So macht ihr Armutsbetroffenen das Leben leichter: Edition Kita & Schule
Nach dem Urlaub ist vor dem absoluten Schreibtisch-Chaos - und da hab ich doch gestern glatt meinen Newsletter vergessen. Upsi. 😅 Damit herzlich Willkommen zur neuen Ausgabe dieses Newsletters. Da ich völlig überraschend festgestellt habe, dass die Mehrheit von euch IMMER NOCH keine Sommerferien hat, gibt’s heute zum Schuljahresabschluss ein bisschen Input dazu, wie ihr armutsbetroffenen Familien das Leben in Kita und Schule ein bisschen einfacher machen könnt - auch und vor allem, wenn ihr KEINE Fachkräfte seid.
Außerdem auf dem Menü diesen Monat: Ein kleiner Einblick hinter die Kulissen. Oder auch: Wie ich mein LinkedIn-Profil deaktiviert hab, weil ich mich unzureichend fühlte, und dann 2 Tage später vor Freude heulte, weil ihr bei Autorenwelt schon mehr als 200 Bücher vorbestellt habt. Und eine Bitte um Unterstützung.
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Geschenktüten und bestellte Fotos: Unnötige Ungerechtigkeiten in Kita und Schule
Immer wieder werde ich gefragt, wie man armutsbetroffene Familien denn besser unterstützen könne. Dabei geht es aber selten um die großen, politischen Veränderungen, die nötig wären. Sondern die Fragenden wollen in der Regel wissen, was SIE konkret tun können.
Solidarität ist eine super Sache. Am Ende werden wir den nötigen, gesellschaftlichen Wandel nur dann herbeiführen, wenn sich jede*r von uns anfängt für mehr zu interessieren als das, was direkt vor unserer Nase sitzt. Deshalb liebe ich diese Frage.
Gleichzeitig sage ich aber auch ganz klar: Armut bekämpfen, Armut beenden werden wir nur, wenn wir tatsächlich POLITISCHE Veränderungen schaffen. Wir lösen das Problem nicht durch individualistische Ansätze. Sondern es braucht Umverteilung von Vermögen, von Geld im großen Stil. So viel zum Disclaimer an dieser Stelle.
Wir können aber natürlich in unserem direkten Umfeld einiges dazu beitragen, dass das Leben von Armutsbetroffenen nicht NOCH schwerer wird als sowieso schon. Vor allem da, wo wir aktiv mitgestalten (können). Für die meisten Eltern sind auch Kitas und Schulen solche Räume. (Kleiner redaktioneller Hinweis: Wenn ich von Kita spreche, meine ich Krippe UND Kindergarten, also alles zwischen 1 und 5 Jahren. Sagt man hier in Niedersachsen so.)
Es gibt einige Stellschrauben, an denen wir drehen können, damit Kita und Schule für die dort betreuten Kinder und ihre Familien nicht zu Orten unnötiger Ungerechtigkeit werden. Also zumindest nicht noch mehr, als es sowieso schon der Fall ist. Denn Studien zeigen zum Beispiel, dass sozioökonomisch schwache Familien bei der Kita-Platzvergabe benachteiligt werden (Öffnet in neuem Fenster). Und in Interviews mit Fachleuten wie Francis Seek enthüllen, dass Lehrkräfte durchaus dazu neigen, Schüler*innen aufgrund ihrer familiären Herkunft schlechter zu behandeln (siehe z.B. Beitrag bei Deutschlandfunk (Öffnet in neuem Fenster)).
Es ist also durchaus noch eine Menge zu tun im System. Aber es gibt eben auch Stellschrauben, die wir als Eltern und Fachkräfte konkret in der Hand haben, während wir unseren eigenen Klassismus reflektieren und die politischen Veränderungen vorantreiben.
Ich habe euch also als Antwort auf die vorangegangene Fragen einige Tipps mitgebracht, mit denen ihr konkret etwas verändern könnt.
Starke Schultern tragen mehr beim Frühstück
Die Bedingungen für das Frühstück in der Kita und auch in der Schule sind durchaus sehr unterschiedlich. Wir wurden beispielsweise jetzt 6 Jahre davon verwöhnt, dass das Frühstück gegen ein geringes Essensgeld in der Kita gestellt wurde und wir - außer während der Pandemie - keine Brotdosen packen mussten.
