Zum Hauptinhalt springen

Ahoi, ihr Lieben, und willkommen zu unserer Sommer-Edition des Facts & Shots-Magazins!!

Genießt ihr aktuell euren Sommerurlaub? Seid ihr unterwegs oder doch daheim geblieben und macht Urlaub im Garten bzw. auf Balkonien? ;))) Beides unheimlich ansprechend!! Solange man die Füße hochlegen und ein gutes Buch zu genießen weiß oder anderen wohltuenden Dingen nachgeht. Auch für uns geht es in diesem Sommer raus – an die spanische Küste. Andalusien für 10 Tage, Spanien mag kommen und mit ihr die Siesta, die in Germania vorgeschlagen wird! Aber mindestens genauso dolle freue ich mich auf das zweite Halbjahr in unserem Online-Magazin Universum. Für die kommenden Ausgaben liegen hier bereits tolle Ideen auf dem Schreibtisch – umso besser, dass wir jetzt rauskommen, denn dann setzt sich einiges wie von Zauberhand um ;)))

Und nun zu den Inhalten in dieser Ausgabe:   

Gestolpert bin ich über den Satz: „Was dich berührt, das wird ein Teil von dir!“ Deshalb entschied ich mich, meine Aufmerksamkeit mal auf unseren Alltag zu lenken und von dem Mutterdasein und der Mutterschaft zu berichten. Zwischen all den vollgespuckten Mulltüchern, Windeltürmen und wilden Wäschebergen gibt es das ganz besondere Gefühl, das mit Mutterwerdung einhergeht und oft bleibt. Was mich tatsächlich fesselte, war die Frage: Was passiert eigentlich, sobald ich Mutter werde? Was ändert sich für mich, für all die anderen Frauen? Was bringt all die „Metamorphose mit sich, sowohl positiv als auch negativ? Schaut in Juli’s Corner und erfreut euch an dem Artikel.

Dann gibt es eine große Leitstory, die sich mit der KI beschäftigt. Ich weiß, dass einige von euch skeptisch sind – berechtigt! Das war ich vor meiner intensiven Recherche zu dem Thema auch, keine Frage. Und doch gibt es eben auch die zweite Seite der Medaille – wir können so viel Wertvolles und Interessantes mit der KI vollbringen. Überrascht euch selbst!

Und dann war da ja noch das politisch heiß diskutierte gekürzte Elterngeld! Wild, oder?! Deutschland schafft sich ab in Sachen Familienpolitik, oder was haltet ihr von Paus‘ Vorschlag, das Elterngeld für Reiche zu kürzen? Wäre eine Reform des Elterngeldes nicht viel notwendiger? Falls du eine Meinung zu diesem Thema hast, freue ich mich über eine Rückmeldung von dir via E-Mail! Denn ich bin gewillt, alle Perspektiven aufzuzeigen.

Und nun: Lasst die Festspiele der Sommer-Edition beginnen – ein feucht-fröhliches Lesevergnügen und Genießen der warmen Jahreszeit,

deine Julia

P.S.: Was dich berührt, das wird ein Teil von dir! Wenn dir mein Online-Magazin gefällt, so freue ich mich, wenn du es weiterempfehlen würdest oder mir ein ausführliches Feedback schickst :)

Das sind die relevanten Inhalte des „Facts & Shots – ohne Gedöns, aber mit gesellschaftsrelevantem, bildungspolitischem und geografischem Gehalt“ im Juli – Volume 3

1. „Buchverliebt”– Buchzitat des Monats

2. Niiice!!: Reisen verbindet Menschen und Kulturen – mit atmosfair kannst du klimafördernde Projekte unterstützen 

3. Stadt, Land, Fluss – … (Quiz)

4. Wie viel steht Ihnen nun im Familienministerium zur Verfügung, Frau Paus? (Gesellschaft, Familie)

5. Die Welt im Spotlight

  • KI – die große Fake-Maschine oder Revolution 5.0? Wie ChatGPT die Klassenzimmer revolutioniert (Bildung, Technologie)

  • Ceuta, eine spanische Exklave in Afrika – eine Stadt zwischen den Welten und der Grenzgänger:innen (Migration, Flucht)

6. Aufgedeckt: Wie „reiche“ Eltern in Deutschland jetzt beim Elterngeld einsparen müssen - Zu privilegiert fürs Elterngeld!? Ein Kommentar

7. Juli‘s Corner: Was im Kopf von Müttern passiert (Hirnforschung, Gesellschaft)

8. Community Corner: Pesto-Hähnchen in Blätterteig – verzaubert jede grüne Bohne

9. Inspirationsquelle & „Sister des Monats“: Dr. Karella Esweraen – oder was das Geheimnis ausgeglichener Mütter und deren Kinder ist / Ärztin und Buchautorin

1. „Buchverliebt” – Buchzitat des Monats (Shirley Jackson: „Krawall und Kekse“, 256 Seiten, 2021 im Arche Literatur-Verlag erschienen)

