Was Freital gegen immer heißere Sommer tun will
Eine Freital-Reporter-Leserin wünscht sich mehr Hitzeschutz auf dem Neumarkt – wir haben nachgefragt
Kein Schatten auf dem Neumarkt - trotz Pergola
Über 30 Grad und kein Schatten: Der Neumarkt ist zwar zentral in Freital, aber bei Hitze ein unwirtlicher Ort. Freital-Reporter-Leserin Cornelia H. vermisst auf der Pergola hier eine Art Dach, „damit das Ganze ein Sonnenschutz wäre. So verstehe ich den Sinn nicht. Ich habe diesen Wunsch schon von vielen gehört.“ Wir haben bei der Stadt nachgefragt.
„Nein, das ist nicht möglich“, antwortet Stadtsprecher Matthias Weigel. „Die Neugestaltung des Neumarktes mit der Pergola ist abgeschlossen. Eine Überdachung ist sowohl finanziell als auch statisch nicht möglich und darüber hinaus auch gestalterisch zu hinterfragen.“ Was aber aus Sicht der Stadt auf dem Neumarkt, der zu weiten Teilen ein Parkplatz ist, denkbar wäre: „Gegebenenfalls über die Bepflanzung nachzusteuern.“ Ob und wann genau – das bleibt offen.
Viel Stein und ein Brunnen - der Neumarkt
Doch angesichts immer mehr Hitzetage im Jahr durch die fortschreitende Klimaerwärmung muss sich auch Freital künftig noch stärker mit dem Thema Hitzeschutz beschäftigen. Mehrere tausend Menschen sterben jedes Jahr in Deutschland an Hitzefolgen (Öffnet in neuem Fenster), vor allem Ältere und Kranke sind gefährdet.
Dabei hat Freital einen Vorteil: Entlang der Weißeritz gibt es Grün, von den Hängen kann frische Luft einströmen, die Stadt hat Parks angelegt wie den Windberg-Park gleich neben dem Neumarkt. Ein Hitzeschutzplan kann helfen, sich für die Herausforderungen durch immer höhere Temperaturen zu wappnen. Noch existiert er nicht für Freital. Nach Auskunft der Stadt gegenüber Freital-Reporter arbeitet das Gesundheitsamt sowie das Amt für Bevölkerungsschutz des Landkreises derzeit an einem Hitzeschutzplan und es sind Informationen für die Bevölkerung in Arbeit.
Auch die Stadtplanung Freitals muss sich künftig mehr um den Erhalt und den Ausbau von Grün, Wasser und Schatten in der Stadt kümmern. „So enthalten die Gebiete des Lebendige-Zentren Programms Ortsteilzentrum Deuben und Freital - Urbanität am Fluss entsprechende Maßnahmen wie beispielsweise verschiedene Frei- und Straßenraumgestaltungen“, so Stadtsprecher Matthias Weigel.
Das kann eine Hitze-verträgliche Stadtplanung nach Angaben des Rathauses konkret bedeuten:
- so wenig wie möglich Flächen bebauen – oder Flächen entsiegeln
- mehr Grün und damit mehr Schatten – Schutz von Bäumen
- Niederschlagswasser auffangen und speichern
- mehr begrünte Dächer
- Hitze-beständige Bepflanzungen in der Stadt
- Schneisen für Kaltluft frei halte
- zusätzliche Brunnen und Wasserstellen in der Stadt schaffen
Grün, Schatten, Wasser: Der Kleine Park
Das tut die Stadt bereits:
Die Baumschutzsatzung der Stadt Freital wird derzeit überarbeitet. Sie soll nach Bestätigung durch den Stadtrat „ein angemessen erhöhtes Schutzniveau“ bieten und „zur Reduzierung unnötiger Grünverluste beitragen“, kündigt die Stadtverwaltung an. Außerdem lässt Freital weiterhin neue Bäume pflanzen „zur Begrünung der Stadt“.
Mit Heckenpflanzungen an den Niederhäslicher Hängen und Hochwasserschutz-Maßnahmen an der Wiederitz will die Stadt außerdem künftig die Folgen von Extremwetterereignissen bekämpfen.
Andreas Roth
Erfahrt immer als Erste, was Freital bewegt - und abonniert kostenlos den Freital-Reporter-Newsletter.
Oder folgt uns auf Facebook (Öffnet in neuem Fenster), in den Freital-Reporter-Kanälen auf WhatsApp (Öffnet in neuem Fenster) und Telegram (Öffnet in neuem Fenster).
Eure Ergänzungen, Kritik und Ideen für neue Themen gern per Mail an roth@freital-reporter.de (Öffnet in neuem Fenster) .