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Olé, ihr lustigen Schokohasen und Lämmer…

… und willkommen zu unserer neuen Ausgabe, Vol. 9 des Facts&Shots-Magazins mit Frühlingsgefühlen, einem bunten Blumenpotpourri aus Krokussen, Narzissen und Vergissmeinnichten - ihr alle seid in guter Gesellschaft ;)) Der Frühling iiiiist endlich da und es ist Ostermontag!! Die Sonne kitzelt auf der Nase und verbreitet ein wohlig warmes Gefühl, du isst sicherlich dein zigstes Osterei und hast bereits lustige Schokohasen gefunden und wieder versteckt. Wie sehr ich mich dieses Jahr auf mein Osterfrühstück freue liegt mit Sicherheit nicht nur daran, dass ich vorher ordentlich Verzicht geübt habe!! "[Es] gibt Dinge, die kann man sich nicht kaufen: fließend Japanisch zu sprechen, fehlerfrei Bachs Cello-Suite Nr. 1 in G-Dur zu spielen, einen Frankfurter Kranz selbst zu backen. Sobald wir konkret sehen, was wir geschaffen haben, werden wir glücklich” (aus: Henning Beck, “12 Gesetze der Dummheit”, S. 102). Und Verzicht zu üben heißt eben auch anderes, neues, handliches zu entdecken und neu zu denken. Mach’ es dir bequem und genieße mit Freude die neuste Ausgabe, die voll ist von News, meinen Erfahrungen mit Zucker-, Mecker- und Plastikverzicht sowie Buchtipps von der Leipziger Buchmesse für Klein und Groß.

Ich danke dir an dieser Stelle, dass du mich und meine Arbeit in diesen so schwierigen und chaotischen Zeiten unterstützt!! Wie du sicherlich mitbekommen hast, hat Instagram [Post 17.03., siehe Fotografie].

In diesem Sinne: Alles Gute und be-e-e-e-—e happy!! Sei durchweg du selbst!!

Und jetzt zu den Inhalten von Vol. 9!! Die neue Ausgabe beflügelt, ganz im Sinne des Frühlings!

Das sind die relevanten Inhalte des „Facts & Shots – ohne Gedöns, aber mit geografischem Gehalt“ im Januar des neuen Jahres – Volume 9:

1. Zahl des Monats: Seit exakt zwölf Monaten sind die Weltmeere heißer als je zuvor (Klimawandel)

2. „Buchverliebt”: Buchzitat des Monats aus Henning Becks “12 Gesetze der Dummheit”

3. Buchbeseelte Grüße!Buchtipps für Klein & Groß von der Leipziger Buchmesse

4. Niiice!!: Das Geheimnis der 100-Jährigen und wie die Menschen in den Blue Zones der Welt leben (Serientipp)

5. Stadt, Land, Wirtschaft – welche Insel liegt nicht in der Nordsee? (Geo-Quiz)

6. Wie viele Kinderbücher gibt es in Ihrem Haushalt?(Grafik)

7. Die Welt im Spotlight

  • Es ist Superwahljahr in Afrika - in Südafrika, Senegal, Tunesien, Namibia und vielen anderen afrikanischen Staaten wird gewählt (Afrika, Wahlen)

  • Russland hat gewählt!! - wie echt sind die Wahlergebnisse? (Russland, Europa-Asien)

  • Die Lage in der Ukraine (Europa, Krieg)

  • China exportiert seine Krise - auch nach Deutschland (Weltmacht China, Krise)

  • Joe Biden übertrumpft Donald Trump beim Spendensammeln (Amerika, Präsidentenwahl)

  • Frankreich beschließt Gesetz gegen Wegwerf-Fashion (Europa, Fast-Fashion)

8. “I care for you!” - Good News: Der Kate-Effekt

9. Juli’s Corner: Challenge in der Fastenzeit - Zuckerfreie Ernährung

10. Kochinspiration des Monats: Rotbarschfiletmit Petersilienpü und Dijonsenfrahm, dazu glasierte Karotten (für 4 Personen)

11. Schlusswort - dieses Mal aus der Rubrik “X

Los geht’s!! Lucky you!!

1. Zahl des Monats: Seit exakt zwölf Monaten sind die Weltmeere heißer als je zuvor (Klimawandel), Quelle: Zeit Online, 14.03.2024

Schon in den drei vergangenen Jahren war die Temperatur der Ozeane extrem hoch. 2020, 2021 und 2023 lagen sie weit über dem langjährigen Durchschnitt. Doch das, was in den vergangenen zwölf Monaten passiert ist, hat noch einmal eine ganz andere Qualität.

Am 14. März 2023 erreicht die Temperatur der Ozeane einen neuen Rekordwert: Im Schnitt 20,98 Grad, über einen halben Grad mehr als zu dieser Jahreszeit üblich. Ein Jahr später zeigt die Temperaturspirale noch immer nach oben. Es ist eine Entwicklung, die Angst machen sollte. 366 Tage lang, jeden Tag ein Rekord. Und zwar nicht knapp, sondern mir deutlichem Abstand zu allen bisher gemessenen Temperaturen.

