Bis zum Winter ist noch ganz viel Zeit!

Und bis zum Altersheim auch. Zwar schmerzt die Hüfte, aber das wird schon wieder. Unsere Autorin ist doch erst 20, was auch ihr Arzt diagnostiziert.

Gut möglich, dass ich demnächst ein paar Leser verliere, wenn ich so weitermache. Sie könnten meinen, versehentlich in einem Seniorenkreis gelandet zu sein, statt in meiner wöchentlichen Notiz. Erst verlor ich mich hier wie ein alter Mann in meinen Erinnerungen an die Musik der 60er, 70er und 80er Jahre. Dann schrieb ich wehmütig über meinen Abschied vom Minirock und mein Umstyling zur alternden grauen Maus. Und als wäre das alles nicht schon erbärmlich genug, kommt es diese Woche noch ein bisschen schlimmer: Mir tut das linke Bein weh. Nicht, dass ich nun in dem Alter wäre, in dem ich bei jeder Begegnung umfangreich von all meinen Gebrechen berichte, aber neulich nach dem ersten Espresso am Morgen fing es an. Das linke Bein schmerzte beim Aufstehen, beim Drehen, selbst beim Liegen. Ich malte mir aus, dass es nun rapide mit mir bergab gehen würde und ich mir noch in dieser Saison ein neues Hüftgelenk kaufen müsste. Und das, obwohl ich mir doch kürzlich erst eine neue Leggings für meine sporadischen Stretching-Übungen angeschafft hatte. Aber vielleicht sollte ich nun doch lieber von Seniorengymnastik sprechen? Machen wir es kurz: Ich vereinbarte zum ersten Mal seit vielen Jahren einen Termin bei meinem Hausarzt. Und wenn ich schon mal da wäre, würde ich auch gleich mein gesamtes Interieur inspizieren lassen. Denn ab 50 wird man offiziell daran erinnert, dass es jetzt vorbei ist mit der ewigen Jugend und man Vorsorge treffen müsse. Ich erhielt unaufgefordert Post zur Darmkrebsvorsorge und Mammographie, man wusste wohl nicht, wen man vor sich hatte: Ich machte erstmal ein bisschen Theater.

Wieso kommt eigentlich ein Zeitpunkt im Leben, in dem man ungewollt in einen Club aufgenommen wird, in dem jeder Satz beginnt mit: Ja, das ist jetzt das Alter… Das Alter wofür jetzt genau? Und nur, weil es mal ein bisschen