ADHS und Wutausbrüche beim Zocken
Gamer Rage bei ADHS-Jugendlichen und Erwachsenen = Wutausbrüche beim Videospielen
Gamer Rage, also heftige Wutausbrüche während des Spielens von Videospielen, ist ein häufiges Problem bei Jugendlichen und Erwachsenen mit ADHS. Diese Ausbrüche können durch Frustration über das Spiel, Herausforderungen bei der Impulskontrolle und eine niedrige Frustrationstoleranz ausgelöst werden.
Gamer Rage bei Videospielen: Einblicke, Auswirkungen und Bewältigungsstrategien
Einleitung
Gamer Rage – heftige Wutausbrüche während des Spielens von Videospielen – ist ein Phänomen, das zunehmend Aufmerksamkeit in der Gaming-Gemeinschaft und der psychologischen Forschung erhält. Dieser Zustand äußert sich oft durch Schreien, Fluchen, aggressive Interaktionen mit Mitspielern oder sogar die Beschädigung von Spielgeräten. Gamer Rage kann für die Betroffenen und ihr Umfeld belastend sein und wirft Fragen nach den zugrunde liegenden Ursachen und möglichen Lösungen auf.
Ursachen von Gamer Rage
Die Gründe für Gamer Rage sind vielschichtig und können sowohl psychologische als auch situative Faktoren umfassen:
Frustration: Eine häufige Ursache ist die Frustration über wiederholte Misserfolge oder das Gefühl, durch das Spiel oder Mitspieler unfair behandelt zu werden.
Wettbewerbsdruck: In hochkompetitiven Gaming-Umgebungen kann der Druck, zu gewinnen und gut zu performen, zu Stress und Aggression führen.
Anonymität und Entpersonalisierung: Die relative Anonymität im Internet kann dazu führen, dass Spieler sich eher aggressiv verhalten, als sie es in realen Situationen tun würden.
Impulskontrolle: Spieler mit Schwierigkeiten in der Impulskontrolle, besonders jene mit ADHS, sind anfälliger für plötzliche Wutausbrüche.
Übermüdung und Überstimulation: Lange Spieldauer ohne ausreichende Pausen kann zu emotionaler Überreizung und verminderter Frustrationstoleranz führen.
Auswirkungen von Gamer Rage
Die Auswirkungen von Gamer Rage sind nicht zu unterschätzen und können sowohl psychische als auch soziale Konsequenzen haben:
Psychische Gesundheit: Langfristige Auswirkungen können erhöhte Stresslevel, Angststörungen und andere stressbedingte Beschwerden umfassen.
Soziale Beziehungen: Aggressives Verhalten kann zu Konflikten mit Freunden und Familie führen und das soziale Netzwerk des Spielers belasten.
Reputation und Strafen: In Online-Spielen kann Gamer Rage zu Sanktionen führen, wie z.B. dem Ausschluss aus Wettbewerben oder dem Bannen von Accounts.
Betroffene Exekutivfunktion:
Emotionale Kontrolle, Impulskontrolle
Schrittweise Anleitung:
1. Vorbeugung durch Strukturierung der Spielzeit:
- Setzen Sie klare Zeitlimits für das Spielen. Nutzen Sie Timer oder Alarme, um das Ende der Spielzeit zu signalisieren. Begrenzte Spieldauer kann helfen, Übermüdung und Überstimulation zu vermeiden, welche oft zu Wutausbrüchen beitragen.
2. Erkennung von Trigger-Situationen:
- Identifizieren Sie spezifische Spielaspekte oder -situationen, die häufig zu Frustration führen. Bewusstes Vermeiden oder Vorbereiten auf diese Trigger kann helfen, Gamer Rage zu kontrollieren.
3. Entwickeln von Auszeit-Strategien:
- Wenn Sie spüren, dass die Spannung steigt, nehmen Sie eine kurze Pause. Stehen Sie auf, gehen Sie ein wenig umher, oder praktizieren Sie eine kurze Atemübung, um sich zu beruhigen.
4. Einsatz von Entspannungstechniken:
- Erlernen und praktizieren Sie Entspannungstechniken wie tiefe Atemübungen, progressive Muskelentspannung oder Meditation. Diese Techniken können helfen, die allgemeine Stress- und Frustrationstoleranz zu erhöhen.
5. Positive Selbstgespräche fördern:
- Trainieren Sie, sich selbst während des Spielens positive Botschaften zu geben, wie z.B. „Es ist nur ein Spiel“ oder „Ich kann aus Fehlern lernen“. Dies kann helfen, die emotionale Reaktion auf das Spielgeschehen zu modulieren.
