artechock 16.11.-22.11.23
Der letzte Woche auf artechock veröffentlichte, offene Brief von Filmschaffenden gegen Antisemitismus hat es nicht nur in zahlreiche große deutschsprachige Print- und TV-Medien, sondern auch in die amerikanische Variety geschafft und ist inzwischen auf 900 Unterzeichner:innen angewachsen. Die Lage ist damit alles andere als beruhigt, wie sich in unserem Special ablesen lässt. Doch es gibt auch business as usual: das Filmschoolfest und die griechischen Filmwochen in München und von der 22. doxs! in Duisburg gibt es reiche Beute aus der wichtigen Nische des Kinderdokumentarfilms. Und dann sind einige wunderbare Filmstarts zu empfehlen, zu denen wir gar zwei Mal mit unseren bewährten Doppelkritiken aufwarten.
Nahost-Konflikt und Antisemitismus-Debatte:
Wie kommen wir da nur wieder raus? (Öffnet in neuem Fenster)
Die Festivalleiter der Kurzfilmtage Oberhausen und des Dokumentarfilmfestivals Amsterdam sind unter dem Eindruck der Israel-Palästina-Proteste Zielscheibe von Petitionen geworden – von Dunja Bialasdffb Statement for Peace (Öffnet in neuem Fenster)
Antwort auf das Statement von Studierenden der dffb und Anstoß einer anderen Gesprächskultur über die Situation im Nahen Osten – von artechock-RedaktionStatement der AG Filmfestival (Öffnet in neuem Fenster)
Die AG Filmfestival zur aktuellen Situation und den Angriffen auf Filmfestivals – von Rüdiger SuchslandOffener Brief von 900 deutschen Filmschaffenden (Öffnet in neuem Fenster)
Neue Kritiken:
Die Bologna-Entführung – Geraubt im Namen des Papstes (Rapito) (Öffnet in neuem Fenster) (I/F/D 2023)
Damals wie heute: Marco Bellocchios historisches, ein wenig aus der Zeit gefallenes Historiendrama überzeugt vor allem durch sein Thema, die subtile Darstellung des perfiden machiavellistischen Antisemitismus der katholischen Kirche – von Axel Timo Purr
Stockholm-Syndrom im 19. Jahrhundert: Marco Bellocchios Die Bologna-Entführung (Öffnet in neuem Fenster) ist eine höchst aktuelle Machtparabel um Antisemitismus, Identitätsumwandlung und Religion als Gehirnwäsche – von Rüdiger SuchslandMegalomaniac (Öffnet in neuem Fenster) (B 2022)
Das Erbe eines Monstrums: Karim Ouelhaj erzählt in Megalomaniac (Öffnet in neuem Fenster) einen brutalen psychologischen Leidenstrip, inspiriert von einem wahren belgischen Kriminalfall – Kritik von Janick NoltingMonster im Kopf (Öffnet in neuem Fenster) (D 2023)
Eine Frau sieht rot: Auch Christina Ebelts zweiter Film fokussiert überzeugend auf eine alleinstehende Frau am Rande der Gesellschaft, geht jedoch einen entscheidenden Schritt weiter – Kritik von Axel Timo PurrVienna Calling (Öffnet in neuem Fenster) (D/Ö 2023)
Supermacht Österreich: Vienna Calling (Öffnet in neuem Fenster) ist ein berauschender Trip durch die Musikszene Wiens abseits des Mainstreams. – Kritik von Viktoria OppenhoffTribute von Panem – The Ballad of Songbirds and Snakes (The Hunger Games: The Ballad of Songbirds & Snakes) (Öffnet in neuem Fenster) (USA 2023)
Die Dystopie, in der wir leben: Francis Lawrence liefert in seiner vierten Hunger Games-Regiearbeit trotz Überlänge ein überzeugendes, düster-dystopisches Prequel, das kaum besser in unsere Demokratie-müde Zeit passen könnte – von Axel Timo Purr
Revolte aus gutem Haus: Nachrichten von der medialen Aufmerksamkeitsökonomie – von Rüdiger Suchsland
Neue Videokritik:
The Quiet Girl (Öffnet in neuem Fenster)
Stille Suche: Colm Bairéads stiller, hypnotischer Film über das Coming-of-Age eines jungen Mädchens im ländlichen Irland ist überraschend zu einem der finanziell erfolgreichsten irischsprachigen Filme aller Zeiten geworden. Zurecht, finden Margret Köhler und Felicitas Hübner.
Neuer Podcast:
Kritiken, Interviews und Festivalberichte zum Hören. (Öffnet in neuem Fenster)
Diese Woche: The Quiet Girl
Filmschoolfest:
Kurzkritiken (Öffnet in neuem Fenster)
In aller Kürze: Wie sind die Werke der Young Filmmakers? Der Filmkritik-Nachwuchs hat sie sich angesehen. Eine Kooperation mit der LMU München – von artechock-RedaktionFilmschoolfest: Kritikerspiegel (Öffnet in neuem Fenster)
Unerbittlich, unbestechlich: Hier bewerten die Nachwuchs-Kritiker*innen die Filme des Filmschoolfests – von artechock-Redaktion
Weitere Festivals
Im Geradeaus verlaufen (Öffnet in neuem Fenster)
Die 22. doxs! für Kinder und Jugendliche in Duisburg vom 6.-12. November 2023 bot ein themenreiches und formal beachtliches, auch mit politischen Inhalten flankiertes Programm – von Christel StrobelGreece Inside (Öffnet in neuem Fenster)
Die Griechische Filmwoche München findet bereits zum 37. Mal statt. Dieses Jahr werden die Filme des Festivals an den drei Spielorten Rio Filmpalast, Neues Rottmann und Gasteig HP8 gezeigt – von Elke EckertCineastische Abrechnungen mit der Kolonialmacht Russland (Öffnet in neuem Fenster)
Alles so schön blau hier: Das 33. Festival des osteuropäischen Films in Cottbus – von Katrin Hillgruber
Munix' FOMO:
Die Münchner Kino-Veranstaltungen, die man auf keinen Fall verpassen sollte (Öffnet in neuem Fenster)
Die letzten Tage des 42. Filmschoolfest Munich, des 17. Rumänischen Filmfestivals! Rasant geht es weiter mit Sport-Festivals und der Griechischen Filmwoche · 16.-22.11.2023 – von artechock-Redaktion