Allow me to reintroduce myself
If you really want to see me
Check the papers and the TV
(Ben Folds Five)
113/∞
Good evening, Europe!
Der österreichische Entertainer Michael Buchinger hat in einer Folge seines Podcasts (Apple Podcasts (Öffnet in neuem Fenster), Spotify (Öffnet in neuem Fenster)) berichtet, dass er regelmäßig das Gefühl habe, zu viel Eigen-PR zu betreiben — und das als Influencer! Aber jedes Mal, wenn er sich frage, ob er jetzt nicht ein bisschen zu oft auf seine Live-Auftritte, sein aktuelles Buch oder seinen Podcast verwiesen habe, komme jemand auf ihn zu und frage ihn, ob er denn mal wieder Live-Auftritte mache oder wann sein nächstes Buch erscheine.
Nun: Ich fühle seinen Schmerz. Nachdem ich neulich mal wieder mit reichlich schlechtem Gewissen meinen Newsletter auf Instagram (Öffnet in neuem Fenster) beworben hatte, kommentierte eine gute Freundin, sie sei offensichtlich die Letzte, die erfahre, dass ich einen Newsletter hätte.
Also: Mein Name ist Lukas Heinser, ich habe einen Newsletter und Sie baden gerade Ihre Hände darin! Seit kurzem kann man auch für diesen grundsätzlich kostenlosen Newsletter bezahlen, wenn er einem so gut gefällt, dass man gerne dafür bezahlen möchte:
Außerdem habe ich vor einem Jahr ein Buch (Öffnet in neuem Fenster) über den Eurovision Song Contest veröffentlicht, auch wenn das in meinem Wikipedia-Eintrag (Öffnet in neuem Fenster) noch nicht erwähnt wird, und betreibe seit 16 Jahren mal mehr, mal weniger intensiv das popkulturelle Blog Coffee And TV (Öffnet in neuem Fenster), das letzte Woche aus technischen Gründen sehr spontan ein neues Layout übergestülpt bekommen hat, das noch nicht ganz fertig ist.
Mein Talk-Podcast „Woher kennen wir uns?“ (Öffnet in neuem Fenster) macht gerade Pause, deswegen habe ich mir gedacht, es sei doch eine gute Gelegenheit, einen neuen Podcast zu starten.
Nein, eigentlich war das so: Vor zweieinhalb Jahren hat Spotify angekündigt, dass sie bald ein Feature ausrollen würden, mit dem man eigene Musik-Podcasts erstellen kann. Man müsste dafür nur Moderationen aufnehmen und mit Songs kombinieren, die bei Spotify verfügbar sind — fertig!
Ich hatte zu diesem Zeitpunkt seit etwa 13 Jahren (so lang muss es damals ungefähr hergewesen sein, dass ich zum ersten Mal „All Songs Considered“ (Öffnet in neuem Fenster) von NPR Music gehört hatte) darauf gewartet, einen eigenen Musik-Podcast starten zu können, der gleichzeitig legal und bezahlbar ist (ersteres ermöglicht die GEMA seit einigen Jahren mit einem eigenen Tarif (Öffnet in neuem Fenster), der zweiteres ausschließt) und war entsprechend stoked: Zwei Tage rannte ich wie high durch meine Wohnung, war völlig begeistert und plante schon mal die ersten zwanzig, dreißig Ausgaben.
Dann passierte: nichts. Im letzten Sommer habe ich - lustigerweise in der „Woher kennen wir uns?“-Folge mit Michael Buchinger (Öffnet in neuem Fenster) - noch mal daran gedacht, aber ich befürchtete schon, dass das Feature den Weg aller wirklich sinnvollen Web-Anwendungen (der Google Reader, der Komm-Küssen-Button bei jetzt.de, die Centennial-Bulb-Webcam) gegangen und verschwunden sei. Dann schrieb mir vor zwei Wochen eine Freundin, es gebe jetzt bei Spotify die Möglichkeit, Podcasts mit Musik zu veröffentlichen, und das sei doch etwas, was gut zu mir passen würde.