„Unser Haus ist alt und laut und voll. Als wir einzogen, hatten wir zwei Kinder und rund 5000 Bücher; ich schätze, wenn wir irgendwann aus allen Nähten platzen und ausziehen, werden wir zwanzig Kinder und locker eine halbe Million Bücher haben; außerdem haben wir ein Sortiment an Betten und Tischen und Stühlen und Schaukelpferden und Lampen und Puppenkleidern und Schiffsmodellen und Pinseln und buchstäblich Tausende Socken. So leben wir jetzt, mein Mann und ich, unfreiwillig, als wären wir in einen Brunnen gefallen und hätten, da wir sowieso nicht mehr herauskommen, beschlossen, dass wir genauso gut bleiben und einen Stuhl und einen Tisch und irgendeine Lampe aufstellen können. […] Manchmal sehe ich mir all das Zubehör unseres Lebens an – Brottüten, Schreibmaschinen, kleine Teile, die irgendwo zugehören - und staune über die Komplexität der Kultur, mit der wir uns umgeben. Ich frage mich, ob wir froh wären, wenn all das abgeschafft würde und wir nur auf das Notwendige zurückgeworfen wären (Kaffeebecher, Schreibmaschinen, die wirklich nötigen kleinen Teile, die irgendwo zugehören), und dann - das passiert normalerweise im Frühling - fange ich an, Sachen wegzuwerfen, und es stellt sich heraus, dass wir zwar aufs Angenehmste ohne die kleinen Teile, die irgendwo zugehören, leben können, dass aber praktisch sofort neue kleine Teile auftauchen. So funktioniert vermutlich Fortschritt. Es können neue kleine Teile hergestellt werden, wenn nicht schneller, als sie von Sachen abfallen, dann jedenfalls schneller, als ich sie wegwerfen kann.

Rezension: Amüsant, witzig, Alltags-Comedy vom Feinsten. Jackson zeichnet das Bild einer wunderbar durchgeknallten und chaotischen Familie mit feiner Ironie und Distanz.  

Shirley Jackson gilt als Königin des Schauerromans, zugleich hat kaum jemand das Leben als Hausfrau und Mutter so ehrlich, warmherzig und komisch darzustellen gewusst wie die große amerikanische Autorin. In ihrem 1953 zum ersten Mal erschienenen Roman „Krawall und Kekse“ schlägt sie sich mit liegen gebliebenen Autos, untreuen Haushaltshilfen und verschwundenen Bettdecken herum. Vor allem aber die Kinder halten sie auf Trab: Sohn Laurie erfindet einen aufmüpfigen Klassenkameraden, dem er seine eigenen Streiche anhängt. Tochter Jannie geht nirgends ohne ihre Puppen-Entourage hin, die kleine Sally spricht ihre ganz eigene Sprache. Und der verträumte Ehemann ist bei all dem auch keine Hilfe.     

Über die Autorin: Shirley Jackson, 1916 San Francisco geboren, arbeitete nach dem Studium für den New Yorker. Die 1948 dort erschienene Kurzgeschichte „The Lottery“ machte sie schlagartig berühmt, ihr erster Roman „The Road Through the Wall“ erschien im selben Jahr. Jacksons Werk wird vor allem dem Horrorgenre zugerechnet, zu den bekanntesten Büchern zählen die mehrfach verfilmten Romane „Spuk in Hill House“ und „Wir haben schon immer im Schloss gelebt“. Shirley Jackson stellte mit ihrem Schreiben überwiegend des Familieneinkommen sicher, kümmerte sich um vier Kinder und den Haushalt. Sie starb 1965 im Alter von 48 Jahren.  

 

2. Niiice!!: Reisen verbindet Menschen und Kulturen – mit atmosfair kannst du klimafördernde Projekte unterstützen :)

Wer reist, erzeugt CO2. Der Flugverkehr trägt mit bis zu 10 Prozent zur globalen Erwärmung bei. Wer das Klima schützen will, sollte sich nach Möglichkeit für die schonendere Reiseform entscheiden (wie z.B. die Bahn). Gibt es keine Alternative zum Fliegen, kann man mit atmosfair klimafördernde Projekte unterstützen. Atmosfair ist eine gemeinnützige Klimaschutzorganisation, Flugpassagiere spenden einen kilometerabhängigen Betrag und finanzieren damit Projekte in Ländern des Globalen Südens, die den Ausstoß von Klimagasen verringern helfen. Dazu berechnet man mit dem Emissionsrechner auf www.atmosfair.de (Öffnet in neuem Fenster), wie viel CO2 der Flug produziert und was es kostet, eine vergleichbare Menge Klimagase einzusparen (z.B. von Berlin – London – Berlin 13€).

Atmosfair garantiert die sorgfältige Verwendung Ihres Beitrags. Alle Informationen dazu auf www.atmosfair.de (Öffnet in neuem Fenster).

3. Stadt, Land, Fluss – was ist die richtige Antwort? (Quiz)

Die Donau durchfließt oder berührt zehn Länder – mehr als jeder andere Fluss Europas. Welches gehört nicht dazu?

  1. Serbien

  2. Russland

  3. Bulgarien

  4. Rumänien

Auflösung Vol. 2: Niagarafälle in Nordamerika.

4. Wie viel steht Ihnen nun im Familienministerium zur Verfügung, Frau Paus? (Gesellschaft, Familie)

Bildquelle: Nelcartoons, 2023

5. Die Welt im Spotlight

KI – die große Fake-Maschine oder Revolution 5.0? Wie ChatGPT die Klassenzimmer revolutioniert(Bildung, Technologie) 

Die Schauspieler:innen in Hollywood streiken, die Abiturient:innen fälschen die Ergebnisse ihrer Abiturklausuren, Student:innen erstellen ganze Hausarbeiten - jahrelang war künstliche Intelligenz ein Spezialistenthema, nun redet alle Welt davon. Wie wird KI uns verändern, unsere Wirtschaft, unsere Kultur? Was ist Hype, was wird sich durchsetzen? Und natürlich: Wer profitiert, und wer verliert? Und was ist mit der Schule?

