Neue ADHS Community
Meine neue ADHS-Spektrum-Community
Liebe Leserin, lieber Leser von ADHSSpektrum
Schon länger wollte ich ja eine bessere Austauschmöglichkeit zu ADHS / Neurodivergenz über ein Forensystem aufbauen. Seit dem Wochenende habe ich jetzt eine Communitylösung über die Plattform Skool gestartet. Sie funktioniert (bei meiner Einstellung der Community) allerdings nur auf Einladung und ist ehrlich geschrieben für meine Vorkämpfer-Unterstützer (also Paket 3 für 12 Euro/ Monat) und meine Coaching-Kurs-TeilnehmerInnen vorbehalten. Ausserdem läuft darüber das Buddy-Coaching / Timeboxing (Mittwoch und Freitag 10 Uhr) bzw. freie Verabredungen zum Buddy-Coaching.
Es soll bewusst eine Möglichkeit sein, mit mir und untereinander noch besser im Austausch sein zu können. Dazu wird es auch quasi Mini-Aufgaben zum Coaching als Challenges geben bzw. praxisnahe Hilfen zum Umsetzen von Absichten.
Daneben werde ich dort den Zugang zu den früheren Webinaren ermöglichen bzw. monatliche / regelmässige Onlinemeetings / Webinare zu neuen Themen anbieten.
Nach und nach werden dann auch weitere Kurse dort gehostet werden.
Da ich selber misstrauisch gegenüber Facebook-Gruppen / Meta bin, möchte ich daher jetzt quasi selber die Verantwortung für den Content und die Präsentation von Informationen übernehmen. Es soll (noch) kein vollständiger Ersatz der Facebook-Gruppe sein, aber eben ein zusätzliches Angebot für meine stärksten Unterstützer.
Wenn Du selber noch mit reinspringen magst, dann müsstest du auf das Vorkämpfer-Paket bei meiner Steady-Gruppe wechseln und mir dann eine Nachricht schicken. Gestern habe ich meine aktuellen Unterstützer der Stufe 3 schon angemailt und sie eingeladen. Solltet ihr da technische Probleme haben, meldet euch gerne bei mir.
Vielleicht sehen bzw. lesen wir uns ja dann dort häufiger….
Kardiovaskuläre Risiken von Methylphenidat
In der aktuellen Ausgabe unseres Newsletters möchten wir uns u.a. einem Thema widmen, das viele von uns, die neurodivergent sind und möglicherweise Psychostimulanzien zur Behandlung von ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) verwenden, direkt betrifft: die kardiovaskulären Risiken dieser Medikamente. In den vergangenen Jahren gab es etliche Untersuchungen dazu. Meistens mit dem Resultat, dass es kein oder sehr sehr geringes Risiko gibt. Wenn ein Kind oder wir erwachsenen in Behandlung sind (und dann eben auch mal ein EKG gemacht wird bzw. der Blutdruck kontrolliert wird), sinkt sogar das Risiko für ernsthafte Komplikationen. Man darf ja nicht vergessen, dass die Lebensführung von ADHSlern sonst nicht so gesundheitsbewusst ist (und wir seltener Ärzte aufsuchen), mehr Übergewicht oder z.B. Selbstmedikation mit Nikotin sicher nicht so ganz gut für das Herz-Kreislaufsystem sein dürften.
Eine kürzlich in der Zeitschrift JAMA Network Open veröffentlichte Studie, durchgeführt von einem internationalen Forschungsteam unter der Leitung von Miguel Garcia-Argibay, PhD, und Kollegen, beleuchtet die kurzfristigen kardiovaskulären Risiken, die mit der Einnahme von Methylphenidat, einem häufig verschriebenen Psychostimulans, verbunden sind. Ich denke, man kann das auch auf Lisdexamphetamin übertragen (genau weiss ich das aber natürlich nicht)
Wesentliche Ergebnisse der Studie:
Die Studie umfasste 252.382 Personen und zeigte, dass bei mit Methylphenidat behandelten Individuen ein geringfügig höheres (10%) Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse im Vergleich zu nicht behandelten Kontrollpersonen innerhalb der ersten sechs Monate nach Behandlungsbeginn festgestellt wurde.
