Selbstorga-Orientierung #2: Ausreichend psychologische Sicherheit vor größeren strukturellen Veränderungen
(Alle bereits veröffentlichten Artikel dieser Serie zu Selbstorganisation findest du hier (Öffnet in neuem Fenster). Über zukünftige Veröffentlichungen erfährst du über meinen Newsletter (Öffnet in neuem Fenster) 😊)
Im ersten Artikel dieser Artikelserie (Öffnet in neuem Fenster) zu Selbstorganisation habe ich beschrieben, wie der Weg in die Selbstorganisation nicht nur ein struktureller Wandel ist. Auch die innere Dimension - Kultur, individuelle Haltung und zwischenmenschliche Kompetenzen - müssen sich oft weiterentwickeln, damit Selbstorganisation gelingt. Und beide Dimensionen wirken komplex zusammen.
Ein zentraler Aspekt der inneren Dimension ist die psychologische Sicherheit (Öffnet in neuem Fenster). Sie beschreibt ein Teamklima, in dem wir uns sicher fühlen, zwischenmenschliche Risiken einzugehen. In so einem Klima fühlen wir uns sicher, Ideen, Fragen, Bedenken oder Fehler anzusprechen, ohne bestraft oder beschämt zu werden. Wir tragen keine metaphorische Maske, sondern fühlen uns gut dabei, als ganzer Mensch in Erscheinung zu treten. Wir fühlen uns als Individuen angenommen und wohl und sind dadurch bereit, uns voll einzubringen. Zahlreiche Studien zeigen, dass psychologische Sicherheit einer der wichtigsten Faktoren für Teamperformance ist.
Selbstorganisation kann psychologische Sicherheit stärken – das zeigen einige Studien und auch ich habe das in Teams erlebt. Gleichzeitig habe ich erlebt, wie Teams, die sehr wenig psychologische Sicherheit hatten, an Selbstorganisation gescheitert sind. Das macht Sinn: Der Weg in die Selbstorganisation bringt Unsicherheiten mit sich, es gibt viel Neues zu lernen, es stehen viele Veränderungen an, (zwischenmenschliche) Spannungen im Team können nicht mehr an eine Führungskraft wegdelegiert werden, … Wenn bei all dem die psychologische Sicherheit im Team schwach ist, wird es schwierig, gemeinsam kraftvoll den Weg zu gehen.
Daher empfehle ich Teams in der Regel, erstmal in die psychologische Sicherheit zu investieren, bevor sie größere strukturelle Veränderungen angehen. Hilfreich ist z.B.
Feedback- und Konfliktkompetenz zu stärken durch Trainings in Gewaltfreier Kommunikation
Regelmäßige, strukturierte Feedbackgespräche unter Kolleg:innen einzuführen
Bestehende Konflikte lösen, ggf. mit unterstützender Konfliktbegleitung
Das sog. „Clear-the-Air“-Meeting: dort können regelmäßig zwischenmenschliche Spannungen im Team adressiert werden, bevor sie zu großen Konflikten werden (das Meeting sollten von einer kompetenten Konfliktmoderator:in moderiert werden)
Nervensystemkompetenz aufzubauen, um individuell die Fähigkeit zur Selbst-Regulation und den Umgang mit Triggern zu stärken
Raum für gegenseitige Wertschätzung zu schaffen
Möglichkeiten zu schaffen, sich im Team entspannt besser kennenzulernen
Meetings mit einem Check-in (Wie bist du gerade hier?)zu starten und mit einem Check-out (Was hat dir gefallen? Was hättest du dir anders gewünscht?) zu beenden
…
Wenn du das Thema vertiefen möchtest, schau gern in folgende Beiträge von/mit mir zu dem Thema rein:
Meine Artikel: Psychologische Sicherheit verstehen und stärken (Öffnet in neuem Fenster) und Psychologische Sicherheit aus Nervensystemperspektive (Öffnet in neuem Fenster)
Ein Interview mit mir zu psychologischer Sicherheit (Öffnet in neuem Fenster) auf dem Youtube-Kanal von Manuel Küblböck/New Work by Design.
Und natürlich begleite ich euch gerne (Öffnet in neuem Fenster) dabei, Psychologische Sicherheit im Team zu stärken und euch kraftvoll auf den Weg in die Selbstorganisation zu machen.
Du hast Gedanken zu diesem Artikel? Dann schreib mir gerne an mail@lynvonderladen.de (Öffnet in neuem Fenster) Ich freue mich über Rückmeldungen 😊
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Herzliche Grüße aus Dresden,
Lyn
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(Foto von Natalie Pedigo auf Unsplash)
Über Lyn von der Laden
Als Coach und Beraterin für Zusammenarbeit (Öffnet in neuem Fenster) begleite ich Teams und Organisationen, ihre Zusammenarbeit wirksam, anpassungsfähig und freudvoll zu gestalten.
Außerdem schreibe ich auf Steady regelmäßig über meine Herzensthemen, z.B. über Selbstorganisation, psychologische Sicherheit oder die Bedeutung des Nervensystems für wirkungsvolle Teamarbeit.