An einem Donnerstag Mitte März gedachte das Internet einer Katastrophe. Sie geschah angeblich im Jahr 2001 vor der Küste des US-Bundesstaats Oregon, ein Erdbeben der Stärke 9,1 über der Cascadia-Subduktionszone, das wenige Minuten später einen Tsunami auslöste. Tausende Menschen starben, Hunderttausende verloren ihre Wohnungen. Die Bilder des Jahrhundertunglücks zeigen Häuserruinen und Reporter in Warnwesten, weinende Familien und den damaligen US-Präsidenten George W. Bush auf Besuch im Erdbebengebiet. Es sind aufwühlende Zeugnisse eines Unglücks, an das sich aber niemand erinnert. Denn es hat nie stattgefunden – eine Katastrophe im Konjunktiv.

Neben dem Visualisieren können Sprachmodelle wie ChatGPT innerhalb weniger Sekunden lange Texte zu jedem gewünschten Thema schreiben. Das ersetzt jedoch das Schreiben mit der Hand nicht, meint Philippe Wampfler, Deutschlehrer an der Kantonschule Enge: „Das Schreiben tun wir für uns selbst, um Klarheit über unsere Gedanken zu gewinnen und ein Bewusstsein für Sprache zu entwickeln. Ganz grundsätzlich ist es hilfreich, an den Taschenrechner und das Rechnen zu denken. 

Man lernt das Einmaleins und grundlegende Rechenoperationen, und dann setzt man den Taschenrechner ein.“ Ähnlich, so Expert:innen, soll es im schulischen Bereich laufen. Der Schwerpunkt muss verlagert werden! Die Leistungsüberprüfung in Form des Schreibens einer Hausarbeit per se muss abgelöst werden durch Präsentation und Verteidigung der Ergebnisse, wie es beispielsweise bei größeren Arbeiten an Universitäten bereits der Fall sei. Auch in Zukunft wird man Texte lesen und viel Zeit investieren müssen, um etwas zu verstehen. Man wird nicht einfach eine KI anwerfen und erwarten, dadurch etwas in der Tiefe zu verstehen. Texte zu rezipieren hat noch immer etwas mit Arbeit zu tun.

Viele Lehrer:innen haben Angst vor dem, was da auf sie zukommt. Verständlicherweise! Die Frage ist, ob unsere Gesellschaft darauf vorbereitet ist, ausreichend gerüstet für das, was sie in den kommenden Jahren erwartet. Denn Generatoren können nicht nur erschaffen, sondern auch zerstören. Innerhalb weniger Monate wurden aus Begriffen, die vorher nur in trockener Forschungsliteratur auftauchten, digitale Werkzeuge für Durchschnittsbürger:innen, die das Internet inzwischen mit ihren Kreationen fluten. Sie klonen Stimmen von Freund:innen, Musiker:innen und Politiker:innen. Sie falschen Bilder vom Papst in einer weißen Daunenjacke oder Explosionen am Pentagon. Und sie lassen uns das Vertrauen in die Welt verlieren, die auf unseren Bildschirmen erscheint. In Zukunft müssen wir von einem Bild immer erst annehmen, dass es nicht echt ist. 

Der Schulleiter Dr. Christian Gefert aus Hamburg fordert, dass die Ausbildungs- und Prüfungsordnungen sowie die Bildungspläne grundsätzlich überarbeitet werden. Ausrichtung muss auf Lernentwicklungen von Schüler:innen gesetzt werden. KI setzt grundsätzlich ein neues Verständnis des Leistungsbegriffs und der Bildungsgerechtigkeit voraus. Das sei in den aktuellen Bildungsplänen, die Hamburg neu erstellt habe, bislang nicht berücksichtigt. Entsprechend hat Hamburg einen Fachbrief aufgesetzt, in dem genau solche Forderungen laut werden (Link: https://li.hamburg.de/ki (Öffnet in neuem Fenster), unter TaskCards lassen sich sogar Fortbildungsmöglichkeiten aufrufen). Berlin hat im April dieses Jahres zumindest schon eine „Handreichung“ für seine Schulen zum Umgang mit KI veröffentlicht, Bayern stellte einen „Orientierungsrahmen“. Wie die KI bzw. ChatGPT in unser schulisches Leben zukünftig integriert werden kann, wird sich zeigen. Dass künstliche Intelligenz Unterricht plant, ist Realität

Kommentar: Als wir für die Geburtstagsvorbereitungen in der Küche meiner Schwiegereltern standen und das abendliche Dinner zubereiteten, unterhielten wir uns darüber, dass es sich nach 9 Monaten mit ChatGPT inzwischen als ganz „normal" anfühlt, eine generative künstliche Intelligenz die Geburtstagseinladung grafisch entwerfen und den Einladungstext vorformulieren zu lassen. 

Schon in naher Zukunft wird es sich vermutlich ebenso „normal" anfühlen, ein Foto von unserem Kühlschrankinhalt hochzuladen und von der KI auf dieser Basis konkrete Rezeptvorschläge generieren zu lassen, mit der Möglichkeit, den digital-vernetzten Kühlschrank die fehlenden Zutaten online bestellen zu lassen. Dies sind nur einfache Beispiele dafür, dass die unumkehrbare technologische Zeitenwende begonnen hat, die unser Leben im privaten und beruflichen Alltag nachhaltig verändern wird. Was wir bisher mit ChatGPT, DALL-E & Co. erlebt haben, ist nur das Warm-Up für eine neue Stufe der Leistungsfähigkeit neuer Technologien. Diese werden uns Menschen einerseits bei der Bewältigung unseres Alltags und unserer Herausforderungen unterstützen und andererseits in unserer beruflichen Existenz und Daseinsberechtigung herausfordern. Das zeigt die „Zukunftsstudie: Leben, Arbeit, Bildung 2035+“, herausgegeben 2020 vom Münchner Kreis und der Bertelsmann Stiftung.