Es wurde jedoch kein Beweis für ein wesentlich höheres Risiko (≥20%) oder für Unterschiede basierend auf vorbestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen gefunden.
Die Forschenden betonen, dass das geringe kardiovaskuläre Risiko kein Grund sein sollte, die Behandlung auszuschließen, aber es unterstreicht die Notwendigkeit einer individuellen Risiko-Nutzen-Bewertung und Risikoüberwachung.
Was bedeutet das für uns?
Diese Ergebnisse sind wichtig, da sie uns helfen, die potenziellen Risiken einer Methylphenidat-Behandlung besser zu verstehen. Sie weisen darauf hin, dass, obwohl ein leicht erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse besteht, dieses Risiko gering ist und nicht notwendigerweise ein Grund zur Beendigung der Behandlung sein sollte. Vielmehr ist es wichtig, eine individuelle Risiko-Nutzen-Abwägung durchzuführen und gegebenenfalls eine engmaschige Überwachung einzuleiten, insbesondere in den ersten Monaten der Behandlung. Anders ausgedrückt : Bei den üblichen hausärztlichen Kontrollen im Abstand von 6-12 Monaten sollte der Blutdruck und ggf. auch mal ein EKG als Kontrolle mitlaufen.
Mein Rat:
Dialog mit Behandelnden: Es ist entscheidend, dass ihr mit euren ÄrztInnen über alle Bedenken spricht, die ihr bezüglich eurer Medikation haben könntet, und gemeinsam entscheidet, ob Methylphenidat für euch geeignet ist.
Individuelle Abwägung: Berücksichtigt eure persönliche und familiäre Gesundheitsgeschichte, insbesondere im Hinblick auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Überwachung: Solltet ihr euch für eine Behandlung mit Methylphenidat entscheiden, ist eine regelmäßige Überprüfung eurer Herz-Kreislauf-Gesundheit empfehlenswert.
Wir hoffen, dass diese Informationen euch dabei helfen, informierte Entscheidungen über eure Gesundheitsversorgung und Behandlungsmöglichkeiten zu treffen. Uns ist es wichtig, dass ihr euch unterstützt und sicher in eurem Behandlungsprozess fühlt.
Ich bin derzeit in Überlegungen, ob ich eine Art Kurs für einen Medikamenten-Führerschein anbieten sollte. Wo also alle Fragen rund um die Pharmakotherapie nochmal aufgegriffen werden. Einerseits für Patienten, aber liebend gerne auch für ärztliche und psychotherapeutische Kolleginnen. Mal schauen…
Wenn du Interesse an einer Teilnahme hättest, dann melde dich gerne mal unter webpsychiater@gmail.com
Optimierung der ADHS-Behandlung: Einblicke in die Wirksamkeit von Medikamenten auf psychische Gesundheit und Arbeitsfähigkeit
Eine umfangreiche schwedische Studie, publiziert am 20. März 2024 in JAMA Network Open, wirft ein neues Licht auf die langfristigen Auswirkungen von Medikamenten zur Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) auf das Risiko von Krankenhausaufenthalten, Suizidversuchen sowie auf die Arbeitsfähigkeit von Betroffenen. Mit einer beeindruckenden Kohorte von 221.714 Personen, die zwischen 2006 und 2021 für ADHS behandelt wurden, bietet diese Studie unter der Leitung von Heidi Taipale et al. wegweisende Erkenntnisse, die das Verständnis und die Behandlungsansätze für ADHS in der medizinischen Gemeinschaft und darüber hinaus maßgeblich beeinflussen könnten.
