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#31 Systembiologie

Verschiedenste Phänomene messen – Modelle entwerfen und prognostizieren – Zukunft steuern: Dieser Dreischritt der Digitalisierung bekommt eine ganz eigene Dynamik, wenn wir beginnen, das eigene Leben zu vermessen. Genau das unternimmt die Systembiologie und verspricht einen Pfad zu wirkungsvoller, individueller Prävention und präziser Steuerung des eigenen Wohlbefindens, kurzum: einen Pfad zu sehr vielen gesunden Jahren. Dazu: Ein weiterer Beitrag vorab zu „Creating the better normal“.

Diese Woche in der Zukunft:

Eine Kombination aus Biologie, Physik und Mathematik, angereichert mit Hochleistungs-IT: Der Begriff Systembiologie ist noch weithin unbekannt. Unter dem Radar wird hier Schritt für Schritt das eingelöst, was die Verfechter einer individualisierten Medizin seit Jahren fordern und in Aussicht stellen: Wir erheben größte Menge unterschiedlichster Daten quer durch alle Aspekte des persönlichen Lebens, bilden Modelle, um Verlauf und Entwicklung simulieren und prognostizieren zu können und schaffen damit ein hoch potentes Instrument: Der einzelne Mensch erfährt seine Perspektive – welche Krankheiten wahrscheinlich sind, wie sich Umweltfaktoren auswirken, etc. – und kann damit steuern: Wenn ich hundert gute Jahre erleben will, wie wirkt sich dann das Glas Rotwein am Abend konkret aus, wie die schräge Ehe, wie die Bäume im Garten und vor allem: Was kann ich tun?

Der Wissenschaftsautor Peter Spork (Öffnet in neuem Fenster) hat gerade ein Buch über die Systembiologie veröffentlicht: „Die Vermessung des Lebens“. Er erwartet, dass wir in den kommenden zehn Jahren den Punkt erreichen, an dem tatsächlich jeder und jede einzelne konkret das eigene Wohlbefinden steuern kann. Das bedeutet dann zugleich auch das Ende der Medizin, wie wir sie kennen.

Falls sich jemand fragt: Ja, das bedeutet, dass wir das gesamte Gesundheitswesen umbauen müssen, zu völlig anderen Formen der Datenerhebung und -verarbeitung, der Zusammenarbeit und der Finanzierung kommen müssen. Allerdings: Das müssen wir ohnehin, insofern hilft es, eine konstruktive Richtung zu erkennen

Dazu eine Lesung vorab aus unserem neuen Buch „Creating the better normal (Öffnet in neuem Fenster)“. Jan Wokittel, Head of digital Products bei Roche, reflektiert über Digitales Arbeiten nach Corona. Aus seiner Sicht wirkt die Pandemie wie ein Brandbeschleuniger, hin zu einer vernetzten, digitalen Arbeitswelt, die auch grundlegend andere Strukturen hervorbringen wird. Das tradierte Führungsmodell hat endgültig ausgedient, gute Entscheidungen werden möglichst nah an der Basis getroffen, ohne Zutun von Führungskräften.

Lasst euch inspirieren und viel Spaß beim Anhören!

Werdet Teil unseres Zukunftsdialogs und nehmt mit Zukunftsforscher Michael Carl auf Twitter (Öffnet in neuem Fenster) Kontakt auf!

Der Gast dieser Woche:

Peter Spork (Öffnet in neuem Fenster), Wissenschaftsautor, zuletzt von „Die Vermessung des Lebens“, DVA 2021.

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