Laut einer Studie der Investmentbank Goldman Sachs können in den USA und Europa rund 300 Millionen Vollzeitarbeitsplätze durch KI ersetzt werden, d.h. bis zu 25 Prozent der derzeitigen Arbeitsplätze sind schon jetzt grundsätzlich substituierbar geworden. Dies betrifft Aufgabenbereiche von Sachbearbeitern, Assistenten, Verkäufern, Buchhaltern, Controllern, Juristen und Journalisten, aber auch kreative Tätigkeitsprofile wie Fotografen, Visagisten, Texter und Künstler. Ironischerweise lassen sich insbesondere auch Aufgaben von Softwareentwicklern, also Menschen, die eine künstliche Intelligenz entwickeln durch künstliche Intelligenz gut ersetzen. Der Geist ist also aus der Flasche und wir werden uns sehr ernsthaft mit der Frage auseinandersetzen müssen, was eigentlich unsere menschliche Intelligenz von der künstlichen unterscheidet und wie wir mit der künstlichen Intelligenz in einem diversen Team aus Mensch und Maschine stärkenbasiert zusammenarbeiten.

Es ist an der Zeit, dass wir uns mit unserer menschlichen „USP", also unserer Unique Selling Proposition, viel bewusster als bislang auseinandersetzen und eine ausgeprägte Teamfähigkeit mit Technologie entwickeln. Wir müssen zudem wegkommen vom Narrativ, dass Technologie den Menschen gänzlich ersetzen wird, sondern den Fokus der Diskussion mehr darauf legen, wie wir bestmöglich mit Technologie zusammenarbeiten und unsere Arbeit erleichtern können.

Herr Maurer, ein Gymnasiallehrer, ist hierfür mit großer Wahrscheinlichkeit ein positives Beispiel: Für morgen muss er spontan noch eine Vertretungsstunde in Spanisch vorbereiten. Er nutzt eine Software, die auf künstlicher Intelligenz basiert, um die Unterrichtsstunde mit weniger Klicks zu planen. Das Forschungsinstitut Bildung Digital der Universität des Saarlandes hat 2020 gemeinsam mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz der Universität Osnabrück die Online-Plattform „School to go“ entwickelt. Sie bündelt kostenfreie Lerninhalte für verschiedene Fächer und Altersstufen. Noch in diesem Jahr soll diese um eine kostenpflichtige KI-basierte Software ergänzt werden, mit der Lehrer:innen ihren Unterricht planen und gestalten können.

Weitere Informationen zur Plattform und Nutzung der KI-Software finden sich auf www.schooltogo.de (Öffnet in neuem Fenster). Der Podcast „KI verstehen“ mit den beiden Hosts Carina Schroder und Moritz Metz startete ab dem 27.07.2023. Wöchentlich geben die beiden Fragen zum Umgang mit Künstlicher Intelligenz, lade dir den Podcast über Spotify auf die Ooohren ;)))

Ceuta, eine spanische Exklave in Afrika – eine Stadt zwischen den Welten und der Grenzgänger:innen (Migration, Flucht)

Die spanische Exklave Ceuta auf afrikanischem Boden stellt ein extremes Fallbeispiel für die „Festung Europa“ dar. Die 23 km breite Straße von Gibraltar ist die kürzeste Verbindung zwischen Nordafrika und Europa und damit eine der Hauptrouten von Flüchtlingen, die versuchen, den europäischen Kontinent über den Seeweg zu erreichen. Auf der afrikanischen Seite der Meerenge befindet sich die Grenze zwischen Ceuta und Marokko, eine 12 km lange Landgrenze, an der Afrika und die Europäische Union direkt aufeinandertreffen. Hier treffen zwei Welten aufeinander, die über die geografische und kulturelle Komponente hinaus vor allem die Wohlstands- und Sicherheitsdisparitäten zwischen dem Globalen Norden und Globalen Süden offenbaren.

In Ceuta leben ca. 83.117 Einwohner:innen (2022). Die wirtschaftlichen Möglichkeiten sind aufgrund des Raum- und Ressourcenmangels sowie der politisch und räumlich isolierten Lage stark eingeschränkt. Die Arbeitslosigkeit erreicht im Vergleich der EU-Regionen regelmäßig Spitzenwerte (2021: 26,6%, die höchste Quote). Dem Hafen kommt aufgrund der Lage eine besondere strategische Bedeutung zu. Als Freihafen mit einer Reihe von Steuervorteilen ist er wichtiger ökonomischer Faktor Ceutas.

In den 1990er Jahren errichtete die spanische Regierung in Ceuta und Melilla mit Unterstützung der EU ein umfassendes Grenzsicherungssystem, das immer weiter ausgebaut wurde. Die Grenzschutzanlage zwischen Marokko und Ceuta besteht aus zwei parallel verlaufenden sechs Meter hohen Zäunen, deren obere Kante mit Stacheldraht gesichert ist.

Trotzdem ist die Grenze nicht unüberwindlich. Immer wieder gelingt es einzelnen Menschen die Barriere zu überwinden oder einen Weg durch den offiziellen Grenzübergang zu finden. Chancen bestehen vor allem, wenn die Grenzschutzanlagen von einer größeren Anzahl von Migranten gleichzeitig gestürmt werden (Mai 2021). Solche „Durchbrüche“ bleiben zumeist nicht folgenlos: Sie führen in der Regel zu Verletzungen und Todesfällen, manche ertrinken, werden von Grenzschützer:innen beschossen oder kommen am Zaun zu Schaden. Die Auseinandersetzungen mit der Grenz- und Militärpolizei fordern Opfer auf beiden Seiten.