In der Schule sieht der Spaß da schon anders aus und ich weiß auch, dass das mit dem Frühstück und dem Mittagessen in der Kita hier in der nächsten städtischen Kita alles andere als zuverlässig klappt. Deshalb dreht sich mein erster Tipp direkt um die Frage der Ernährung in der Kita.
Entlastet armutsbetroffene Familien, indem ihr Obstkörbe, Gemüse oder trockene Knabbereien spendiert.
Dabei gilt: Je höher das Einkommen, desto öfter solltet ihr die 20 Euro dafür einfach mal in die Hand nehmen. Das reihum unter den Eltern zu verteilen erscheint erst einmal fair, belastet armutsbetroffene Familien aber wieder zusätzlich. Hier gilt ganz klar das Prinzip “Starke Schultern können mehr tragen.”
Ich weiß, dass das eine Lebensrealität ist, die sich viele von euch nicht vorstellen können. Aber es passiert leider durchaus, dass das Geld in manchen Familien zum Monatsende derart knapp ist, dass die Frühstücksdose leer bleiben muss. Nicht, weil die Eltern sich nicht um ihre Kinder scheren müssen. Im Gegenteil. Ich kann euch versichern, dass die meisten armutsbetroffenen Eltern - allen voran übrigens Alleinerziehende - zuerst selbst hungern, bevor sie an ihren Kindern sparen. Aber Geld ist im wahrsten Sinne des Wortes endlich. Und der Monat oft länger als der Bürgergeldbetrag ausreichend.
Ihr helft diesen Familien sehr, wenn ihr der Kita oder Schule Obst, Zwieback und Gemüse spendiert. Gerade auch, weil gerade die Preise für Obst und Gemüse im letzten Jahr so krass angestiegen sind.
In diesem Zuge eine Bitte an die Lehr- und Fachkräfte:
Bewertet und kommentiert den Inhalt einer Frühstücksdose NICHT. Erst recht nicht vor den Kindern selbst.
Die können nämlich in der Regel am allerwenigsten dafür, wie diese Dose befüllt ist. Oder nehmen halt eben das, was da ist. Aber mit Kommentaren und Bewertung erreicht ihr NIEMALS, dass eine Verbesserung eintritt, sondern nur, dass die Kinder sich schämen und im schlimmsten Fall ausgelacht und ausgegrenzt werden. Die Kinder sind hier die falschen Adressaten.
Nicht umsonst empfahl der Bürgerrat “Ernährung im Wandel” (Öffnet in neuem Fenster) Anfang des Jahres, dass bundesweit in Kitas und Schulen ein kostenfreies Mittagessen angeboten werden sollte. SO ließe sich tatsächlich sozialer Ausgleich, Ernährungsgerechtigkeit und eine gesündere Lebensweise herstellen. Setzt euch also, als Fachkräfte und Eltern, beim entsprechenden Schul- und Kitaträger für eine sozialverträgliche Lösung ein, statt die Kinder bloßzustellen.
Apropos Träger. Ihr habt dort mehr Hebel als euch vielleicht bewusst ist. Nutzt euer demokratisches Privileg der Mitbestimmung und:
Nehmt Gebührenerhöhungen nicht einfach stillschweigend hin, sondern setzt euch dafür ein, dass Betreuungskosten und Essensgelder sozial verträglich bleiben.
Immer dann, wenn Träger die Gebühren für Betreuung und Mittagessen anheben, ist die Aufregung riesig und das Murren groß. Aber tatsächlich treffe ich die wenigsten Eltern bei Kita-Beirats- oder Elternrats-Sitzungen. Oder bei Ratssitzungen oder als interessierte Bürger*innen in Ausschüssen. Das sind alles Orte, bei denen ihr tatsächlich von eurem demokratischen Recht auf Gestaltung Gebrauch machen könnt. Geht hin, fragt nach. Formuliert die Fragen scharf und kritisch. Lasst euch nicht mit Null-Antworten abspeisen. Zieht Konsequenzen an der Wahlurne, egal wie nett der CDU-Onkel sonst ist. Statistisch gehen mit mehr Einkommen auch mehr Gestaltungsspielraum und Ressourcen einher. Nutzt sie!
