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Terroranschlag, Konvoi und was die Tagesschau daraus macht

Screenshot der Tagesschaumeldungen

Ein erneutes Beispiel dafür, wie manipulativ die Medien berichten. Bewusst oder unbewusst. Mit einem sehr deutlich gegen Israel gerichteten Unterton.
Referenz erneut die Tagesschau, die Meldungen des heutigen Morgens.

Zunächst bringt die Tagesschau einen zusammenfassenden Artikel unter der Überschrift „Israel greift Ziele im Westjordanland und Libanon an“. Das ist in der Sache völlig richtig.

„Im Westjordanland ist es erneut zu gewaltsamen Zusammenstößen gekommen. Dort hat die israelische Armee nach eigenen Angaben mutmaßliche Attentäter "neutralisiert".“

Diese Anführungszeichen sind bereits manipulativ. Sicher, das ist der verwendete Begriff, übrigens bei vielen Streitkräften und Polizeieinheiten. Den darf man gerne entmenschlichend finden. Aber warum wird er dann in Anführungszeichen in der Meldung verwendet? Genauso hätte die Tagesschau schreiben können, man hätte mutmaßliche Attentäter getötet.

„An einer Tankstelle bei der israelischen Siedlung Karmei Tzur habe ein "Terrorist" am Abend das Feuer eröffnet, sein Auto sei explodiert. Herbeigeeilte israelische Soldaten hätten auf den Mann geschossen und ihn "eliminiert". Laut Berichten gab es Verletzte.“

Erneut die Anführungszeichen bei dem Wort Terrorist. Das bedeutet, dass die Tagesschau der Aussage nicht glaubt, dass es sich um einen Terroristen gehandelt hat.
Tatsächlich handelte es sich um eine zweiteilige Operation, die innerhalb weniger Minuten ablief. Zu der der Islamische Dschihad bereits gratuliert hat.

Ein Attentäter fuhr in eine Tankstelle an der Gush Etzion Kreuzung. In einem Feuergefecht detonierte das Fahrzeug. In dieser Konfrontation weigerte er sich aufzugeben und lief in die Polizisten, Soldaten und Helfer, um sie anzugreifen. Dabei wurde er erschossen. Davon existiert ein Video, das auch von Medien verbreitet wird.

Screenshot aus dem Video vor der brennenden Tankstelle

Nicht weit davon entfernt überfuhr ein zweiter Attentäter einen Wachmann der Siedlung Karmei Tzur. Auch dort detonierten zwei Fahrzeuge.

Foto der Soldaten, die das Gelände um das detonierte Fahrzeug absuchen

Es handelte sich hier also keineswegs um „Zusammenstöße“, wie die Tagesschau formuliert. Wobei man doch eher an Intifada als an Attentate denkt.
Die ganze Formulierung der Tagesschau erweckt nicht nur das Gefühl, dass hier zu Ungunsten Israels formuliert wird. Und das nicht weiter recherchiert wurde. Sondern dass der- oder diejenige Redakteurin oder Redakteur grundsätzlich ein „schwieriges“ Verhältnis zu Krieg, Polizei oder ähnlichen Themen hat. Die israelischen Soldaten „hätten“ auf den Mann geschossen. Aha.
Ein Blick auf den X Account der IDF verschafft Klarheit: Es wurde schlicht eine Meldung der IDF umformuliert.

„Auch im Libanon kam es zu weiterer Gewalt. Dort dauerten die gegenseitigen Angriffe der Hisbollah-Miliz im Libanon und der israelischen Armee im Grenzgebiet der beiden Länder an.“

Auch das ist grundsätzlich richtig. Es ist doch aber so, dass Israel die Ziele bekämpft, von denen es angegriffen wird. Und die Hisbollah ist auch keine Miliz des Libanons, sondern eine schiitische Terrororganisation, die trotz des Verbots durch den UN-Sicherheitsrates vor 20 Jahren vom Libanon geduldet wird.

Liveticker: Luftangriff auf Konvoi

In einer Meldung im Live Ticker heißt es dann:

„Vier Tote bei israelischem Angriff auf Hilfskonvoi

Bei einem israelischen Luftangriff auf einen Hilfskonvoi, der am Donnerstag Lebensmittel und Treibstoff zu einem Krankenhaus im Gazastreifen transportierte, sind vier Palästinenser getötet worden. Dies teilte die in den USA ansässige Hilfsorganisation Anera mit.

Die vier Palästinenser befanden sich im Führungsfahrzeug des Konvois, der für ein Krankenhaus in Rafah bestimmt war, erklärt Anera in einer Stellungnahme am Freitag. Israel behauptet, es habe sich um "bewaffnete Angreifer" gehandelt, was die Organisation jedoch zurückweist.“

Tagesschau Live-Ticker, 31.08.2024, Zeitstempel 05:31h

Auch diese Meldung wurde schlicht von der Erstmeldung von der Hilfsorganisation Anara abgeschrieben. Diese wurde inzwischen aktualisiert, weshalb nicht mehr nachzuvollziehen ist, wer wann welche Informationen gegeben hat.

