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Auf dem Weg zum Gesamtkunstwerk?

Eine Art Verlagsankündigung:

Falk Fischer erbt. Die vertraute Routine seines einsamen Alltags wird vollkommen zerstört - denn er findet Freunde und die große Liebe. Doch dann gerät sein Leben in Gefahr ...

 "DAS ERBE" spielt im Hamburg der frühen 90er Jahre - inmitten der Club- und Kneipenszene St. Paulis. Es arrangiert einen Soundtrack von Chanson bis Eurodance, erweckt die Popkultur jener Jahre zu neuem Leben und integriert Momente der Queer History in eine durch und durch spannende Handlung.

 Eine Gruppe von Twenty Somethings auf der Suche nach dem guten Leben wird jäh mit den Drohungen finsterer Mächte konfrontiert ...

 Alle, die "woke" hassen, werden dieses Buch verabscheuen.

 All jene hingegen, die ein freieres Leben für alle gleichermaßen suchen und wollen, finden hier Stoff zum Träumen und zudem vielleicht auch noch philosophische Anregungen ...”

Das Buch ist so gut wie fertig. Einmal durchlayoutet, zweimal Korrektur gelesen. Ich bin weiter auf der Suche nach all den Kleinigkeiten, die ich doch übersah und die sich immer finden im Text. Wenn ich heute die Druckfassung meiner mindestens 20 Mal am Bildschirm wie auch ausgedruckt Korrektur gelesenen Doktorarbeit aufblättere, fällt mir jedes Mal noch etwas auf, was ich übersehen habe. Jemanden, der oder die so etwas professionell machen, konnte ich mir nicht leisten.

Plan ist, das Werk einfach als eBook in das Nirvana des Internets zu beamen und zu warten, was passiert. Verlagsanfragen nehme ich natürlich dennoch gerne entgegen.

Es enthält autobiographische Momente und hier und da Züge des Selbstporträts meiner Persona mit Mitte 20, ist ansonsten aber alles andere als Autofiction (insbesondere den familiären Background betreffend. Meiner war ganz anders als der Falk Fischers).

Es bewegt sich implizit durchaus noch im Rahmen meiner Dissertation „Docutimelines (Öffnet in neuem Fenster)“, auch wenn es da um Musikdokumentationen und auch mein eigenes Schaffen diesbezüglich ging. Die System/Lebenswelt-Differenz in der „Theorie des Kommunikativen Handelns“ von Jürgen Habermas bildete jedoch deren Hintergrund und ebenso den von diesem, meinem ersten Roman. Habe das Jahrzehnte lang versucht, einen zu schreiben - und nun beinahe zu Ende gebracht.

Wieso Gesamtkunstwerk?

Die Herangehensweise in dem Roman steht in Beziehung zu den hier auf dieser Steady-Seite seit etwas einem Jahr veröffentlichten Texten. Sie bilden den reflexiven Background - die letzten zu queerer Literatur ganz besonders.

Der Roman verweist jedoch implizit auch auf meine selbst gebastelten Musiken. Dazu habe ich bei Youtube einige (noch) mit Stock-Footage vor allem von Pexels garnierte Videos seit bald einem Dreivierteljahr hochgeladen.

https://www.youtube.com/watch?v=HhARvph0yY0 (Öffnet in neuem Fenster)https://www.youtube.com/watch?v=37wHnQM0Gfg (Öffnet in neuem Fenster)

Die Musiken wie auch die Videos bewegen sich in einem ästhetischen wie auch inhaltlichen Kosmos, in dem die verschiedenen Medien aufeinander verweisen sollen.

Ebenso ergänzen die von mir in den letzten Monaten wieder mit höherer Intensität gemalten Bilder diese soziale und ästhetische Welt.

Mir erschien es immer zu wenig, nur in einem Medium zu verbleiben. So bin auch aus dem Philosophie-Seminar in die digitalen Schnittplätze von BRAVO TV gepurzelt. Ich langweile mich dann und denke generell, dass viel zu wenig intermedial gedacht, gemacht und konzipiert wird.

Theoretische Essays, fiktionale Literatur, Film, Musik und auch das, was ich im Genre TV-Dokumentation gemacht habe und auch immer noch mache - aktuell arbeite ich an einer Dokumentation über Hannah Arendt für ZDF/ARTE - verweisen aufeinander. In Musikdokumentationen haben wir den gesellschaftlichen und ökonomischen Rahmen und auch begleitende popkulturelle Werke wie z.B. Film, aber auch Literatur von William S. Burroughs bis Hanif Kureishi integriert. Ebenso bildende Kunst wie die Andy Warhols - das Grafik-Design einer Reihe über die „Großen Dramatiker“ war direkt von ihm inspiriert.

Dass diese verschiedenen Schienen und Stränge mal ab von DJs bei einer Vernissage parallel laufen und zwar implizit, selten jedoch explizit Bezug aufeinander nehmen - am ehesten noch in der bildenden Kunst, wenn Musiker*innen Sujet werden, oder eben in Pop-Literatur -, das hat mich bis hinein in die Kunsthochschule, ich habe an der Hamburger HfbK promoviert, irritiert. Warhol ist auch deshalb so ein Gigant, weil er nicht nur in Grafik und Siebdruck, sondern auch mit filmischen Mitteln und Quasi-Journalismus im „Interview“-Magazin unterwegs war sowie mit „Velvet Underground“ eine der wohl wirkungsmächtigsten (und besten) Pop-Formationen aller Zeiten initiierte.

Nun gibt es gute Gründe, dass der Großteil der Kunstschaffenden arbeitsteilig agiert, weil sie eben wahlweise herausragende Maler*innen, Musiker*innen oder Regisseur*innen sind.

Ich probiere weiter aus, wie ich - bisher - auch ganz alleine eine „Welt“ basteln kann, in der die verschiedenen Medien sich wechselseitig kommentieren und aufeinander verweisen. Wenn ich je zu Lesungen geladen werden sollte, dann würden die Videos mit meiner Musik darin auch eine Rolle spielen.

Der Roman, so ich ihn denn als eBook veröffentlicht bekomme, ist ein weiterer Baustein in diesem Versuch, so etwas wie ein Gesamtkunstwerk zu schaffen. Eines, das hoffentlich nicht dünkelt, sich nicht zu ernst nimmt, das Populäre liebt und begehrt und trotzdem von der Philosophie nicht lassen kann.

In „Das Erbe“ spielt auf der Inhaltsebene so auch mal wieder Michel Foucault eine Hauptrolle. Der taucht darin immer wieder auf. Aber, man wird es bei der Lektüre kaum glauben - auch die „Paria“-Konzeption Hannah Arendts erwies sich als leitend und Inspiration wie auch die Kritk Geoffroy de Lagasneries am Familianismus.


Ich freue mich über Lesende. Dann, wenn ich es hinbekomme, „Das Erbe“ auch wirklich als eBook zu veröffentlichen …

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Kategorie Kunst

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