Am Ende ist das auch ein Thema, an dem es dranzubleiben gilt. Denn eines der größten Probleme mit familienpolitischen Themen ist auch, dass Eltern sich in der Regel immer nur so lange engagieren, wie es sie selbst konkret betrifft. Damit gehen wichtige Bündnisse leider genauso schnell verloren wie sie einst geschmiedet wurden. Das heißt: Auch wenn euch die Essensgelderhöhung nicht so trifft, denkt an die Familien, denen es schlechter geht als euch. Wenn die Geschwisterermäßigung abgeschafft wird, freut euch nicht, dass ihr jetzt eh Schulkinder habt, sondern kämpft mit den Familien, deren jüngeren Kinder noch länger in der Kita sind. Eltern haben in der Regel nur einander - lassen wir einander also nicht im Stich!
Kita und Schule müssen kein Konsumwettbewerb sein
Zurück zu den ganz individuellen Entscheidungen, die ihr so treffen könnt. Denn von den Frühstücksdosen ist der Sprung zu den Mitbringseln zu den Geburtstagen eures Kindes nicht weit. Oh sweet Summerchild, was ich alles zu diesen unfassbar prall gefüllten Geschenktüten sagen könnte, die meine Kinder in den letzten sechs Jahren aus der Kita so nach Hause geschleppt haben.
Verzichtet auf prall gefüllte Süßigkeiten- oder Geschenktüten für jedes Kind in der Gruppe oder Klasse eures Kindes.
Bitte. Ich flehe euch an. Lasst das einfach. Es hat einen Grund, warum ich dem Thema in meinem Buch ein ganzes Unterkapitel gewidmet habe. Die Kurzfassung ist: Es setzt armutsbetroffene Familien unfassbar unter Druck. Denn mit jedem Kind, das kleine Tütchen für alle mit in die Kita oder Schule bringt, lernen die Kinder, dass es völlig normal sei, dass sie Geschenktüten zu den Geburtstagen anderer Leute kriegen. Und mit jedem Elternteil, das diese Tradition unterstützt, geraten armutsbetroffene und prekär lebende Eltern unter Druck, sich in Kosten zu stürzen, die eigentlich nicht mehr ins monatliche Budget passen, nur damit ihr Kind nicht ausgegrenzt und stigmatisiert wird.
Es braucht keine Materialschlacht, damit der Geburtstag eures Kindes etwas Besonderes ist. Und da, wo die Familien kein Geld und keine Kapazitäten haben, um Tütchen zu füllen, Obst-Züge zu schnitzen oder abgefahrene Kuchen zu backen, wird die Lücke zwischen den finanziell abgesicherten und den armutsbetroffenen Kindern und Jugendlichen nur noch größer. Tatsächlich sind diese Mitbringsel eine dieser Traditionen, die einfach wirklich völlig unnötig aus Ungleichheit Ungerechtigkeiten machen.
Bei uns in der Kita ist das Mitbringen von Selbstgebackenem aus hygienischen Gründen übrigens verboten. Find ich ehrlich gesagt nicht die schlechteste Sache.
Und ich höre sie jetzt schon, die Widerworte: Man müsse das doch nicht mitmachen. Es zwingt doch niemand, diese Familien, das zu machen. Aber ganz ehrlich: Wenn ihr, die ihr finanziell gut aufgestellt seid, diese Tradition am Leben erhaltet, dann ZWINGT ihr armutsbetroffene Familien dazu, mitzumachen. Denn armutsbetroffene Eltern tun ALLES dafür, dass ihre Kinder nicht stigmatisiert und aufgrund ihrer Armut ausgegrenzt werden. Solange sie können, verhindern die meisten Eltern so lange wie möglich, dass ihre Kinder sich ihrer Herkunft schämen müssen.
Leider gibt es da neben Mitbringsel-Tüten noch so eine Sache, die wir gefühlt immer schon machen, die ich aber für einen riesigen Ungerechtigkeitsfaktor halte. Deshalb springe ich jetzt mal mit Anlauf ins Fettnäpfchen und mache mich unbeliebt:
Professionelle Fotos in Kitas und Schulen setzen Kinder unnötigen Ungerechtigkeiten aus. Verzichten wir also doch bitte drauf!
Bevor ich jetzt gleich geshitstormed werde: Ich weiß, viele Fotograf*innen leben zu großen Teilen davon, von Kitas und Schulen beauftragt zu werden. Und ich will WIRKLICH niemandem an die Lebensgrundlage. Ehrlich nicht. Deshalb gibt es gleich ein paar Tipps, wie das mit den Fotos sozial gerechter gehen kann, wenn man wirklich so gar nicht drauf verzichten kann.
Aber ich möchte euch trotzdem gern bitten, euch kurz einmal auf meine Argumentation einzulassen. Mehr noch: Nehmt doch bitte kurz die Perspektive eines armutsbetroffenen Kindes ein. Oder dessen Eltern.
