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Je menschlicher desto wirtschaftlicher?

Betriebswirtschaft und Sozialpädagogik fixte mich an, beides studierte ich. Gearbeitet habe ich in wirtschaftlich und sozial ausgerichteten Unternehmen. Seit über einem Jahrzehnt versuche ich als Selbständige beides miteinander in Einklang zu bringen. Mein Fazit nach einem halben Jahrhundert auf diesem Planeten: Weil wir auf Verwirtschaftlichung gesetzt haben, haben wir nicht nur an Menschlichkeit verloren, sondern werden jetzt am Ende auch an Wirtschaftlichkeit verlieren! Und dann ist Beides weg!

Hallo an Alle!

Ich erlebe es so, dass wir immer wieder in solche Fallen tappen. 

Wir wollen mehr Sicherheit und durch die Maßnahmen, die dazu ergriffen werden, verlieren wir nach und nach immer mehr Sicherheit. Wir wollen (brauchen) mehr Wirtschaftlichkeit und obwohl wir vermeintlich geeignete Maßnahmen ergreifen, verlieren wir sie immer mehr! Auch schon vor Corona!

Da wir "konstruktionsbedingt" nicht all zu viele Dinge im Fokus behalten können, müssen wir sehr genau überlegen womit wir erreichen, was wir erreichen wollen. Wenn ich eine stabile und gesund wachsende Wirtschaft haben möchte, muss ich mich fragen, ob die Wirtschaft für sich steht oder ob sie ein "Nebenprodukt" eines ganz anderen Aspektes ist. Und ggf. muss ich meinen Fokus dann auf den entdeckten Aspekt setzen und nicht auf die Wirtschaft selbst, weil diese sich dann "automatisch" dahin entwickeln wird, wo sie hin soll, bzw. muss. Wenn die Wirtschaft wegbricht, müssen wir zu Einzelkämpfern werden. Das ist kein schöner Gedanke!

Dadurch dass wir auf eine immer effizientere Wirtschaft fokussiert sind, haben wir die Entmenschlichung sehr stark voran getrieben! Der Planet mag wärmer werden, aber wir werden immer kühler! So langsam aber sicher werden unsere Herzen kalt und ungerecht. Heute habe ich eine super Homepage entdeckt: https://hartzfacts.de/ (Öffnet in neuem Fenster)! Wir lassen uns immer mehr von negativen Gefühlen wie z. B. Hass leiten. Ich finde es toll, dass sich mal jemand die Mühe gemacht hat, Daten rund um Hartz IV zusammenzustellen. Der große Durchschnitt der Deutschen ist der Ansicht alle Hartz IV Empfänger wären arbeitslos. Dabei sind es tatsächlich nur 24 % der Empfänger. Wir gucken gar nicht mehr hin! Was ist ein Hartz IV Empfänger in erster Linie? Ein Mensch, oder? Du, ich, was sind wir denn in erster Linie? Wir sind doch alle Menschen!

Ich mag diese Erniedrigungskultur nicht, die wir etabliert haben!

Mir blutet immer wieder das Herz, dass für Kinder in Deutschland mit dem 6. und 10. Lebensjahr entschieden wird, welche Zukunft diese Kinder haben dürfen. Vor Jahren waren wir noch aktiver an Schulen unterwegs. Und es ergab sich so, dass wir mehr an Förderschulen im Einsatz waren. Dort traf ich auf Sophie! Sophie werde ich wohl nie vergessen, selbst wenn mir irgendwann mal Demenz drohen sollte.

Im Grunde konnten wir die Kompetenzentwicklungsprogramme an den Förderschulen mit minimalen Anpassungen (z. B. mit mehr Bewegungseinheiten) ähnlich durchführen wie an Gymnasien. Es enstanden sehr interessante Diskussionen mit den Kids. Und so meinte Sophie eines Tages zu mir: "Sag mal, weiß die Frau Merkel eigentlich nicht, dass es schlecht ist, wenn wir alle nach der Schule keine Chance haben und nur Hartz IV bekommen. Wenn wir auch alle eine Arbeit machen könnten, dann würden wir doch gar kein Geld kosten, sondern Steuern zahlen!" In solchen Momenten hätte ich gerne Frau Merkel aus der Jackentasche gezaubert und gesagt: "Angela, bitte übernehmen Sie!" ; )

Ich möchte nicht unerwähnt lassen, dass Sophie sich zu dem Zeitpunkt in der 8. Klasse befand und eine diagnostizierte Rechenschwäche hatte. Das brachte mich damals schon ins Grübeln ... Vielleicht muss man Dyskalkulie haben, um in gesamtvolkswirtschaftlichen Zusammenhängen denken zu können ...

Meiner Meinung nach haben wir etwas verwechselt, wir müssen intensiv mit Zahlen arbeiten, aber nicht Menschen zu Nummern machen. Menschen sind keine Zahlen! Und sie lassen sich auch nicht in Zahlen darstellen, sondern nur Situationen kann man mit Zahlen sichtbar machen.