2.„Buchverliebt” – Buchzitat des Monats (Henning Beck: “12 Gesetze der Dummheit. Denkfehler, die vernünftige Entscheidungen in der Politik und bei uns allen verhindern”, 227 Seiten, 2023 im Econ-Verlag erschienen)

“Kapitel 10: DIE BÜROKRATISIERUNG DES ALLTÄGLICHEN - Warum alles komplizierter wird

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich vor vielen Jahren das erste Mal mit dem Zug nach Berlin fuhr. Ich stand als Schüler am Bahnhof im südhessischen Bensheim in einer langen Schlange vor dem Bahnschalter. Bedenken Sie, dass minutenlanges Warten in diesen handylosen Zeiten zu einer endlosen Tortur ausarten konnte. Als ich endlich dran war, sagte ich dem Schalterbeamten, wo ich hinwollte. Er tippte ein paar Daten in seinen Rechner und druckte mir meine Fahrkarte aus. Was für eine einfache Zeit das war (wenn man vom Warten mal absieht). Heute ist der Fahrkartenkauf eine Wissenschaft für sich geworden. Bei meiner letzten Buchung einer Fahrkarte nach Berlin habe ich nachgezählt: Ich musste 30 Einzelentscheidungen aus einer Vielzahl von Optionen treffen und hätte praktisch (jawohl, ich habe es nachgerechnet) auf 41 472 unterschiedliche Arten meine Fahrkarte kaufen können. Für eine Fahrt von Frankfurt nach Berlin.
Nun gut, werden Sie sagen, die Bahn ist schließlich ein komplexes Unternehmen (und damit haben Sie sogar im Wortsinn recht). Doch es scheint ein grundsätzliches Problem unserer Welt zu sein, dass sie immer komplizierter wird. Selbst scheinbar einfache Dinge können auf diese Weise bürokratisch eskalieren.” [S. 175]

3. Buchbeseelte Grüße!Buchtipps für Klein & Groß von der Leipziger Buchmesse

Ferien- bzw. freie Zeit ist Lesezeit - für Dich auch? Ich freue mich schon sehr, meine Tipps von der Leipziger Buchmesse zu “belesen”. Falls Du für die freien Tage oder die Zeit danach Inspiration brauchst, kann ich Dir diese Bücher ans Herz legen:

  • “Radikaler Universalismus: Jenseits von Identität” von Omri Boehm

  • “Trophäe” von Gaea Schoeters

  • “Die Wut, die bleibt” von Mareike Falwickl

  • “Von Juden lernen” von Mirna Funk

  • “Unser Deutschlandmärchen” von Dinçer Güçyeter (Gewinner des Leipziger Buchmesse in der Kategorie Belletristik).

außerdem:

  • “Yellowface” von Rebecca F. Kuang

  • “25 letzte Sommer” von Stephan Schäfer

  • “Good Inside” von Becky Kennedy

  • “Die Stadt und ihre ungewisse Mauer” von Haruki Murakami

  • “22 Bahnen” Caroline Wahl

  • “Das weibliche Prinzip” von Meg Wolitzer

#Sachbuch:

  • “Beklaute Frauen” von Leonie Schöler

  • “Eine Arbeiterin” von Didier Eribon

  • “Alles überall auf einmal” von Miriam Meckel + Léa Steinacker

  • “Die LEGO-Story. Wie der Spielhersteller zur Weltmarke wurde. Eine Familiengeschichte” von Jens Andersen

  • “Das Blaue Buch. Das Geheime Kriegstagebuch” von Erich Kästner (zum 125. Geburtstag)

  • “Schwarz. Deutsch. Weiblich. Warum Feminismus mehr als Geschlechtergerechtigkeit fordern muss” von Natasha A. Kelly

  • “Von Puschkin bis Sorokin. Zwanzig russische Autoren im Porträt” von Johanna Renate Döring

  • “Helmut Schmidt am Klavier. Ein Leben mit Musik” von Reiner Lehberger

#Kinderbuch:

  • "Die Kackwurstfabrik" von Marja Baseler und Annemarie van den Brink (ab 4 Jahren)

  • “Monstersee” von Leo Timmers (ab 4 Jahren)

  • “Wie man einen Bären findet” von John Condon (ab 4 Jahren)

  • "Regen im Kopf" von Ove Thomsen (ab 5 Jahren)

  • “Regentag” von Jens Rassmus (ab 5 Jahren)

  • "Sommer bei dir – Winter bei mir" von Lucie Göpfert (ab 5-10 Jahren)

  • "BiBiBiber hat da mal 'ne Frage" von Mai Thi Nguyen Kim und Marie Meimberg (ab 7 Jahren)

  • “Lieber Bruder, tut mir (gar nicht) leid …”von Alison McGhee (ab 8 Jahren)

  • “Snapdragon” von Kat Leyh (ab 12 Jahren)

  • “White Bird – Wie ein Vogel” von R. J. Palacio (ab 12 Jahren)

4. Niiice!!: Das Geheimnis der 100-Jährigen und wie die Menschen in den Blue Zones der Welt leben

Bist du auch auf der Suche nach dem Geheimnis eines langen und gesunden Lebens? Dann begib dich auf eine spannende Reise in die Blauen Zonen der Welt, wo die Menschen im Durchschnitt über 100 Jahre alt werden und dabei fit und vital bleiben. Dan Buettner ist Experte und Entdecker der Blue Zones: der Langlebigkeits-Hotspots, in denen die Menschen besonders gesund altern. Dazu zählen Ikaria in Griechenland, Sardinien in Italien, Loma Linda in Kalifornien, Okinawa in Japan, die Nicoya-Halbinsel in Costa Rica und seit Kurzem auch Singapur, wo gesundheitsfördernde Regierungsmaßnahmen die Lebenserwartung erhöhten.

Erfahre in einer Mini-Serie auf Netflix, wie die Bewohner:innen dieser Gebiete sich ernähren, bewegen und soziale Kontakte pflegen, um ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu fördern. Wertvolle Erkenntnisse und praktische Tipps, die sich im Alltag integrieren lassen, um von einem gesünderen und längeren Leben zu profitieren.

5. Stadt, Land, Wirtschaft – Stadt, Land, Wirtschaft – welche Insel liegt nicht in der Nordsee? (Geo-Quiz)

  1. Terschelling

  2. Fanö

  3. Wolin

  4. Hooge

Auflösung Vol. 8: Griechenland, Antwort 3) ist richtig.

