Selbstorga-Orientierung #8: Zwischenmenschliche Kompetenzen

(Alle weiteren Artikel dieser Serie zu Selbstorganisation findest du hier (Öffnet in neuem Fenster) 😊)

Wie wichtig zwischenmenschliche Kompetenzen für gelingende Selbstorganisation sind, habe ich in dieser Artikelserie schon öfter angesprochen. Mit diesem Beitrag möchte ich nun konkreter werden.

In klassischen Hierarchien kann sich zwischen Führungskraft und Mitarbeiter:in schnell eine Dynamik wie zwischen Eltern und Kindern entwickeln, wo Mitarbeiter:innen ihre Selbstverantwortung ein Stück weit abgeben. Es wird dann z.B. von der Führungskraft erwartet, dass diese die zwischenmenschlichen Probleme löst. In der Selbstorganisation ist das nicht mehr möglich. Zudem braucht Selbstorganisation kontinuierliches Peer-Feedback. Und dadurch, dass alle mehr für das Ganze verantwortlich sind, entstehen potentiell mehr Spannungen. Für all das braucht es starke zwischenmenschliche Kompetenzen, um die Zusammenarbeit gut zu navigieren. Dazu zählen Reflektions-, Kommunikations- und Konfliktkompetenzen.

Ein bewährter Ansatz, der all diese Kompetenzen verbindet, ist die sog. Gewaltfreie Kommunikation (GfK). Die GfK ist eine Möglichkeit, sich selbst mit seinen Gefühlen und Bedürfnissen besser kennenzulernen, sich dadurch klarer auszudrücken und um das zu bitten, was man braucht. Sie ist hilfreich zur Selbstklärung, Konfliktlösung und für Feedbackgespräche. Sie hilft uns, uns gegenseitig besser zu verstehen, wertschätzend miteinander umzugehen und gleichzeitig für uns selbst einzustehen. Dadurch können soziale Beziehungen gestärkt werden.

Über die GfK hinaus halte ich es für sinnvoll, erkennen zu können, wenn eine zwischenmenschliche Situation einen nur stresst, weil sie uns an etwas Altes erinnert („Trigger“), das nichts mit der Situation zu tun hat. Dann können wir dafür Verantwortung übernehmen und Situationen geraten nicht so schnell aus dem Ruder. Es gibt viele Wege, das zu trainieren. Es können zum Beispiel 1:1 Coachings mit Coaches, die in diesem Bereich versiert sind, sinnvoll sein. Außerdem kann ich den englischsprachigen Kurs „Finding Safety in yourself (Öffnet in neuem Fenster)“ von Holistic Life Navigation empfehlen.

Es sollte frühzeitig auf dem Weg in die Selbstorganisation in zwischenmenschliche Kompetenzen investiert werden. Die Selbstorga-Lernreise kann Herausforderungen in der Teamdynamik mit sich bringen. Mit diesen Herausforderungen kann produktiver umgegangen werden, wenn die Teamitglieder die entsprechenden Kompetenzen haben. Außerdem kann sich so schon auf dem Weg in die Selbstorganisation eine starke Feedback- und Konfliktkultur (Öffnet in neuem Fenster) ausbilden.

Ein Team, das in die genannten Kompetenzen investiert, fördert gleichzeitig psychologische Sicherheit. Psychologische Sicherheit (Öffnet in neuem Fenster) meint ein Teamklima, in dem wir uns sicher fühlen, zwischenmenschliche Risiken einzugehen. Laut einiger Studien ist sie der wichtigste Faktor für Höchstleistung. Wenn du mehr dazu erfahren willst, findest du hier (Öffnet in neuem Fenster) mehrere Artikel zu psychologischer Sicherheit.  

Und wenn du Interesse hast, zwischenmenschliche Kompetenzen in deinem Team/deiner Organisation zu stärken, melde dich gerne bei mir (Öffnet in neuem Fenster). Gerne unterstütze ich dich dabei.

Du hast Gedanken zu diesem Artikel? Dann schreib mir gerne an mail@lynvonderladen.de (Öffnet in neuem Fenster). Ich freue mich über Rückmeldungen 😊

Herzliche Grüße

Lyn

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(Foto von Volodymyr Hryshchenko auf Unsplash)

Über Lyn von der Laden

Als Coach und Beraterin für Zusammenarbeit (Öffnet in neuem Fenster) begleite ich Teams und Organisationen, ihre Zusammenarbeit wirksam, anpassungsfähig und freudvoll zu gestalten.

Außerdem schreibe ich auf Steady regelmäßig über meine Herzensthemen, z.B. über Selbstorganisation, psychologische Sicherheit oder die Bedeutung des Nervensystems für wirkungsvolle Teamarbeit.