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David Jacobs macht Geschichten - Novemberlieferung

Hallo zusammen,

hätte auch nur einer von euch, als er den letzten Newsletter durchgesehen hat, für möglich gehalten, was in den darauffolgenden Tagen in Israel geschehen würde. Das Pogrom der Hamas hat mir und vielen anderen die Sprache verschlagen. Die Grausamkeit mit der die sogenannten “Kämpfer” der Hamas gegen Israel vorgingen, einzig getrieben von dem Wunsch, so viele Juden wie möglich zu töten oder zu entführen, ließ mich zunächst sprachlos zurück. Um so wichtiger ist es, jetzt Worte zu finden und Position zu beziehen. Gleichzeitig ist es wichtig, zu begreifen, dass die erneute Eskalation der Gewalt in Israel und den palästinensischen Gebieten nicht im luftleeren Raum geschieht, sondern seine Vorgeschichte hat.

Ich wünsche euch trotz allem Mut, Kraft und Zuversicht in diesen mehr als schwierigen Zeiten!

David Jacobs

Texte des Monats

Diesen Text habe ich bereits vor mehreren Jahren geschrieben. Ich habe damals versucht , mir durch das Schreibe die Faszination zu erklären, die von Ausgrenzung, Gehorsam und Gewalt ausgehen.
Eddas Sommer (Öffnet in neuem Fenster)

Als Gast-Text des Monats steuert Bert Brune heute drei seiner Gedichte bei.
Drei Gedichte von Bert Brune.pdf (Öffnet in neuem Fenster)

Sechs kommentierte Links aus der Welt der Literatur

Offener Brief für die Solidarität mit Israel und gegen jeden Antisemitismus

Angesichts des Horrors des Pogroms der Hamas und des weltweit zunehmenden Antisemitismus fällt es schwer, “nur” über Literatur zu schreiben. Immer mehr Schriftsteller*innen lösen sich aus ihrer Schockstarre und beziehen jetzt öffentlich Stellung. Viele von ihnen haben ihre Sprachlosigkeit überwunden und einen Offenen Brief, der von Björn Kuhligk und Marcus Roloff initiiert wurde, unterzeichnet. Auch ich habe heute unterschrieben.
Den offenen Brief findest du hier:
Literaturbetrieb, jetzt! - Offener Brief (offener-brief-israel-literaturbetrieb.de (Öffnet in neuem Fenster)

Einen Kurzen Artikel über den Aufruf bringt Deutschlandfunk Kultur.
Offener Brief: Schriftsteller fordern Solidarität mit Israel ( (Öffnet in neuem Fenster)deutschlandfunkkultur.de (Öffnet in neuem Fenster)) (Öffnet in neuem Fenster)

Den Hintergründe des Konflikts und der eskalierenden Gewalt versucht Slavoj Žižek ebenso differenziert, wie entschieden auf den Grund zu gehen.
Slavoj Zizek nach Buchmesse-Rede: Es gibt keine gute Seite in diesem Krieg — der Freitag (Öffnet in neuem Fenster)

Begehrter Literaturnobelpreis?

“Was für eine Katastrophe!” Das war die erste Reaktion von Jon Fosse, als er erfuhr, dass ihm der Literaturnobelpreis zuerkannt wurde. Und tatsächlich: so sehr sich auch manche*r danach gesehnt hat, den begehrten Preis zu erringen, hat er nicht jedem, der ihn bekommen hat, Glück gebracht.

Jon Fosse über den Literaturnobelpreis: "Was für eine Katastrophe!" | ZEIT ONLINE (Öffnet in neuem Fenster)

Das perfekte Buch, wenn dir der Name Jon Fosse gar nichts sagt:Literatur: Trilogie von Jon Fosse · Dlf Nova ( (Öffnet in neuem Fenster)deutschlandfunknova.de (Öffnet in neuem Fenster)) (Öffnet in neuem Fenster)

Hochliteratur vor dem Fall?

Sie gewinnen Preise, bestimmen Debatten im Feuilleton und werden auf den Buchmessen besonders herausgestellt. Die Bücher aus der sogenannten Belletristik verkaufen sich aber erschreckend schlecht. “Ist die Hochliteratur am Ende?”, fragt das Feature von Deutschlandfunkkultur, das ihr unter folgendem Link nachhören könnt.