6. Nachbesprechung von Wutausbrüchen:
- Reflektieren Sie nach einem Wutausbruch, was genau passiert ist und wie Sie in Zukunft anders reagieren könnten. Dies kann ein Lernprozess sein, der hilft, ähnliche Situationen in Zukunft besser zu handhaben.
7. Soziale Unterstützung nutzen:
- Sprechen Sie mit Freunden oder Familienmitgliedern über Ihre Herausforderungen mit Gamer Rage. Oft können Außenstehende neue Perspektiven bieten oder während des Spielens als beruhigende Präsenz dienen.
Zusätzliche Methoden:
- Technische Hilfsmittel: Verwenden Sie Apps oder Einstellungen in Spielen, die aggressive Inhalte filtern oder die Interaktionen mit anderen Spielern limitieren, um potenzielle Trigger zu reduzieren.
- Therapeutische Unterstützung: Bei anhaltenden Schwierigkeiten kann eine Beratung oder Verhaltenstherapie sinnvoll sein, um tiefer liegende Probleme mit der Impulskontrolle oder emotionalen Regulation zu adressieren.
Empfohlene Ressourcen:
- Bücher oder Workshops über Stressmanagement und emotionale Selbstregulation.
- Fachpersonen wie Psychologen oder Therapeuten, die auf ADHS spezialisiert sind, können individuell angepasste Strategien und Unterstützung bieten.
Ausführliche Zusammenfassung der Meta-Analyse zu Exekutivfunktionen bei Kindern und Jugendlichen mit Autismus und ADHS
Hintergrund: Exekutivfunktionen (EF) sind entscheidend für die Bewältigung alltäglicher Herausforderungen und spielen eine wesentliche Rolle in der kognitiven, sozialen und emotionalen Entwicklung. Kinder mit neurologischen Entwicklungsstörungen wie Autismus-Spektrum-Störung (ASD) und Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHD) zeigen oft Beeinträchtigungen in diesen Funktionen. Die Studie von Claudia Ceruti und Kollegen an der Universität Mailand-Bicocca untersuchte systematisch die Unterschiede in den EF-Profilen zwischen diesen Gruppen und einer Kontrollgruppe mit typischer Entwicklung (TD).
Ziel der Studie: Das Hauptziel der Meta-Analyse war es, zu verstehen, ob und wie sich die EF-Profile von Kindern und Jugendlichen mit ASD, ADHD und einer Kombination beider (ADHD+ASD) von denen typisch entwickelter Individuen unterscheiden. Darüber hinaus wollte das Forschungsteam herausfinden, ob die Art des Messinstruments (Leistungstests vs. Fragebögen) Einfluss auf die erfassten Unterschiede hat.
Methoden:
- Studienauswahl: In die Meta-Analyse wurden Studien einbezogen, die EF bei Kindern und Jugendlichen (6-18 Jahre) mit ADHD, ASD und TD verglichen. Die Auswahlkriterien umfassten unter anderem einen Mindest-IQ von 70 und die Verwendung von standardisierten EF-Tests oder Fragebögen.
In der Meta-Analyse von Claudia Ceruti und ihrem Team wurden sowohl neuropsychologische Tests als auch Fragebögen zur Bewertung der Exekutivfunktionen verwendet. Das Problem der meisten dieser Fragebögen ist aber, dass sie die Kontextabhängigkeit und Alltagsfunktionen eben nichts so erfassen wie Fragebögen oder gar Verhaltensbeobachtungen. Hier sind einige Beispiele für die in der Studie verwendeten Instrumente:
Neuropsychologische Tests:
Stroop-Test: Dieser Test misst die Fähigkeit zur Inhibition, also die Fähigkeit, dominante oder automatische Antworten zu unterdrücken.
Go/No-Go-Aufgabe: Ein weiterer Test zur Bewertung der Inhibitionsfähigkeit, bei dem die Probanden schnell reagieren müssen, wenn ein bestimmtes Signal erscheint, und nicht reagieren, wenn ein anderes Signal gezeigt wird.
Wisconsin Card Sorting Test: Dieser Test bewertet die kognitive Flexibilität, die Fähigkeit, zwischen verschiedenen Aufgaben oder Regeln zu wechseln.
Trail Making Test: Ein Test, der kognitive Flexibilität und visuell-räumliche Verarbeitung misst.
Digit Span Tasks: Tests, die das Arbeitsgedächtnis beurteilen, einschließlich der Fähigkeit, Informationen kurzzeitig zu speichern und zu manipulieren.
