Zum Hauptinhalt springen

Ich kann grad nicht, muss Zomboid

Hi! Dennis von Indie Fresse hier.

Zwischen unseren Podcast-Folgen gibt’s kluge Gedanken zu schönen Spielen in eurem Postfach.

Wenn euch unser Podcast und/oder dieser Newsletter gefällt und ihr uns dabei unterstützen wollt

Kleiner Programmhinweis: Unsere nächste Folge erscheint einen Tag später als sonst, am Dienstag, den 02.04.

Ein schönes (!) Spiel: Project Zomboid

Ich hatte diese Woche länger überlegt, über welches Spiel ich schreiben möchte, weil ich gar nicht so viel Zeit in neue Spiele gesteckt habe.

Der Grund: Project Zomboid.

Wenn ich Project Zomboid erwähne, sind die Reaktionen so:

  • Hä?

  • Das gibt es noch?

  • Wie oldschool

Das ist verständlich. Aber: Ja, Project Zomboid ist ein über zehn Jahre altes Spiel, es wird nach wie vor gespielt und es ist absolut einzigartig und besonders.

Das Prinzip:

  • Zombie-Apokalypse

  • Survival-Simulation

  • Isometrische Ansicht

  • Kooperativer Multiplayer

Gut, klingt jetzt wie jedes zweite Spiel in Steam-Bestsellerlisten. Das Besondere an Project Zomboid ist: wie ernst es diese ganze Simulations-Geschichte nimmt. Ich muss mich nicht nur ernähren, sondern darauf achten, wie ich mich ernähre, um nicht z.B. untergewichtig zu werden. Kleidung schützt vor Zombie-Angriffen, aber ich muss auch auf Gewicht und Material achten, denn im Sommer — natürlich gibt es Jahreszeiten — wird mir in dicken Lederjacken zu warm, was zu Schweiß und erhöhtem Durst führt.

Und, vielleicht am wichtigsten: Project Zomboid ist das einzige mir bekannte Spiel, dass diese ganze Zombie-Fiction wirklich ernst nimmt. Jeder Biss, jeder Kratzer kann zu einer irreversiblen Infektion führen, die in wenigen Tagen zur Zombifizierung führt. Und spielemechanisch zum Permadeath von Charakteren, in die man dutzende Spielstunden investiert hat.

Das hört sich frustrierend an. Ist es auch manchmal. Aber es führt zu den spannendsten Momenten, die ich je in Spielen erlebt habe.

Ich spiele Project Zomboid mit Freunden auf einem kleinen Multiplayer-Server. Wir leben in einem befestigten Altenheim und ziehen immer wieder in unseren mühsam reparierten Autos los, um in benachbarten Kleinstädten nach Dosensuppen und Schrotflinten-Munition zu suchen.

Vor kurzem haben wir versucht, noch einigermaßen fahrtüchtige Autos von einem Schrottplatz nach Hause zu fahren. Das sollte eigentlich ganz entspannt sein. Aber dann haben wir nicht auf die Zeit geachtet. Es wurde Nacht und die schrottigen Autos blieben auf dem Weg nach Hause liegen. Mein Auto wurde von Zombies umzingelt, die eine Scheibe eingeschlagen haben. Mein Charakter hat geblutet (war es ein Zombie-Biss?), es war dunkel, um mich herum Horden an Zombies und ein weiter Fußweg nach Hause.

Ich habe überlebt. Aber in unserer Altenheim-Basis habe ich gemerkt: ich habe gezittert vor Anspannung. Also in echt — nicht im Spiel.

Ein zehn Jahre altes Spiel. Und es fühlt sich frischer und kompromissloser an als viele Survival-Spiele, die jetzt rauskommen.

Ein kluger (?) Gedanke: Spiele-Überforderung

Ok, hier ist die Schattenseite dieser ganzen Zomboid-Geschichte:

Ich weiß überhaupt nicht, wann ich Zeit haben soll für irgendwelche anderen Spiele.

Oder anders: Ich wüsste, wann ich Zeit haben soll für andere Spiele, wenn da nicht noch Helldivers 2 wäre(hier (Öffnet in neuem Fenster) unser aktueller Podcast dazu) und Grounded und The Finals (und was ist eigentlich mit Palworld? Und Enshrouded? Und Deep Rock Galactic, Payday, Darktide und Valheim…) und für was auch immer für neue Spiele gerade rauskommen, die man unbedingt gerade spielen sollte.

Mein Gefühl: Immer mehr Spiele sollen aktuell Hobby-Spiele sein. Im Sinne von: Dieses Spiel zu spielen, ist jetzt dein Hobby.

Das Schöne an Hobbies: Sie machen Spaß, sind oft sozial, man kann sie über längere Zeit verfolgen.

Das Problem: Man hat eben nur Zeit für eine begrenzte Anzahl davon.

Ich bin mir gerade nicht sicher, was da die Lösung ist. Wie viele Spiele kann man aktiv wirklich spielen? Wie soll man seine Freunde überzeugen, Geld auszugeben für das neue Multiplayer-Hype-Spiel, wenn es in einem Monat heißt: Was machst du noch in Palworld, hüpf rüber nach Helldivers!

Bei mir stellt sich gerade also ein Gefühl akuter Überforderung ein. Und ich fände es interessant zu wissen, wie es euch so damit geht.

Schamlose Selbstpromo und anderes Zeug

0 Kommentare

Möchtest du den ersten Kommentar schreiben?
Werde Mitglied von Indie Fresse und starte die Unterhaltung.
Mitglied werden