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Auf das Ziel kommt es an

Zeit für ein bisschen ehrlich sein: Machen wir uns die unterschiedlichen Startbedingungen klar. Wir wollen doch alle ans Ziel.

Gleiches Recht für alle – auf diesen Grundsatz können wir alle uns einigen. Doch langsam frage ich mich, ob damit zu viel Wischiwaschi einhergeht. Denn selbst wenn wir als Menschen in einem Rechtsstaat vor dem Recht gleich sind, die Lebensbedingungen sind es nicht. Dies hat vor zwei Jahren ein kurzer Film (Öffnet in neuem Fenster) veranschaulicht, in dem Jugendliche in den USA zu einem Wettrennen aufgerufen wurden: Zu gewinnen waren 100 Dollar, doch zu Beginn las der Schiedsrichter Kriterien vor. Traf jeweils eines zu, durften die Teenager zwei Schritte Vorsprung nehmen, zum Beispiel wenn die Eltern noch verheiratet waren, man mit einem Vater aufgewachsen war, Zugang zu privaten Bildungsangeboten hatte, den Eltern nie beim Bezahlen von Rechnungen helfen musste und sich nicht fragte, woher das nächste Essen kommt.

An der Startlinie lichtete sich das Feld. Diese Privilegien verliehen einigen Läufer*innen einen uneinholbaren Vorsprung vor anderen. „All das hat nichts mit dem zu tun, was ihr getan habt“, rief der Schiedsrichter. Es wurde dann ein ziemlich trauriges Rennen.

Dass also mit dem reinen Postulieren von Gleichheit nicht unbedingt ein Blumentopf zu gewinnen ist, leuchtet ein. Den wichtigen Unterschied zwischen Gleichheit als „Equality“ und Fairness oder Gerechtigkeit als „Equity“ hat übrigens die Aktivistin Samantha Renke in einer Instagram-Gallery wunderbar herausgearbeitet...

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