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Von Mundart und Vorverkauf

Liebe folker-Freundinnen und -Freunde,

positiv gestimmt sind wir zurück aus Saarbrücken, wo am vergangenen Wochenende unter Leitung und launiger Koordination seines Spiritus Rector Manuel Sattler das Liedermacherfestival „Mundart“ vor ausverkauften Rängen und im heimeligen Ambiente des Theaters im Viertel Jung wie Alt begeisterte und bewies, dass professionelle und hochwertige Dialektmusik nicht nur zu finden ist, sondern die Menschen auch erreicht. Tolle fotografische Eindrücke von dort sind zu sehen auf der Facebook-Seite des Festivals (Öffnet in neuem Fenster), ein Fotolivebericht unseres folker-Fotografen Michael A. Schmiedel wird in Kürze auf folker.world (Öffnet in neuem Fenster) erscheinen. Bis dahin könnt ihr gerne noch mal einen Blick in unsere Ausgabe #3.23 werfen, wo wir uns im damaligen Schwerpunkt bereits den verschiedensten Facetten der Mundartmusik in Nord, Ost, Süd und West widmeten.

Sind in Saarbrücken aufgrund der eng verbundenen lokalen Szene sowie durch Unterstützung sowohl des Saarländischen Rundfunks als auch des saarländischen Bildungsministeriums einige glückliche Umstände zusammengekommen, die zum Erfolg des Festivals und seiner voraussichtlichen Wiederholung 2027 beigetragen haben, läuft es nicht überall in der Szene immer so gut. So hatte Altfolkie und Liedermacher Peter Braukmann für die aktuelle „Songs-for-Future“-Tour unter dem Motto „Liedertour für Menschlichkeit und Demokratie“ Kollegen und Kolleginnen der älteren und jüngeren Generation für eine Tournee zusammenbringen wollen. Und Manfred Maurenbrecher, Schnappsack, La Kejoca sowie Paula Linke wollten heute Abend im holsteinischen Rellingen auch den Reigen eröffnen, leider erreichte uns dann aber die Nachricht, dass der Großteil der Tour abgesagt werden musste. „Schweren Herzens haben wir uns dazu entschieden“, schrieb Braukmann in einem Facebook-Post. Nur die Termine in Bochum am 15. März und Meißen am 28. März können stattfinden. Grund sind zu niedrige Vorverkaufszahlen, die an den meisten Spielorten nicht ausreichten, um sicherzustellen, dass es kein Minusgeschäft für alle Beteiligten wird. Ein insbesondere seit Corona nicht unbekanntes Problem in der Kleinkunstszene, das den Kulturschaffenden zusätzlich zum streamingbedingt sinkenden CD-Verkauf ebenfalls das (Über-)Leben schwer macht.

Bereits im Dezember 2022 stellte die Süddeutsche Zeitung in einem Artikel (Öffnet in neuem Fenster) fest, dass „die Konzertbranche unter schlechtem Vorverkauf leidet". Und weiter: „… viele Musikfans sind beim Kauf der Tickets – auch aufgrund gestiegener Kosten … – zurückhaltender geworden. Bei halbvollen Hallen werden die Veranstaltungen häufig abgesagt, weil die ohnehin oft knapp kalkulierte Rechnung dann nicht mehr aufgeht.“ Und an diesem Trend hat sich seither wenig geändert, was die Situation für Menschen, die ihren Lebensunterhalt mit Musik bestreiten, alles andere als besser hat werden lässt. Besonders Newcomer haben es schwer, bei denen hinzukommt, dass sie noch nicht mit einem gewissen Bekanntheitsgrad punkten können, was Veranstaltende bei der Buchung zurückhaltend sein lässt – wie auch der junge holsteinische Liedermacher Lennon von Seht berichtete, der beim Mundartfestival in Saarbrücken auftrat.

Von daher die an dieser Stelle bereits häufiger ausgesprochene Empfehlung und Bitte: Besucht Konzerte, kauft die Tickets im Vorverkauf und unterstützt damit die Kulturschaffenden. Sie werden es euch mit ihrer musikalischen Kunst danken und schöne Momente bescheren, die ansonsten nicht stattfinden könnten. Und über die wir hier im folker dann auch nicht berichten könnten. ;-) Holt euch Inspiration im Heft oder auf folker.world (Öffnet in neuem Fenster) und schaut unter folkerkalender.de (Öffnet in neuem Fenster), wer aktuell wo unterwegs ist – es lohnt sich!

Und damit viel Freude bei unseren heutigen Themen im Newsletter. Bis bald

Stefan Backes

für die Redaktion

PS: Kleine Korrektur noch an dieser Stelle. Im letzten Newsletter schrieb ich im Überschwang, dass Uli Joosten beim Folk Michel Endredakteur gewesen sei – das war nicht ganz korrekt, er war dort in den Neunzigern u.a. als Layouter tätig. Mea culpa …

(Einstiegsfoto: Michael Burrell)

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exklusiv online: Songwriting-Workshop mit Magdalena Ganter

Liebe*r folker-Leser*In,

als mich die Anfrage für einen Workshop zum Thema Songwriting erreichte, war ich zunächst einigermaßen überrascht. Meine eigenen Lieder bewegen sich schließlich fernab des Mainstreams, und einen klassischen „Hit“ kann ich nicht für mich verbuchen. Höchstens vielleicht in meiner Nische.

