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5 Gründe, trotzdem engagiert zu sein

Willkommen im Newsletter der Superredaktion – die monatliche Ration konstruktive Perspektiven, positive Botschaften und konkrete Anpackmaterialien für Menschen mit Lust auf Zukunft. Dem letzten für dieses Jahr! Vielleicht erreicht dich diese Mail also schon im ICE, der pünktlich zu Weihnachten keine Verspätung hat, driving home for Christmas oder vorm Kamin mit Tee, Zettel und Stift in der Hand, bereit, deine Vorsätze für 2025 aufzuschreiben. Und dann: trotz Keksen, Sisi im Fernsehen und nur noch dieser Mail zu lesen der Gedanke: Bringt doch eh alles nichts. Und jetzt denkst du an die Wahl in den USA, die letzte COP und… halt, hier kommen wir und verkünden dir frohe Botschaft: Sich für eine bessere Welt einzusetzen bringt immer etwas. Und dass die Welt besser wird, zeigen auch diese drei guten Nachrichten.

Froher werden

Haushaltsstreit mal anders

Eine kleine Umweltpartei in Norwegen hat großes erreicht, indem sie ihre Zustimmung für den Haushalt an eine Bedingung knüpfte. Norwegen musste seine Pläne stoppen, ab 2025 Genehmigungen für den Tiefseebergbau (Abre numa nova janela) zu erteilen. Das ist zwar erstmal nur ein Aufschub, zeitgleich läuft jedoch ein Prozess vom WWF gegen den Staat weiter, der die Aussetzung als “Sieg für die Umwelt” feierte. Mehr zum Tiefseebergbau (und das Tiefsee-Weingummi-Eichhörnchen) kannst du übrigens in unserem September-Newsletter (Abre numa nova janela) nachlesen.

Morgen im Norden

Nochmal Norwegen! Aber über die große Aufregung hierzulande, dass ab 2035 keine neuen (wichtig, fällt in vielen Berichten hinten runter und klingt dann so, als müssten alle Verbrenner am 1.1.35 verschrottet werden) Autos mit Verbrennungsmotor zugelassen werden sollen, dürften die Norweger nur milde lächeln. Dort sind bereits 95% der neu zugelassenen Autos elektrisch (Abre numa nova janela), ganz ohne hartes Verbot, sondern durch eine Steuerung des Preises: Benzin- und Dieselautos sind stark besteuert. Falls du jetzt denkst: Na gut, die Norweger, die sind vielleicht ganz anders als wir! Wahrscheinlich nicht: 2013 war “Reichweitenangst” das 2. Wort des Jahres.

Meer gute Nachrichten

Südkorea plant, die Größe seines Meeresschutzgebietes bis 2027 fast zu verdoppeln (Abre numa nova janela) und die Meeresverschmutzung zu bekämpfen. Ein Ansatz hierfür ist der Ausbau des Pfandsystems für Fischernetze und Bojen, die einen Großteil des Mülls ausmachen. Und wir schmuggeln noch eine weitere gute Nachricht unter: In China wurde ein Schwamm aus Baumwolle und Tintenfischknochen (Abre numa nova janela) getestet, der in einer Wasserprobe 99,9% des Mikroplastiks aufsaugte.

Nun aber zu den 5 Gründen, trotzdem engagiert zu sein.

Pick your Fight

Zuerst einmal: Du musst die Welt nicht im Alleingang retten und du kannst dich nicht für jedes Problem einsetzen, das es gibt. Ein sehr guter Tipp ist hier die Redewendung “Pick your fight” - also: überlege dir, welche Themen dir so wichtig sind, dass du für sie in den Ring steigst. Das hat mehrere Vorteile: Zum einen schützt du dich vor Überforderung. Alleine in Berlin fanden 2023 über 7.000 Demonstrationen (Abre numa nova janela) statt, auf WeAct wurden im letzten Jahr 1.000 Petitionen (Abre numa nova janela) veröffentlicht, das können selbst Vollzeitaktivisten nicht stemmen. Zum anderen sparst du dir viel Ärger, wenn du dich nicht über alles aufregst; sowie dafür aufgebrachte Gedankenkraft, wofür du dich auch noch einsetzen müsstest oder könntest. Unser Tipp: Achte darauf, was dich besonders bewegt und bewege dort etwas. Und da das so ein schöner Kalenderspruch war, kommt gleich noch einer hinterher: Am wirksamsten ist man meistens dort, wo man bereits wirkt. Integriere das, was dich interessiert, sei es Klimaschutz, Feminismus, soziale Gerechtigkeit (im Endeffekt hängen fast alle Probleme und Lösungen miteinander zusammen) in deinen Alltag; gründe mit deinen Freunden einen Lese- oder Filmclub, organisiere einen Kleidertausch im Kindergarten, bring ein Thema im Eltern- oder Betriebsrat unter, geh zu den Demos einer bestimmten Gruppe, starte oder unterschreibe eine Petition und vertraue darauf, dass sich andere Menschen auf ihre Art für weitere Themen einsetzen. “Pick your fight” kannst du sogar noch weiterdenken und dich innerhalb eines Themengebietes für die wirkmächtigsten Instrumente entscheiden. Es bringt für den Klimaschutz beispielsweise deutlich mehr, auf den nächsten Langstreckenflug zu verzichten (Abre numa nova janela) anstatt sich bei jedem Coffee to go Becher fertig zu machen, den man nicht vermeidet.