6. Wie viele Kinderbücher gibt es in Ihrem Haushalt?(Grafik)

7. Die Welt im Spotlight

Es ist Superwahljahr in Afrika - in Südafrika, Senegal, Tunesien, Namibia und vielen anderen afrikanischen Staaten wird gewählt (Afrika, Wahlen)

Mehrere Hundert Millionen Menschen auf dem afrikanischen Kontinent können dieses Jahr ihre Stimme bei Präsidentschafts- oder Parlamentswahlen abgeben. Dieses Superwahljahr erregt hierzulande eher wenig Aufmerksamkeit. Dabei hat die politische Lage vieler Länder auch Einfluss auf Europa.

Schlaglicht auf drei Wahlen in diesem Jahr, die für ihre Länder richtungsweisend sein könnten:

  • Wahlen in Tunesien - der Wiege des arabischen Frühlings: Die EU und Tunesien schlossen 2023 einen Migrationspakt - Millionen flossen an das nordafrikanische Land, um Migration nach Europa einzudämmen. An dem Abkommen gab es deutliche Kritik - auch die Umsetzung wackelte immer wieder. Just am Tag des Abschlusses hatte es Berichte gegeben, dass Tunesien 80 Migranten ohne Wasser und Nahrung in der Wüste ausgesetzt habe. Tunesiens Präsident Saied wurde 2019 zwar demokratisch gewählt, regiert seit 2021 aber zunehmend autoritär und hat immer mehr Befugnisse an sich gerissen. 2024 stellt er sich zum ersten Mal wieder zur Wahl.

  • Südsudan: 2011 erlangte Südsudan Unabhängigkeit vom Sudan. 2013 führte dann die Rivalität zweier großer, sich weitgehend ethnisch definierender Gruppen zu einem Bürgerkrieg. Präsident Kiir und Vizepräsident Machar standen in diesem Konflikt auf unterschiedlichen Seiten. Bis heute flammt der Bürgerkrieg trotz mehrerer Friedensabkommen immer wieder auf. Ernährungsunsicherheit, Korruption und Überschwemmungen stellen zusätzlich große Herausforderungen dar. Während der noch immer amtierende Präsident Kiir seine Kandidatur bereits bekannt gegeben hat, ist das bei Vize Machar nicht der Fall. Es wird aber für wahrscheinlich gehalten, dass er erneut antritt.

  • Südafrika: Ungleichheit, Korruption, hohe Jugendarbeitslosigkeit - auch drei Jahrzehnte nach dem Ende der Apartheid befindet sich Südafrika im Wandel. Seit dem Übergang zur Demokratie wird das Land von der gleichen Partei regiert - dem afrikanischen Nationalkongress (ANC), der Partei Nelson Mandelas. Mehr Wohlstand und angemessene Behausung als Grundrecht versprach der ANC in seinem ersten Manifest. Heute schafft es die amtierende Regierung kaum, die Menschen mit ausreichend Strom zu versorgen - Stromausfälle stehen an der Tagesordnung. Südafrika habe großes Potential für Solarenergie meint die GIZ Südafrika. Dennoch produziere das Land einen Großteil des Stroms aus einheimischer Kohle. Das, obwohl das Land stark von den Auswirkungen des Klimawandels wie Dürren und Überflutungen betroffen sei. Angesichts der Energiekrise, Arbeitslosigkeit und hoher Kriminalitätsraten ist die Unzufriedenheit im Land groß - der ANC könnte erstmals die absolute Mehrheit verlieren.
    Während Südafrika noch eher präsenter ist, bekommen viele Wahlen auf dem afrikanischen Kontinent wenig Aufmerksamkeit.

  • Wenig Aufmerksamkeit in den Medien: In den deutschen Medien komme Afrika wenig vor, meint die Politikwissenschaftlerin Dr. Jane Ayeko-Kümmeth. Und wenn, dann nur im Kontext von Krieg oder Hunger. So sei es schwer für Menschen, einen Bezug zu finden. Ein anderes Bild zeige sich in den britischen und französischen Medien. Hier spiele afrikanische Politik eine deutlich größere Rolle. Laut Expertin auch erklärbar dadurch, dass diese Länder mehr Länder kolonialisiert haben als Deutschland.
    Wahlen etwa in den USA würden weltweit deutlich mehr Interesse wecken, einfach weil das Land sich als globale Supermacht etabliert habe und auch Einfluss auf Diskurse auf der ganzen Welt habe. Dies sei bei afrikanischen Wahlen nicht in dem Ausmaß der Fall, so Dr. Ayeko-Kümmeth. Es gebe jedoch auch Beispiele wie Dschibuti, wo Wahlen größere politisches Interesse hervorrufen könnten, weil viele internationale Player aufgrund seiner strategischen Lage am Suez-Kanal ein Interesse an dem Land haben.

    Quelle: zdfheute

Russland hat gewählt!! - wie echt sind die Wahlergebnisse?

Nach mehr als zwei Jahrzehnten an der Macht hat sich Russlands Präsident Wladimir Putin in einer umstrittenen Wahl mit 87,28 Prozent der Stimmen zum fünften Mal im Amt bestätigen lassen. „Das ist ein Rekordergebnis“, sagte Wahlleiterin Ella Pamfilowa am Montag nach den Wahlen. 

Auch die Beteiligung liege mit 77,44 Prozent auf dem höchsten Stand überhaupt. Der 71-Jährige, der 2000 erstmals gewählt wurde, kann damit weitere sechs Jahre regieren. Insgesamt haben nach Angaben der Wahlkommission mehr als 76 Millionen Russen für Putin gestimmt. Wahlberechtigt waren etwa 114 Millionen Menschen. Laut Pamfilowa ist die hohe Wahlbeteiligung eine Antwort der russischen Bürger auf den Druck, der von außen auf das Land ausgeübt worden sei. Berichten unabhängiger Beobachter zufolge haben aber vor allem staatliche Institutionen und Konzerne massiven Druck auf Angestellte ausgeübt, zur Abstimmung zu gehen. 

