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Die unsichtbaren Narben der Armut

Ein Erfahrungsbericht über die Folgen von Armut von Lia Kriechbaum

Armut hinterlässt tiefe Spuren, psychische, emotionale Wunden, vor allem je länger sie dauert. Sie zerstört nach und nach das Selbstbewusstsein, das man einmal hatte. Sie macht etwas mit Menschen - mit mir und auch so vielen anderen Betroffenen. Armut führt dazu, dass man sich im Laufe der Zeit, je länger man in dieser Situation ist, selbst immer weniger zutraut, dass man immer weniger an die eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten glaubt, die man ja erworben hat, die man sich erarbeitet hat, auch schon unter Beweis stellen konnte. Denn - so die Gedankenspirale in die man dann gerät - wenn man über diese verfügte, dann wäre eins doch nicht mehr in dieser Situation, oder? Dann würde all das Bemühen, all das Wissen, das Können doch bestimmt irgendwie dazu führen, aus der Armut, der Verzweiflung, der Isolation herauszukommen, oder? Stattdessen ist man weiterhin eine Enttäuschung und eine Last, für sich selbst, für andere, den Staat. Ein Gefühl, das sich ganz tief in einprägt, wie ein kleines - oder großes - Monster die Klauen in einen schlägt und sich festsetzt. Dieser Gedanke, diese Angst ist einfach da.

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Kategorie Erfahrungsberichte

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