Auch an Sophies Aussage sieht man wie tief der Glaube verwurzelt ist, dass alle Hartz IV Empfänger arbeitslos sind. Was den eigentlichen Inhalt ihrer Aussage allerdings nicht schmälert.

Wir sollten Rahmenbedingungen so gestalten, dass wir einander bestärkend gegenüber auftreten können. Warum stigmatisieren wir schon kleine Kinder? Warum setzen wir nicht auf Inklusion? Warum lassen wir Kinder nicht schon von klein auf an erleben, dass jedes Kind Stärken hat, aber alle unterschiedliche. Und das es toll ist, dass wir uns so super ergänzen. Warum zeigen wir nicht, dass jeder gebraucht wird und dass wir es nur gemeinsam schaffen, dass es allen gut gehen kann.

Sophie hatte einen wichtigen Punkt angesprochen: die nicht gesehene Ersparnis! Weil wir kurzfristig denken, werden wir langfristig einen menschlichen wie wirtschaftlichen Trümmerhaufen produzieren. Wir verstehen die harte Rendite, aber wir sehen den Wert der weichen Rendite nicht: https://www.linkedin.com/pulse/investition-vs-almosen-oder-die-untersch%C3%A4tzung-der-weichen-knierim/ (Öffnet in neuem Fenster). Dabei ist harte Rendite ohne weiche gar nicht zu erreichen.

Im Moment sind Rahmenbedingungen so gesetzt, dass wir es bald nicht mehr schaffen werden die Kosten für unsere Sozialsysteme zu erwirtschaften. Das von Sophie angesprochene Beispiel ist ja nur eins von vielen. Es ist z. B. auch erwiesen, dass arme Menschen häufiger krank sind. Eigentlich kann sich keine Volkswirtschaft Armut leisten. Aus menschlicher Sicht natürlich nicht, aber eben auch aus finanzieller Sicht nicht. So wie es für einen armen Menschen teuer ist arm zu sein (interessantes Video dazu: https://www.youtube.com/watch?v=IYajYyC4cRs (Öffnet in neuem Fenster)) so ist Armut auch für eine Volkswirtschaft teuer.

Der Niederländer Jos de Blok hat auf Menschlichkeit gesetzt und erspart den Niederlanden damit jährlich mehrere Hundertmillionen Euro: https://www.linkedin.com/pulse/wie-ein-einzelner-mensch-ganzes-system-auf-den-kopf-stellen-knierim/ (Öffnet in neuem Fenster). Leider ist dieses Beispiel nicht auf Deutschland übertragbar, da in Deutschland ein Mehrkassensystem herrscht. Dieser Umstand macht deutlich wie wichtig die genauen Überlegungen zum Setzen von Rahmenbedingungen sind.

Dass es uns nicht so leicht fällt Rahmenbedingungen zu ändern hängt zum einen an unseren Sichtweisen, die stark (nur 24 % der Hartz IV Empfänger sind arbeitslos) von der Realität abweichen können und auch daran dass es schwer ist Rahmenbedingungen, durch die man selbst geprägt wurde, zu durchbrechen: https://www.linkedin.com/pulse/bist-du-wirklich-oder-die-erf%C3%BCllung-dir-unbekannter-bettina-knierim (Öffnet in neuem Fenster)

Wenn wir es schafften, dass die weibliche Sichtweise neben der männlichen als gleichwertig wichtig angesehen würde, hätten wir wahrscheinlich schon viel erreicht! Davon sind wir aber auch in 2020 noch meilenweit entfernt. Auch hier macht es Sinn mal wieder auf Zahlen zu schauen, Frauen kommen in der Literatur, angefangen schon bei Schulbüchern, kaum bzw. noch viel zu wenig vor. Lesenswert ist dazu der Artikel: "Auch ein Land der Dichterinnen und Denkerinnen" von Katharina Herrmann: https://www.54books.de/auch-ein-land-der-dichterinnen/ (Öffnet in neuem Fenster)

Erniedrigung erzeugt keine guten Gefühle, Bestärkung hingegen schon. Mit dem Bild, das ich heute gewählt habe, möchte ich einmal optisch zeigen wie wir dadurch, dass wir uns besser fühlen eine enorme Effizienzsteigerung erreichen!

Das ist nicht an den Haaren herbei gezogen! Jos de Blok zeigt es mit seinem Unternehmen und Evelyn Forget hat für uns alle mit enormer Fleißarbeit das Buch "Basic Income for Canadians  - The key to a healthier, happier, more secure life for all" zusammengestellt! Sie hatte die umfangreichen Studiendaten des ersten Experiments zum garantierten kanadischen Grundeinkommen ausgewertet. Eine Stadt in Kanada hatte es über mehrere Jahre in den 70igern ausprobiert. Über Jahre hatte keiner die Daten ausgewertet, bis sie sich der Sache annahm. Sehr lesenswert!