Fragebögen:
Behavior Rating Inventory of Executive Function (BRIEF): Ein weit verbreiteter Fragebogen, der von Eltern oder Lehrern ausgefüllt wird, um die Exekutivfunktionen im Alltag zu bewerten.
Early Adolescent Temperament Questionnaire-Revised (EATQ-R): Dieser Fragebogen bewertet unter anderem die Aufmerksamkeitskontrolle.
Attentional Control Scale: Ein Selbstberichts-Fragebogen, der die Fähigkeiten zur Aufmerksamkeitssteuerung misst.
Diese Instrumente bieten verschiedene Perspektiven und messen unterschiedliche Aspekte der Exekutivfunktionen, von der Inhibitionskontrolle bis hin zur kognitiven Flexibilität. Die Kombination aus Leistungstests und Fragebögen ermöglicht eine umfassende Bewertung der Exekutivfunktionen, die sowohl das Verhalten in kontrollierten Testumgebungen als auch im alltäglichen Leben erfasst.
- Datenanalyse: Es wurde ein random-effects Modell verwendet, um die Heterogenität der Studienergebnisse zu berücksichtigen. Die Effektgrößen wurden berechnet, um die Stärke der Unterschiede zwischen den Gruppen zu quantifizieren.
Ergebnisse:
- Allgemeine EF-Impairments: Sowohl ASD- als auch ADHD-Gruppen zeigten signifikant mehr EF-Schwierigkeiten im Vergleich zur TD-Gruppe. Interessanterweise waren die Unterschiede ausgeprägter, wenn Fragebögen statt neuropsychologischer Tests verwendet wurden.
- Vergleich von ASD und ADHD: Zwischen den EF-Profilen von ASD und ADHD wurden keine signifikanten Unterschiede festgestellt, wenn neuropsychologische Tests verwendet wurden. Bei Verwendung von Fragebögen jedoch wurden bei ADHD größere Beeinträchtigungen festgestellt.
- Instrumenteneinfluss: Die Ergebnisse legen nahe, dass Fragebögen, die EF im Alltagskontext bewerten, sensitiver für die Erfassung von Beeinträchtigungen sind als neuropsychologische Tests, die EF unter optimalen Testbedingungen messen.
Bedeutung der Exekutivfunktionen:
Exekutivfunktionen sind entscheidend für das erfolgreiche Navigieren im Alltag und beeinflussen alles von der Planung und Organisation bis hin zur Emotionsregulation und sozialen Interaktion. Bei Kindern mit Entwicklungsstörungen wie ASD und ADHD können Beeinträchtigungen der EF zu erheblichen Schwierigkeiten in der Schule, im sozialen Umfeld und zu Hause führen.
Schlussfolgerungen und Implikationen:
Diese Meta-Analyse bestätigt, dass EF-Beeinträchtigungen ein gemeinsames Merkmal von ASD und ADHD sind. Die unterschiedlichen Ergebnisse, abhängig von der Messmethode, unterstreichen die Notwendigkeit, beide Arten von Instrumenten in die diagnostische Bewertung und die Planung von Interventionen einzubeziehen. Für Praktiker und Betreuer bedeutet dies, dass sie sowohl das EF-Profil als auch den Kontext, in dem die Bewertung stattfindet, berücksichtigen sollten, um geeignete Unterstützungsstrategien zu entwickeln.
Die Ergebnisse dieser Studie tragen dazu bei, ein differenzierteres Verständnis der EF bei neurodivergenten Kindern zu entwickeln und die Basis für gezielte pädagogische und therapeutische Ansätze zu schaffen, die auf die spezifischen EF-Bedürfnisse dieser Kinder abgestimmt sind.
Quelle :
Ist Normalität nur eine Illusion?
"Gruselig, kooky, geheimnisvoll und spuky – und nein, ich rede nicht von der Addams-Familie, sondern von meinem ADHS-Gehirn an einem durchschnittlichen Dienstag! 🎩💀 Wir alle kennen das Zitat: 'Normalität ist eine Illusion.' Nun, in meinem Kopf ist jeden Tag eine Illusionstour, und ich habe nicht mal einen coolen Zug wie Gomez Addams.
Aber stellen wir uns vor, wie es wäre, am Abendbrottisch der Addams zu sitzen. Da ist Pugsley, der an seinem neuesten Sprengstoffexperiment tüftelt – könnte ich sein, wenn ich versuche, mich auf eine Sache zu konzentrieren, BOOM, und schon sind wir beim nächsten Gedanken. Wednesday, mit ihrem unerschütterlichen Blick, der jedem sagt, dass sie ihre eigene Welt hat – fühlt sich vertraut an, nicht wahr? Und dann Onkel Fester, der ungezügelte Energiebündel, das eigentlich eine lebende Metapher für meinen Hyperfokus ist.
