Mit der Kamera versteckte Geschichten entdecken
In meinem Fotonewsletter helfe ich dir, gute Fotos zu machen, auch wenn du glaubst, dass du nicht fotografieren kannst.
Ich war schon am Schaufenster vorbeigelaufen, als es Klick machte. „Irgendwas war da“, dachte ich, drehte um und sah nochmal genau hin. Vor mir sah ich gekleidete Puppen in Menschengröße und sie trugen gelbe und braunrote Gewänder.
Mir gefiel, wie die tief stehende Sonne harte Schatten warf und die Menschen, die keine Menschen waren, warm umhüllte. „Vielleicht sieht man nicht sofort, dass sie nicht echt sind“, dachte ich und löste aus.
Erst nach der fünften Aufnahme fiel mir auf, dass jemand hastig die Fingernägel der Puppen bemalt hatte. Für eine gründliche Lackierung war offenbar keine Zeit.
Vor meinem inneren Auge sah ich einen Assistenten, der Samstagabend kurz vor Ladenschluss den Auftrag bekommen hatte, die Schaufensterpuppen vor dem Wochenende herzurichten.
Ich konnte sehen, dass ihm, bevor er seinen Rucksack packte und zur Eingangstür herausging, die farblosen Fingernägel auffielen. Schnell rannte er (in meiner Vorstellung) zurück ins Büro des Ladens, griff sich einen roten Edding und malte den Puppen „zack zack!“ die Fingernägel an.
Hier ein 100-Prozent-Ausschnitt des Bildes:
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