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So schreibe ich eine Kurzgeschichte (1)

Schaue mir beim Planen und Schreiben über die Schulter, wenn ich für eine Ausschreibung eine Kurzgeschichte erfinde.

#wirbleibenzuhause

Kurzgeschichten-Ausschreibung von Sebastian Fitzek

Ich bin in einer Instagram-Gruppe namens "#frühschreiben" und wurde dort auf eine interessante Challenge (Öffnet in neuem Fenster) aufmerksam gemacht: Bis zum 19. April 2020 ist jeder, der Lust hat, aufgerufen, eine Kurzgeschichte im Umfang von 10-15 Seiten zu schreiben.  

Ich habe dafür absolut keine Zeit, da ich schnellstmöglich meinen Thriller beenden muss.

Also mache ich mit. 🤭

Den heutigen Beitrag teile ich öffentlich, damit Interessierte wissen, was sie bei einer Unterstützung erwartet.

Die Anforderungen

Für die Geschichte gibt es ein paar Anforderungen, die es zu erfüllen gilt. Letztendlich kann man, wenn man ausgewählt wird, Teil einer Anthologie werden.

Folgendes wurde in der Community demokratisch beschlossen:

1. Die Geschichte soll unter dem Thema „Identität“ stehen.
2. Jemand findet ein fremdes Handy, auf dem er/sie Bilder von sich selbst entdeckt.
3. Die Hauptfigur hat ein dunkles Geheimnis.
4. Das Handlungsmotiv des Gegners ist Rache.
5. Unter dem dunklen Geheimnis leidet der Gegner noch heute.

So konzipiere ich eine Geschichte

Ich dachte, dass das doch eine gute Gelegenheit wäre, um mal zu zeigen, wie ich beim Schreiben einer Kurzgeschichte vorgehe. Ich werde also die einzelnen Schritte hier teilen und am Ende könnt ihr die Geschichte dann lesen – ihr kennt dann zwar schon das Ende, aber ich denke, es kann ganz spannend sein, so eine Geschichte zu lesen, die man entstehen gesehen hat.

Beginnen wir mit dem ersten Schritt:

Schritt 1: Thema und Botschaft finden

Das Thema ist ja hier vorgegeben:

1. Die Geschichte soll unter dem Thema "Identität" stehen

Um herauszufinden, was das bedeutet, brainstorme ich und versuche, mit "Identität" möglichst viel zu assoziieren.

Es kommen Fragmente dabei heraus wie ...

- Doppelleben / Agenten

- Identitätsklau (zB im Internet)

- Zeugenschutzprogramm: neue Identität

- Midlife-Crisis

-- Pubertät: Wer bin ich, wer will ich sein?

-- 2. Frühling: Wer bin ich, was hab ich erreicht?

- Zwillinge

- 2 Pässe/2 Staatsangehörigkeiten, Heimat?

- wer bin ich?

-- was glaube ich, wer ist bin vs. was glauben andere?

-- wer sagt (mir), wer ich bin?

- gespaltene Persönlichkeiten

- Sexuelle Orientierung

- Werte

Ich streiche die Punkte, die mich emotional nicht ansprechen bzw. über die ich (dieses Mal) nicht schreiben will.

Was bei mir übrig geblieben ist, habe ich fett markiert.

Wie lautet die Botschaft?

Manchmal weiß ich an dieser Stelle schon, worauf die Geschichte hinauslaufen soll und formuliere eine Botschaft, die am Ende zwischen den Zeilen hängen bleiben soll.

Aber bei dieser Geschichte läuft es etwas anders. Noch weiß ich nicht, was Inhalt der Geschichte sein soll und wohin die Reise geht oder was ich ausdrücken will.

Ich beschieße, auf die Botschaft an späterer Stelle zurückzukommen.

FUN FACT:

Bei meinem ersten Brainstorm habe ich aus den Ideen, die mir zu den verschiedenen Begriffen einfielen, eine Geschichte erfunden, die sich recht schnell als "zu groß" für eine Kurzgeschichte herausstellte, mich hat aber das Schicksal des Antagonisten so berührt, dass ich eventuell einen Roman daraus machen werde.

So entstehen Ideen.

Ich habe mich nun also mit dem Thema beschäftigt und eine Ahnung, in welche Richtung ich gehen will.

Als Nächstes mache ich mir darüber Gedanken, wer die ganze Geschichte – was auch immer Inhalt sein wird – auslöst: der Antagonist.

Mehr dazu beim nächsten Mal. 💁🏻‍♀️

Eure Annika

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