Diese Untersuchung zeichnet sich durch ihre detaillierte Betrachtung spezifischer ADHS-Medikamente und deren Assoziation mit einem verminderten Risiko für psychiatrische und nicht-psychiatrische Krankenhausaufenthalte sowie Suizidversuche aus. Insbesondere die Ergebnisse bezüglich Lisdexamphetamin (also bei uns Elvanse adult) und anderen Amphetaminderivaten, die mit einem geringeren Risiko für psychische Morbidität verbunden sind, unterstreichen die Bedeutung einer gezielten medikamentösen Behandlung. Die Studie betont zudem, wie entscheidend die individuelle Anpassung der Medikation für die Verbesserung der Lebensqualität und die Reduzierung von Risikofaktoren bei Personen mit ADHS ist.
Ein weiterer zentraler Aspekt der Studie ist der Nachweis, dass Atomoxetin, ein nicht-stimulierendes Medikament, speziell mit einem geringeren Risiko für Arbeitsunfähigkeit assoziiert ist, vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Dieser Befund ist von besonderer Bedeutung, da er auf die vielfältigen Auswirkungen verschiedener Medikamente hinweist und die Notwendigkeit einer individuellen Auswahl des Medikaments hervorhebt, basierend auf dem Lebenskontext und den spezifischen Herausforderungen des Einzelnen.
Die ADHS-Behandlung verringert also nicht allein die ADHS-Symptomatik, sondern eben gerade auch die begleitenden psychiatrischen (und viele somatische) Erkrankungen. Über die verbesserte Impulskontrolle zeigen andere Untersuchungen, dass auch das Vergiftungsrisiko und Unfallrisiko verringert wird und damit Todesfälle verhindert werden könnten.
Die Ergebnisse dieser Studie sind nicht nur für Fachleute im Bereich der psychischen Gesundheit von Interesse, sondern auch für Betroffene und ihre Angehörigen, da sie wichtige Informationen über die Effektivität und Sicherheit von ADHS-Medikamenten liefern. Sie tragen dazu bei, das Stigma, das oft mit der Diagnose und Behandlung von ADHS verbunden ist, zu verringern und fördern ein tieferes Verständnis für die Notwendigkeit einer auf den Einzelnen zugeschnittenen Behandlungsstrategie.
Insgesamt liefert die Studie von Taipale et al. entscheidende Einblicke in die Langzeitwirkungen von ADHS-Medikamenten und bestärkt das Verständnis dafür, wie diese Behandlungen dazu beitragen können, die Lebensqualität für Menschen mit ADHS zu verbessern. Die Erkenntnisse unterstreichen die Wichtigkeit einer umfassenden und individualisierten Herangehensweise an die Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, die sowohl die medizinischen als auch die sozialen Bedürfnisse der Betroffenen berücksichtigt.
ADHS bei Kindern in den USA: Ein umfassender Überblick 2020–2022
Eine neue statistische Untersuchung, präsentiert im NCHS Data Brief Nr. 499 im März 2024, bietet detaillierte Einblicke in die Prävalenz der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bei Kindern im Alter von 5 bis 17 Jahren in den Vereinigten Staaten über den Zeitraum von 2020 bis 2022. Diese Analyse basiert auf Daten der National Health Interview Survey (NHIS) und beleuchtet wichtige Unterschiede in der Prävalenz von ADHS basierend auf Geschlecht, Alter, ethnischer Herkunft, Familieneinkommen und Versicherungsstatus.
Wichtige Erkenntnisse der Studie:
Allgemeine Prävalenz: In den Jahren 2020–2022 wurde bei 11,3% der Kinder im Alter von 5 bis 17 Jahren jemals ADHS diagnostiziert. Jungen waren mit einer Prävalenz von 14,5% deutlich häufiger betroffen als Mädchen mit 8,0%.
Altersgruppenvergleich: Kinder im Alter von 12 bis 17 Jahren wiesen eine höhere ADHS-Prävalenz (14,3%) auf als jüngere Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren (8,6%).
Ethnische und rassische Unterschiede: Weiße Kinder nicht-hispanischer Herkunft zeigten mit 13,4% eine höhere Prävalenz im Vergleich zu schwarzen nicht-hispanischen Kindern (10,8%) und hispanischen Kindern (8,9%).