Screenshot Anara

Zunächst hat Israel nicht „den Konvoi“ beschossen. Sondern sehr gezielt das erste Fahrzeug, einen PKW. Denn im Gazastreifen haben vier Palästinenser das Fahrzeug übernommen. Laut IDF waren sie bewaffnet, laut Anara gibt es dazu keine Meldungen. Was an sich bereits absurd ist.

Denn Anara räumt nicht nur ein, dass vier Palästinenser als Scouts das Fahrzeug übernommen haben. Sondern auch, dass dies nicht vorher mit den israelischen Streitkräften abgesprochen war. Darüber hinaus gibt Anara keine klare Aussage dazu ab, ob dies so gewünscht war. Anara verweist lediglich auf Move One. Das ist eine „Logistik“ Firma, die Transporte in Krisenregionen organisiert. (Ich persönlich gehe von „Sicherheitsleuten“ aus, also Söldnern, ehemaligen Soldaten oder Nachrichtendienstlern.)

Screenshot von LinkedIn von Move One

Entweder hat die Tagesschau die Meldung also einfach einseitig von Anara übernommen, ohne weitere Informationen zu recherchieren oder die Darstellung Israels einzuholen oder wenigstens abzuwarten. (Das kann übrigens schon justiziabel sein. Ich hatte selber schon einen Rechtsstreit, wo das einer der Punkte der Gegenseite war.) Oder die Tagesschau hat maßgebliche Informationen aus der Meldung von Anara ausgelassen.
Ob das eine oder das andere ist lediglich eine Frage von wenigen Stunden.

Die Vorstellung, dass vier Palästinenser unbewaffnet im Gazastreifen als Scouts einen Konvoi schützen wollen, ist geradezu absurd. Diese Menschen müssten suizidal veranlagt sein.
Es gibt ausreichend Berichte und Videos davon, dass Hilfskonvois inklusive LKW durch mit Sturmgewehren bewaffnete Angehörige von Hamas oder Clans gekapert wurden. Erstaunlicherweise stammen diese Berichte nie von den Hilfsorganisationen. Im Gegenteil, die Übersicht, welche Hilfskonvois ihr Ziel erreicht haben, wurde vom UNRWA von der Homepage genommen, nachdem dort ersichtlich war, dass das fast alle „umgeleitet“ wurden.

Es stellt sich also – auch aufgrund der Informationen von Anara selber – so dar, dass Anara lediglich die Organisation übernommen hat. Mit der Durchführung war Move One beauftragt. Vermutlich war nicht einmal ein Mitarbeiter von Anara im Konvoi, denn die Organisation gibt lediglich Aussagen von Move One wieder.

Im Gazastreifen haben dann vier (!) Palästinenser das Führungsfahrzeug übernommen. Laut Aussage der IDF bewaffnet, was auch völlig naheliegend ist. Laut Anara gibt es dazu keine Informationen. Was schlicht heißt, dass Anara gar nicht so genau weiß, was vor Ort mit ihren Konvois passiert.
Wer diese Leute waren oder zu wem sie gehörten, wird nicht angegeben.
Die IDF hat diese als Feind erkannt. Was ich als Operator auch hätte. Und hat das Fahrzeug dann weggeblasen. Nur das Fahrzeug, nicht den Konvoi. Der Konvoi hat seine Fahrt unbeschadet fortgesetzt und unversehrt das Krankenhaus erreicht.

Und jetzt, meine Damen und Herren, lesen sie nochmal, wie die Tagesschau das formuliert hat.

Es drängt sich mir der Eindruck auf, dass die Hilfsorganisationen keinerlei Ahnung haben, wie die Gesellschaft in Gaza-Palästina funktioniert und wo sie sich da bewegen. Geschweige denn, wie das Militär funktioniert. Sie verlassen sich schlicht darauf, dass Hilfsorganisationen immun und unverwundbar sind, egal was sie machen.
Man stelle sich einmal vor, ein Hilfskonvoi würde in Donezk durch die Front fahren und „Ortsansässige“ aufnehmen. Egal von wo nach wo. Das ist exakt das, was diese Organisationen da meiner Wahrnehmung nach veranstalten.

Ein sehr ähnliches Szenario ergab sich bei der Auswertung des Beschusses des Konvois von World Central Kitchen (WCK) am 1. April (Abre numa nova janela). Dort wurde ebenfalls mindestens ein Bewaffneter in Gaza an Bord genommen (davon existieren Luftaufnahmen) und der Konvoi hat sich aufgeteilt, wovon Israel nichts wusste.

Hinweis: Das von Al Jazeera verbreitete und auf Social Media multiplizierte Foto stammt nicht von diesem Konvoi, sondern vom WCK-Konvoi im April. (Siehe Link oben)
Ich habe lediglich ein Foto gesehen, konnte es aber nicht verifizieren. Demnach handelte es sich um einen kleinen, weißen PKW.

Screenshot von X mit eienr Grafik von Al Jazeera
Tópico Medien und Politik

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