Die sofortigen Rückschiebungen nach Grenzübertritt, die sogenannten Pushbacks, stehen stark in der Kritik, zum einen, weil sie häufig mit Schikanen und Misshandlungen einhergehen, zum anderen aber auch, weil das Recht auf Asyl der Betroffenen nicht oder nicht hinreichend geprüft wird. 80.000 Menschen wurden ohne Identifikation 2021 wieder zurückgeschickt.

Marokko gilt als Partner des europäischen Grenzschutzes. Bereits 1992 schloss das Land mit Spanien ein Rücknahmeabkommen, weitere Vereinbarungen folgten. 2013 ging man vertragliche Verpflichtungen im Rahmen einer „Mobilitätspartnerschaft“ mit der EU ein. Im Gegenzug erhielt Marokko Einreiseerleichterungen für seine Bürger:innen in die EU und über die Jahre mehrere Millionen Euro für die Bekämpfung der illegalen Migration. Zur Durchsetzung eigener Anliegen hat Marokko jedoch in der Vergangenheit wiederholt den Grenzschutz als Druckmittel eingesetzt. Dem Ansturm im Mai 2021 ging ein bewusster Rückzug der marokkanischen Grenzschützer:innen voraus, was als Folge einer diplomatischen Krise mit Spanien in der Westsahara-Politik interpretiert wird.

Kommentar: Deshalb ist das aktuelle Abkommen mit Tunesien so umstritten.  Außerdem benötigten vor allem Frauen und Kinder subsidiären Schutz, den es aber dann in solchen Fällen oft nicht gibt.  

6. Aufgedeckt: Wie „reiche“ Eltern in Deutschland jetzt beim Elterngeld einsparen müssen - Zu privilegiert fürs Elterngeld!? Ein Kommentar

Zwischen vollgespuckten Mulltüchern und zu packenden Brotdosen für die KiTa, stehe ich da und kann meinen Ohren kaum trauen. Die Regierung will tatsächlich das Elterngeld ab 150.000 Euro Jahreseinkommen streichen - wohin soll uns dies führen? An den Rand des gesellschaftlichen Zusammenbruchs? Wem hilft es, wem nützt es? Mein erster Gedanke: Meine Familienplanung ist abgeschlossen, zum Glück. Mein zweiter: die zahlreichen anderen Eltern womöglich noch nicht.

Die Idee der Regierung, die in nur ein paar Tagen eine komplette Nation spaltete und 60.000 Eltern „im Regen stehen lässt“. Unter einem Artikel des Handelsblattes, der sich rund um dieses Thema dreht, lese ich, wie jemand schreibt: Das führt doch wieder nur dazu, dass die Leute abwandern - „Braindrain“ im (geografischen) Fachjargon und ja, das war auch der zweite Gedanke, der mir in den Sinn kam. Standort Deutschland baut ab, Deutschland – ein „Land der Unterentwickelten“ (ohne es jetzt wertend in Bezug auf die Länder des Globalen Südens beziehen zu wollen). Mensch - erst Corona, dann die KiTa-Krise und der damit einhergehende PERSONALNOTSTAND und jetzt auch noch die finanzielle Kürzung beim Elterngeld. Gefühlt die Zuspitzung par excellence.

Auch bei uns zu Hause gab es lebhafte Diskussionen. Hatten wir doch erst vor gut einer Woche ein Gespräch mit der KiTa-Leitung, die den Elternabend ausfallen ließ, da das Problem mit dem Personal sich nicht klären ließ. Konstruktive Lösungen in dieser Hinsicht seien momentan schwierig.

„Wie keine Lösung?“, fragte mein Mann kleinlaut nach. „Ja, es gibt sie schlichtweg nicht“, erklärte die Leiterin unter Tränen. Als wir versuchten unsere derzeitige Situation zu schildern, mit zwei kleinen Kindern, zwei Jobs in der Corona-Zeit, und auch weit über Corona hinaus - und jetzt mit der dritten Tochter, die noch ganz frisch ist - schien die einzige Lösung: „Wie wäre es, wenn Sie sich eine Tagesmutter nehmen?“ - „Eine Tagesmutter?“, fragten wir. „Ja, jemanden engagieren, der die Kinder abholt und sich um sie kümmert.“ Oh je!, unser erster Gedanke. „Wir haben keine andere Lösung“, unser zweiter. Obwohl wir gesetzlich einen Anspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz haben, kriegt es die Politik nicht hin, diese Krise geschickt zu lösen. Zu viel Bürokratie, zu wenig Verständnis für Eltern, wie so oft.

Simone, Mama von zwei Kindern, aus der Nachbarschaft, findet die Senkung nicht gut – sie gehört zu den „Priveligierten“, über die seither medial viel diskutiert wird. Sie sagt: Ohne Elterngeld ist ihre Familienplanung abgeschlossen. So hart es eben auch klingen mag. Als Selbstständige kann sie sich keine weitere „Familienplanung“ leisten. 