Nun, ladies and gentlemen und alle inbetween: Hier ist „Coffee And TV“, das jüngste Kind der Heinser-Mediengruppe!
https://open.spotify.com/episode/0TJsoXAmLj9eCwBiSDOXHg?si=6ab155ea3a3e4a19 (Öffnet in neuem Fenster)In der ersten Folge spiele ich u.a. neue Songs von Amilli, The Hold Steady und Maryaka und obwohl ich ein bisschen aus der Übung war, hat es wahnsinnig Spaß gemacht, nach ca. 16 Jahren mal wieder eine Musiksendung zu moderieren. Also mach ich das jetzt öfters. Leider kann man den Podcast aus den oben beschrieben Gründen nur auf Spotify hören und wenn man kein zahlender Premium-Member ist, gibt es auch nur 30-sekündige Ausschnitte und nicht die ganzen Songs zu hören, aber ich finde, es ist bedeutend besser als nichts!
Jetzt freue ich mich natürlich über Euer Feedback und weitere Verbreitung! Damit in etwa sechseinhalb Jahren auch enge Angehörige erfahren, dass ich einen Musik-Podcast habe.
Was hast Du gesehen?
Rihannas Super Bowl Halftime Show, natürlich. Die Inszenierung wirkte gleichzeitig bombastisch und nicht übertrieben (was man ja erstmal hinkriegen muss), der Auftritt hatte eine starke Setlist und war trotz Rekordzahl an Songs sehr aus einem Guss. Natürlich hab ich erstmal mit diversen Freund*innen aus der Industrie getextet, wie wir das jetzt fänden und wie sie das alles technisch gemacht und geprobt hätten. youtube.com (Öffnet in neuem Fenster)
Auf Arte gibt es die charmante vierteilige Sendereihe „Traumhäuser in Kalifornien“, in der der Schauspieler und Schriftsteller Christian Berkel schöne, legendäre und/oder besondere Häuser in Kalifornien besucht. Kalifornien und Architektur — da bin ich natürlich eh dabei, aber Berkel macht das auch so interessiert und unaufgeregt begeistert, dass es eine wahre Freude ist. Das On-Screen-Design ist für eine Sendung, die sich mit Ästhetik befasst, erschreckend hässlich, aber der Vorspann ist zum Glück schnell vorbei und danach ist es sehr schön. arte.tv (Öffnet in neuem Fenster)
Was hast Du gelesen?
Die „New York Times“ hat sich mit dem Phänomen beschäftigt, dass psychologische Fachtermini wie „trauma“, „trigger“ oder „gaslightning“ den Einzug in die Alltagssprache gefunden haben, wenn Menschen über dating reden (übrigens nicht nur da). Was erstmal positiv klingt, weil es eine intensive Auseinandersetzung mit den Wechselwirkungen menschlichen Verhaltens suggeriert, ist in Wahrheit komplizierter bis gefährlich. nytimes.com (Öffnet in neuem Fenster)
Die „GQ“ hat einen langen Artikel über die Arbeitsbedingungen in der VFX-Branche veröffentlicht, wo Menschen bis zum Burn-Out und darüber hinaus an digitalen Spezialeffekten arbeiten, weil die Produktionsfirmen entweder falsch kalkuliert haben, ständige Änderungen wünschen oder die Regisseur*innen keine Erfahrung mit den Work-Flows haben. gq-magazine.co.uk (Öffnet in neuem Fenster)
Was hast Du zum ersten Mal gemacht?
Ich war zum ersten Mal in einer Therme. Mit Sole-Becken, Wellenbad und Sauna. Es war das erste Mal seit 2010, dass ich im wachen Zustand vier Stunden lang nicht auf mein Handy geschaut habe, und das erste Mal seit ich denken kann, dass ich irgendwo 15 Minuten gesessen und nichts gemacht habe. Noch nicht mal groß gedacht.
Was hast Du gelernt?
In der New Yorker U-Bahn dürfen Hunde nur mitgenommen werden, wenn sie sich in einem Transportgefäß befinden. IKEA-Taschen gelten (Öffnet in neuem Fenster) als Transportgefäße.
https://www.youtube.com/watch?v=ylynqd-l1nc (Öffnet in neuem Fenster)Da haben wir ja schon was für die 2. Podcast-Folge! Das neue Album erscheint am 2. Juni.
Habt eine schöne Restwoche!
Always Love, Lukas
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