Konfluenz in Beziehungen – Selbstwahrnehmung als große Herausforderung
Du interessierst Dich für Dich selbst und Deine Beziehungen. Deshalb liest Du diesen Artikel bei »Aufklärung tut Not«. Konfluenz verlangt, mit anderen verschmelzen zu wollen.
Hallo, und willkommen, zu einem weiteren Artikel zur Konfluenz,
Konfluenz in Beziehungen ist wie die Isolation (Öffnet in neuem Fenster) kaum ideal für die Beziehungsgestaltung.

Während Isolatoren oft in sich selbst zurückgezogen sind, streben Konfluente (Öffnet in neuem Fenster) die Verschmelzung mit ihren Mitmenschen an. Dadurch sind auch sie selten oder nicht immer im Kontakt mit sich selbst.
In diesem Artikel erfährst Du, wie Du als Konfluente(r) mehr Kontakt zu Dir selbst erreichen kannst und was Du als Konfluente(r) vermeiden solltest.
Eigene Grenzen und Grenzen der Mitmenschen
Konfluent zu sein, bedeutet sehr im Außen zu sein. Konfluenz in Beziehungen bedeutet oft, sehr auf den Partner ausgerichtet zu sein. Die eigenen Grenzen merken sie eher zögerlich und trauen sich oft nicht, ihre eigenen Grenzen aufzuzeigen und durchzusetzen.
Bist Du im wesentlichen konfluent ausgerichtet, kümmerst Du Dich mehr um das Wohl und die Bedürfnisbefriedigung Deiner Mitmenschen, also wahrscheinlich auch Deines Partners, Deines Ehemannes oder Deiner Ehefrau.
Deine eigenen Gefühle, Deine Wünsche und Grenzen teilst Du Deinen Mitmenschen höchstwahrscheinlich eher selten klar und deutlich mit. Du hoffst lieber, dass diese erkennen, wie es Dir geht und was Du Dir wünscht bzw. nicht wünscht.
Du möchtest Deinen Mitmenschen ungern zu nahe treten und ihnen keine Umstände machen.
Auf der anderen Seite gelingt es Dir nur selten, die Grenzsetzungen Deines Partners aufzunehmen und entsprechend zu respektieren.
Raus aus der Konfluenz in Beziehungen
Für mehr Kontakt in Deiner Beziehung bist Du also gefordert, Deine eigenen Grenzen wahrzunehmen, indem Du angenehme und unangenehme Gefühle für Dich anerkennst. Denn Kontakt können wir mit unseren Mitmenschen nur an unseren jeweiligen Grenzen herstellen.
Nur wenn Dein Partner merken kann, dass Du enttäuschst, begeistert, traurig oder ratlos bist, kann er oder sie Dich merken.
Du hast aufgrund frühkindlicher und kindlicher Erfahrungen (wahrscheinlich) gelernt, Dich um andere zu kümmern, musstest vielleicht früh Verantwortung für Deine Mutter, Deinen Vater oder Deine Geschwister übernehmen. Nun als Erwachsener ist es ratsam, diese Haltung zu überprüfen und Dir zu erlauben, auch für Dich selbst da zu sein. Dazu könntest Du das Identitätsmodell (Öffnet in neuem Fenster) nutzen und insbesondere Deine Säule Normen und Werte in den Blick nehmen.
Es kann also ratsam sein, mehr in Dich hineinzuhorchen und herauszubekommen, welche Gefühle Du erlebst. Gleichfalls solltest Du herausbekommen, was Dir wichtig ist. Welche Wünsche hast Du und wie kannst Du diese Deinem Partner vermitteln? Grundlage wäre, Dir selbst Wünsche und Bedürfnisse zuzugestehen.
Dazu gehört auch, dass Du nicht die Verantwortung für die Lebensgestaltung Deines Partners oder Deiner Partnerin übernimmst. Traue ihm oder ihr zu, die eigenen Belange zu regeln, fordere dies gegebenenfalls durch Botschaften auf der Appellebene (Öffnet in neuem Fenster) oder Beziehungsebene (Öffnet in neuem Fenster) ein!
Wenn Du darauf fokussiert bist, Deinem Partner oder Deiner Partnerin unangenehme Gefühle zu ersparen, dann bedenke, dass auch unangenehme Gefühle unser Menschsein ausmachen und gleichfalls wichtige Hinweise liefern, auch für Deinen Partner.
Als Konfluente vermeiden
Als Konfluente(r) neigst Du wahrscheinlich dazu, auch die Grenzen Deiner Mitmenschen, vor allem innerhalb Deiner Beziehung zu Deinem Partner oder Deiner Partnerin, weniger wahrzunehmen und zu akzeptieren. Eventuell versucht Du auch, Deinen Partner oder Deine Partnerin dazu zu bringen, die Dinge des Alltags auf Deine Weise zu erledigen.
Verwechsle dies nicht mit wahrem Kontakt in Deiner Beziehung! Kontakt erlebt ihr nicht, wenn ihr miteinander verschmelzt, sondern wenn ihr anhand Eurer Grenzen Euren Gegenüber erkennen könnt.
Vermeide, Dich selbst aufzugeben, also nicht auch mal egoistisch zu sein! Nimm Dich nicht immer zurück, wenn Du und Dein Partner unterschiedliche Bedürfnisse habt! Aufgrund Deiner persönlichen Erfahrungen nimmst Du eventuell an, dass dies Deine Beziehung gefährden könnte, doch das Gegenteil ist der Fall.
Konfluenz in Beziehungen
Konfluenz (Öffnet in neuem Fenster) in Beziehungen kann hinderlich sein, wenn es um die Herstellung von Kontakt gehen soll. Konfluente neigen dazu, sich zu sehr auf den Partner auszurichten. Je mehr wir uns mit unseren Mitmenschen beschäftigen, desto weniger können wir bei uns selbst bleiben. Die Folge kann mangelnder Kontakt in der Beziehung sein, denn Kontakt können wir nur an unseren Grenzen, die sich auch durch Gefühle zeigen, herstellen.
Spielt Konfluenz in Deinen Beziehungen eine Rolle? Hast Du Dich mit Konfluenz schon beschäftigt?
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Bis zum nächsten Mal
Michael