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Es läuft nicht mehr :/ 

Du siehst mich, wie ich mit einer Kamera in den Spiegel fotografiere, es ist also ein Selfie. :)

Hi! Mein Name ist Martin Gommel und ich fotografiere seit 18 Jahren. Mit meinem Newsletter möchte ich dir helfen, schnell bessere Fotos zu machen. Auch, wenn du überhaupt keine Lust mehr hast, die Kamera in die Hand zu nehmen.

Kennst du das?

Die Fotografie und ich, wir führen eigentlich eine Liebesbeziehung, denn meistens, wenn ich mit der Kamera unterwegs bin, liebe ich das, was ich tue. Momente beobachten, den Auslöser klicken, hinterher die Besten bearbeiten und dann bei Insta posten. Love it.

Doch in unregelmäßigen Abständen bekommen wir Streit miteinander und manchmal ignorieren wir uns vollständig. Wie jetzt. Seit Wochen sehe ich nichts mehr.

  • Keine interessanten Szenen

  • kein spannendes Licht

  • keine Menschen, bei denen ich denke: Klick! 

Ich stehe dann mit der Kamera am Landwehrkanal in Kreuzberg, laufe auf und ab, blicke hektisch auf die Uhr, aber ich drĂĽcke kein einziges Mal ab. Ich schaue durch den Sucher, aber vor lauter Suchen finde ich?

Kein.

Fucking.

Motiv. 

Warum ich jetzt darĂĽber schreibe

Eigentlich wollte ich warten, bis meine Krise vorüber ist, um im Nachhinein mit einem Schmunzeln stolz zu berichten, wie ich sie überwand. 

Doch dann dachte ich: Moment mal. Es ist immer easy, im Nachhinein über eine unangenehme Situation zu berichten, weil man schlauer und einen Schritt weiter gekommen ist. 

Wenn ich hinterher darüber schreibe, beschönige ich wahrscheinlich die Situation und verliere einen wichtigen Faktor: Dass es sich wirklich beschissen anfühlt, wenn man mittendrin ist.

Da haben wirs. Es ist zum Kotzen, wenn es nicht läuft. Es macht mich unzufrieden, manchmal habe ich sogar ein schlechtes Gewissen und denke: Ich könnte jetzt draußen sein und supergeile Fotos machen.

Mir fallen 1000 andere Sachen ein, die wichtiger sind, als jetzt rauszugehen. Ich könnte stattdessen mein Zimmer putzen, einfach netflixen und ein bisschen entspannen und eine Stunde arbeiten.

ALLES ist wichtiger, als Fotos machen.

Hätten wir das also geklärt.

Was meine Blockade mit dem Gehirn zu tun hat

Ich rufe spontan meinen Kollegen bei Krautreporter, den Journalisten Bent Freiwald an, der sich mit dem Gehirn auskennt und erzähle ich ihm von meiner Situation. Sofort ziehen wir Parallelen zur Schreibblockade, die wir als Journalist:innen kennen.

Bent: „Der Unterschied zwischen einer Schreibblockade und einer kreativen Blockade wie beim freien Fotografieren ist dieser: Als Journalist hast du Deadlines, die du einhalten musst.“

So würden wir als Journalist:innen nicht drum herumkommen, zu schreiben, dieser Druck falle beim hobbymäßigen Fotografieren weg. Doch Bent hat einen Tipp parat, wie ich aus der Blockade herausfinden kann:

„Unser Gehirn liebt es, neue Dinge zu tun – in solchen Momenten wird Dopamin ausgeschüttet.“ In meinem Fall könne das sein, mal in einem anderen Stadtteil zu fotografieren, so Bent.

Nach dem Telefonat stelle ich fest, dass viele meiner besten Fotos immer dann entstehen, wenn ich meine tägliche Fotoroute verlasse und mich in neue Stadtteile Berlins wage. Diesen Tipp werde ich mir merken.

Ăśbrigens: Bent schreibt einen hervorragenden Newsletter ĂĽber Erkenntnisse aus Neurowissenschaft und Psychologie, den du hier (Ă–ffnet in neuem Fenster) abonnieren kannst.

Doch was kann ich sofort tun, um mir diese kleine Krise zu erleichtern?

Drei Dinge, die ich jetzt mache

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