podcast sind. Wir kriegen keine PR mehr, weil wir irgendwie über Spiel XY reden. Also am Anfang, als wir die ersten waren auf Patreon, da gab es dann auch mal irgendwie Zeitungsartikel, wo ich im Interview war, wo ich als Stellvertreter quasi für Crowdfunding befragt wurde. Aber das passiert jetzt natürlich auch nicht mehr. Und das sind so Themen, wo ich gerade so ein bisschen ratlos bin. Wie erreicht man denn als bestehender Podcast – wo du das Gefühl hast, deine Zielgruppe kennt dich eigentlich – wie kommst du an neue Leute ran?

Das ist auch für alle interessant. Ein Sache, die ich immer mal wieder beobachtet habe, ist der Klassiker – gerade wenn man ein Podcaster ist – dass man sagt, man lädt die Folgen auch auf YouTube hoch. Denn irgendwann ist es tatsächlich so, es geht nur noch darum, wie viele Leute oben in den Trichter reinkommen und das wird irgendwann ein bisschen schwieriger.

YouTube ist natürlich auch ein Dilemma, wenn man dann eigentlich Bezahlinhalte hat, die man da ja nicht einfach dann kostenlos reinschmeißen will. Und Podcasts im Speziellen haben halt auch die Schwierigkeit, dass sie halt in Google selber einfach nicht auftauchen. Du hast so einen kleinen Text bei jedem Podcast dran, aber der ist jetzt nicht so SEO-intensiv. Wenn man jetzt nach dem aktuellen Spiel sucht, wird man unsere Podcast-Seite nicht finden, weil sie halt auch keine großen Aufrufe hat. Also ich glaube 1 Prozent unserer Podcast-Hörer:innen hören auf der Webseite.

YouTube hat eben den Vorteil, das man was in die Beschreibung schreiben kann und das funktioniert SEO-mäßig, da merkt man, es gehört Google. 

Und man erreicht auch eine etwas jüngere Zielgruppe.

Das kommt noch dazu.

Andererseits ist das auch nicht ganz die Zielgruppe, die wir dort erreichen oder vielleicht auch haben wollen, die halt bereit ist, für einen regelmäßigen Podcast 5 Euro im Monat zu bezahlen. Da ist natürlich auch mal klar, es geht vom Tool her, aber ich habe da jetzt noch nicht so richtig die Resonanz, dass wir jetzt einen großen Zuwachs verspürt haben. 

Manuel, unsere Zeit ist um: Vielen, vielen Dank für die Insights. Ich denke, das hat den Leuten viel geholfen.

Und wenn noch jemand Fragen hat: Ich bin jederzeit erreichbar. Einfach auf Twitter oder auf Steady eine Mail schreiben.

Manuel Fritsch und Insert Moin kannst du auf Instagram (Öffnet in neuem Fenster), ihrer Webseite (Öffnet in neuem Fenster) oder natürlich auf Steady (Öffnet in neuem Fenster) folgen.

Hast du aus diesem Interview Ideen für deine eigene Arbeit mitgenommen? Wenn du mit einem Projekt durchstarten willst, egal ob Youtube-Show, Newsletter, Podcast oder Blog, stehen wir von Steady dir bei jedem Schritt zur Seite. Ein Projekt zu starten ist einfach und kostenlos. Bei Fragen wende dich gern jederzeit an support@steadyhq.com. 

Das Interview wurde redaktionell bearbeitet und gekürzt. Die vollständige Aufnahme findest du auf Podigee (Öffnet in neuem Fenster), Spotify (Öffnet in neuem Fenster), Apple Podcasts (Öffnet in neuem Fenster) und überall, wo es Podcasts gibt.  

Kategorie Wachsen & Monetarisieren