Einfluss des Familieneinkommens: Die Prävalenz von ADHS verringerte sich mit steigendem Familieneinkommen, wobei Kinder aus Familien mit einem Einkommen unterhalb der Armutsgrenze die höchste Prävalenz (14,8%) aufwiesen.
Versicherungsstatus: Kinder mit öffentlicher (14,4%) oder privater Krankenversicherung (9,7%) waren häufiger von ADHS betroffen als nicht versicherte Kinder (6,3%).
Diese Studie unterstreicht, dass ADHS eines der häufigsten psychischen Störungen im Kindesalter ist, charakterisiert durch Unaufmerksamkeit, Impulsivität oder Hyperaktivität, die zu funktionellen Beeinträchtigungen in verschiedenen Umgebungen führen. Die Ergebnisse zeigen signifikante Unterschiede in der ADHS-Prävalenz in Bezug auf Geschlecht, Alter, Rasse und ethnischer Herkunft sowie sozioökonomischen Status, was auf die Notwendigkeit hinweist, diese Faktoren bei der Entwicklung von Präventions- und Behandlungsstrategien zu berücksichtigen.
Die Studie basiert auf Haushaltsinterviews mit einer Stichprobe der zivilen, nicht in Institutionen lebenden Bevölkerung der USA und erfüllt die Datenpräsentationsstandards des National Center for Health Statistics (NCHS) für Proportionen. Die Ergebnisse liefern wertvolle Informationen für Eltern, Erziehungsberechtigte, Gesundheitsfachkräfte und politische Entscheidungsträger, um das Bewusstsein für ADHS zu schärfen und den Zugang zu effektiven Behandlungsmöglichkeiten für betroffene Kinder zu verbessern.
In Anbetracht der COVID-19-Pandemie wurden Interviewverfahren angepasst, und ein erheblicher Teil der Interviews für diese Studie wurde zumindest teilweise telefonisch durchgeführt, was die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit der Datenerhebungsmethoden unterstreicht. Diese umfassende Analyse liefert einen entscheidenden Beitrag zum Verständnis von ADHS in den Vereinigten Staaten und unterstreicht die Bedeutung fortlaufender Forschung und Datenanalyse zur Unterstützung der öffentlichen Gesundheit und des Wohlergehens von Kindern.
Die in der Studie "Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder in Children Ages 5–17 Years: United States, 2020–2022" präsentierten Daten werfen wichtige Fragen über den Einfluss von Einkommen und Versicherungsstatus auf die Diagnosestellung von ADHS in den USA auf. In einer kritischen Betrachtung dieser Faktoren offenbaren sich potenzielle Verfälschungen und mögliche Maskierungen von Diagnosen, bedingt durch den spezifischen Zugang zur psychiatrischen Diagnostik und Behandlung im amerikanischen Gesundheitssystem.
Einfluss des Familieneinkommens und Versicherungsstatus
Die Studie zeigt, dass die Prävalenz von ADHS mit steigendem Familieneinkommen abnimmt und bei Kindern mit öffentlicher oder privater Krankenversicherung höher ist als bei nicht versicherten Kindern. Diese Beobachtungen könnten auf verschiedene Weise interpretiert werden, doch sie spiegeln vor allem die komplexen Wechselwirkungen zwischen sozioökonomischem Status, Versicherungsschutz und Zugang zu gesundheitlicher Versorgung wider.
Mögliche Verzerrungen
Zugang zu Diagnostik: Familien mit höherem Einkommen und gutem Versicherungsschutz haben in der Regel besseren Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen, einschließlich psychiatrischer Evaluationen. Dies könnte zu einer höheren Diagnoserate führen, nicht weil ADHS in diesen Gruppen häufiger auftritt, sondern weil die Störung häufiger erkannt wird.
Unterdiagnose bei niedrigem Einkommen und fehlender Versicherung: Umgekehrt könnten Kinder aus Familien mit niedrigerem Einkommen und ohne Versicherungsschutz seltener diagnostiziert werden, selbst wenn sie ADHS-Symptome zeigen. Der Mangel an finanziellen Ressourcen und Versicherungsschutz kann den Zugang zu spezialisierten Gesundheitsdiensten erschweren, was zu einer Unterdiagnose in diesen Gruppen führt.