Da kommt ein Brief von der Kita oder der Schule: Ein*e Fotograf*in kommt um Bilder zu machen! Die Fotos werden im besten Fall schon zu einem relativ günstigen Preis abgegeben, weil die Person über die große Anzahl an Aufträgen einen Rabatt einkalkuliert.
Nun ist in der eigenen Familie das Geld aber sowieso schon super knapp. Selbst die zusätzliche Tüte Gummibärchen an der Supermarktkasse ist eigentlich schon eine Ausgabe, die die Familie nicht stemmen kann. Bei der es dir als Mutter oder Vater jedes Mal ein bisschen das Herz brichst, weil du “Nein” sagen musst. Vielleicht schon das zweite, dritte, vierte, zehnte Mal heute.
Und dann kommt da dieser Brief mit dem Termin für die Fotos. Dein Kind freut sich vielleicht sogar drauf - immerhin sind Foto-Tage immer etwas ganz besonderes. Aber du selbst musst selbst bei dem Betrag für das Foto-Paket schlucken. Denn du weißt in dem Moment, in dem du den Preis siehst, dass du dafür auf mindestens 2 bis 5 warme Mahlzeiten verzichten musst.
Was machst du in solch einer Situation? Aus Gesprächen mit unserer Kita-Leitung und meine jahrelange Arbeit zu sozialer Ungerechtigkeit weiß ich: Die meisten armutsbetroffenen Kinder fehlen am Tag der Fotos. Ganz zufällig sind sie krank. Oder lassen die Kita “einfach so” mal ausfallen. Denn wenn das Kind nicht da ist, muss es eine Woche auch nicht fragen, warum eigentlich alle Kinder aus der Gruppe oder Klasse heute Fotos mit nach Hause genommen haben, nur es selbst nicht. Und es muss auch nicht fragen, ob du die Fotos schon bezahlt und heruntergeladen hast. Oder sie abgeholt hast. Immerhin war das mit dem Fotograf*der Fotografin doch so lustig!
Wenn du nicht die Wahl hast, dein Kind an dem Tag zuhause zu lassen, bist du quasi gezwungen zu lügen. Behauptest, die Fotos gefallen dir nicht. Sagst, du hättest das mit dem Bezahlen vergessen. Weichst der Fachkraft in der Kita oder der Lehrperson so lange aus, bis die Botschaft, dass du die Fotos nicht bezahlen KANNST und entsprechend auch keine abnehmen wirst, endlich angekommen ist.
Jetzt geht mit mir einmal so weit, die Perspektive des Kindes einzunehmen. Deine Eltern schicken dich am Foto-Tag in die Kita oder Schule. Alle sind herausgeputzt und aufgeregt. Alle Kinder werden fotografiert. Du setzt dein schönstes Lächeln auf. Machst vielleicht ein bisschen Quatsch für die Kamera. Bist superstolz und erzählst nachmittags total begeistert davon, was du für Faxen gemacht hat. Dann bekommen alle Kinder in der Gruppe oder Klasse die Fotos ausgeteilt. Nur du nicht. Oder alle Kinder erzählen, dass sie mit ihren Eltern im Fotostudio waren, um die Bilder abzuholen. Nur du bekommst keins.
Und dann sitzt du da als Kind und fragst dich: Was hab ich falsch gemacht? War ich nicht hübsch genug? Nicht gut genug? Hab ich mich nicht genug angestrengt?
Je älter du wirst, desto mehr schlägt diese Verunsicherung in Wut um. Auf deine Eltern, weil sie so pleite sind. Auf das System, weil es dich jedes Jahr dieser Demütigung aussetzt. Auf deine Mitschüler*innen, weil es ihnen so viel besser geht als dir.
Ja, euch mögen diese Fotos banal vorkommen. Aber Ungerechtigkeit fängt mit genau diesen Banalitäten an. Ausgrenzung findet mit genau diesen Kleinigkeiten an. Und am Ende muss diese Ungerechtigkeit nicht sein. Erst recht nicht in einer Zeit, in der wir alle sowieso jede Kleinigkeit mit unseren Smartphones dokumentieren. Wer die professionellen Fotos wirklich gern haben möchte, kann doch jederzeit selbst ein Shooting bei der Künstlerin des Vertrauens buchen. Ich kann es nur empfehlen! Aber das muss nicht im Umfeld von Kita und Schule sein.
