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Post aus der Hexenzentrale

Liebe Hexen, Gespenster, Menschen, also alle,

ich habe begonnen, die Krähen hinter dem Haus zu füttern. Jeden Morgen knacke ich am offenen Fenster eine Walnuss und lege sie in kleinen Stücken bereit. Wenn sie kommen, erstarre ich in meiner Handlung und schaue nur gebannt. Von nahem sehen sie noch viel erhabener aus. Ihr Federkleid ist blauschwarz. Die Tiefe dieser Farbe nimmt mich mit in die Vorstellung eines Bettes aus Schatten, Samt und Sternen. Ich gehe im Moment auf. Wenn eine Krähe ihren Kopf bewegt und durch das Fenster zu mir hineinsieht, glänzen ihre tiefschschwarzen Augen wie nasse Perlen. Selten bin ich am Tag so still wie zu diesem Moment.
Näher sind wir uns bisher noch nicht gekommen. Es braucht Geduld und Beständigkeit, um das Vertrauen von Krähen zu gewinnen. Ich scheine mein ganzes Leben dafür trainiert zu haben.

🤍 Post aus dem Frohmann-Verlag 🥀
Am 2.9. findet die legendäre GartyParty statt. Es wird wieder #BöseBowle geben und zum ersten Mal die #LiebeLesung stattfinden. SCHWARTZ und ich werden aus unserem gemeinsamen Buch lesen, das alsbald demnächst in ganz naher Zukunft bei Frohmann (Öffnet in neuem Fenster) erscheinen wird. Es wird brutal lieb mit uns. Ich freue mich, ein paar von euch dort zu sehen. 🖤

Eine Rechnung für die Transparenz

Einen Gespensterbrief zu schreiben, abzusenden und ein Stück in die Welt zu begleiten, damit alle guten Menschen mitbekommen, dass es ihn, mich gibt, dauert zwei Arbeitstage. Manchmal sammle ich Beiträge und Ideen über mehrere Tage und die Collagen, die ich teile, brauchen auch ihre Trockenzeit. Im Anschluss an das Schreiben kommt die Korrektur. Mein Mann liest einmal drüber, manchmal hat er noch eine Idee oder eine Kritik. Dann reden wir. Nachdem ich noch etwas gehadert habe, versende ich den Text. Gleich im Anschluss mache ich Werbung auf Social Media; Instagram (Öffnet in neuem Fenster), Mastodon (Öffnet in neuem Fenster), Twitter (Öffnet in neuem Fenster) und auf meiner Webseite (Öffnet in neuem Fenster). Für alles braucht es Fotos, Videos, passende Musik und eigene, der Plattform angepasste Texte. Die Zeit für die Collagen, die ich teile, sind noch nicht in die Rechnung mit eingeflossen.
Kurz gesagt ist es aus finanzieller Sicht den Aufwand eigentlich gar nicht wert.

Ich müsste das alles ja nicht tun, nicht wahr? Richtig. Und dann?

Aus irgendeinem Grund scheint in den Köpfen der Menschen die Idee zu stecken, dass virtuelle Literatur und Kunst nicht so viel wert ist wie die, die ausgedruckt daliegt. Nichts gegen freie Literatur und Gemeingüter btw!

Wie ich darauf komme? Steady hat mir geschrieben.

Alles wird teurer, auch hier. Für sie, für mich, für alle. Sie empfehlen, die Preise für die Pakete zu erhöhen und ich habe hin und her überlegt. Ich habe die Möglichkeit, alles so zu belassen, wie es ist. Oder aber, die Preise anzugleichen. Ich habe mich dazu entschieden, alle Pakete so zu lassen, wie sie sind. Dafür werde ich zukünftig andere Bezahlmodelle anbieten. Noch einmal: Bei allen, die bisher etwas abgeschlossen haben, bleibt es, wie es ist. Ihr müsst nichts tun, außer lesen und lieb sein.

Was ich in den letzten Tagen war:

Heute bin ich 30% Schnupfen, 20% Regen, 40% Schreibtisch, 10% dagegen.

Heute bin ich 60% Schnupfen, 40% Link.

Heute bin ich 60% Wald, 30% Text und 10% Kuchen.

Heute bin ich 50% schwere Wolke, 40% Text, 10% lauwarmer Tee.

Heute bin ich 50% Hexe und 50% Text.

Schwarz-weiße Aufnahme von einer Person unter einem weißen Laken. Sie steht vor einer aus Lumpen und Stöckern gebauten kleinen Hütte im Wald.

mood. Hexenwald, 2020.

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