Wie Morticia und Gomez liebevoll das Unkonventionelle feiern, so sollten wir unsere einzigartige Denkweise feiern. Ja, vielleicht sind unsere Gedanken mehr verworren als Tante Grusels Strickmuster, und ja, vielleicht würden wir eher eine Zaubershow à la Großmutter Addams abziehen, als einen geradlinigen Weg zu folgen. Aber das ist es doch, was uns ausmacht!
Also lasst uns einen Schluck auf unsere inneren Addams erheben – auf die Macken, die uns einzigartig machen, und auf die Freiheit, anders zu sein. Unsere Welt mag ein wenig umgekehrt sein, aber sie ist voller Abenteuer, überraschender Wendungen und unendlicher Möglichkeiten, genau wie das Spukschloss der Addams. Wer braucht schon Normalität, wenn man eine Familie – oder ein Gehirn – hat, das jeden Tag zu einer kreativen Entdeckungsreise macht?
Hier ist eine Ode an die chaotische Magie des ADHS: Möge es uns immer daran erinnern, dass in unserer Welt das, was für die Spinne normal ist, für die Fliege nicht nur eine Katastrophe, sondern auch eine Einladung zum Tanzen ist.
Wie verhalte ich mich bei einem Personalgespräch?
Alarm : Du erhälst eine Mitteilung, dass du wegen einem “Vorfall” zu einem Personalgespräch bei deinem Chef und einem Vertreter des Betriebsrates geladen bist. Eine für mich und viele ADHSler oder Autisten wahrscheinlich nur zu bekannte Situation, die gleich Panik und Angst vor Abmahnung und Kündigung nach sich zieht.
Da ich gerade diese Anfrage hatte, hier ein paar Tipps um dennoch einen kühlen Kopf zu bewahren.
1. Vorbereitung auf das Personalgespräch:
Recht auf eine Vertrauensperson:
Sie haben das Recht, eine Vertrauensperson zu diesem Gespräch mitzubringen. Das kann ein Betriebsratsmitglied, ein Rechtsbeistand oder eine andere Vertrauensperson sein. Diese Person kann Ihnen helfen, ruhig zu bleiben und Ihre Rechte während des Gesprächs zu wahren.
Unterlagen vorbereiten:
Es ist eine gute Idee, alle relevanten medizinischen Unterlagen, einschließlich Ihrer Diagnosen, bereitzuhalten. Diese können im Gespräch dazu beitragen, Ihre Situation zu erläutern.
2. Schutz durch das Schwerbehindertenrecht:
Antrag auf Schwerbehindertenausweis:
Es ist empfehlenswert, so schnell wie möglich einen Antrag auf Anerkennung der Schwerbehinderung zu stellen. Auch ohne den Schwerbehindertenausweis sind Sie ab dem Zeitpunkt der Antragstellung unter einem gewissen Schutz, besonders wenn es um eine Kündigung geht.
Bescheinigung über die Auswirkungen Ihrer Erkrankung:
Eine ärztliche Bescheinigung, die erklärt, wie Ihre ADHS und Ihr Autismus Ihre Impulsivität beeinflussen, kann sehr hilfreich sein. Sie unterstreicht die Notwendigkeit von Verständnis und angemessenen Maßnahmen seitens Ihres Arbeitgebers.
3. Kündigungsschutz:
Besondere Schutzmaßnahmen:
Als Arbeitnehmer mit einer Behinderung könnten Sie besonderen Kündigungsschutz genießen, sobald Ihr Schwerbehindertenausweis anerkannt ist. Bis dahin gibt es auch allgemeinen Kündigungsschutz, der greift, wenn Sie länger als sechs Monate beschäftigt sind. Vorgehen bei einer Kündigung: Sollte Ihnen tatsächlich gekündigt werden, haben Sie das Recht, innerhalb von drei Wochen nach Erhalt der Kündigung Kündigungsschutzklage beim Arbeitsgericht einzureichen. Hierbei sollten Sie sich durch einen Fachanwalt für Arbeitsrecht unterstützen lassen.