Weil ich aber weiß, dass meine Forderung da durchaus sehr radikal ist, gibt es zusätzlich jetzt noch
5 Tipps für Fotograf*innen, Kita und Schulfotos sozial gerechter zu gestalten
Gebt zumindest ein kostenloses Gruppenbild für alle raus, damit jedes Kind zumindest 1 Foto hat.
Versucht drauf zu verzichten, jedes Kind einzeln extra zu portraitieren. Macht vielleicht lieber Dokumentationen aus dem Gruppenalltag, bei denen ihr die Kinder einzeln in den Fokus nehmt. Dann merken die Kinder nicht so sehr, dass sie fotografiert werden und es kommt weniger Mangelgefühl auf, wenn sie aber keine Portraits mit nach Hause kriegen.
Falls ihr doch gern gestellte Portraits machen sollt oder wollt, bietet an, einzelne Fotos zu kaufen, statt fertige Pakete zu schnüren. So können armutsbetroffene Familien eher teilhaben.
Verzichtet darauf, gedruckte Fotos oder Download-Codes über die Einrichtungen an die Eltern verteilen zu lassen. Ich weiß, das ist für euch rentabler. Aber es setzt Eltern unter Druck und gibt den Kindern ein wirklich mieses Gefühl. Da gibt es bestimmt Lösungen, bei denen zumindest die Kinder das nicht ganz so mitbekommen.
Bietet Kita- oder Schulshooting-Termine abseits der Einrichtungen an! Wir hatten bspw. eine Zeit lang eine Fotografin in der Gegend, die zu bestimmten Terminen Fototermine zu Kita- und Schulkonditionen auf einem coolen Spielplatz in der Nähe angeboten hat. Ihr könnt die Termine ja über die Einrichtungen bewerben - aber der Gruppenzwang, teilzunehmen, entsteht so weniger.
Nachdem wir jetzt auf so viel verzichten mussten, um etwas zu erreichen, gibt es jetzt noch einmal eine Sache, die ihr TUN könnt.
Verschenkt anonym Kinderkleidung und Sport-Equipment, das ihr nicht mehr braucht.
Bei uns in der Kita, die auch Teil eines Familienzentrums ist, gibt es dafür regelmäßig einen Wäscheständer, der vor der Tür steht. Unsere Koordinatorin hängt dort aktuelle Kleiderspenden auf und jede Familie, die dran vorbeikommt, kann sich dort etwas wegnehmen. Ohne sich für ihre Bedürftigkeit rechtfertigen zu müssen oder schräg angeguckt zu werden.
Solche Börsen können auch problemlos von Eltern organisiert werden und beispielsweise auch in Sportvereinen eingerichtet. Denn wir alle wissen doch, wie teuer Kinderkleidung und Sportequipment ist. Ressourcen zu teilen fängt dann eben schon da an, nicht zu versuchen, das Zeug für Geld irgendwo loszuwerden, sondern es einfach anonym kostenlos weiterzugeben. So erspart ihr Armutsbetroffenen den ganzen Mental Load, der am Second Hand Shopping hängt und eben auch, sich selbst offenbaren zu müssen. Denn ich verspreche euch, es gibt Familien in eurem Umfeld, da ahnt ihr nicht einmal, dass sie ab dem 20. des Monats hardcore struggeln. Weil sie nicht wollen, dass ihr das wisst. Genau denen tut ihr mit solchen anonymen Börsen den größten Gefallen.
Es gibt natürlich noch viel mehr Stellschräubchen, an denen wir im Kontext von Kita und Schule drehen könnten. Von Klassenfahrten und Klassenkassen und Wandertagen hab ich noch gar nicht angefangen. Aber da das hier mal wieder epische 2.500 Worte umfasst, ziehen wir an dieser Stelle einen Strich drunter. Schreibt aber gern in die Kommentare, wenn euch noch etwas einfällt! Ansonsten lest ihr zahlreiche Anmerkungen auch in meinem Buch, das in weniger als 7 Wochen erscheint! ⬇
Kleiner Reminder: Ihr könnt bis zum 11. August mein Buch exklusiv im Autorenweltshop als signiertes Exemplar vorbestellen! Gebt einfach euren Signierwunsch an und im August kommt ein persönlich von mir gewidmetes und signiertes Exemplar zum Erscheinungstermin zu euch nach Hause!
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Hinter den Kulissen: Ich brauche euch!
