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Bist Du wirklich Du? Oder die Erfüllung Dir "unbekannter" Rahmenbedingungen?

Rahmenbedingungen prägen uns bevor wir verstanden haben, dass sie uns schon bereits geprägt haben! Und je nachdem wie ein Rahmen gesetzt ist, entstehen in unserem Kopf so glaubhafte Bilder, dass wir etwas wahrnehmen, was gar nicht vorhanden ist. Diese Umstände machen Rahmenbedingungen mächtiger als es uns manchmal bewusst ist!

Hallo an Alle!

Gestern hatte ich dieses Bild ohne nähere Erklärungen, wozu der Rahmen dienen sollte, als Rätsel hoch geladen.

Dadurch dass ich eben nicht gefragt habe: "Wie sollte ein Rahmen sein, wenn man erreichen möchte, dass jemand sein ganzes Potential entfaltet?" oder "Wie sollte ein Rahmen sein, wenn man Krebs eindämmen möchte?" haben Mitspieldende trotzdem eine Situation "gesehen" und aufgrund dessen eine Entscheidung getroffen. Das ist ganz normal und eine Heimtücke unseres Gehirns. 

Besonders gut kann man es an einem anderen ganz belanglosen Beispiel sehen. Eine Gruppe von Menschen sollte folgenden Satz lesen: "John wollte das Vogelhaus reparieren. Er schlug auf den Nagel, als sein Vater hinzukam." Anschließend fragte man mehrere Worte ab, ob sie in dem Text vorgekommen waren. Fast alle meinten das Wort HAMMER gelesen zu haben, weil bei uns im Kopf bei dem Wort "schlug" das Bild eines Hammers erscheint. Scobel hatte dazu mal ein interessantes Video gemacht.

Unsere Empfindungen sind immer wahr, auch wenn sie unterschiedlich sind. Die Frage ist aber, was sehen wir, was diese Empfindungen ausgelöst hat. Ich finde diese Beispiele spannend, weil sie zeigen wie wichtig es ist im Dialog zu bleiben und einander zu sagen, was man sieht ohne dem anderen dabei seine Empfindung abzustreiten. Gerade in wichtigen Fragen und Debatten wäre es toll, wenn man im Hinterkopf behält, dass wir uns dessen bewusst sein müssen, welche Streiche uns unser Gehirn spielt.

Und den zweiten Aspekt, dass Rahmenbedingungen uns prägen bevor wir verstanden haben, dass sie es tun, empfinde ich ebenso wichtig, besonders bei der weitreichenden Entscheidung wie Bildung gestaltet sein sollte. Bisher habe ich den Eindruck, dass wir noch viel zu viel in einer Art Dauerschleife weiter geben, was uns selbst das Leben schwerer macht.

Der Niederländer Geert Hofstede hat ein sehr interessantes Buch über die Auswirkungen von Rahmenbedingungen geschrieben. Es erschien in Deutschland unter dem Titel „Lokales Denken, Globales Handeln“ . Hätte man den Originaltitel aus den 80er direkt eins zu eins übersetzt, dann wäre es griffiger geworden, dann würde es nämlich die kulturellen Auswirkungen heißen. Und ich persönlich hätte es noch griffiger gefunden, wenn der Buchtitel eine Frage wäre. Nämlich angelehnt an die Überschrift dieses Artikels: „Bist Du die Erfüllung der Rahmenbedingungen, die Dich geprägt haben oder bist Du wirklich Du?“

Das Buch beginnt mit einer Szene aus dem Klassiker „Die 12 Geschworenen“. Da geraten der 10. und der 11. Geschworene aneinander. Der 11. Geschworene beginnt seine Einwände meistens mit dem Wort: Verzeihung. Und der 10. Geschworene ist davon ziemlich angenervt und sagt dann: „Verzeihung! Was sind Sie denn so verdammt höflich?“ Und darauf antwortet der 11. Geschworene mit dem entscheidenden Satz: „Aus dem gleichen Grund aus dem sie es nicht sind. Ich bin so erzogen.“ Unsere Herkunft prägt uns. Natürlich sowohl unser direktes Umfeld, unsere Familie, aber auch die Nation in der wir geboren wurden.

