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⚽️ Ein 7:0, das Hoffnung weckt

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Hier kommt ein Bekenntnis: So ein 7:0 wie jetzt gegen Bosnien-Herzegowina in der Nations League kann Sportjournalisten ins Dilemma stürzen. Die eine Stimme will relativieren: Der Gegner war so schwach, dass die Nationalelf Tore wie in Trainingsspielen erzielte. Zumal das Freiburger Stadion eine perfekte Kulisse für Kantersiege bildet: Das war am Samstagabend das vierte 7:0 in Folge (nach Kuwait 2002, Malta 2004 und Luxemburg 2006 (Öffnet in neuem Fenster)), wenn Deutschland im Breisgau kickt. Es gibt Statistiken, die kann man kaum glauben.

Die andere Stimme verbietet jedes Schlechtreden eines 7:0. Sieben Tore muss man auch gegen Teams aus der zweiten oder dritten Reihe erst mal schießen. Deutschland hat sich in der jüngeren Vergangenheit gerne gegen die Underdogs schwergetan. Anders am Samstagabend: Das Bällchen erreichte die Torschützen mit Genialität und Geduld, eine konstante Leistung über 90 Minuten. Die TV-Zuschauern blieben bei RTL laut Quotenmessung bis zum Schlusspfiff vorm Bildschirm. Bild titelte (Öffnet in neuem Fenster): “Unser geilstes Spiel seit dem 7:1” gegen Brasilien 2014.

Wir vorm Fernsehgerät spürten die Stadionstimmung. Das Publikum stimmte irgendwann “Oh, wie ist das schön!” an und fügte ein “Sowas hat man lange nicht geseh’n” hinzu. Die Deutschen, vor genau einem Jahr von den Pleiten gegen Österreich und Türkei peinlich berührt, lieben ihre Nationalmannschaft wieder. Das letzte Heimspiel 2024 geriet zum Freudenfest: Die deutschen Nationalspieler fanden eben keine Ausreden wie die Engländer (Öffnet in neuem Fenster), um eine Pause einzulegen, sondern zerlegten ihren Gegner nach allen Regeln der Kunst.

Sowas macht Spaß und steckt sogar uns Sportjournalisten an, die gerne das Haar in der Suppe suchen. Ich finde es nur bedauerlich, dass die EM-Doku “Unser Team” (gedreht von Tom Häussler / OMR in Hamburg) erst am 11. Januar auf RTL (Öffnet in neuem Fenster) zu sehen sein wird. Also im neuen Jahr. Mir wäre der emotionale Stoff zum Jahresanschluss, vor Weihnachten oder zwischen den Jahren, viel lieber gewesen. Aber vielleicht liegt genau darin die Botschaft: 2025 muss es weitergehen, wenn man 2026 Weltmeister werden will.

Einen siegreichen Montag wünscht

Euer Pit Gottschalk

⚽️ Ein 7:0, das Hoffnung weckt

https://youtu.be/jtpMF3hLKY4?si=HErcmN9-SlaYo5Ua (Öffnet in neuem Fenster)

Von Oliver Mucha

Nebel, Kälte - ein trister Novemberabend halt. Für diesen ungeliebten Länderspieltermin hagelte es in der Vergangenheit schon öfters zahlreiche Absagen. Die Spieler, die kamen, erfüllten auf dem Rasen höchstens ihre Pflicht - oder selbst das nicht. Erinnert sei an die blamablen Niederlagen vor zwölf Monaten gegen die Türkei und in Österreich.

Doch die Zeiten haben sich gewandelt. Die Tor-Gala gegen ein überfordertes Bosnien und Herzegowina darf nicht überbewertet werden. Der allenfalls zweitklassige Gegner ist kein echter Gradmesser. Die Vorstellung war dennoch ein Zeichen der neuen Stärke. Freude, Gier, Leidenschaft - die Fans vergaßen das Herbstwetter am Samstagabend leicht.

Julian Nagelsmann hat der DFB-Auswahl neues Leben eingehaucht. Die Mannschaft ist noch lange nicht am Ziel, aber auf einem sehr guten Weg. Dieser soll sie bald wieder zu Titeln führen. Ein Auftritt wie in Freiburg weckt die große Hoffnung, dass dies gelingen wird.

Oliver Mucha ist Fußballchef beim Sport-Informationsdienst (SID)

⚽️ Heute im Fernsehen

18 Uhr, Sport1: Frauen-Bundesliga, 1. FC Köln - Werder Bremen

Fever Pit'ch TV-Highlights heute (Öffnet in neuem Fenster)

⚽️ Klick gemacht

https://youtu.be/xzDDB3VVxKw?si=6bzUAnGdLhUpMr2l (Öffnet in neuem Fenster)

Woher kommt die Leidenschaft, Herr Baumann?

