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Circular Economy

Zwei erschreckende Zahlen:

  1. Sechs Generationen Menschen könnten sich einkleiden mit allen Klamotten, die aktuell im Umlauf sind. Die Zahl stammt vom British Fashion Council (Öffnet in neuem Fenster).

  2. 32 Tonnen Material verbraucht ein durchschnittlicher Münchner pro Jahr für all den Kram, den wir hier so kaufen. Und nur 2,4 Prozent davon sind Teil eines Kreislauf-Konzepts. (Öffnet in neuem Fenster)Da ist so viel wie ein U-Bahn-Waggon.

Das ist ein absolut rücksichtsloser Verbrauch an Ressourcen. Ich wollte hier in diesem Newsletter nicht mit dem erhobenen Zeigefinger ankommen. Aber das ist doch irre!

Wir leben nach der Maxime von Barney Stinson aus How I Met Your Mother:

https://tenor.com/de/view/himym-new-is-always-better-nph-neil-patrick-harris-gif-5848778om/embed.js%22%3E%3C/script%3E (Öffnet in neuem Fenster)

(Wer hat das damals vor vielen Jahren geschaut wie ich How I Met Your Mother im linearen Fernsehen geschaut - jede Woche eine Folge?)

Glücklicherweise gibt es inzwischen einige Initiativen, die sich mit dem Thema Ressourcenverbrauch beschäftigen und es gibt auch einige Publikationen dazu. Ganz neu ist z.B. der Newsletter Earthlike, den Looping One zusammen mit dem Gründerzentrum Unternehmer TUM und der BMW Group produziert.

Auch Circulaze, eine Plattform, die Akteure der Circular Economy zusammenbringen will, hat eine eigene Online-Publikation, das Cirmag (Öffnet in neuem Fenster).

Ein weiteres Online-Magazin heißt 320 Grad (Öffnet in neuem Fenster) und beschäftigt sich ebenfalls mit Cicular Economy.

Im Zusammenhang mit Circular Economy gibt es viele Begriffe, die herumgeistern, daher hier ein kleines Vokabeltraining:

Übersetzt man den Begriff der Circular Economy in Deutsche, landet man schnell bei Kreislaufwirtschaft. Das klingt nach Mülltrennung, geht aber weit darüber hinaus. Im Prinzip geht es darum, Material, Gegenstände, Ressourcen möglichst lange im Wirtschaftssystem zu belassen. Recycling, der Second-Hand-Markt, Sharing-Modelle und Reparatur-Angebote gehören ebenfalls dazu.

Sharing-Economy ist also ein Teil der Circular Economy. Private Initiativen wie Food-Sharing, städtische Konzepte oder Geschäftsmodelle wie Car-Sharing können ebenfalls stark den Ressourcenverbrauch vermindern.

Seoul wollte zur ersten „Sharing City“ der Welt werden, auch um der Vereinzelung der Menschen entgegenzuwirken. Seit 2013 gibt es das Konzept, das Tauschmärkte, Repair-Cafes und Gemeinschaftsgärten unterstützt. Monatlich soll das 64.000 Tonnen CO2-Äquivalente sparen (Öffnet in neuem Fenster).

Stärker in die Produktentwicklung hinein geht das Prinzip Cradle-to-Cradle. Der Name, auf Deutsch “von der Wiege bis zur Wiege” steht für den Anspruch, alle Materialien zu 100 Prozent wieder nutzen zu können oder beispielsweise bei Baumaterial vollständig kompostieren zu können.

Zero Waste beschreibt ein Konzept, das jeglicher Verschwendung den Kampf ansagt. Zentral sind die Rs:

Refuse (ablehnen von Geschenken und Gratisprodukten), Reduce (reduzieren von Besitz), Reuse (wiederverwenden von Gegenständen), Recycle. Manchmal werden auch noch Rott (kompostieren) und Repair (reparieren) dazugezählt.

Am 30. März ist der zweite Internationaler Zero Waste Tag, die UN hat ein Video dazu im vergangenen Jahr veröffentlicht, anlässlich des ersten Zero Waste Tages,

https://www.youtube.com/watch?v=5k-PR4y_ng0 (Öffnet in neuem Fenster)

Links der Woche

Bye bye Print

Rewe zieht ein halbes Jahr nach der Einstellung des Handzettels eine erste Bilanz: “Wir verzeichnen weiterhin eine positive stabile Geschäftsentwicklung mit einer Umsatzentwicklung, die über Vorjahr liegt. Auch bei der Kundenentwicklung sehen wir nach der Einstellung des Handzettels bis jetzt keine signifikanten Veränderungen”, sagt Vorstand Peter Maly.

https://www.rewe-group.com/de/presse-und-medien/newsroom/stories/ein-halbes-jahr-ohne-rewe-papier-prospekte/ (Öffnet in neuem Fenster)

Greenwashing-Urteil gegen KLM

Die Fluglinie KLM warb mit nachhaltigen Kraftstoffen und Aufforstungsprogrammen, nahm dabei aber den Mund zu voll und führte Verbraucher:innen in die Irre. Das Urteilte nun ein niederländisches Gericht: “Diese Maßnahmen reduzieren die negativen Umweltaspekte nur unwesentlich und erwecken den falschen Eindruck, dass Fliegen mit KLM nachhaltig sei”.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/greenwashing-amsterdamer-gericht-verurteilt-klm-wegen-fly-responsibly-kampagne-a-09c0861b-d248-4470-a3e4-243063385b83 (Öffnet in neuem Fenster)

Wie umgehen mit dem Label-Dschungel?

Inzwischen gibt es so viele Nachhaltigkeitslabels, dass Verbraucher:innen kaum noch differenzieren können, was sie bedeuten. Für Unternehmen heißt das: Wenn sie von der Glaubwürdigkeit eines Labels profitieren wollen, müssen sie seine Bedingungen und Besonderheiten erklären. In der Kommunikation reicht dann das grüne Label allein nicht aus.

https://www.haufe.de/sustainability/strategie/nachhaltigkeitslabels-fluch-oder-segen_575772_619128.html (Öffnet in neuem Fenster)

Lesevorhaben

Jan-Niclas Gesenhues hat sein Buch “Offensiver Umweltschutz” gestern in München vorgestellt. Er ist ganz frisch Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Gut fand ich, dass er im Gespräch immer wieder betont hat, dass es ihm um Gemeinsamkeiten geht: In der Wirtschaft, mit Bauern, politischen Gegnern (er ist bei den Grünen). Herauszufinden, wo gemeinsame Interessen, auch in Sachen Umweltschutz liegen, und diese zu stärken. So hat er eine EZB-Studie zitiert, nach der rund 70 Prozent der Unternehmen in der EU direkt oder indirekt von ökologischen Systemen abhängen, beispielsweise Lebensmittelhersteller, Pharmaunternehmen oder Bauindustrie. Auch die haben eigentlich ein immanentes Interesse an Umweltschutz. Auch wenn sie das vielleicht so noch nicht sehen.

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