Stigmatisierung und soziokulturelle Faktoren: Soziokulturelle Faktoren und das Stigma, das mit psychischen Störungen verbunden ist, können ebenfalls beeinflussen, ob Eltern medizinische Hilfe für ihre Kinder suchen. Familien mit höherem Einkommen könnten eher bereit sein, psychiatrische Hilfe in Anspruch zu nehmen, während in anderen Familien Vorurteile und Unwissenheit eine Rolle spielen können.
Spezifika des US-Gesundheitssystems
Das US-Gesundheitssystem ist bekannt für seine Ungleichheiten beim Zugang zur Gesundheitsversorgung. Die Qualität des Versicherungsschutzes und das Einkommen einer Familie können maßgeblich darüber entscheiden, welche medizinischen Leistungen in Anspruch genommen werden können. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Diagnose und Behandlung von ADHS. Kinder, die keinen regelmäßigen Zugang zu Kinderärzten oder Psychiatern haben, erhalten möglicherweise nicht die Aufmerksamkeit, die sie benötigen, um eine genaue Diagnose zu stellen.
Fazit
Die kritische Betrachtung der Studienergebnisse unterstreicht die Notwendigkeit, sozioökonomische Faktoren und den Versicherungsstatus bei der Beurteilung der ADHS-Prävalenz zu berücksichtigen. Es wird deutlich, dass das amerikanische Gesundheitssystem in seiner jetzigen Form möglicherweise nicht allen Kindern gerecht wird. Um eine umfassende und gerechte Gesundheitsversorgung zu gewährleisten, sind Reformen erforderlich, die den Zugang zu diagnostischen und therapeutischen Leistungen unabhängig vom Einkommen oder Versicherungsstatus verbessern. Nur so kann eine verlässliche Einschätzung der wahren Prävalenz von ADHS erreicht und allen betroffenen Kindern geholfen werden.
So oder so : Die Häufigkeit von ADHS ist “heftig”. Eine Prävalenz von über 14 Prozent bei Jungen und 8% der Mädchen sollte uns nochmals deutlich machen, dass ADHS extrem häufig ist. Die Frage bleibt, ob ADHS / ADS wirklich bei Mädchen seltener existiert oder schlicht und ergreifend bei den derzeitigen Diagnostikkriterien bzw. Masking verdeckt bleibt…
Quelle : Products - Data Briefs - Number 499 - March 2024 (cdc.gov) (Öffnet in neuem Fenster)
Timeboxing und Planung von täglichen Aktivitäten
Wenn du meine Beiträge länger verfolgst, kennst du meine Vorliebe für Timeboxing, was wir ja auch im Buddy-Coaching (u.a. jeweils Mittwoch und Freitag um 10 Uhr) anwenden. Ich möchte hier im Newsletter Tools vorstellen, die ich oder andere neurodivergente Klienten von mir nutzen und zur Diskussion stellen. Häufig gibt es da verschiedene Varianten und Anbieter, aber irgendwo muss und sollte man halt anfangen.
Längere Zeit nutze ich dabei eine App, die ich sowohl am Smartphone wie auch Computer nutzen kann. Ich möchte dir daher Sunsama als ein Beispiel für Timeboxing vorstellen. Diese App wurde mir von einer amerikanischen Coaching-Expertin empfohlen und ich finde sie sehr praxisorientiert.
Timeboxing ist ja eine Zeitmanagement-Technik, bei der Aufgaben oder Aktivitäten feste Zeitfenster („Boxen“) zugewiesen werden, innerhalb derer sie erledigt werden sollen. Im Gegensatz zu traditionellen To-Do-Listen, die lediglich auflisten, was zu tun ist, legt Timeboxing fest, wann es zu tun ist.
Ich setze mir dabei jeweils Zeitboxen für kurze Aufgaben (10 min), mittellang (25 min) und “lange” Projekte von 50 Minuten. Ganz wichtig ist dann, dass man auch Pausen plant. Das kennst du vielleicht auch schon von der Pomodoro-Methode.