„Wir haben noch nie eine Präsidentenwahl gesehen, die so wenig den Standards der Verfassung entsprochen hat“, teilte die unabhängige Wahlbeobachterorganisation „Golos“ mit. Der im Exil lebende Kremlkritiker Michail Chodorkowski zog die Resultate in Zweifel. „Das sind Ergebnisse, an die kein normaler Mensch in Russland glauben kann“, sagte der frühere Ölunternehmer in Berlin. Seiner Einschätzung nach habe höchstens jeder zweite Wähler teilgenommen; Putins Wählerschaft in Russland beziffere er auf 30 bis 40 Prozent.

Tatsächlich war der Sieg Putins angesichts der Einschränkungen für die Opposition allgemein erwartet worden. Nach Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verzichtete auch Kanzler Olaf Scholz auf ein Glückwunschtelegramm an Putin. „Der Bundeskanzler hat nicht gratuliert. Und Sie wissen ja, dass wir diese sogenannte Wahl in Russland vom vergangenen Wochenende als weder frei noch fair ansehen“, sagte Sprecherin Christiane Hoffmann auf Nachfrage von Journalisten in Berlin. 
Tatsächlich war der Sieg Putins angesichts der Einschränkungen für die Opposition allgemein erwartet worden. Nach Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verzichtete auch Kanzler Olaf Scholz auf ein Glückwunschtelegramm an Putin. „Der Bundeskanzler hat nicht gratuliert. Und Sie wissen ja, dass wir diese sogenannte Wahl in Russland vom vergangenen Wochenende als weder frei noch fair ansehen“, sagte Sprecherin Christiane Hoffmann auf Nachfrage von Journalisten in Berlin. 

Außenministerin Annalena Baerbock kündigte derweil neue Strafmaßnahmen der EU gegen Unterstützer Putins an. „Wir werden heute Sanktionen auf den Weg bringen mit Blick auf den Tod von Alexej Nawalny“, sagte die Grünen-Politikerin bei einem EU-Außenministertreffen in Brüssel. „Die Wahl in Russland war eine Wahl ohne Wahl.“ Baerbock erklärte, der Wahlvorgang zeige nicht nur das ruchlose Vorgehen von Präsident Putin gegenüber seinem eigenen Volk, sondern auch gegen die Charta der Vereinten Nationen. Dass sogenannte Wahlen auch in Teilen der Ukraine, in Teilen Moldaus und in Teilen Georgiens abgehalten wurden, sei völkerrechtswidrig.

Auch die französische Regierung hat die Umstände der russischen Präsidentenwahl kritisiert. Man nehme das erwartete Ergebnis zur Kenntnis, hieß es in einer Mitteilung des Außenministeriums in Paris am Montag. „Die Bedingungen für eine freie, pluralistische und demokratische Wahl sind ein weiteres Mal nicht erfüllt worden“, hieß es darin weiter. 

Die Lage in der Ukraine (Europa, Krieg)

Russland habe die Ukraine in der Nacht vom 29. auf den 30. März erneut mit Kampfdrohnen angegriffen. Von insgesamt zwölf Drohnen seien neun abgewehrt worden, teilte die ukrainische Luftwaffe am Morgen auf Telegram mit. Darüber hinaus habe Russlands Armee vier Raketen der Typen S-300 und S-400 eingesetzt. In der zentralukrainischen Region Poltawa berichtete die Militärverwaltung, dass ein Infrastrukturobjekt von Drohnen getroffen worden sei. Um was für ein Objekt es sich genau handelt, war zunächst nicht bekannt. Opfer gebe es aber keine, fügte die Behörde hinzu.
Russlands Armee zielt derzeit wieder verstärkt auf die ukrainische Energieinfrastruktur, um die Versorgung der Bevölkerung mit Strom und Wärme lahmzulegen. Vor allem rund um die östliche Großstadt Charkiw kommt es weiter zu Stromabschaltungen: Am Samstag bestätigte das staatliche Energieunternehmen Zentrenerho, dass ein großes Strom- und Wärmekraftwerk bei einem schweren Angriff am 22. März weitgehend zerstört wurde. „Der Grad der Zerstörung ist unterschiedlich: von komplett bis erheblich“, heißt es in der Mitteilung. 
In der russischen Stadt Belgorod nahe der ukrainischen Grenze sind unterdessen beim Einschlag einer Drohne in einem Wohnhaus ein Mann getötet und zwei weitere Menschen verletzt worden. Die Frau des getöteten Mannes sei mit einem Schädelhirntrauma und Verbrennungen ins Krankenhaus gebracht worden, teilte der Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow in seinem Kanal im Nachrichtennetzwerk Telegram mit.
Belgorod steht immer wieder unter Beschuss. Die Angriffe von ukrainischer Seite haben zuletzt wieder deutlich zugenommen. Die Zahl der Opfer und Schäden steht dabei allerdings weiter in keinem Verhältnis zu den verheerenden Folgen der russischen Invasion auf ukrainischer Seite.

Merz warnt vor ukrainischer Niederlage
CDU-Chef Friedrich Merz hält eine Niederlage der Ukraine mehr als zwei Jahre nach Kriegsbeginn für zunehmend wahrscheinlich. „Die Gefahr, dass genau das geschieht, wird größer. Ich sehe die Entwicklung in der Ukraine mit wachsender Sorge“, sagte Merz der „Welt am Sonntag“. Russland habe zwar seine Kriegsziele anders als erwartet bislang nicht erreicht. „Aber: Russland hat seine gesamte Volkswirtschaft mittlerweile auf Kriegswirtschaft umgestellt und produziert Waffen und Munition weit über dem gegenwärtigen Bedarf. Das heißt, Russland rüstet massiv auf, deutlich mehr, als im Krieg gegen die Ukraine verbraucht wird.“ Erneut hob Merz die Bedeutung einer möglichen Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern für die Ukraine hervor.