Belletristik: Ist die Hochliteratur am Ende? ( (Öffnet in neuem Fenster)deutschlandfunkkultur.de (Öffnet in neuem Fenster)) (Öffnet in neuem Fenster)

Aktion gegen ein Spotify für Verlage

Eigentlich dachte ich, dass zu KI und Chat GPT schon fast alle gesagt ist. Aber dann bin ich auf die geniale Aktion des Peng!-Kollektivs gestoßen. Das Künstlerkollektiv hat sich auf der Frankfurter Buchmesse als Start-up mit dem Namen „Amazing Books“ ausgegeben und warb in seiner Pressemitteilung dafür, mithilfe Künstlicher Intelligenz personalisierte Bücher kreieren zu können. Das KI-Modell griffe dabei auf vorhandene Bücher und Werke zurück und erschaffe daraus neue Bücher. Die seien dann zugeschnitten auf Vorlieben, Hobbys und Lesegewohnheiten der Kundinnen und Kunden, in Stil und Inhalt maßgeschneiderte Bücher sozusagen. Das System weise laut „Amazing Books“ die verwendeten Bücher transparent aus und beinhalte ein Vergütungssystem, um die Urheberrechte von Autorinnen und Autoren und die der Verlage zu wahren. Das Interesse an “Amazing Books” war groß . Noch größer war die Überraschung, als sich das ganze als Fake herausstellte …

Deutschlandfunk fällt auf Prank vom Peng-Kollektiv rein ( (Öffnet in neuem Fenster)deutschlandfunkkultur.de (Öffnet in neuem Fenster)) (Öffnet in neuem Fenster)

Peng!-Kollektiv auf der Buchmesse: Teuflisches Spiel ( (Öffnet in neuem Fenster)fr.de (Öffnet in neuem Fenster)) (Öffnet in neuem Fenster)

Kein Wunder also: auch das Fach Deutsch hat ein Problem

Wen das drohende Ende der Hochliteratur nicht kümmert, wird aber möglicherweise von folgender Meldung nachdenklich gestimmt. Noch nie waren Neuntklässler so schlecht im Fach Deutsch wie jetzt. Das zeigt eine Studie der Kultusministerkonferenz. Die Experten haben einen Verdacht. Wer diesem nachgehen möchte, klickt auf:

Studie der Kultusministerkonferenz : Das Fach Deutsch hat ein Problem | (Öffnet in neuem Fenster)tagesschau.de (Öffnet in neuem Fenster)

Geschichten zum Leben erwecken

Vielleicht haben die Buchpiraten ja das Rezept gefunden, wie man gegen den Trend die Lust am Lesen fördern kann. Texte wie in der Schule vortragen? Davon hält Theaterpädagogin Katharina Feuerhake nichts. Um Kinder fürs Lesen zu begeistern, müssen Geschichten und Figuren mit Leben gefüllt werden. Denn Lesen hat bei Kindern viele positive Effekte.

Home - Bücherpiraten e. V. (buecherpiraten.de) (Öffnet in neuem Fenster)

Aus meiner kleinen Nische in der großen Welt der Literatur

Die Lesung am 09.10. für die Rotkreuzschwesternschaft in Poppelsdorf war eine runde Sache. Zusammen mit dem Harfenisten Leo Zaric gestaltete ich einen Abend mit kurzen Texten, die noch lange nach wirkten.

Am 05.11. lese ich mit 3 weiteren Bonner Autor*innen und Sänger*innen im Rahmen der Offenen Lesebühne der "Tapetenpoeten" in der Atelierbühne (Öffnet in neuem Fenster), Auguststr. 18, Bonn-Beuel (in der historischen Tapetenfabrik, Aufgang letzte Tür vor der Einfahrt zu Sportfabrik).
Weitere (Atelier-)Lesungen sind in Planung.

Schreibvorschlag

Der Newsletter endet mit einem Schreibauftrag, bei dem es darum geht, sich in einen der zahllosen Menschen hineinzuversetzen, die der aktuellen Situation in Israel und im Gazastreifen ausgesetzt sind und die sich irgendwie zu dem verhalten müssen, was um sie herum geschieht. Schau dir im Fernsehen die Nachrichten an. Suche einen der Menschen aus, die in den Beiträgen zu Veranschaulichung der Situation gefilmt wurden: Der müde Blick eines Menschen, der nach Wasser ansteht. Die Angst in den Augen des schwer bewaffneten Soldaten, der in den Krieg zieht. Die Verzweiflung dessen, der seine Angehörigen im Hagel der Bomben und Raketen verloren hat. Versuche, seine Geschichte zu erzählen.

Freunde zum Newsletter einladen

Gerne könnt Ihr Freunde zu diesem Newsletter einladen. Unter folgendem Link kann man sich anmelden.
David Jacobs macht Geschichten ( (Öffnet in neuem Fenster)steadyhq.com (Öffnet in neuem Fenster)) (Öffnet in neuem Fenster)

So viel für diesmal.

David Jacobs

Kategorie Literatur

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