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Nur für Dich

Wann hast du das letzte Mal etwas Gutes – nur für dich – getan? Damit es dir richtig gut geht? Wann ging es Dir das letzte Mal so richtig gut?

Ich treffe einen Bekannten. Er ist sichtlich unter Strom. Viel Wickel bei der Arbeit, wie er berichtet, eigentlich keine Zeit. Stress mit der Frau. Die weiß nicht mehr so richtig… Alles zusammen macht eine ganz schöne Mischung aus. 

Er sieht richtig schlecht aus, spricht sehr schnell, ist sichtlich erregt. Darauf angesprochen, kommt er dann doch ins Reden.

Nachts aufgewacht

Das mit der Beziehung regle sich gerade schon wieder. Sieht auch gar nicht mehr so schlimm aus, wie letztens erst erzählt. Er wolle das ja auch behalten. 

Schlimmer sind die Probleme bei der Arbeit. Der Chef nie da, nicht wirklich interessiert. Die Kollegen dagegen eher die Hölle – es gibt immer nur Gemecker, Unzufriedenheit und Kritik.

Neulich ist er nachts aufgewacht und hat nicht mehr schlafen können, weil er sich so geärgert hat. Geweint hat er auch schon mal, heimlich, in seinem Büro. Aber er müsse weitermachen, die Familie ernähren. Der Job sei auch echt gut bezahlt.

Und er habe ja auch noch Ziele!

Deutliche Warnzeichen

Nachts nicht richtig schlafen können, weinen, weil die Belastung so groß ist – das sind schon echt krasse Zeichen. Dass es langsam gefährlich für ihn wird. 

Und das er etwas ändern sollte. Etwas sehr Grundsätzliches.

Ich weiß das aus eigener Erfahrung. Und auch, wenn man nicht sieht, wohin die Reise in der Folge geht – das Leben geht weiter, keine Sorge. Besser, Du sitzt dabei am Steuer, statt von einem Körper gesteuert zu werden, der nicht mehr richtig will.  

In dem Zusammenhang ist wirklich spannend, was die Seite Netdoktor als Ursachen für Burn-out (Öffnet in neuem Fenster) benennt: 

  • Perfektionismus

  • Selbstbewusstsein, das sich aus Leistung und Anerkennung speist

  • Probleme, ‘Nein’ zu sagen bzw. Grenzen zu setzen“

  • Selbstüberforderung oder Stress durch äußere Umstände

1. Du musst gar nichts!

Zwei Dinge habe ich dem Kollegen mit auf den Weg gegeben: 

Du musst gar nichts. 

Das klingt ganz banal und ist im Eifer des Gefechtes aber manchmal ganz schön schwer zu erkennen.

Vielleicht aber sollte er sich mal so richtig unkorrekt verhalten! 

Etwa in einer Stress-Situation aufstehen und gehen. 

Die Menschen in seiner Umgebung verhalten sich ja auch nicht unbedingt „korrekt“ – auch, wenn sie vielleicht ihr Bestes geben. Sonst würde es ihm ja nicht so schlecht gehen.

Also: Stört Dich etwas so massiv, dass Du nachts nicht mehr schlafen kannst – steh auf und geh. Verlasse im Zweifel die Situation. 

„Geht doch nicht, kann ich doch nicht machen, ich muss aber doch…”, höre ich ihn sagen.

Meine Antwort: „GAR NICHTS MUSST DU!“

2. Du kannst anderen Menschen nur helfen, wenn es Dir selbst gut geht

Der andere Punkt, den ich ihm mitgegeben habe, bezieht sich auf die Beziehung zu seiner Frau: 

Du kannst anderen Menschen nur helfen, wenn es Dir selbst gut geht.

Es gibt wirklich viele, sehr viele Männer, die in Beziehungen stecken und das Muster ihrer Eltern im wahrsten Sinne des Wortes nachleben: Sie bemühen sich darum, der Frau zu helfen, glücklich zu sein.

Sie wollen ihre Frau glücklich machen, in dem sie sich opfern.

