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Gespräch am Wahlkampfstand

15. September 2023

Liebe Lesende,

wann haben Sie zuletzt mit jemandem geredet, dessen Meinung Sie absolut nicht teilen? Wie empfanden Sie das Gespräch? Für uns Journalisten gehört es zum Beruf, mit Menschen unterschiedlichster Meinung zu sprechen. Ansatz des konstruktiven Journalismus' ist es dabei, erklärt die Journalistin Ellen Heinrichs z.B. hier (Abre numa nova janela), vor allem zuzuhören, dem Gegenüber Empathie entgegen zu bringen und die eigene Meinung außen vor zu lassen. An diesen Ansatz musste ich kürzlich denken, als ich Steffen getroffen habe.

Steffen möchte seinen Namen nicht in den Medien lesen, und ich weiß nicht einmal, ob dies sein richtiger Vorname ist. Vielleicht hat er ihn spontan beim AfD-Landratskandidaten Steffen Kotré geborgt, zu dessen Wahlkampfauftakt er am vergangenen Samstag ins Fontanecenter Königs Wusterhausen gekommen war. Aufgewachsen in eben jenem Viertel, lebt er heute im eigenen Haus am Stadtrand von Königs Wusterhausen. Einst hat er seinen Diplomabschluss gemacht, zog weg aus KW, kam wieder und baute ein Haus. Heute ist er frühverrentet. Steffen ist ein Mann in den besten Jahren. Er hat einst als Schädlingsbekämpfer gearbeitet, und wenn er von seinen Einsätzen erzählt, dann häufig mit dem Begleitsatz "da kriege ich gleich eine Gänsehaut". Etwa, als er einen "Mann wie ein Bär" und seine Frau vor der Maus in ihrer Wohnung retten musste. Oder als er in einem Familienzimmer einer Geflüchtetenunterkunft Schädlingsbefall feststellen sollte, wo gar keiner war. "Ich war ein geachteter Mensch", sagt er.

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