Schulprobleme bei ADHS: Was Eltern jetzt tun können!

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„Meine Tochter Clara schafft das alles nicht mehr!“

Mit Beginn des neuen Jahres häufen sich die Klassenarbeiten, und die Sorgen vieler Eltern von Kindern mit ADHS wachsen. Zwischenzeugnisse stehen an, Lehrer:innen bemerken verstärkt Lernschwierigkeiten oder Umsetzungsprobleme. Oft lautet der erste Vorschlag: Nachhilfe. Doch wird Nachhilfe das Problem wirklich lösen? Häufig reicht das nicht aus, und Eltern stehen vor der Herausforderung, ohne direkte Diagnostik oder Therapie Wege zu finden, ihr Kind zu unterstützen.

Ein Beispiel: Lena, Mutter der neunjährigen Clara, sieht ihre Tochter regelmäßig von Mathehausaufgaben überfordert. Tränen und Wutausbrüche sind an der Tagesordnung. Nach mehreren Gesprächen mit Lehrer:innen wurde ihr Nachhilfe empfohlen. Doch stattdessen entdeckt Lena eine Online-Community, in der andere Eltern ihre Erfahrungen teilen. Dort erfährt sie, wie wichtig es ist, Strukturen zu schaffen, die auf Claras Bedürfnisse abgestimmt sind, und wie sie mit kleinen, aber effektiven Schritten zu mehr Sicherheit kommen kann.

Hier sind wichtige Ansätze, um die Schulprobleme von Kindern mit ADHS ganzheitlich anzugehen:

1. Ursachen statt Symptome angehen

Kinder mit ADHS haben keine grundsätzliche Lernschwäche, sondern oft Schwierigkeiten mit Organisation, Aufmerksamkeit und emotionaler Regulation – sogenannte Exekutivfunktionen. Wie Dr. Russell Barkley betont: „Exekutivfunktionen sind das Managementsystem des Gehirns.“ Das heißt, es geht nicht nur um das Fachwissen, sondern darum, wie ein Kind lernt und arbeitet.

Typische Herausforderungen:

• Planungsprobleme: Viele Kinder vergessen Hausaufgaben oder können den Stoff nicht strukturieren. Visuelle Hilfsmittel wie Wochenpläne sind hier Gold wert.

• Konzentrationsprobleme: Längere Aufgaben führen zu Frustration. Kurze, klar definierte Lerneinheiten mit Pausen helfen.

• Emotionale Belastung: Wiederholte Misserfolge in der Schule können Selbstzweifel verstärken. Positive Verstärkung ist entscheidend.

2. ADHS und Dyskalkulie: Ein übersehener Zusammenhang

Besonders Kinder mit dem unaufmerksamen Subtyp von ADHS kämpfen häufig mit spezifischen Lernstörungen wie Dyskalkulie. Studien zeigen, dass zwischen 20 und 60 Prozent der Kinder mit Dyskalkulie auch ADHS haben – häufig unerkannt. Diese Kinder fallen oft durch ihre Schwierigkeiten mit Zahlen und mathematischen Konzepten auf, aber auch durch:

• Verlangsamtes Bearbeitungstempo: Aufgaben werden oft nicht fertiggestellt.

• Probleme mit abstraktem Denken: Kinder haben Schwierigkeiten, mathematische Zusammenhänge zu erkennen.

• Frustration und Angst vor Fehlern: Wiederholte Misserfolge verstärken Vermeidungsverhalten.

Eine gezielte Diagnostik in einer lerntherapeutischen Praxis oder bei einer/m Kinder- und Jugendpsychiater:in ist entscheidend, um Dyskalkulie von allgemeinen Aufmerksamkeitsproblemen abzugrenzen und spezifisch zu behandeln.

3. Wie Eltern in der Zwischenzeit handeln können

Bis eine Diagnose oder Therapie verfügbar ist, können Eltern sofort aktiv werden:

• Strukturen und Routinen etablieren: Kinder mit ADHS brauchen feste Strukturen, um sich sicher zu fühlen. Ein klarer Tagesablauf mit definierten Zeiten für Hausaufgaben, Freizeit und Mahlzeiten vermeidet Stress. Lena hat für Clara einen festen Arbeitsplatz eingerichtet und erstellt mit ihr gemeinsam Wochenpläne, die auch freie Zeiten berücksichtigen.

• Realistische Erwartungen setzen: Statt „Lern das ganze Kapitel“ ist es oft hilfreicher, kleine Ziele zu setzen: „Schreibe die wichtigsten Punkte der ersten zwei Seiten auf.“ Lena hat gelernt, Clara in kleinen Schritten zu fordern und sie für jeden Erfolg zu loben.

• Erfolge belohnen: Belohnungen und Lob für kleine Fortschritte wirken motivierend. Ein Erfolgskalender, den Clara selbst gestaltet, macht ihre Fortschritte sichtbar.

4. Zusammenarbeit mit der Schule

Lehrer:innen sind wichtige Partner. Fordern Sie Gespräche ein, um Strategien zu entwickeln:

• Nachteilsausgleich: Mehr Zeit bei Klassenarbeiten oder ein separater Raum helfen oft.

• Klare Anweisungen: Kinder mit ADHS profitieren von kurzen und präzisen Aufgabenstellungen.

• Regelmäßiges Feedback: Transparente Kommunikation über Fortschritte ist wichtig.

5. Dyskalkulie gezielt behandeln

Bei einem Verdacht auf Dyskalkulie sollte eine spezialisierte Diagnostik erfolgen. Eine Lerntherapie kann gezielt dabei helfen, mathematische Grundlagen zu verstehen und neue Strategien zu entwickeln. Dabei orientiert sich die Therapie an den individuellen Stärken und Schwächen des Kindes. Ergotherapie hingegen sollte nur dann in Betracht gezogen werden, wenn beispielsweise massive Schwierigkeiten mit der Stifthaltung oder anderen feinmotorischen Aspekten bestehen.

Lena erfährt in ihrer Community, dass andere Eltern mit Lerntherapie sehr gute Erfahrungen gemacht haben. Sie entscheidet sich, diesen Weg zu gehen, und sieht schnell erste Fortschritte, als Clara beginnt, ihre Angst vor Mathematik zu verlieren.

6. Auf die Stärken des Kindes fokussieren

ADHS-Kinder sind oft kreativ und voller Ideen. Diese Stärken sollten bewusst gefördert werden. Clara hat durch ihre Zeichnungen nicht nur Freude am Lernen gewonnen, sondern auch ihr Selbstwertgefühl gestärkt.

Lena erkennt, wie wichtig es ist, Claras Erfolge zu feiern – sei es ein gut gelöstes Matheproblem oder eine kreative Zeichnung. Der Fokus auf Stärken hilft Clara, sich nicht nur über ihre Schwächen zu definieren.

Also : Ganzheitliche Ansätze zählen

Nachhilfe kann ein hilfreicher Baustein sein, aber sie allein reicht oft nicht aus. Eine Kombination aus strukturierten Ansätzen, individueller Förderung und gegenseitiger Unterstützung – in der Schule und durch andere Eltern – ist entscheidend. Ihr seid nicht allein auf diesem Weg!

Jetzt aktiv werden: Finden Sie Unterstützung in unserer Community und helfen Sie Ihrem Kind, das Beste aus sich herauszuholen.

LG Martin 🧠💡🌈👥🧣✨🔗🎨💬🚀

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