Geert Hofstede greift mit seinem Buch die Rahmenbedingungen verschiedener Nationen auf. Es gibt mehrere Kriterien, z. B. ob eine Nation eher weiblich oder männlich ausgerichtet ist. Und die unterschiedlichen Ausrichtungen führen in der Folge auch zu unterschiedlichen Auswirkungen auf das Verhalten der Menschen. 

Hierzu ein kurzer Auszug aus seinem Buch:

Studenten aus Ländern mit starker Unsicherheitsvermeidung sehen in ihren Dozenten Experten, von denen sie alle Antworten erwarten. Dozenten mit verschlüsselter, wissenschaftlicher Ausdrucksweise genießen hohes Ansehen; manche große Lehrmeister aus solchen Ländern schreiben in einem derart schwierigen Stil, dass man Kommentare von Normalsterblichen benötigt, die einem erklären, was der große Meister eigentlich meint. „Deutsche Schüler werden in dem Glauben erzogen, dass alles, was einfach und verständlich ist, dubios und wahrscheinlich unwissenschaftlich sei.“ Sätze in französischen wissenschaftlichen Büchern sind nicht selten eine halbe Seite lang. In solchen Ländern werden sich Studenten in der Regel nicht zu intellektuellen Ansichten bekennen, die von denen ihrer Dozenten abweichen. Ein Doktorand, der sich in einem wichtigen Punkt im Widerspruch zu seinem Doktorvater sieht, hat die Wahl, entweder seine Meinung zu ändern oder sich einen anderen Doktorvater zu suchen. Intellektuelle Meinungsverschiedenheiten in wissenschaftlichen Fragen werden als persönliche Illoyalität verstanden.

Studenten aus Ländern mit schwacher Unsicherheitsvermeidung akzeptieren einen Dozenten, der „Ich weiß es nicht“ sagt. Ihr Respekt gilt Dozenten, die sich klar ausdrücken, und Büchern, die schwierige Sachverhalte in einfacher Sprache erläutern. Intellektuelle Meinungsverschiedenheiten in wissenschaftlichen Fragen gelten in solchen Kulturen eher als anregend; uns (kurze Anmerkung von mir: mit uns meint Hofstede in dem Fall seine Heimatnation die Niederlande)  sind Professoren bekannt, die es bei einem Doktoranden positiv bewerten, wenn dieser eine kritische Haltung zur Einstellung seines Doktorvaters einnimmt. 

Soweit der Auszug!

In Deutschland sind die Rahmenbedingungen so gesetzt, dass man Unsicherheiten vermeiden möchte und in Großbritanien sind die Rahmenbedingungen so gesetzt, dass man Unsicherheiten aushalten kann. Wir erinnern uns bestimmt alle noch an das Brexit-"Gehampel". Nationen die Unsicherheiten vermeiden möchten, konnten dieses "Gehampel" schon aus der Position des Zuschauers kaum noch aushalten und die Briten haben weiter diskutiert und weiter diskutiert.

Der wirtschaftliche Verlust ist das eine, wie schwer der menschliche Verlust noch wiegen wird, dass die Briten nicht mehr mit dabei sind, dass wird wohl erst in vielen Jahren greifbar sein ...

Wenn Euch interessiert, was Euch „unbemerkt“ geprägt hat oder Ihr Euch schon mal gefragt habt, warum der Deutsche so Leistungsorientiert ist oder warum es in Deutschland  weniger Risikokapital gibt als in anderen Nationen, oder, oder …  Dann kann ich dieses Buch nur empfehlen, weil damit offenbart sich die eigene Prägung, aber eben auch die Prägung der anderen Nationen. Mit diesem Buch kann man zu einem viel größeren interkulturellen Verständnis kommen. Mir hat das Buch gut gefallen. Auch so eines dieser Bücher, die eigentlich in keiner Schule fehlen sollte ...

Herzliche Grüße

Bettina

P.S.: Noch 92 Tage bis zum Weltfrieden! ; )

AKTUALISIERUNG   JUNI   2022:

Fuck your wars (Öffnet in neuem Fenster)!