China exportiert seine Krise - auch nach Deutschland (Weltmacht China, Krise)

Die chinesische Wirtschaft leidet unter Überkapazitäten und schwacher Nachfrage. Wie wirkt sich das auf die Menschen aus? Ein Besuch im "Hopson One", einem der größten Pekinger Einkaufszentren.
Das Hongkong-Restaurant im Untergeschoss des Pekinger Einkaufszentrums "Hopson One" hat eine Nachricht für seine Kunden: "Nach der Pandemie haben wir nicht erwartet, dass es noch schwieriger werden würde", steht auf einem Schild über der Theke. Wer finanzielle Probleme habe, könne einfach ein "Liebesmahl" bestellen, Rindfleisch und Innereien mit Nudeln, und müsse nichts bezahlen. "Gib die Hoffnung nicht auf." Kostenlose Mahlzeiten für Bedürftige waren während der Corona-Pandemie in vielen Ländern ein Trend. Doch in China finden sich die Schilder auch über ein Jahr nach dem Ende der Lockdowns noch immer in einigen Restaurants.
Die chinesische Wirtschaft leidet unter einer Krise im Immobiliensektor, unter Überkapazitäten in der Industrie und einer schwachen Verbrauchernachfrage. Zwar gab die Regierung beim gerade zu Ende gegangenen Volkskongress ein ambitioniertes Wachstumsziel aus. Doch Euphorie will nicht aufkommen unter Experten, Händlern und Kunden im "Hopson One".
Das 2017 errichtete "Hopson One" gehört mit 190 000 Quadratmetern zu den größten Einkaufszentren in Peking. Shopping-Malls waren in den vergangenen zwanzig Jahren ein Zeichen des rapiden wirtschaftlichen Aufschwungs in China. Jedes Jahr eröffneten Hunderte der Konsumtempel aus Beton, Stahl und Glas. Die Wochenenden dort mit Einkaufen, Spielen und Essen zu verbringen, war ein Zeichen, dass man zur wachsenden Mittelschicht gehörte. Durch die Pandemie fand der Boom 2020 ein abruptes Ende.
Und nach dem Ende der Restriktionen kommen die Kunden nur zögerlich zurück, die Einkaufszentren müssen sich etwas einfallen lassen. Manche haben deshalb Eislaufflächen, Kinderspielplätze oder Kunstmuseen eingerichtet, andere gleichen Geisterstädten. Das "Hopson One" setzt vor allem auf Shops mit trendigen, günstigen Klamotten-Marken und mehr als 200 bezahlbaren Restaurants. Eine Mischung, die in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gefragt ist. An Wochenenden drängen sich deshalb regelmäßig die Menschen auf den acht Stockwerken. Kleine Roboter fahren durch die Gänge und werben für Eiscreme und Elektroprodukte.
Die Bedienung des Hongkong-Restaurants sieht einen positiven Trend: Das "Liebesmahl" werde nicht mehr so stark nachgefragt. "Das letzte Mal war vor zwei Monaten." Ein Kunde, der eigentlich nur ausprobieren wollte, ob das Angebot noch gilt, und am Ende trotzdem den vollen Preis bezahlte. 36,90 Yuan, umgerechnet 4,69 Euro, kostet das Menü. Für die Arbeiterklasse ist das erschwinglich, für Angestellte und ihre Familien, für Lieferfahrer und Verkäuferinnen, die im Schnitt etwas mehr als tausend Euro im Monat verdienen. Insgesamt laufe das Geschäft besser als vor einem Jahr, sagt die Angestellte. "Wir haben aber seit der Eröffnung nicht die Preise erhöht, und die Löhne auch nicht."
Die Preise in China sind zuletzt über drei Quartale gefallen und damit so lange wie seit der Asien-Krise Ende der 1990er nicht mehr. Diese Deflation ist schlecht für eine Volkswirtschaft, da die Verbraucher sich mit großen Anschaffungen wie Autos zurückhalten, wenn sie damit rechnen können, dass sie demnächst noch billiger werden. Am Wochenende berichtete das chinesische Statistikamt, dass die Verbraucherpreise im Januar und Februar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nicht mehr fielen, sondern gleich blieben. Die Statistiker rechnen die zwei Monate zusammen, da sie sonst durch das Frühlingsfest verfälscht würden. Das Fest ist traditionell eine Konsum-Hochphase wie Weihnachten in Deutschland.
Für Verbraucher ist die Deflationsphase deshalb erst einmal vorbei, sagt die Chefökonomin für Asien bei der Bank Natixis, Alicia Garcia Herrero. Doch die strukturelle Deflation bleibe bestehen, weil die Industrieproduktion weiter stärker wachsen werde als die Nachfrage. Ein Ventil für die Überkapazitäten ist der Export. Der ist im Januar und Februar laut Zollzahlen um 7,1 Prozent gestiegen. Chinas Handelsüberschuss stieg ebenfalls um rund sieben Prozent. Wichtigste Wachstumsmärkte waren dabei Entwicklungsländer und Russland. "Doch Handelsüberschüsse können das Wachstum einer Wirtschaft von der Größe Chinas nicht antreiben", sagt der Ökonom Michael Pettis von der Peking-Universität. Und die Regierungen im Westen haben zunehmend Angst, dass Chinas günstige Exporte ihre heimische Industrie verdrängen. Sie beginnen deshalb, ihre Märkte abzuschotten.
Im Inland werden speziell Nahrungsmittel den offiziellen Zahlen zufolge günstiger. Der Preis des in China besonders beliebten Schweinefleischs ist etwa um 9,1 Prozent gesunken. Traditionelle chinesische Medizin (TCM) hat sich als eine der wenigen Kategorien hingegen um sechs Prozent verteuert. "Seit der Pandemie achten die Menschen mehr auf ihre Gesundheit", sagt ein Verkäufer in der TCM-Apotheke im "Hopson One". Vor allem ältere Kunden kämen deshalb häufiger. Sie können sich die Preise leisten, etwa für den wie eine Raupe aussehenden Heilpilz Cordyceps, der Lunge und Nieren stärken soll und hier zwischen 50 und 100 Euro je Gramm kostet. Jüngere Kunden mit weniger Kaufkraft würden dann doch lieber industriell hergestellte Vitamine kaufen.
Im fünften Stock des "Hopson One" gibt es zahlreiche Showrooms nur für Elektroautos. Die meisten davon gehören heimischen Marken wie Li Auto, Arcfox oder Zeekr. Angetrieben von Subventionen und dem Wandel von Bus und Bahn hin zu Pkw während der Pandemie konnten die E-Auto-Hersteller in den vergangenen drei Jahren phänomenales Absatzwachstum verzeichnen. Doch seit 2023 überbieten sich die Hersteller gegenseitig mit Rabatten, einigen Marken ist das Geld schon ausgegangen. "Derzeit ist der gesamte Elektroautomarkt vergleichsweise schwach", bestätigt ein Verkäufer von Mercedes. Die Preise für das neue Elektromodell EQE seien noch nie so niedrig gewesen. Und ein Verkäufer der Marke Xiaopeng sagt, dass sie den Rabatt für die P7-Limousine gerade erst von 2000 auf 3000 Euro erhöht hätten. "Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Preise noch etwas weiter sinken werden", sagt er.
Nach dem Wegfall der Subventionen und wegen des schwachen Arbeitsmarkts geht die Ökonomin Ernan Cui vom Analysehaus Gavekal Dragonomics davon aus, dass die inländische Nachfrage dieses Jahr weiter sinken wird. Fraglich sei, welche Wirkung eine gerade angekündigte Umtauschprämie der Regierung entfalten könnte. Bleibt noch der Export, doch die Nachfrage in Europa hat bereits nachgelassen und könnte durch drohende Strafzölle der EU-Kommission noch weiter zurückgehen. Cui geht davon aus, dass weitere Hersteller pleitegehen werden. Das "Hopson One" könnte deshalb schon bald wieder Flächen zu vermieten haben.

