Newsletter Nr. 16: Westliche Waffen auf Russland, Atomkrieg, Haftbefehle und Medienanfrage
Diesmal mit Angriffen mit westlichen Waffen in Russland, Atomkrieg, Haftbefehlen und mein Kontakt zu Medien.
Es tut mir leid, es ist viel geworden. Aber ich musste einige Themen abarbeiten.
Westliche Waffen auf Russland
Ich wurde sehr häufig danach gefragt, ob sich das Risiko einer Eskalation erhöht. Da immer mehr Staaten die an die Ukraine gelieferten Waffen für Angriffe auf russischem Boden frei geben.
Um es kurz zu sagen: Nein.
Wenn es da jetzt wieder zu Diskussionen oder Ängsten kommt, liegt das meiner Meinung nach an dem völlig verzerrten Bild, das Viele von Russland haben. Das dann wiederum zu zumeist diffusen Ängsten führt. Die dann auch noch von einigen Populisten ausgenutzt werden.
Betrachten wir einmal einige Details, die vielleicht abseits der üblichen militärischen Meldungen ganz interessant sind. Ängste kann auch ich nicht nehmen, aber eine neue Perspektive anbieten.
Zunächst erneut mein zum Mantra gewordener Vergleich:
Russland hat weniger Einwohner, als Frankreich und Deutschland zusammen. Das Bruttoinlandsprodukt von Deutschland ist bummelig doppelt so groß, wie das von Russland. Das rangiert hinter Indien, Großbritannien und Frankreich.
Russland ist nicht mehr die Sowjetunion. Und sein Militär auch nicht. Russland ist ein Schwellenland. Ein Viertel der russischen Bevölkerung hat keinen Anschluss an die Kanalisation.
Ein typisches Argument ist, dass Putin geisteskrank ist und vielleicht doch den roten Knopf drücken könnte. Und seit dem Überfall auf die Ukraine versuche ich zu erklären, dass Putin völlig rational und logisch handelt. Dass Viele im humanistisch aufgeklärten Westen aber seine Maßstäbe nicht nachvollziehen können.
Nach russischer Weltsicht ist es relativ normal, dass ein oberster Führer einen Krieg befiehlt, und dafür dann Zehntausende verheizt werden. Was in einigen anderen Kulturen übrigens nicht viel anders ist.
Die britischen Geheimdienste schätzen die russischen Verluste aktuell auf etwa 500.000 Mann. Eine halbe Million Arbeitskräfte hat Russland schon im Stahlgewitter verheizt.
Und ich muss immer wieder darauf hinweisen, dass ein großer Teil des russischen Propagandapolterns an die Russen adressiert ist, und nicht an den Westen.
Ein aktueller Trigger war wohl, dass Wladimir Solowjow - oberster Propagandist des Regimes - in seiner Sendung zur besten Sendezeit rausgehauen hat, Russland solle einfach Atombomben schmeißen. Nur, der Mann ist eine Handsprechpuppe. Die niemand irgendwie ernst nimmt. Was er macht, ist Kreml-treue Parolen unter Bild-Niveau zu verkaufen.
Überlegen wir für einen Augenblick, welchen Aufwand die Nazis betrieben haben, um das deutsche Volk bei der Stange zu halten. Es gab sogar ein eigenes Ministerium dafür. Es ist widersinnig zu glauben, das sei in Russland heute anders.
Immer wieder haben Putin und seine Entourage rote Linien gezeichnet. Und immer wieder hat „der Westen“ sie überschritten.
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