Auswirkungen auf die Covid-19-Pandemie auf die Gesundheit und Lebensqualität von ADHS-Kids (in Canada)
Eigentlich ist es klar, dass sich die Pandemie-Lage auch auf die psychische Gesundheit bzw. auch Verhalten in Hinblick auf ungesundes Essen oder Video-/ Handykonsum auswirkt bzw. weniger Sport und Bewegung oder soziale Kontakte möglich sind. Dies wurde jetzt in einer kanadischen Studie belegt :
Insgesamt wurden 587 Fragebögen ausgefüllt. Das Durchschnittsalter der Kinder betrug 10,14 Jahre (SD 3,06), darunter 166 weibliche Kinder (28,3 %). Die PHQ-9- und GAD-7-Tests ergaben, dass 17,4 % bzw. 14,1 % der Kinder die Kriterien für mittelschwere bis schwere Depressionen bzw. Angstsymptome erfüllten. Die Kinder erfüllten die SNAP-IV-Cut-off-Werte für Unaufmerksamkeit (73,7 %), Hyperaktivität/Impulsivität (66,8 %) und oppositionelles Trotzverhalten (38,6 %). Die Betreuungspersonen berichteten über Veränderungen beim Schlaf (77,5 %), beim Essen (58,9 %), bei der Bewegung (83,7 %) und beim Bildschirmkonsum (92,9 %) ihres ADHS-Kindes, was sich stark auf die Jugendlichen auswirkte. Weniger Schlaf pro Nacht, ein höherer Verzehr von verarbeiteten Lebensmitteln und ein Fernsehkonsum bzw. Videospielkonsum von mehr als 3,5 Stunden pro Tag korrelierten mit stärkeren Depressions-, Angst- und ADHS-Symptomen, und ein Bewegungspensum von weniger als 1 Stunde pro Tag korrelierte noch stärker mit Depressionssymptomen (P<0,01).
Schlussfolgerungen: Die COVID-19-Pandemie hat bei kanadischen Kindern mit ADHS zu weniger gesunden Lebensgewohnheiten und einer Zunahme der psychischen Gesundheitssymptome geführt. Es werden Längsschnittstudien empfohlen, um die Beziehung zwischen diesen Faktoren besser zu verstehen.
Swansburg R, Hai T, MacMaster FP, Lemay JF. Impact of COVID-19 on lifestyle habits and mental health symptoms in children with attention-deficit/hyperactivity disorder in Canada. Paediatr Child Health. 2021 May 27;26(5):e199-e207. doi: 10.1093/pch/pxab030. PMID: 34326910; PMCID: PMC8194688.