Joe Biden übertrumpft Donald Trump beim Spendensammeln (Amerika, Präsidentenwahl)

100.000 Dollar für ein Selfie mit Joe Biden, Barack Obama und Bill Clinton: Mit solchen Angeboten sammelte der US-Präsident bei einer Gala am Donnerstagabend mehr Spenden ein als Donald Trump im ganzen Februar.
Jeder US-Wahlkampf ist letztlich auch ein Kampf ums Geld. Wer gewinnen will, benötigt gigantische Ressourcen, um TV-Werbung, Social-Media-Anzeigen und Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in vielen landesweiten Wahlkampfbüros zu finanzieren.
US-Präsident Joe Biden hat nun nach Angaben seines Teams an einem einzigen Abend rund 25 Millionen Dollar (rund 23,2 Millionen Euro) an Spenden für seinen Wahlkampf eingesammelt. Das sei ein neuer Rekord, “eine historische Spendensammlung”, jubelten die Demokraten. Zum Vergleich: Donald Trump, Bidens Konkurrent im Präsidentschaftswahlkampf, hat nach eigenen Angaben im Februar 20,3 Millionen Dollar Spendengelder eingenommen.
Die »New York Times« bezeichnete Joe Bidens Spendengala, die am Donnerstagabend in der Radio City Music Hall in New York stattfand, als “Show der demokratischen Einheit”. Bei der Veranstaltung trat Joe Biden gemeinsam mit den ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama und Bill Clinton auf. Ein Gespräch der drei wurde von Stephen Colbert moderiert, der aktuellen Nummer eins im US-amerikanischen Late-Night-Fernsehen. Auch zahlreiche Stars traten auf, darunter Queen Latifah, Lizzo und Ben Platt.
Die Wahlkampf-Show wurde aber auch begleitet von Kritik an der Nahostpolitik der US-Regierung: Protestierende unterbrachen die prominenten Demokraten auf der Bühne mehrfach mit Zwischenrufen. Andere demonstrierten draußen. Tickets für die Veranstaltung kosteten 225 Dollar (rund 209 Euro). Wer 100.000 Dollar hinblätterte, durfte ein Selfie mit Biden, Obama und Clinton schießen. Für eine Spende von 250.000 Dollar gab es einen persönlichen Empfang – und für 500.000 Dollar noch mehr Zeit mit den Politikern.
Donald Trump war ebenfalls in der Gegend: Er nahm wenige Stunden vor Beginn von Bidens Gala in einem Beerdigungsinstitut auf Long Island an der Totenwache eines im Dienst erschossenen New Yorker Polizeibeamten teil – und nutzte die Gelegenheit, um eine Rückkehr zu “Recht und Ordnung” anzumahnen. Sein Wahlkampfteam versuchte, den Besuch in Kontrast zu setzen zur Spendengala der Demokraten: hier der mitfühlende Trump, dort der feiernde Biden.
Dieses Bild macht aber auch eine neue Dynamik des Wahlkampfes deutlich: Biden hat das demokratische Establishment im Rücken, Donald Trump steht weitgehend allein da.
George W. Bush, der einzige noch lebende ehemalige republikanische Präsident, unterstützt Trumps Kandidatur bisher nicht, ebenso wenig wie Mike Pence, Trumps ehemaliger Vizepräsident. Das Wahlkampfteam von Donald Trump rechnet offenbar auch nicht damit, Biden beim Spendensammeln schlagen zu können: “Wir werden nie in der Lage sein, Dollar für Dollar mit Biden mithalten zu können”, sagte ein Berater der Trump-Kampagne zu Reportern.
Dabei plant auch Donald Trump eine große Spendengala: Er will am 6. April mithilfe des milliardenschweren Hedgefonds-Managers John Paulson in Südflorida Geld für seinen Wahlkampf eintreiben. Zielsumme seien 33 Millionen Dollar, berichten US-Medien.