#Ukraine #Russland #Angriffskrieg

Zwei "streiten" sich. Ein außenstehender Dritte wird um Hilfe gebeten. Was kann er tun? Situation verstehen wollen? Vermitteln? Einem von Beiden Waffen geben?

Was würdest Du tun, wenn die Zwei, die sich streiten, Deine Kinder sind? Situation verstehen wollen? Vermitteln? Einem von Beiden Waffen geben?

Ich weiß, dass dieser Einstieg provoziert. Und das soll er auch!

Unter Euren Kindern befindet sich kein Aggressor! Zum Glück!

Aber die Bevölkerung der Ukraine und Russlands haben sich mal als Brudervolk bezeichnet. Nun stehen sich diese Brüder gegenüber. Was einmal ein Konflikt war, ist eskaliert. Wir sind die außenstehenden Dritten. Und wir bleiben auch die außenstehenden Dritten. Noch ... An einen dritten Weltkrieg will ich nicht denken! Noch nicht ...

Wir sind nicht die Eltern der Brüder. Aber was wäre, wenn wir als Außenstehende die Brüder so bedingungslos liebten wie Eltern meistens ihre Kinder lieben?

Für mich heißen die Brüder übrigens nicht: Putin und Selenskyj! Sondern "Volk der Ukraine" und "Volk Russlands"!

Und wenn ich mir vorstelle diese Beiden - "Volk der Ukraine" und "Volk Russlands" - wären meine Söhne, dann ist mir persönlich "Situation verstehen wollen" und "Vermitteln" näher als "einem von Beiden Waffen geben".

#ThePeaceExperiment umzusetzen, erscheint mir dringlicher denn je!

Und was denkst Du?

Wir sind kontinuierlich dran geblieben, die längst vergessene Studie aus den 80er Jahren (Öffnet in neuem Fenster) noch einmal mit den Möglichkeiten von heute zu überprüfen!

Ich musste eine Weile pausieren. Meiner Ma ging es mit Kriegsbeginn extrem schlecht! Sirenen tönen aus dem Fernseher! Zack! Zig Flashbacks! Von jetzt auf gleich ist sie nicht mehr 83 Jahre alt, sondern 5! Sie läuft wieder durch den Bombenhagel des Bochumer Großangriffs! Alles ist wieder da! Alles!!

Und selbst steht man wie doof daneben. Ich habe es geschafft, dass sie sich wieder beruhigen konnte. Mit Hängen und Würgen! Aber von beruhigt bis wieder fröhlich ... Das wird wohl noch ein langer Weg werden!

Deshalb:

FUCK your wars!

Fuck YOUR wars!

Fuck your WARS!

So, das musste nochmal gesagt werden!!

Wo stehen wir gerade mit #ThePeaceExperiment:

Wir haben schon alles soweit vorbereitet, dass man auf Sardinien das Experiment durchführen könnte.

Es ist uns auch bereits gelungen, das Management eines Weltstars zu interessieren. Wir könnten unter allen 377 Gemeinden Sardiniens (Öffnet in neuem Fenster) ein Konzert mit dem Weltstar verlosen, was uns bei der Verbreitung der Idee enorm(!) helfen würde.

Wir dürfen aber nur dann mit dem Weltstar werben, wenn offensichtlich ist, dass viele Menschen an dem Experiment interessiert sind. Eine Zwickmühle!

Deshalb brauchen wir die Hilfe aller Interessierten!  Solltest Du Dich angesprochen fühlen, bitte investiere in unsere Idee! Deine Spende werden wir für die Durchführung einer ordentliche Studie (valide, reliabel, objektiv) sowie als Werbebudget nutzen! Und ggf. buchen wir den Weltstar dann einfach! Dafür müssten allerdings sehr viele Menschen spenden, da ist man locker mal mit 1 Mio. € dabei ... Aber wer weiß! ;)

Bist Du neugierig geworden? Du hilfst uns mit Deinem Investment, aber auch wenn Du unsere Beiträge teilst! :)

Herzliche Grüße

Bettina

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