„Den Höchstsatz in unserer KiTa zahlen Sie ab 100.000€ Haushaltseinkommen. Das sind dann 700€/Monat zzgl. Essen.“ „Sie wären dann damit über der Beitragsbemessungsgrenze von 4.700€/Monat. Demnach zahlen Sie dann den Höchstsatz in der Krankenversicherung – 925€/Monat sind das“. „Sie liegen über 24.500€/Jahr – damit zahlen Sie Gewerbesteuer. Die kann man auch nicht absetzen. Das sind mehrere tausend Euro.“

Selbstständigkeit und Familienleben beißen sich in Deutschland, aber auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Egal wie sehr man das liebt, was man da tut, es kommt immer wieder ein neuer Dämpfer. Meine Kinder sind krank, die KiTa fällt aus, ich „fange“ die gekürzten KiTa-Zeiten ab, obwohl ich sicherlich etwas Besseres zu tun hätte – z.B. meiner Erwerbstätigkeit nachzugehen, um später auch die Rente beziehen zu können, die mir im Ruhestand zusteht – und und und. Bin trotzdem stolz auf das, was ich da schaffe. Und werde faktisch bestraft für alles, was ich gesellschaftlich leiste?

Ich zahle seit letztem Jahr in eine private Rentenvorsorge, mit den Raten für den anstehenden Baukredit, werde ich das „einfrieren“ lassen. Ich weiß beim besten Willen noch nicht, wie mein beruflicher Wiedereinstieg sein wird, aber die vielen Versicherungen, Strom, Gas, dann Schule, Krippe und die Hobbys – das wird alles bezahlt werden wollen.  

Manchmal frage ich mich, warum ich das tue. Es gibt Monate, da bleibt nicht viel hängen. Auch, wenn ich im Vergleich viel verdiene, denn neben Miete, Kinderbetreuung, den zahlreichen Versicherungen fallen auch Kosten für Hobbies, Auto und Versorgung an. Auch als Festangestellte ist man mittlerweile nicht mehr vor irgendwelchen Entlassungen sicher. Das Mär um die Festanstellung für die nächsten 35 Jahre glaub‘ ich nicht mehr.

Ich komme aus einer fleißigen Familie, habe einen Migrationshintergrund, niemand hatte Eigenheime oder Firmen oder große Ersparnisse. Meine Eltern sind in den 1990er Jahren nach Deutschland mit zwei Kindern und zwei Koffern gekommen – deutsche Wurzeln. Aussiedlerabkommen. Die Sowjetunion zerfiel, alle Annehmlichkeiten entfielen. Ich habe mir jeden Cent, den ich besitze, selbst erarbeitet. Trotz Kindern habe ich nie wenig gearbeitet. Urlaube - ja, die gab‘s, manchmal fielen sie lukrativ aus, oft aber eben auch klein und preiswert. Vieles von diesem Geld wird jedoch sicherlich ab kommendem Jahr in die Altersvorsorge „Eigenheim“ fließen und steht damit nicht zur Verfügung.

Ich werde nie vergessen, wie ich dachte, man könnte das niemals erreichen. Ich habe „nur“ Abi und eine universitäre Ausbildung, die zu 90 Prozent, staatlich finanziert wurde. Habe keinen Erbschaftsnachlass, hatte keine geniale Unternehmensidee oder einen Lottogewinn oder meine Finger in Aktiengeschäften – ich war einfach nur fleißig. Gewillt, mich stetig weiter zu entwickeln und das hat geklappt.

Ich finde die Ungerechtigkeit nicht richtig. Die Kürzung des Elterngeldes für „Reiche“ bringt Veränderungen mit sich, die wir Eltern womöglich alle nicht wollen. Heute das Elterngeld für „Reiche“, morgen das Kindergeld für „alle“. Manche Berufe sind definitiv viel zu schlecht bezahlt – aber man kann doch nicht stetig bei den fleißigen Familien einstreichen, die sich ihren Status hart erarbeiten. Wir bekommen keine Zuschüsse bei Versicherungen oder zum Wohnen. Wir bekommen auch kein Kinderbaugeld oder werden womöglich staatlich durch geringe Baukreditzinsen subventioniert. Fair ist das (alles) nicht – schließlich tragen wir mit unseren Steuern auch all die, die nicht einmal darüber nachdenken fleißig zu sein. Darüber nachzudenken einfach nur halbe Tage zu machen, damit die Abzüge kleiner sind. Nicht zu heiraten, damit ich andere Freibeträge habe – das darf doch nicht sein. Tatsächlich könnte ich meine Arbeit aktuell hinschmeißen und zu 100 Prozent Mutter bleiben - aber das wär‘ nicht ich, das will ich nicht.

Lasst uns doch fair und offen sprechen. Man kann nicht „den Reichen“ alles wegnehmen, damit „die Armen“ besser da stehen. Aus jeder Schicht kann man es schaffen – dieser festen Überzeugung bin ich einfach, weil ich es selbst erlebt habe. 150K sind nicht das Maß aller Dinge. Ja, man hat dann bedeutend mehr, als viele andere – der Staat greift davon allerdings auch bedeutend mehr ab, als bei geringer Verdienenden. Vielleicht hilft es schon, einfach mal in anderen Ressorts der Bundesregierung zu streichen. Z.B. bei der Bundeswehr, die ja offensichtlich das zur Verfügung stehende Geld nicht abruft, bei den Beamten, dessen Abgaben mit Sicherheit geringer ausfallen als bei mir, ...

Eine Tatsache ist – ich bin nicht reich. Mir geht es gut. Uns geht es gut. Aber von reich sind auch wir weit entfernt. Und JA, ich bekomme keine Kinder mehr, nicht nur wegen des Elterngeldes, sondern weil drei Kinder mehr als genug für mich sind. ABER der Wegfall des Elterngeldes und die Misere in den Schulen, bei den Ärzten, mit den Hebammen und in den Krankenhäusern oder bei den Kinderarzneien hätten meine Entscheidung auch anders ausfallen lassen können.