Frankreich beschließt Gesetz gegen Wegwerf-Fashion (Europa, Fast-Fashion)

Als erstes Land weltweit sagt Frankreich der Ultra Fast Fashion den Kampf an. Onlineplattformen wie "Shein" und "Temu" hauen täglich bis zu 7.000 Kleidermodelle zu Schleuderpreisen auf den Markt – ohne Rücksicht auf Verluste. Darunter leidet vor allem die Umwelt. Die Klamotten werden nämlich auf direktem Weg aus China eingeflogen, die Ökobilanz fällt also noch schlechter aus als bei anderen Fast-Fashion-Marken. Das Couture-Land Frankreich will nun per Gesetz dagegen vorgehen. Von der Nationalversammlung wurde es bereits einstimmig (!) gutgeheißen, der Senat berät noch, seine Zustimmung gilt als sicher. Umweltminister Christophe Béchu erklärte, Frankreich werde damit "das erste Land, das die Exzesse der Ultra Fast Fashion bekämpft". Konkret sehen die Maßnahmen so aus: Für die schlimmsten Fashion-Umweltsünder soll ein Werbeverbot gelten, auch Influencer:innen sollen nicht mehr für die Billigklamotten werben dürfen. Zudem sollen Dumping-Preise mit Aufschlägen belegt werden, die schlechte Umwelt- und Sozialstandards bei der Produktion ausgleichen. Die Regierung hat eine Preiserhöhung um 50 Prozent in die Debatte eingebracht. Hoffentlich ziehen andere Länder nach. Das wäre dann wirklich ein revolutionärer Mode-Trend. 

8. “I care for you!” - Good News: Der Kate-Effekt

Schluss mit lustig: Seit Prinzessin Catherine per offizieller Videobotschaft ihre Krebsdiagnose publik machte, schämt sich das halbe Internet wegen der vielen albernen Memes und Verschwörungserzählungen rund um ihre lange Auszeit. Doch jetzt, wo die traurige Wahrheit raus ist, inspiriert die Prinzessin bereits ein neues Massenphänomen – und das könnte Leben retten: Wie der "Stern" zusammengetragen hat, berichten britische Medien und Einrichtungen über einen Run auf die Krebs-Infoseiten des englischen NHS (National Health Service), Websites von Krebsstiftungen und Forschungsinstituten. Von mehreren 100 Prozent Zuwachs ist die Rede! International wurde zwar noch nicht gemessen, doch bei Kates Beliebtheit und Social-Media-Reichweite (bei Instagram folgen dem Royal Couple knapp 16 Millionen Menschen) beschränkt sich der Effekt sicher nicht auf einheimische Royalist:innen. Auch wir haben direkt Termine zur Krebsvorsorge gemacht. Und du?

9. Juli’s Corner: Challenge in der Fastenzeit - Zuckerfreie Ernährung

Wir alle wissen es: Zu viel Zucker macht schlapp, dick und krank. Trotzdem lieben wir diesen leckeren, süßen „Gute-Laune-Stoff“, der uns vermeintlich wahre Glücksmomente beschert. Jetzt, in der Zeit vor Ostern, hatte offiziell meine Fastenzeit begonnen. Hast auch du sie zum Anlass genommen, deinen Zuckerkonsum womöglich temporär zu reduzieren? Wie ich bereits in einer der letzten Ausgaben berichtete, hatte ich mit Schwangerschaftsdiabetes zu kämpfen. Das war total schlimm für mich! Seitdem achte ich vermehrt darauf, was ich esse und wie viel Süßes. Meine Freundin Katja hat‘s aber nun eiskalt erwischt. Sie beschreibt im Folgenden, wie und wie sie nun damit umgeht - lest selbst:

Ich liebe Süßes. Vor allem für Desserts habe ich eine große Schwäche. Ein Eisbecher mit bunten Toppings, Sahne und Streuseln macht mich einfach sehr glücklich. Insofern war es wirklich schwer für mich, meinen Zuckerkonsum stark einzuschränken. 
Vor allem, weil ich das gar nicht so richtig wollte, nein, ich musste: Denn vor einiger Zeit stellte sich bei einem Routine-Check-Up heraus, dass ich einen vergleichsweise hohen Blutzucker habe. Bei weiteren Untersuchungen im Diabetes-Zentrum stellte sich sogar heraus, dass ich kurz davor stand, Diabetes 2 zu entwickeln und das, obwohl ich viel Sport und Yoga mache, schlank bin und immer dachte, ich würde mich gesund ernähren. Vielleicht auch deshalb habe ich mich nie wirklich mit meinem Zuckerkonsum auseinandergesetzt.

Deutsche essen fast viermal so viel Zucker wie empfohlen

Nur 25 Gramm Zucker sollten wir laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) pro Tag maximal zu uns nehmen. (Gemeint ist damit industrieller, künstlich zugesetzter Zucker. Nicht der Zucker, der ganz natürlich in Lebensmitteln vorkommt.) Trotzdem, 25 Gramm sind nicht viel. Das sind 6 Teelöffel. Das ist etwa die Menge, die in einer Eiskugel, in einer kleinen Hand voll Weingummis oder einem Glas O-Saft steckt.
Studien zeigen, dass wir in Deutschland fast viermal so viel Zucker essen wie empfohlen – im Schnitt 91 Gramm pro Kopf. Gesundheitliche Folgen sind u.a. Übergewicht, Karies oder Diabetes Typ 2. Nach Informationen der Deutschen Diabetes-Hilfe sind 8,7 MillionenDeutsche an Diabetes Typ 2 erkrankt – Tendenz stark steigend.
Als ich nach meiner Prä-Diabetes-Diagnose meinen Zuckerkonsum grob überschlagen habe, war ich wirklich überrascht, denn auf rund 100 Gramm Zucker pro Tag kam ich locker – allein schon wegen meines geliebten Eisbechers, auf den ich mich jeden Abend (!) gefreut habe. Aber auch mal der Keks zwischendurch, ein Fruchtjoghurt, Honig im Müsli oder Marmelade auf dem Brot schlugen ordentlich zu Buche. Von verarbeiteten Lebensmitteln wie Tiefkühlpizza oder anderen Fertigprodukten mal ganz abgesehen. 
Wie konnte ich also künftig auf (industriellen) Zucker, nicht aber auf Genuss verzichten?

