Über den Umgang mit der Plazenta
Wir kennen heute noch den Brauch, die Plazenta zu vergraben und dem Kind zu Ehren ein Bäumchen darauf zu pflanzen. Manche Familie macht dies noch heute. Doch das war nicht die einzige Art, mit der Plazenta umzugehen.
„Was die Beseitigung der Nachgeburt betrifft, so bestand früher die merkwürdige Sitte, sie in ein 'fließendes Wasser' zu werfen; so ekelhaft diese Sitte auf der einen Seite war, so unanständig erscheint sie auf der andern; denn man erblickte sie oft am Tage weiter schwimmend und genoß das Wasser, das aus dem betreffenden Flusse geschöpft war. Deshalb ist es mit Recht in neuerer Zeit Sitte geworden, die Nachgeburt zu vergraben; dies muß etwas tief geschehen, damit Hausthiere sie nicht herausscharren können. Sicher aber muß sie sofort aus dem Geburtszimmer entfernt werden, nachdem sie von Arzt oder Hebamme genau besichtigt worden ist.“
Die Planzenta einfach in einen Fluss zu werfen, halte ich auch nicht für eine allzugute Idee. Aber sie sofort aus dem Geburtszimmer zu entfernen, ist ebenso wenig nötig.
Zitat des Tages aus: Das Buch von der gesunden und kranken Frau in den ersten Stadien des ehelichen Lebens nebst Anleitung zur Pflege des Neugeborenen und des Säuglings und zur Erziehung des Kindes bis zum Ende seines ersten Lebensjahres und einem Anhange über Säuglingskrankheiten, Sanitätsrath Dr. med. Ernst Kormann, Spezialarzt für Geburtshilfe, Frauen- und Kinderkrankheiten zu Coburg, Mitglied der Gesellschaft für Heilkunde zu Berlin, zweite Auflage, Erlangen, Verlag von Eduard Besold, 1883
Außerdem …
Bevor die Plazenta irgendwie weggebracht werden kann, muss das Kind erst einmal abgenabelt werden. Wann und wie das geschah, liest Du in dem Blogbeitrag Die Nabelschnur - Durchtrennen und Pflege (Öffnet in neuem Fenster).
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