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Die Bücher meines Lebens

Teil 3

Auerhaus von Bov Bjerg

Für dieses Buch habe ich gar keine richtige Anekdote. Ich hatte lange Interesse daran, aber las es schließlich doch erst ein paar Jahre nach Erscheinen. An Ostern 2017. In einem Rutsch. Es war anders als viele andere Bücher, die mir bis dahin begegnet waren. Ich mochte den bockigen Protagonisten. Ich mochte die Dialoge. Ich mochte, wie sich Tragik und Komik überlappten. Ich mochte das Setting. Ich mochte, wie sich die Figuren unter den Alltag gruben. Das Absurde, das Elementare, das Originelle. 

Es schlug so heftig ein, dass es das erste Mal war, dass ich einem Autor schreiben wollte, wie gut mir sein Buch gefallen hat. Also schrieb ich Bov Bjerg einen Brief. Ich habe ihn allerdings nie abgeschickt.

Der Brief an Bov Bjerg, den er nie bekommen hat:

Lieber Bov,

darf ich Bov sagen? Ich weiß, ich bin etwas spät dran.  Aber warum man Bücher unbedingt in den Wochen ihrer Erscheinung lesen sollte, erschloss sich mir nie. Warum werden sie geschrieben und auf Papier gedruckt, wenn sie nicht Bestand haben sollen?  Ich griff im Laden nach Auerhaus kurz vor Ostern. Wäre es langweilig gewesen, hätte ich mich zwar geärgert, aber immerhin weniger Arbeit gehabt, mir zu überlegen, was man einem Autor nun schreiben soll. Darüber ärgere ich mich.

Klar ist für mich, dass ich Auerhaus zum richtigen Zeitpunkt  gelesen habe. Obwohl ich mit meinem Freund Markus nie darüber sprechen kann. Vielleicht schreibe ich dir deswegen. Irgendjemand muss jetzt herhalten.

Es ist ein gutes Buch. Man braucht da draußen eine Existenzstrategie. Ich glaube, Auerhaus ist meine. 

Mein Freund Markus war ein feiner Mensch. 

Vielen Dank, Judith Poznan

Astrid Lindgren von Jens Andersen

Wer mir schon länger auf Instagram folgt, der weiß, was dieses Buch bei mir losgetreten hat. Da ich das alles schon mal aufgeschrieben habe, teile ich hier den Artikel, der damals in der Berliner Zeitung über mein Logbuch erschien. Die Idee alltäglicher Notizen, die Astrid Lindgren für ihre Tochter Karin hatte, umarmte mich sofort. Astrid Lindgrens Leben hat mich in vielerlei Hinsicht berührt. Bis heute fühle ich mich davon inspiriert. Nach Schweden habe ich es noch nicht geschafft. Aber eines Tages werde ich mir die Linde vor Astrid Lindgrens Fenster in Stockholm anschauen. 

DER ARTIKEL (Öffnet in neuem Fenster) 

Aus dem Logbuch, diese Woche vor zwei Jahren:

27. August 2020

Über Nacht ist es Herbst geworden. Jonas Mückenstiche haben sich ein bisschen entzündet. Lunch mit Linda, ansonsten Spielplatz. In meinem Kopf ist nicht viel los und ich frage mich, wie ich das bitteschön aufschreiben soll. 

Prima Aussicht 

Natürlich gehört mein eigenes Buch für mich in diese Liste. Vor einem Jahr ist es erschienen. Ich gab mein allerbestes. 

Ein Lektoratsmoment:

Sophia Loren liest

(Foto: via Printerest)

Der letzte Gang meiner Bücherliste ist nun raus. Ich hoffe, es hat euch geschmeckt. Judith

PS Hand aufs Herz. Ein Buch, das ich nie gelesen habe, aber vor jedem Kunden und jeder Kundin so tat als ob:

Tschick von Wolfgang Herrndorf

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