Zum Hauptinhalt springen

Sexueller Missbrauch in Philippinen über´s Internet

06.12.2022 Sexueller Missbrauch philippinischer Mädchen via Internet

Über eine Million Chatnachrichten mit Beiträgen,  Fotos und Videos schweren sexuellen Missbrauchs fanden  Ermittler auf der mutmaßlich größten Darknet-Plattform „Boystown“. Zwei Männer aus NRW und Bayern sollen federführend die Internetseite betrieben haben. In Frankfurt/M. wurden sie zu zwölf und zehneinhalb Jahren verurteilt. Aber auch einzelne Männer können über´s Internet Kinder vielfach missbrachen. Ein Berliner Staatsanwältin erzählt von ihrem Alltag: ohne die Hilfe US-amerikanischer Ermittlungen wären wir noch lange nicht dort, wo wir bei der Bekämpfung des Kindesmissbrauchs heute sind.   

Kinderpornografie steigt um 53% in Deutschland - wird genug getan? Fallgespräch mit einer Ermittlerin der Berliner Staatsanwaltschaft

Andreas S. missbrauchte von Berlin aus phillipinische Mädchen und bot den Müttern ein paar Dollar dafür. Staatsanwältin Hubberten erzählt von dem "Fall" und ihrer Arbeit bei der Berliner Staatsanwaltschaft. Erst im April 2021 war eines der größten weltweiten kinderpornografischen Netzwerke "Boystown" ausgehoben. 400.000 Mitglieder hatte die Darknetseite weltweit. Kann man die Kinder besser schützen?

Es gibt nicht nur "Boystown", eine weltweit vernetzte Seite im Darknet, die mit Kindesmissbrauch ihr Geld verdiente.

Aus einer Sonderauswertung der deutschen Kriminalstatistik des Bundeskriminalamts (BKA) vom Mai 2021 geht hervor, dass im letzten Jahr 18.761 Fälle von Kinderpornografie registriert wurden. Das ist ein Zuwachs von 53 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

„Hinter jedem ins Internet eingestellten Material steht der reale Missbrauch eines Kindes“, sagt der Präsident des BKA, Holger Münch, bei der Präsentation der Zahlen.

Aber sind wir politisch bereit, die mindestens seit Jahren nötigen Gelder sowohl in die Strafverfolgung zu stecken, als auch präventiv die Gruppe der potentiellen Täter zu therapieren, damit Kinder bessere Chancen haben, ihren Peinigern entgehen zu können? 

Neben den weltweit operierenden Netzwerken im Darknet gibt es außerdem die privat agierenden Täter, die sich selbst vernetzen und selbst in Asien, Afrika, Europa oder Amerika Kinder missbrauchen und vergewaltigen lassen. Ihre Fotos versuchen sie über soziale Netzwerke wie Facebook oder Whatsapp zu teilen. Andreas S. ist einer von ihnen. Der 68-jährige Berliner saß in seiner Wohnung im gutbürgerlichen Wilmersdorf in Berlin nd suchte alleinerziehende Frauen am sozialen Rand der Gesellschaft, die etwas zu essen für ihre Töchter brauchten oder deren Schulgeld zahlen mussten. S. stellte ihnen ein paar philippinische Dollar in Aussicht und verlangte dafür Fotos und Videos vom Missbrauch der Kinder, die zwei bis 11 Jahre alt waren. Von der Couch im Wohnzimmer hat er laut Staatsanwaltschaft kleine Kinder auf den Philippinen immer wieder missbrauchen lassen und die Beweise des Missbrauchs auf seinen Computer in Berlin sich schicken lassen. Nach einem Tip aus den USA flog er auf: jetzt ist er zu jahrelanger Haft verurteilt. Was aus den Müttern auf den Philippinen wurde, die ihre Töchter für S. missbrauchten, ist den Ermittlern in Deutschland unbekannt. Mindestens eine von ihnen soll im Gefängnis sitzen. Ihre missbrauchten Töchter könnten im Heim sein...

Steht der sprunghaft steigenden Zahl vom Herstellen, Besitzen und Verbreiten von Kinderpornografie auch eine sprunghaft steigende Zahl von Ermittlern und Therapeuten gegenüber? Handelt die Politik?

https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/das-internet-ist-ein-paradies-fuer-kinderschaender-li.161241 (Öffnet in neuem Fenster)

Razzia wegen Kinderpornografie in Berlin

https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/razzia-gegen-kinderpornografie-in-berlin-42-verdaechtige-17348352.html (Öffnet in neuem Fenster)

Was wird mit den Tätern?

https://www.sexualstrafrecht.hamburg/kinderpornografie/ncmec-bka/ (Öffnet in neuem Fenster)

Präventionsnetzwerk "Kein Täter werden"

https://www.kein-taeter-werden.de/ (Öffnet in neuem Fenster)

Was Google nach eigenen Angaben unternimmt, im Darstellungen von Kinderpornografie zu vermeiden

https://transparencyreport.google.com/child-sexual-abuse-material/reporting?hl=de (Öffnet in neuem Fenster)

0 Kommentare

Möchtest du den ersten Kommentar schreiben?
Werde Mitglied von Gerichtsreporter Morling im Kriminalgericht Moabit und starte die Unterhaltung.
Mitglied werden