Warum es so schwer ist auf Zucker zu verzichten

Zucker wirkt im Gehirn wie eine Droge: Denn genau wie Alkohol oder Kokain regt er (in abgeschwächter Form) die Dopamin-Produktion an. Dopamin ist ein Botenstoff, der die Region im Gehirn aktiviert, die für Belohnung, Motivation und Wohlbefinden zuständig ist. Die Folge: Wir glauben, glücklich zu sein, wenn wir Zucker essen. Dieses Glücksgefühl wird uns vom Gehirn aber nur vorgegaukelt und hält nicht lange an – sobald der Blutzucker wieder sinkt, steigt das Verlangen nach mehr, ein Teufelskreis also.   
Auf Zucker zu verzichten, ist vor allem aber auch deswegen so schwer, weil die meisten von uns von klein auf an auf Zucker programmiert sind: Was wäre Kino ohne Popcorn, Geburtstag ohne Torte, eine Party ohne Snacks, ein Ausflug ohne Kuchen oder ein Fernsehabend ohne Schokolade? Häufig verbinden wir Freizeitaktivitäten oder soziale Rituale mit Süßem. Da braucht es eine gehörige Portion Willensstärke, sich umzugewöhnen. 

Genuss trotz Verzicht

Zum Glück gibt es aber einige Alternativen zum industriellen Zucker und es ist ja nun auch nicht so, dass ausschließlich zuckerhaltige Speisen für Genuss stehen. Wie wäre es, den Schokoriegel durch eine Portion frisches Obst oder eine Hand voll Nüsse zu ersetzen? Oder das Stück Kuchen durch eine Scheibe frisches Vollkornbrot mit gutem Käse? 
Wer auf industriellen Zucker verzichten möchte, sollte vor allem auf frische und wenig verarbeitete Lebensmittel setzen: Naturjoghurt mit frischem Obst anstelle des industriell hergestellten Fruchtjoghurts, Nüsse statt Müsliriegel oder ein Apfel anstelle des Schokoriegels. Lecker! 
Ich bin inzwischen übrigens stolze Besitzerin einer Eismaschine, so dass ich mein Eis selbst herstellen kann. Außerdem backe ich regelmäßig: Ob mein geliebtes Eiweißbrot oder Brownies ohne Zucker (ich süße mit Erythrit)  – ich habe einen Weg gefunden, dauerhaft meinen Zuckerkonsum stark einzuschränken und das macht mich viel glücklicher als Weingummi, Schokoriegel und Co. 

Was du gewinnst, wenn du darauf verzichtest

Auch wenn es zunächst schwer ist, Zucker wegzulassen. Es lohnt sich. Generell wirkt sich ein reduzierter Zuckerkonsum sowohl auf körperlicher als auch auf mentaler Ebene positiv auf unsere Gesundheit aus: Ein stabiler Blutdruck und Blutzucker, weniger Körperfett, mehr innere Ruhe, bessere Schlafqualität, mehr Energie und Konzentrationsfähigkeit, weniger Hautunreinheiten und gesündere Zähne sind dabei positive Resultate. Ich selbst kann ganz klar sagen, dass ich mich einfach wohler und fitter fühle. Und das Wichtigste: Mein Blutzucker hat sich stabilisiert. Gut, dass ich rechtzeitig gegensteuern konnte. 

10. Kochinspiration des Monats: Rotbarschfilet mit Petersilienpü und Dijonsenfrahm, dazu glasierte Karotten(für 4 Personen), Zubereitungszeit:
40 min.

Zutatenliste: 420g Rotbarschfilet | 400g mehlige Kartoffeln | 180g Karotten | 220g Kochsahne | Knoblauchzehe | körniger Senf (Dijonsenf) | Petersilie, Dill | Gemüsebrühe | Pfeffer + Salz

1. Kartoffeln kochen: Erhitze reichlich Wasser im Wasserkocher. Schäler die Kartoffeln, halbiere oder viertele diese. Fülle reichlich Wasser in einen großen Topf, salze es und lass’ es aufkochen. Gib die Kartoffeln hinzu, reduziere die Hitze und gare sie weich.

2. Karotten glasieren: Knoblauch fein hacken. Karotten schälen, längs halbieren oder vierteln und in 5cm-Stücke schneiden. In einem kleinen Topf 1 EL Butter schmelzen, Karotten und Knoblauch darin 1 Min. anschwitzen. 75ml Wasser und eine Prise Zucker zugeben und 6-8 Min. garen, bis das Wasser verkocht ist. 2-3 Min. weiterbraten, bis die Karotten weich sind. Mit Salz und Wasser würzen.

3. Püree zubereiten: Dillfähnchen und Petersilienblättchen fein hacken. Kartoffeln durch ein Sieb abgießen, gut abtropfen lassen und zurück in den Topf geben. Die Hälfte der Gemüsebrühe und 2 EL Kochsahne in den Topf geben und alles mit einem Kartoffelstampfer zu einem cremigen Püree verarbeiten. Kräuter unterrühren und mit Salz abschmecken.

4. Rotbarschfilet braten: Den Fisch von beiden Seiten salzen und pfeffern und in einer großen Pfanne 1EL Öl erhitzen. Den Rotbarsch darin auf der Hautseite 2-3 Min. anbraten, wenden und auf der anderen Seite ebenfalls 2-3 Min. braten, bis der Fisch gut durch ist und von innen nicht mehr glasig. Den Fisch anschließend herausnehmen.

5. Senfsoße kochen: In der Pfanne die restliche Sahne und Gemüsebrühe, den körnigen Senf und 50ml Wasser aufkochen und 2-3 Min. köcheln lassen. Fisch wieder hineingeben und kurz erhitzen.

Anrichten und et voilá - guten Appetit!

11.Schlusswort - dieses Mal aus der Rubrik “Bildung und Schule”:

Kategorie Auf den Punkt!

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