Ich bewege mich aktuell in einem konstanten Spektrum aus absoluter Existenzangst und euphorischem Unglauben. Zuerst zu den guten Nachrichten:
Zum aktuellen Zeitpunkt habt ihr unglaubliche 206 Bücher bei Autorenwelt vorbestellt! Ich bin völlig fassungslos! 😄 Danke für so viel Vertrauen und Unterstützung! Mir bedeutet das die Welt. ❤
Gleichzeitig ist es aber leider auch so: Meine Auftragslage ist beschissen. So beschissen, dass ich diesen Monat nicht einmal meinen Fixkostenanteil an meinen Mann überweisen konnte. Oder Geld für die Steuer weglegen. Mir fehlen knapp 900 Euro und für Juli ist die Auftragslage auch immer noch quasi nicht existent. Wenn sich das ab August nicht ändert, kann ich nicht garantieren, ob es diesen Newsletter, meine Arbeit auf Steady, Instagram und in Büchern oder meine Selbstständigkeit an sich Ende des Jahres noch gibt. Und das fühlt sich richtig, richtig scheiße an.
Tatsächlich zweifle ich aktuell wieder sehr an den Entscheidungen, die ich für mein Leben getroffen habe. Obwohl ich weiß, dass ich immer das Beste getan hab, das ich in den jeweiligen Momenten tun konnte. Aber neulich war das Gefühl, auf ganzer Linie versagt zu haben, so groß, dass ich sogar mein LinkedIn Profil deaktiviert habe. Weil ich zufällig über das Profil einer alten Klassenkameradin gestolpert bin und ihren Werdegang so beeindruckend fand. Und mich fragte, warum ich es hingegen schaffe, mich immer wieder in die Situation zu befördern, dass ich um meinen Lebensunterhalt bangen muss.
Am Ende nützt das ganze Gejammer aber auch nichts. Ich sitze jetzt also am Reißbrett und überlege, was ich machen kann. Falls ihr Bock auf Mentoring habt, wäre JETZT die Gelegenheit, euch zu melden. Oder falls ihr einen Workshop zum politischen Schreiben oder zu Texten im Internet braucht. Oder Ratgebertexte.
Außerdem könnt ihr mich ab Ende August natürlich für Lesungen buchen. Ob Buchhandlung, Gleichstellungsbeauftrage, Stiftung, Wohlfahrtsverband…es gibt zahlreiche Orte, wo sich solch eine Lesung veranstalten ließe. Ihr habt eine konkrete Location und Budget? Schreibt einfach an presse@emf-verlag.de (Öffnet in neuem Fenster), dann kriegen wir einen gemeinsamen Termin bestimmt schnell auf die Beine!
Was mir natürlich außerdem immer hilft: Steady-Mitgliedschaften! Es haben leider fast 20 Menschen in den letzten 30 Tagen ihre Mitgliedschaft beendet. Das heißt, ich kann ein paar neue Gesichter gebrauchen. Falls ihr 5 Euro im Monat für gute Arbeit übrig habt, schließt doch gern eine Mitgliedschaft ab. :)
Empfehlungen für euch
Leseempfehlungen hab ich leider erst nächsten Monat wieder für euch. Ich lese gerade vor allem Fantasy. 😅 Aber anlässlich meines Buch-Releases werde ich euch im August meine liebsten Mit-Autorinnen vorstellen.
Aktuell höre ich rauf und runter
Meine aktuellen Favoriten sind:
Just won’t die von Halocene
https://open.spotify.com/intl-de/track/2iJkvASdFVlu35SfurGj9z?si=05d28f4b956647b4 (Öffnet in neuem Fenster)Bad Company von SetYourSails
https://open.spotify.com/intl-de/track/0023ARepkjyKQWi9xum0iZ?si=10850e3a29024c98 (Öffnet in neuem Fenster)Masterpiece von Jessie J
https://open.spotify.com/intl-de/track/4PYiIgzcp4o5pEYji1xY9q?si=b9bfce03fbed4f09 (Öffnet in neuem Fenster)Wünsche für den Newsletter?
Dann einfach auf diese E-Mail antworten! :) Und natürlich freu ich mich über neue Mitglieder - empfehlt mich also fleißig weiter!
xoxo, eure Celsy
(Beitragsbild in der Webversion von Yan Krukau: https://www.pexels.com/de-de/foto/malerei-gesichtslos-kreativitat-kind-8612988/ (Öffnet in neuem Fenster))