7. Juli’s Corner:  Was im Kopf von Müttern passiert (Hirnforschung, Gesellschaft)

Sobald ihr Baby geboren ist, soll die Frau sich kümmern. Aber woher weiß sie, wie das geht? Gibt es so etwas wie mütterlichen Instinkt? Über eine Lebensphase, die Neurowissenschaftler:innen bislang wenig untersucht haben

„Geboren wird nicht nur das Kind durch die Mutter, sondern auch die Mutter durch das Kind“, so formuliert es einst die Schriftstellerin Gertrud von le Fort. Doch was passiert im Körper und vor allem im Gehirn einer Frau während der Schwangerschaft und nach der Geburt des Kindes? Wie wirken sich Schwangerschaft und Geburt auf die neuronalen Netzwerke aus? Die Wissenschaftsjournalistin Conaboy hat sich nach der Geburt ihres Sohnes mit all diesen Fragen beschäftigt. Mit den Sorgen, dem Putzfimmel, der übersteigerten Angst vor Giftstoffen in Windeln. Conaboy hat mit Müttern, Vätern, Forscher:innen und Ärzt:innen gesprochen, Studien und Erfahrungsberichte gelesen und schließlich ein Buch darüber geschrieben. 

Im Englischen gibt es den Begriff „Matrescence“ für die gewaltigen Veränderungen, die das Leben von Frauen in dieser Phase umkrempeln. Es bezeichnet den Prozess des Mutterwerdens; geprägt hat ihn die US-Anthropologin Dana Raphael. Sie beschrieb ihn als kritische Phase im Leben einer Frau, die unbedingt genauer untersucht werden müsse, denn die Geburt bringe eine Reihe sehr dramatischer Veränderungen im Wesen der Mutter mit sich. Neben dem emotionalen Leben, in ihrem Status innerhalb der Gruppe, sogar in ihrer eigenen weiblichen Identität unterscheide sich diese Übergangsphase von anderen. 

Übersetzen lässt sich der Begriff nur schwer ins Deutsche. Einige Autor:innen verwenden den Ausdruck Muttertät und spielen damit auf ähnlich tiefgreifende hormonelle und persönliche Veränderungen an wie in der Pubertät. Während es jedoch bei Heranwachsenden und Teenagern unter anderem darum geht von den Eltern unabhängig zu werden und den eigenen Weg zu finden, stellt die Muttertät das Gegenteil dar: Die Frau gibt ihre Unabhängigkeit für ihr Baby auf. Die Geburt eines Kindes ist wie ein Hormonbad fürs Gehirn. Das Kuschelhormon Oxytocin spielt hierbei eine wichtige Rolle.

Die Forscher:innen haben herausgefunden, dass sich das Gehirn von 25 Schwangeren im Vergleich zu den von Nichtschwangeren und zudem von Männern mit und ohne Kinder deutlich verändert. Das Volumen nähme in Bereichen leicht ab, die für die soziale Wahrnehmung zuständig sind. Das sei allerdings nicht unbedingt mit dem Verlust von Funktionen gleichzusetzen, so die Forscher:innen. Solche Veränderungen könnten vielmehr ein Hinweis darauf sein, dass schwache Nervenzellverbindungen gekappt werden und Platz machen für effizientere und spezialisierte Netzwerke, wenn eine Frau Mutter wird bzw. ein Mann Vater. Auch verändere sich demnach die Wahrnehmung des Selbst. Je stärker die Verbindung der Nervenzellen in diesem Material ausgebildet werden, desto stärker reagiert die Frau auch körperlich auf die Bilder und Videos von Babys, wenn etwa ein lächelndes Baby zu sehen war. Ihr Herzschlag verlangsamte sich. Die Forscher:innen glauben, dass Schwangerschaftshormone eine wichtige Rolle bei der Steuerung dieser Gehirnveränderung spielen und von denen ein Großteil für mindestens sechs Jahre nach der Geburt bestehen bleibt.

Mutterschaft, argumentiert Conaboy, sei eine eigene Entwicklungsphase mit langfristigen Folgen für das gesamte Leben einer Frau und damit auch für die Gesellschaft. Man könnte sie mit einer vorüberziehenden Wetterfront vergleichen, die eine sich stetig verändernde Landschaft hinterlässt. Ein neues Leben beginnt für die Frauen, die Mütter werden oder schwanger sind; sie durchleben einen grundlegenden Wandel mit langfristigen Auswirkungen. Als Mutter muss die Frau eine andere Rolle ausfüllen und ein komplett hilfloses Baby versorgen. Diese Anforderungen, gepaart mit den hormonellen körperlichen und psychischen Veränderungen, bedeuten eine grundlegende Neuordnung für die Frau, für die ihr Denken, Handeln und Fühlen; zumal sie die Person, die sie zuvor (sprich ohne Baby war) nicht plötzlich verschwunden ist. Ihr Wissen, alle Bedürfnisse und Erfahrungen sind noch da. Sie rücken mitunter so sehr in den Hintergrund, dass die Frau das Gefühl hat ihr altes Leben sei verschluckt. Vielen Frauen hilft die Liebe zu ihrem Kind dabei, diesen Wandel zu vollziehen. Doch das gilt längst nicht für alle. Nicht immer sind Nähe und Fürsorge in Müttern von Beginn an so stark, dass sie alles andere in den Hintergrund bringen. Bei den meisten braucht die Liebe Zeit. Zuerst kann etwa das Gefühl von Angst überwiegen; einige Frauen fühlen sich einfach leer und müde und erschöpft und sie stehen gleichzeitig unter gesellschaftlichen Druck.

