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Wer will schon grüne Weihnachten?

Gänsebraten, Tannenbaum, Unmengen von Geschenkpapier, in das Geschenke eingepackt sind, für die die Deutschen laut EY dieses Jahr 250 Euro pro Kopf ausgeben wollen (Öffnet in neuem Fenster): Der CO2-Fußabdruck des Christkindes dürfte mies sein.

Wer an Weihnachten Nachhaltigkeit einfordert, wird zur Spielverderberin und begibt sich mitten in ein konfliktbeladenes Spannungsfeld: Können wir es nicht einfach schön haben? Einmal alles ausblenden und einfach nur die (erdölbasierten) Christbaumkerzen bewundern?

Schenken aber halt in nachhaltig?

Globetrotter hat sich an diesem Spagat zwischen Green und Marketing versucht, mit klarer Schlagseite in Richtung Marketing. Re:think Christmas heißt die Kampagne, die zu nachhaltigem Schenken aufruft. Der Spot endet mit dem Appell, nicht unbedingt weniger zu schenken, aber bewusst zu schenken. Aber was heißt das denn? Am Ende will auch Globetrotter auf seinen Jahresumsatz kommen. So eine Kampagne offenbart daher vor allem, wie schwierig Nachhaltigkeitskommunikation ist.

https://www.youtube.com/watch?v=WKtWceBOLjo (Öffnet in neuem Fenster)

Glaubwürdiger ist Ebay vorgegangen. Anfang Dezember eröffnete die Plattform einen Pop-up-Store in Berlin. Hintergrund war auch hier der Aufruf, nachhaltiger zu schenken. Produkte, die “Pre-Loved” sind und nicht extra produziert werden, haben eine bessere Ökobilanz als neue. Daher gab es in dem Pop-Up-Store auch Infos zum Prinzip der Kreislaufwirtschaft und zu generalüberholter Technik.

https://www.tip-berlin.de/stadtleben/ebay-pre-loved-pop-up-city-west/ (Öffnet in neuem Fenster)

Immerhin steigt auch die Akzeptanz von Second-Hand-Geschenken. Laut einer Umfrage der Marktforschungsplattform Appinio im Auftrag des Handelsverbandes Deutschland (HDE) und des Secondhand-Onlineshops und Verkaufsservices Sellpy, können sich 60 Prozent der Befragten vorstellen, Gebrauchtes zu verschenken. Ausschlaggebend dafür sind demnach Nachhaltigkeit, aber auch der Preis.

https://www.infranken.de/deutschland/umfrage-secondhand-geschenke-zum-fest-beliebter-art-5802628 (Öffnet in neuem Fenster)

Und was ist mit dem Baum? Jedes Jahr stehen rund 23 Millionen Weihnachtsbäume in deutschen Wohnzimmern, Firmen und Läden. Viele davon haben weite Wege hinter sich.

“Einweg-Bäume” sollten daher am besten aus der Region stammen und wenn man Glück hat, bekommt man über einen Förster Nadelbäume, die dieser als Unterholz angepflanzt hat und die ohnehin nach einigen Jahren gefällt werden müssen. Wie man aber an diese Bäume gelangt, schreibt das ZDF nicht:

https://www.zdf.de/nachrichten/ratgeber/kuenstlicher-weihnachtsbaum-alternative-nachhaltig-100.html?utm_source=flipboard&utm_content=FrauMozart%2Fmagazine%2FGreen+Marketing+ (Öffnet in neuem Fenster)

Ist also der Plastikbaum besser? Auch nicht, schreibt die Frankfurter Rundschau. Das größte Problem ist dabei, dass sie aus Verbundstoffen bestehen, die sich nicht so leicht recyceln lassen:

https://www.fr.de/ratgeber/wohnen/plastikbaum-plastikbaum-wie-gut-bist-du-fuers-klima-zr-92715601.html (Öffnet in neuem Fenster)

Ist denn dann wenigstens der Schokonikolaus in Ordnung? Auch hier kann man wunderbar die Weihnachtsstimmung drücken, wenn man den Kakao-Bericht des Bankhauses Metzler (Öffnet in neuem Fenster) liest. Nur 26 Prozent des weltweit gehandelten Kakaos wird unter Einhaltung von Nachhaltigkeitsverpflichtungen produziert. Das hat eine Studie der Universität Amsterdam ergeben.

Wie immer: Je tiefer man in ein Thema eintaucht, umso komplizierter wird es. Da hilft nur: Scheuklappen auf, Stoffbeutel statt Geschenkpapier verwenden (um 20 Prozent mehr Abfall fällt zwischen den Feiertagen an (Öffnet in neuem Fenster)) und Zimtsterne futtern.

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Links der Woche

Ende der Plastikkarte

Unglaubliche 25 Tonnen Plastik verschickt die Bahn jedes Jahr in Form von Bahncards. Damit soll nun Schluss sein: Die Bahn schafft die Plastikkarte ab.

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2023-12/bahncard-plastik (Öffnet in neuem Fenster)

Die Bahn ist nicht das erste Unternehmen, das die Plastikkarte aus dem Geldbeutel verbannt. Die GSL-Bank schickt ihren Kund:innen bereits seit September 2022 nur noch Bankkarten aus Holz.

https://www.gls.de/privatkunden/konto-karten/gls-karten-mobiles-bezahlen/holzkarte-informationen/ (Öffnet in neuem Fenster)

EU-Ökodesign-Verordnung ist beschlossen

Keine Vernichtung von unverkaufter Kleidung. Die Europäische Union hat die EU-Ökodesign-Verordnung (Öffnet in neuem Fenster) beschlossen und damit auch die Vernichtung von Kleidung, Accessoires und Schuhen verboten. Was das für die Modebranche heißt:

https://www.vogue.de/artikel/eu-richtlinie-unverkaufte-kleidung-muell-entsorgen (Öffnet in neuem Fenster)

Veganz schließt letzte Filialen

Zeitweise betrieb die Marke bis zu zehn eigene Supermärkte, damit ist nun Schluss. Das Unternehmen hat sich aus dem Filialgeschäft verabschiedet. Jetzt konzentriert sich Veganz auf den Handel:

Jan Bredack, Gründer und CEO der Veganz Group AG: "Mit unseren Markenprodukten im Handel können wir schnell und effektiv sehr viele Menschen erreichen, die vegane Produkte ausprobieren möchten."

https://www.chip.de/news/Alle-Filialen-wurden-inzwischen-verkauft-Aus-fuer-deutsche-Supermarktkette_185059167.html (Öffnet in neuem Fenster)

Podcast-Tipps

Marketing Momentum: Franka Mia spricht mit Fabian Hans über die Kampagne zum Green Sunday, der Gegeninitiative von Kleinanzeigen zum Black Friday. Der Podcast will zeigen, was Marketing heute leisten muss, um die Herausforderungen der Klimaerwärmung zu meistern.

https://open.spotify.com/episode/2vFayibcUotQBymEPS12S9?si=ya0GVn7ETcagy-4gGKQ7rA&nd=1&dlsi=553c22c49ee846dd (Öffnet in neuem Fenster)

Sustainability & Climate Karriere Podcast: Deloitte spricht über den Impact, den ein Beratungsunternehmen auf Nachhaltigkeit in Unternehmen haben kann und positioniert sich damit auch als Arbeitgeber. In der aktuellen Folge geht es um den Beitrag von IT zum Klimaschutz:

https://open.spotify.com/episode/3pSmzO3LBh8SUgVFCX2GUM?si=009486c5ef6a4bda&nd=1&dlsi=7beb9c66c2c84fb6 (Öffnet in neuem Fenster)

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