Diese Methode zwingt zur Priorisierung von Aufgaben, fördert die Fokussierung auf eine Aufgabe zur Zeit und hilft, die verfügbare Zeit effizienter zu nutzen. Ein weiterer Vorteil von Timeboxing ist die Reduzierung von Prokrastination, da jede Aufgabe einen klaren Start- und Endpunkt hat.
Es kommt mir dabei dann weniger darauf an, ob ich eine Liste von Aufgaben abarbeite, sondern ob ich das Prinzip und die Grundstruktur der Zeitboxen und die regelmässige Planung anwende und möglichst länger durchhalte.
Nicht immer, aber immer öfter.
Sunsama hebt sich von anderen To-Do-Listen oder Kalendern durch seine spezifische Ausrichtung auf das Timeboxing-Konzept ab. Während herkömmliche Kalender und To-Do-Listen meist separat genutzt werden, kombiniert Sunsama beides in einer einzigen, intuitiven Plattform. Hier sind einige Schlüsselfunktionen und -unterschiede:
Integration von Aufgaben und Kalender: Sunsama ermöglicht es Nutzern, ihre To-Do-Listen direkt in ihren Kalender zu integrieren, sodass jede Aufgabe einen spezifischen Zeitblock erhält. Dies fördert nicht nur ein realistischeres Zeitmanagement, sondern hilft auch dabei, die tägliche und wöchentliche Arbeitslast visuell zu erfassen.
Tägliche Planungssitzungen: Sunsama ermutigt zu einer täglichen Planungsroutine, bei der Nutzer ihre Prioritäten für den Tag festlegen und Zeitblöcke für ihre wichtigsten Aufgaben zuweisen. Diese regelmäßige Reflexion hilft dabei, bewusster und zielgerichteter in den Tag zu starten.
Fokus auf das Wesentliche: Im Gegensatz zu einigen To-Do-Apps, die eine endlose Liste von Aufgaben fördern, legt Sunsama Wert darauf, dass Nutzer ihre Kapazitäten realistisch einschätzen und sich auf das Wesentliche konzentrieren. Durch die Begrenzung der Anzahl der Aufgaben, die für einen Tag geplant werden können, fördert Sunsama Qualität über Quantität.
Anpassungsfähigkeit und Flexibilität: Sunsama versteht, dass nicht jeder Tag gleich ist. Die Plattform bietet Flexibilität in der Anpassung von Zeitblöcken und ermöglicht es, Aufgaben nach Bedarf umzuplanen. Dies ist besonders nützlich für Personen, deren tägliche Prioritäten sich schnell ändern können.
Integration mit anderen Tools: Sunsama lässt sich mit einer Vielzahl anderer Arbeits- und Produktivitätstools integrieren, wie z.B. Slack, Trello, Asana und mehr. Dies erleichtert die Zentralisierung von Aufgaben und Terminen, unabhängig davon, wo sie ursprünglich erstellt wurden.
Im Kern bietet Sunsama eine strukturierte und flexible Plattform, die speziell darauf ausgerichtet ist, die Prinzipien des Timeboxings in die tägliche Planung zu integrieren. Es geht nicht nur darum, was getan werden muss, sondern auch darum, wann es getan wird, wodurch Sunsama sich von traditionellen Planungswerkzeugen abhebt.
Wenn du magst, kannst du die App mal 30 Tage unverbindlich testen (Öffnet in neuem Fenster). Ich finde sie nicht “billig”, aber schon den Preis wert.
Sonst freuen wir uns über weitere Mitstreiter beim Buddy-Coaching, wo wir ja das Timeboxing-Prinzip praxisnah anwenden.
So, Finale. Danke für dein Interesse.
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Und jetzt halt vielleicht noch mehr als vorher : Sei mit dabei im inneren “Circle” der ADHSSpektrum Community als Vorkämpfer. Vielleicht lesen und sehen wir uns da gleich
Liebe Grüße
Martin