Kommentar: Neulich vertraute sich mir eine Freundin an. Sie habe nach der Geburt ihres Erstgeborenen sich an ihr neues Leben und den neuen Alltag zunächst einmal gewöhnen müssen, an den neuen Menschen an ihrer Seite. Hormonbedingte Migräneanfälle wurden zur unangenehmen Routine im Wochenbett. Eine postnatale Depression, die sie heimsuchte. Sie kämpfte monatelang gegen unendliche Müdigkeit, Schmerzen und suzidale Gedanken. Sie war gefangen in Aussichtslosigkeit und Überforderung. Wer sich für das Thema interessiert, möge den Film „Das fremde in mir“ sich anschauen. Er zeigt eindrucksvoll, wie verloren und überfordert eine Mutter sein kann, welche Gefühle sie für sich und ihr Neugeborenes entgegenbringt. Eine schnelle Lösung gibt es in solchen Fällen nicht, aber im Film wird eine mögliche aufgezeigt. Auch die damit einhergehenden Konflikte und der gesellschaftliche Druck spielt eine nicht zu vernachlässigende Rolle. Betroffene finden auf der Internetseite https://schatten-und-licht.de (Öffnet in neuem Fenster) Hilfe.     

8.  Community Corner: Pesto-Hähnchen in Blätterteig – verzaubert jede grüne Bohne

für 4 Personen, Vorbereitungszeit: 30 Minuten

Zutaten:

  • 320g fertig ausgerollter Blätterteig (kalt)

  • 4 Hähnchenbrustfilets (à 120g)

  • 4 gehäufte TL Pesto

  • 400g reife kleine Rispentomaten

  • 400g grüne Bohnen (TK)

außerdem: Meersalz, schwarzer Pfeffer

1. Heize den Backofen auf 220°C vor. Entrolle den Blätterteig, halbiere ihn der Länge nach und schneide jede Hälfte quer in acht gleich große Streifen.

2. Klopfe die dickeren Enden der Hähnchenbrustfilets mit der Faust flach, bis sie überall etwa gleich dick sind. Verteile sie in einer ofenfesten Form, würze mit Meersalz und schwarzem Pfeffer, bestreiche mit dem Pesto.

3. Lege auf jedem Hähnchenbrustfilet vier Blätterteigstreifen leicht überlappend aus. Die Enden unter dem Fleisch einschlagen und den Teig mit etwas Olivenöl bestreichen. Die Rispentomaten in einer zweiten Form auslegen, diese mit Olivenöl beträufeln, mit Salz würzen.

4. Die Hähnchenbrust auf der oberen Schiene in den Ofen einschieben, die Tomaten darunter, etwa 20 Minuten garen, bis der Teig goldbraun und das Fleisch durchgegart ist.

5. Inzwischen die Bohnen nebeneinander auf einem Brett auslegen und das Wasser zum Kochen bringen. Die Bohnen für 7 Minuten im Salzwasser garen.

6. Leg‘ das Fleisch und die Hälfte der Tomaten auf ein Brett, zerdrücke die restlichen Tomaten in der Form. Wirf die Stängel weg.

7. Gieße die Bohnen ab, wende sie in den zerdrückten Tomaten und schmecke alles aufeinander ab. Lege sie auf den Tellern aus. Schneide die Hähnchenbrustfilets schräg in Scheiben an und richte sie zusammen mit den restlichen Tomaten auf den Bohnen an, serviere – guten Appetit!

9. Inspirationsquelle & „Sister des Monats“: Dr. Karella Esweraen – oder was das Geheimnis ausgeglichener Mütter und deren Kinder ist / Ärztin und Buchautorin

Dr. Karella Easwaren, geboren in Äthiopien, studierte Medizin in Ungarn und absolvierte eine Ausbildung zur Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin an der Universitätsklinik in Köln. Außerdem erlangte sie die Zusatzbezcihnung für Naturheilverfahren und Ernährungsmedizin.

In den vergangenen Jahren beschäftigte sie sich besonders mit Mind-Body-Medizin und sammelte Erfahrungen am Benson-Henry Institute for Mind Body Medicine der Universität Harvard. Die Mutter zweier Söhne arbeitet als Kinderärztin in ihrer eigenen Praxis in Köln und war als Expertin in mehreren Fernsehsendungen, unter anderem in der ZDF-Sendung „Die Ärzte“. Ihr erstes Buch „Das Geheimnis gesunder Kinder“ ist ein Bestseller.

Mit der Methode Beneficial Thinking entwarf sie eine Methode, mit der sich die Selbstwahrnehmung von Müttern stärken und effektive Bewältigungsstrategien für Sorgen und Probleme gefunden werden können. Das Konzept umfasst acht Schritte:

  • 1. Sich selbst kennenlernen.

  • 2. Den „Switch“-Moment trainieren.

  • 3. Das Krokodil zähmen.

  • 4. Der Ingenieurin klare Anweisungen geben.

  • 5. Ziele und Visionen entwickeln.

  • 6. Die eigene Kommunikation hinterfragen.

  • 7. Sich ein Dorf aufbauen.

  • 8. Die Glücksfee trainieren.

Das Krokodil zähmen, die Ingenieurin zu Wort kommen lassen, die Glücksfee trainieren? Falls du dich fragst, ob das ein Märchen sei, schaue‘ doch mal in ihr Buch „Das Geheimnis ausgeglichener Mütter“. Mir persönlich hat es sehr gefallen und geholfen!  

 

Kategorie GemeinsamGegenFakeNews!

0 Kommentare

Möchtest du den ersten Kommentar schreiben?
Werde Mitglied von Facts&Shots - ein Lifestyle-Magazin ohne Gedöns und starte die Unterhaltung.
Mitglied werden