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#30 Supermarkt der Zukunft

Wie die Aussichten für stationären und online Handel sind. Wie Vertrauen, Lernen und vorauseilendes Handeln die Zukunft des Handels bestimmen. Wie ein Hamburger Designer aus einem menschenleeren Supermarkt einen emotionalen Ort macht, den die Kunden lieben und umsorgen.

Diese Woche in der Zukunft:

Eine große Rolle aus Holz liegt in einem ungenutzten Zwischenraum der Stadt, begehbar, bunt angestrichen, begrüntes Dach. Drinnen ein Lebensmittelmarkt ohne Personal – und doch haben die Kundinnen und Kunden hoch emotionale Erlebnisse in TEO, so der Name des Markts. Ist das die Zukunft des Einzelhandels? Jedenfalls reagieren die Menschen, sorgen sich um ihren TEO, erläutern sich gegenseitig die Funktionsweise. Ein Traum für Marketeers. Technisch auf ersten Blick Konzepten wie Amazon GO vergleichbar und doch völlig anders in der Wirkung.

Wie ein solch emotionaler Ort entsteht, wie es gelingt, Kontakt zu den Menschen aufzunehmen, wie die Bindung zum urbanen Raum wächst und was genau daran Zukunft ist, darüber spricht Michael Carl mit Arne Schultchen (Öffnet in neuem Fenster), Gründer und Creative Head des Hamburger Design-Labors „design for human nature“. In seiner Werkstatt ist das Projekt ganz handfest gewachsen.

Dazu einige Überlegungen zur Zukunft des Handels. Während die Perspektiven des stationären Handels stark mit der Diskussion um die Stadt der Zukunft unter Corona-Bedingungen verknüpft sind, werden die Aussichten des Online-Handels eher von logistischen Entwicklungen bestimmt. Die Stadt der Zukunft wird weit stärker als heute geprägt sein von resilienten Quartieren. Faustregel: Je seltener ich mein Quartier im Alltag verlassen muss oder will, desto resilienter ist es, damit krisenfester, lebenswerter, stabiler. Die Stadt der Zukunft wird ebenfalls von einer veränderten Mobilität geprägt sein. Weniger Autos, jedenfalls weniger private Autos, weniger parkende Autos – und die Erfahrung zeigt: Gerade die Entwicklung einer anderen Mobilität hebt die Umsätze und Nutzungsfrequenz des stationären Handels.

Der Schlüssel zu einer zukunftsfähigen Aufstellung liegt ein einer intelligenten Kombination stationären und digitaler Angebote. Diese wird durch autonom fahrende Lieferroboter stark vorangetrieben, gerade für kleine und eigenständige Händler für die Logistik im Nahbereich. Die Entwicklung dieser Roboter beschleunigt sich aktuell erheblich. Dahinter liegt das Grundthema des Handels: Das Maß des Vertrauens, das Kund:innen in den Anbieter legen, bestimmt, in welchem Umfang sie mit ihm ihre persönlichen Daten teilen. Damit ermöglichen sie es dem Handel in Echtzeit zu lernen und vorauseilend zu handeln – die beiden Grundtugenden des Handels der Zukunft.

Lasst euch inspirieren und viel Spaß beim Anhören!

Werdet Teil unseres Zukunftsdialogs und nehmt mit Zukunftsforscher Michael Carl auf Twitter (Öffnet in neuem Fenster) Kontakt auf!

Der Gast dieser Woche:

Arne Schultchen, Founder + Creative Head, design for human nature, Hamburg (Öffnet in neuem Fenster)

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