Der ehemalige Senator Hugh Segal sagt über ihr Buch: "The new Bible for how to best reduce poverty for millions."

Wenn wir den Mut haben werden auf Menschlichkeit zu setzen, ich glaube wir kämen aus dem Staunen nicht mehr heraus ... Oder? Was meinst Du?

Herzliche Grüße

Bettina

P.S.: Noch 91 Tage bis zum Weltfrieden! ; )

AKTUALISIERUNG   JUNI   2022:

Fuck your wars (Öffnet in neuem Fenster)!

#Ukraine #Russland #Angriffskrieg

Zwei "streiten" sich. Ein außenstehender Dritte wird um Hilfe gebeten. Was kann er tun? Situation verstehen wollen? Vermitteln? Einem von Beiden Waffen geben?

Was würdest Du tun, wenn die Zwei, die sich streiten, Deine Kinder sind? Situation verstehen wollen? Vermitteln? Einem von Beiden Waffen geben?

Ich weiß, dass dieser Einstieg provoziert. Und das soll er auch!

Unter Euren Kindern befindet sich kein Aggressor! Zum Glück!

Aber die Bevölkerung der Ukraine und Russlands haben sich mal als Brudervolk bezeichnet. Nun stehen sich diese Brüder gegenüber. Was einmal ein Konflikt war, ist eskaliert. Wir sind die außenstehenden Dritten. Und wir bleiben auch die außenstehenden Dritten. Noch ... An einen dritten Weltkrieg will ich nicht denken! Noch nicht ...

Wir sind nicht die Eltern der Brüder. Aber was wäre, wenn wir als Außenstehende die Brüder so bedingungslos liebten wie Eltern meistens ihre Kinder lieben?

Für mich heißen die Brüder übrigens nicht: Putin und Selenskyj! Sondern "Volk der Ukraine" und "Volk Russlands"!

Und wenn ich mir vorstelle diese Beiden - "Volk der Ukraine" und "Volk Russlands" - wären meine Söhne, dann ist mir persönlich "Situation verstehen wollen" und "Vermitteln" näher als "einem von Beiden Waffen geben".

#ThePeaceExperiment umzusetzen, erscheint mir dringlicher denn je!

Und was denkst Du?

Wir sind kontinuierlich dran geblieben, die längst vergessene Studie aus den 80er Jahren (Öffnet in neuem Fenster) noch einmal mit den Möglichkeiten von heute zu überprüfen!

Ich musste eine Weile pausieren. Meiner Ma ging es mit Kriegsbeginn extrem schlecht! Sirenen tönen aus dem Fernseher! Zack! Zig Flashbacks! Von jetzt auf gleich ist sie nicht mehr 83 Jahre alt, sondern 5! Sie läuft wieder durch den Bombenhagel des Bochumer Großangriffs! Alles ist wieder da! Alles!!

Und selbst steht man wie doof daneben. Ich habe es geschafft, dass sie sich wieder beruhigen konnte. Mit Hängen und Würgen! Aber von beruhigt bis wieder fröhlich ... Das wird wohl noch ein langer Weg werden!

Deshalb:

FUCK your wars!

Fuck YOUR wars!

Fuck your WARS!

So, das musste nochmal gesagt werden!!

Wo stehen wir gerade mit #ThePeaceExperiment:

Wir haben schon alles soweit vorbereitet, dass man auf Sardinien das Experiment durchführen könnte.

Es ist uns auch bereits gelungen, das Management eines Weltstars zu interessieren. Wir könnten unter allen 377 Gemeinden Sardiniens (Öffnet in neuem Fenster) ein Konzert mit dem Weltstar verlosen, was uns bei der Verbreitung der Idee enorm(!) helfen würde.

Wir dürfen aber nur dann mit dem Weltstar werben, wenn offensichtlich ist, dass viele Menschen an dem Experiment interessiert sind. Eine Zwickmühle!

Deshalb brauchen wir die Hilfe aller Interessierten!  Solltest Du Dich angesprochen fühlen, bitte investiere in unsere Idee! Deine Spende werden wir für die Durchführung einer ordentliche Studie (valide, reliabel, objektiv) sowie als Werbebudget nutzen! Und ggf. buchen wir den Weltstar dann einfach! Dafür müssten allerdings sehr viele Menschen spenden, da ist man locker mal mit 1 Mio. € dabei ... Aber wer weiß! ;)

BITTE SPENDE 5 € (Öffnet in neuem Fenster)

BITTE SPENDE 10 € (Öffnet in neuem Fenster)

BITTE SPENDE 20 € (Öffnet in neuem Fenster)

Bist Du neugierig geworden? Du hilfst uns mit Deinem Investment, aber auch wenn Du unsere Beiträge teilst! :)

Herzliche Grüße

Bettina

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