Ob sie dabei selbst glücklich sind – darum kümmern sie sich nicht. Oder zu wenig. Das eigene Glück aber liegt nicht in einem anderen Menschen. Es liegt in einem selbst.

Kümmere Dich um Dich!

“Die Frau glücklich machen wollen”, ist im übrigen der völlig falsche Ansatz für eine gesunde und erfüllte Beziehung. Zumal, wenn sie eh schon auf dem Trip ist, nicht mehr richtig zu wissen… Das ist ein deutliches Signal dafür:

Kümmere Dich nicht noch mehr um sie, sondern kümmere Dich um Dich!

Also ist die Frage: Wann hast Du das letzte Mal etwas für Dich gemacht - was Dich glücklich macht? Was Dich erfüllt? 

Kümmerst Du Dich genug um Dich, Deinen Körper, Dein Seelenleben?

Gönn’ Dir diese Woche mal etwas. Am besten täglich! Völlig losgelöst von Verpflichtungen, Erwartungen, Müssen. Nimm Dir Me-Time - eine Stunde Sport, wenn es Deins ist. Oder einen Abend mit einem alten Freund in der Kneipe. Oder ein Kino-Besuch, im Zweifel allein.

Komm zur Ruhe

Noch besser, um runter zu kommen, ist allerdings, sich eben nicht abzulenken. Sondern besinnliche Zeit zu finden. Hast Du es schon einmal mit Meditation versucht? Oder langen Spaziergängen im Wald?

Was ich auch wirklich empfehlen kann: Such Dir jemanden, der Dich unterstützt. Einen Therapeutin oder einen Therapeuten, einen Coach, eine Coachin. Jemand der Dir hilft, die Sicht auf die Dinge zu ordnen und herauszufinden, was Dich wirklich glücklich macht.

Ich wünsche Dir viel Erfolg dabei! 

Noch mehr 7vierzig.de

Marcus hat es getan. Er war nicht mehr glücklich in der alten Firma. Der Job war nett, aber nicht mehr spannend - ein Boreout drohte. Also hat er sich überlegt, was er lieber machen will.

Jetzt ist er in der Umschulung zum Lokführer. Und strahlt – gut 8000 PS unter’m Hintern, das macht schon was mit einem!

Dabei ist er nicht der Typ, der mal eben so in den Sack haut. “Ich bin eher so der Sicherheitstyp”, sagt er von sich selbst. Und doch kann er seinen Schritt aus dem alten Leben raus in ein neues nur empfehlen.

Lies hier seinen inspirierende Geschichte (Öffnet in neuem Fenster)!

P.S.: Ich suche weiterhin Männer im mittleren Alter, die (mir) ihre Geschichte erzählen wollen. Ein besonderer Moment im Leben, eine Veränderung in der Einstellung, eine krasse Veränderung – die Erfahrungen sind so vielfältig. All diese Erfahrungen können den 7vierzig-Leserinnen und Lesern helfen, die Phase im mittleren Alter besser zu verstehen. Melde Dich gern bei mir! peter@stawowy-verlag.de

Linkhinweis zu Depressionen

Daniel hat mir nach meinem Newsletter zum Thema „Männer und Gefühle (Öffnet in neuem Fenster)“ geschrieben und mich auf eine Studie hingewiesen, für die Probanden gesucht werden. Das Universitätsklinikum Ulm will herausfinden, wie sich Depressionen bei Männern auswirken. Und ob sich im Laufe der Behandlung die Einstellungen zu berufs- und gesundheitsbezogenen Dingen verändern.

Denn: 

„Frauen erhalten im Vergleich zu Männern etwa doppelt so häufig die Diagnose einer Depression. Doch auch Männer sind häufig von dieser Erkrankung betroffen. Allerdings werden die Symptome bei Männern seltener erkannt und deshalb häufiger zu spät oder gar nicht behandelt. Dies liegt zum einen daran, dass sich Depressionssymptome bei Männern in anderer Form zeigen können als bei Frauen, andererseits neigen Männer eher dazu, die Anzeichen einer Depression zu verschweigen.“

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