Mit dem Gruppensieg hat die Nationalmannschaft schon am vorletzten Spieltag ihr erstes Ziel erreicht. Beinahe noch bedeutender ist: Sie hat sich nicht auf reine Pflichterfüllung beschränkt, sondern auch beim Heimkehraus dieses Wende-Jahres die Fans begeistert. Woher kommt die neue deutsche Leidenschaft, Oliver Baumann? Zum Video: Hier klicken! (Öffnet in neuem Fenster)

⚽️ Nagelsmann for President

https://youtu.be/vuCYvlO6_lE?si=fzBPkNqSWzDdNHEG (Öffnet in neuem Fenster)

Von Alex Steudel

In einer Zeit, in der dieselben Menschen, die wir vor drei Jahren beauftragt haben, unser Land durch dick und dünn zu führen, sich jetzt gegenseitig Messer in den Rücken rammen ... in einer Zeit, in der Sogar das urdeutscheste Unternehmen Volkswagen am Abgrund steht, bei unserem größten Weltstaatsfreund ein Irrer die Macht übernimmt und nur 2000 Kilometer entfernt ein Krieg tobt, weil ein anderer Irrer das cool findet ...

In dieser Zeit, in der nichts mehr sicher oder vertraut erscheint, wirkte das begeisternde 7:0 einer Truppe scheinbar bunt zusammengewürfelter Deutscher, deren Eltern aus vieler Herren Länder ins Land kamen, wie ein unwirklich schöner Traum.

Fast wie eine gefakete RTL-Reality-Doku. Aber es war echt.

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Am Samstag habe ich mich wie Lothar Matthäus beim Dauerlächeln erwischt. Nach der Dauerglanztat des DFB-Teams gegen das kleine Bosnien-Herzegowina, gegen das wir vor zwei Jahren noch mühsam ein 2:2 hingebogen hätten, habe ich sogar Interviews mit vermeintlichen Platzhaltern wie Oliver Baumann und Tim Kleindienst gierig aufgesaugt. Spieler, die plötzlich auf den Platz gespült wurden, Leistung ablieferten – und dabei eine Freude zeigten, die ansteckend war.

Am meisten bewunderte ich aber Bundestrainer Julian Nagelsmann, der aus einem Haufen wild herumflatternder Graugänse, die nie ihr Ziel erreichten oder zu spät am Abflugort eintrudelten, eine verschworene Gemeinschaft geformt hat.

Klar, eine Momentaufnahme. Aber die Tendenz ist erkennbar. Deutscher Fußball macht wieder Spaß. Es fühlt sich gerade ein bisschen an wie 2010. Matthäus sieht das DFB-Team sogar schon an der Weltspitze. Wer will ihm widersprechen?

Nagelsmann hat eine Leidenschaft entfacht, die "hier, vom Herz" kommt, wie Nichtmehrersatztorhüter Baumann es am Samstag ausdrückte, dabei die Hand aufs Herz legte und nicht vergaß, den vielen Mitarbeitern im DFB-Tross, die nicht im Rampenlicht stehen, zu danken. Ich musste an die Zeiten denken, in denen Nationalspieler lieber den Mittelfinger zeigten.

Besser könnte man das alles kaum in einem Drehbuch festhalten. Baumanns Worte waren das Schönste und Überzeugendste, was ich seit langer Zeit von einem Fußballer nach einem Spiel gehört habe.

Wenn wir das doch ins echte Leben übertragen könnten.

Und wer das alles geschaffen hat, ist zu Höherem berufen. Der pragmatische, teambuildende Vollrhetoriker Nagelsmann könnte, wenn er wollte, wahrscheinlich sogar Bundeskanzler werden. Aber am Besten und weil's besser klingt, fordere ich erst mal beglückt: Nagelsmann for President!

Jetzt zugreifen: Das Steudel-Kolumnenbuch!

Alle Kolumnen des letzten Jahres gibt es auch als Buch. Titel: Und dann kam Harry Kane – Alles über das kuriose Fußball-Jahr 2023, 298 Seiten, 14,95 Euro: Hier bestellen! (Öffnet in neuem Fenster) Wer fürs gleiche Geld ein signiertes Exemplar bevorzugt: Einfach eine Mail schreiben – an post@alexsteudel.de (Öffnet in neuem Fenster)

⚽️ Was sonst noch so los ist

https://www.tz.de/sport/fc-bayern/beruehrende-botschaften-an-grohs-bei-spiel-des-fc-bayern-zr-93417379.html (Öffnet in neuem Fenster)

⚽️ Alle mal herhören

https://youtu.be/gIM9jjkUjJI?si=NOJZhHeA-VAV5yY7 (Öffnet in neuem Fenster)

75.000 Euro? Das sagt Hecking zum Kruse-Vorfall

Vor einigen Jahren kam es bei Max Kruse, der damals beim VfL Wolfsburg unter Vertrag stand, zu einem merkwürdigen Taxi-Vorfall. Sein Trainer damals: Dieter Hecking. Der packte im Doppelpass jetzt aus. Zum Video: Hier klicken! (Öffnet in neuem Fenster)

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