4. Emotionale Unterstützung:
Begleitung zum Gespräch:
Wenn möglich, bringen Sie jemanden mit, der Ihnen emotionalen Beistand leisten kann. Dies könnte neben der Vertrauensperson auch ein guter Freund oder ein Familienmitglied sein. Nachsorge: Unabhängig vom Ausgang des Gesprächs könnte es sinnvoll sein, über therapeutische Unterstützung nachzudenken, um besser mit der aktuellen Stresssituation umgehen zu können.
Genetik und ADHS
Eine aktuelle Studie von Elis Haan und Kollegen, veröffentlicht im Journal "Psychological Medicine", untersucht den Zusammenhang zwischen genetischer Anfälligkeit für ADHS und verschiedenen medizinischen Diagnosen bei Erwachsenen, die keine ADHS-Diagnose hatten. Dies wurde anhand von Daten aus der Estnischen Biobank und elektronischen Gesundheitsakten (EHR) unter Verwendung von ICD-10-Codes durchgeführt.
Genetisches Risiko und Polygene Risikoscores (PRS):
Die genetische Anfälligkeit für ADHS wurde über Polygene Risikoscores (PRS) ermittelt, die auf einer großen genomweiten Assoziationsstudie (GWAS) für ADHS basieren. Personen mit den höchsten PRS-Werten (oberstes Dezil) zeigten ein signifikant erhöhtes Risiko für verschiedene medizinische Zustände im Vergleich zu Personen im niedrigsten Dezil.
Assoziierte Erkrankungen:
Die Studie identifizierte 80 medizinische Zustände, die signifikant mit hohen PRS für ADHS assoziiert waren, darunter chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes, Dorsalgie (Rückenschmerzen) und Polyarthrose. Diese Bedingungen zeigen ein Muster, das sowohl bei diagnostizierten ADHS-Patienten als auch bei genetisch prädisponierten, aber undiagnostizierten Individuen besteht.
Geschlechtsspezifische Analyse:
Es gab ähnliche Assoziationen bei Männern und Frauen, was darauf hindeutet, dass das genetische Risiko für ADHS unabhängig vom Geschlecht zu ähnlichen Gesundheitsrisiken führt.
Praktische Bedeutung für Erwachsene mit ADHS:
Diese Ergebnisse betonen die Bedeutung einer frühzeitigen Erkennung und eines besseren Managements von ADHS-Symptomen bei Erwachsenen, da diese nicht nur die Lebensqualität verbessern, sondern auch helfen könnten, das Auftreten verbundener medizinischer Probleme zu minimieren.
Fünf wichtige Mitnahmemeldungen aus der Studie:
Genetische Anfälligkeit für ADHS kann mit einem erhöhten Risiko für eine Vielzahl von medizinischen Zuständen verbunden sein, selbst bei Personen ohne diagnostizierte ADHS, was die Notwendigkeit unterstreicht, auch subklinische oder undiagnostizierte Fälle von ADHS in Betracht zu ziehen.
Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes und COPD sind einige der häufigsten mit ADHS verbundenen Gesundheitszustände, die durch genetische Faktoren beeinflusst werden könnten, was auf potenzielle gemeinsame genetische Pfade hinweist.
Die genetische Risikoanalyse zeigt ähnliche gesundheitliche Risiken für Männer und Frauen, was die Wichtigkeit einer gleichmäßigen Aufmerksamkeit für ADHS bei beiden Geschlechtern unterstreicht.
Die Ergebnisse unterstützen die Notwendigkeit einer verbesserten Überwachung und Behandlung von Erwachsenen mit ADHS, um assoziierte Gesundheitsprobleme zu vermeiden oder zu mildern, die sonst unerkannt bleiben und sich verschlimmern könnten.
Zukünftige Forschungen könnten durch die Identifizierung spezifischer genetischer Marker die Diagnose und Behandlung von ADHS präzisieren, was eine personalisierte Medizin im Bereich der psychischen Gesundheit weiter vorantreiben könnte.
Diese Studie liefert wichtige Einblicke in das breitere Spektrum von Gesundheitsproblemen, die mit ADHS verbunden sind, und betont die Bedeutung einer ganzheitlichen Betrachtung der Erkrankung über die neurobehavioralen Symptome hinaus.
Ich finde es ja immer schwierig, dass man eigentlich bei ADHS ein erhöhtes Gesundheitsrisiko hat, also häufiger und regelmässiger beim Arzt vorbei schauen sollte. Aber aufgrund der ADHS-Symptome und Herausforderungen genau das nicht tut….
Quelle :
So. Das waren wieder jede Menge Themen, die bunt zusammengewürfelt sind.
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Wie auch immer. Dir eine schöne und entspannende Woche
LG
Martin