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Die Contenance des Joggers im Wald

Mironu war am Boden zerstört, als ihr ein Fremder im Wald eine Frage stellte.

Was bedeutet es, für jemanden da zu sein und ihr:ihm das Gefühl zu geben, verstanden zu werden? Wie macht man das, wenn man die Person nicht kennt?

Ich hatte den Glauben an die Menschheit verloren. Ich war so verletzt und ging in den Wald. Ich habe laut geheult, dann kam ein Jogger und fragte mich, ob er mich umarmen darf. Ich stimmte zu, er hat mich umarmt und mir gesagt, dass wir alle eines Tages frei sein werden.

Das ist die Geschichte von MiroNu. Bemerkenswert finde ich, wie der Jogger Mironu ansprach. Er hat sie nicht einfach umarmt, sondern gefragt, ob er das darf.

Ja ist okay – und nein auch

Manchmal schicken mir Leute Geschichten von Fremden, die sie in verletzlichen Momenten umarmen oder streicheln. Das wirkt oft seltsam auf mich. Denn:

Nur weil jemand weint oder verzweifelt ist, heißt das nicht, dass er oder sie angefasst werden möchte. Das kann übergriffig sein, wenn Körperkontakt nicht erbeten wurde.

Vorher zu fragen, bedeutet, dass man sich nicht von den eigenen Wünschen, zu helfen, überwältigen lässt. Contenance. Die Umarmung war für Mironu in Ordnung – das macht einen großen Unterschied.

Lasst uns darauf achten, wenn wir in der Öffentlichkeit auf jemanden zugehen. Wenn wir um Erlaubnis bitten, zeigen wir Respekt für die Grenzen und Bedürfnisse der Person.

Manchmal ist „Darf ich dich umarmen? Ja ist okay – nein auch“ der erste Schritt, um jemandem das Gefühl zu geben, gesehen und wertgeschätzt zu werden.

Martin

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