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Ein Tuch, ein Klick, ein Kulturschock

Stell dir vor, du bist Fotograf und bekommst von der Regierung deines Landes einen Auftrag, dessen Beschreibung dich nervös macht.

Stundenlang wirst du vor einem riesigen Tuch herumwerkeln, das du nicht berühren darfst, aber dessen Details – das ist der Job – du perfekt einfangen musst. 

Oh. Mein. Gott. 

1898 stand Secondo Pia, ein italienischer Hobbyfotograf und Bürgermeister vor einer solchen Herausforderung. Anlässlich des 400-jährigen Jubiläums des Turiner Doms erhielt Pia vom König die Instruktion, ein Leinentuch zu fotografieren. 

~ Leinentuch? ~  Dabei handelte es sich nicht um irgendeinen Stoff. Viele Gläubige und Vertreter der Kirche sahen darin das Tuch, in das Jesus von Nazareth nach seiner Kreuzigung gewickelt wurde. 

Die Vorbereitung

Die Kathedrale in Turin bot sicherlich eine beeindruckende Kulisse, stellte aber auch fotografische Herausforderungen dar. In diesem majestätischen, aber dunklen Bauwerk waren die Lichtverhältnisse? Alles andere als ideal. 

Secondo Pia stellte vor dem Altar, über dem das Grabtuch hing, ein großes Gerüst auf. Darauf positionierte er zwei – damals moderne – Lampen, die dazu dienten, das Tuch gleichmäßig auszuleuchten. 

Die Aufnahme

Mit einer großformatigen Kamera und Glasplatten für die Belichtung ausgestattet, ging Pia ans Werk. Solch eine Kamera erforderte viel Geduld, da jede Aufnahme präzise geplant und eingestellt werden musste. Pia würde alles, von der Positionierung des Apparats bis zur Dauer der Belichtung, sorgfältig abwägen, um sicherzustellen, dieses Tuch makellos zu dokumentieren. 

Die Überraschung

Als Pia später im Entwicklungsraum stand und das Bild, das auf der Glasplatte festgehalten wurde - zum Vorschein brachte, erlebte er einen Schock.

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