Mir ist, ehrlich gesagt, auch kein einziges Rezept für einen gelungenen Song bekannt. Es wäre ja auch zu einfach, wenn es das gäbe, so ein Hitmaschinenrezept. Dazu stellt sich für mich dann auch direkt die Frage, was einen gelungenen Song überhaupt ausmacht? Ich meine „How Much Is The Fish“ von Scooter war ein Riesenhit. Aber ist es auch ein großartiger Song? Ist kommerzieller Erfolg ein Indiz für einen gelungenen Song? Gar ein Qualitätsmerkmal? Wie viele wunderbare Lieder gibt es, von denen wir gar nichts wissen. Einfach weil die Faktoren jenseits der Kreativität es nicht begünstigt haben. (Foto: Marcus Engler)

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folker präsentiert: Zwanzig Jahre folkBALTICA / Wille und Wege

Flensburg nennt sich nicht umsonst das „Tor zu Skandinavien“. Die Gegebenheiten mit einer aktiven dänischen Minderheit südlich und einer deutschen Minderheit nördlich der Grenze sowie die Lage an einem „Fjord“ inmitten einer der ältesten Kulturlandschaften Europas waren und sind einfach so ideal, dass die Idee für ein nordisches, grenzüberschreitendes Festival einfach von Beginn an erfolgreich sein musste und eine schwere Krise überwunden werden konnte. (Foto: Nele Spitzley)

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folker #03 & #04 / 2024 geschenkt

... bei Abschluss eines folker-Abos.

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live dabei: Talkrunden, Konzerte, Theater und Party / Hoyerswerda feiert Gundermann

Wäre er nicht bereits 1998 viel zu früh mit 43 Jahren verstorben, hätte der Liedpoet Gerhard „Gundi“ Gundermann am 21. Februar 2025 seinen siebzigsten Geburtstag gefeiert. Grund genug, dass ihn seine Heimatstadt Hoyerswerda, genauer gesagt die Kulturfabrik, vom 20. bis 23. Februar gleich mit einem viertägigen Festwochenende ehrte. Unterstützt wurde dieses vom Verein Gundermanns Seilschaft. Alle Veranstaltungen waren restlos ausverkauft, Gäste reisten aus ganz Deutschland an. (Foto: Gernot Menzel)

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kurz & knapp

Audio-Besprechungen aus folker #01-2025

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folker präsentiert: Akkordeonale 2025 / Klangpoesie mit Druckluft und Durchzug

Innovativ, berauschend und erfrischend anders – die Akkordeonale ist eine Hommage an ein vielgeliebtes, oft unterschätztes Instrument. Hier zeigt sich das Akkordeon mit all seinem Charme, Temperament und Esprit als Solist oder tragbares Orchester am Gurt. Seit 2009 versammelt der Niederländer Servais Haanen alljährlich Musikschaffende aus unterschiedlichsten Ländern zu einem Ensemblemix quer durch alle Stilarten. (Foto: Imanuel Spiegel)

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Kulturbahnhof Leisnig braucht Unterstützung / Crowdfunding zur Sicherung des Weiterbetriebs

Im Juli 2020 kaufte eine kleine Gruppe von Freundinnen und Freunden, die die Leidenschaft für traditionelle Musik eint und die sich unter anderem über Veranstaltungen des internationalen Ethno-Netzwerkes kennengelernt hatten, den ehemals verlassenen Bahnhof im mittelsächsischen Leisnig, um ihn zu sanieren und zu einem internationalen Kulturzentrum aufzubauen. Schon seit dem ersten Sommer finden über den Kulturbahnhof Leisnig e. V. Konzerte, Musik- und Tanzworkshops, Kulturmärkte und vieles mehr statt. (Foto: Kulturbahnhof Leisnig)

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Förderpreis der Liederleute / Ausschreibung für 2025

Bereits zum dritten Mal schreibt der Verein Liederleute e. V. den Förderpreis der Liederleute aus, dieses Mal für das Jahr 2025. Der Verein widmet sich seit seiner Gründung vorrangig der Pflege deutschen aber auch internationalen Liedguts. Mit der Ausschreibung eines Förderpreises soll das deutschsprachige Musikschaffen (aller Genres) gefördert werden.

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Folkwerkstatt in Friedrichsdorf / Geeignet für Erfahrene und Neulinge

Wer Lust auf Musik und Spaß mit anderen hat, ist bei der von der Kulturstiftung Friedrichsdorf veranstalteten und von Sabrina Palm (Palm Bay Frost, Reel Bach Consort, Crawford & Palm) und Alex Froitzheim (Reel Bach Consort, Larún) geleiteten Folkwerkstatt genau richtig. Diese findet neben drei weiteren Musikwerkstätten vom 11. bis 15. August im Rahmen der 22. Sommerakademie der Stiftung in den Räumlichkeiten der Philipp-Reis-Schule in Friedrichsdorf statt. (Die beiden Dozierenden: Sabrina Palm und Alex Froitzheim; Foto: Promo)

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