Klimaschutz ist Selfcare

Da wir schon beim Thema Klima sind und vermuten, dass dir das Thema auch wichtig ist, bleiben wir doch gleich dabei. Und ja: sich für Klimaschutz einzusetzen macht nicht immer Freude, oftmals ist es mit Rückschlägen und einem sehr langen Atem verbunden. Wir warnen vor etwas, das so groß ist, dass es trotz Starkregen und Dürren nicht ganz zu greifen ist, etwas, das anderen Menschen so viel Angst macht, dass sie es leugnen; und kämpfen gleichzeitig gegen mächtige Konzerne und Lobbyverbände. Da kann schon manchmal der Gedanke hochkommen: Wofür mache ich das hier eigentlich? Ein Ansatz, der helfen kann, wenn globale Gerechtigkeit und die Abwendung immer heftigerer Katastrophen zu unvorstellbar oder furchteinflößend sind, ist folgender: Tu es für dich. Das Klima hat kein Problem, wir Menschen haben es. Klimaschutz ist sozusagen Selfcare. Abseits der Senkung von Gesundheits (Abre numa nova janela)- und Konfliktsrisiken (Abre numa nova janela) behaupten wir mal, dass es auch schöner ist, in grünen, sauberen und leiseren Gegenden zu leben - oder um es mit Marc-Uwe Klingt auszudrücken:

„Ja, wir könnten jetzt was gegen den Klimawandel tun, aber wenn wir dann in 50 Jahren feststellen würden, dass sich alle Wissenschaftler doch vertan haben und es gar keine Klimaerwärmung gibt, dann hätten wir völlig ohne Grund dafür gesorgt, dass die Flüsse nicht mehr giftig sind, dass Autos weder Krach machen, noch stinken und dass wir nicht mehr abhängig sind von Diktatoren und deren Ölvorkommen. Da würden wir uns schön ärgern.“

Obendrein finden wir als Superredaktion, dass es ziemlich viel Spaß bringt, sich über eine gerechtere und bessere Welt Gedanken zu machen.

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Pferde stehlen war gestern

Es wäre natürlich nur halb so super, wenn es lediglich bei den Gedanken bleiben würde. Noch mehr Spaß bringt es, diese mit tollen Menschen umzusetzen. Forrest Gumps Mama hat gesagt, das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, meine Mama hat immer gesagt: tu was du liebst und du findest, wen du liebst. Und Recht hat sie! Jo Schück schreibt in seinem Buch “Nackt im Hotel”, in dem er das Entstehen und die Bedeutung von Freundschaften untersucht:

“Am Anfang jeder Freundschaft steht der Zufall, die räumliche Nähe. Aus einer Bekanntschaft kann eine Freundschaft werden, wenn große Ähnlichkeit vorherrscht, sowohl demografisch als auch seelisch.”

Gemeinsames Engagement schafft in vielen Fällen räumliche Nähe und fußt meistens auf einer großen Ähnlichkeit in den Interessen, die man beim Engagement sogar intensivieren kann. Fast nirgends kann man seine Talente so gut ausprobieren wie hier und andere Leute nach Unterstützung für das gemeinsame Ziel fragen. Die Welt zu retten und Spaß mit (neuen) Freunden zu haben ist also überhaupt kein Widerspruch, Engagement ist Selbstwirksamkeit und Teamgeist zugleich und somit das beste Mittel gegen das Gefühl der Ohnmacht.

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An dieser Stelle: Uns, also die Superredaktion, kannst du immer fragen, wenn du Unterstützung für ein Klimaprojekt brauchst - wir sind freundlich, wissen Sachen und kosten dich nichts.

Auf der Suche nach dem nächsten High?

Wenn du nun allerdings genügend Freunde und genug Spaß hast oder einfach wirklich keine Zeit: macht nichts! Denn auch Geld zu spenden macht glücklich (Abre numa nova janela). Oder präziser formuliert von Michael Norton, Professor an der Harvard Business School: "Menschen, die ihr Geld für gemeinnützige Zwecke spenden, sind glücklicher.” Zu diesem Ergebnis (Abre numa nova janela) kam er mit seinen Kolleginnen, nachdem sie zwei Teilnehmergruppen Geld gegeben hatten und Gruppe A aufforderten, davon etwas für sich selbst zu kaufen und Gruppe B den Auftrag gaben, etwas für jemand anderen zu kaufen. Dieses gute Gefühl, das sich einstellt, nachdem man etwas Gutes getan hat, wird Helpers High genannt. Also: Weihnachten mal schön auf dem Sofa sitzen bleiben, die Joggingschuhe im Schrank und statt des Runners High das Helpers High mitnehmen.

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Und um den Bogen zur fehlenden Zeit zu schlagen: Engagiert zu sein sorgt laut zwei Studien für ein längeres Leben. Die eine untersuchte Senioren (Abre numa nova janela), die sich um andere kümmern, die zweite versuchte herauszufinden, welche Merkmale Menschen aufweisen, die über 100 Jahre alt werden. Das Ergebnis: Alle Studienteilnehmerinnen waren sozial und hilfsbereit. (Abre numa nova janela) Engagiert zu sein ist also geschenkte Zeit…

Neues Denken für eine neue Zeit

Ich wette zudem, dass die Welt besser ist, also du gerade denkst. Warum? Unsere Wahrnehmung ist selektiv. Je mehr wir über die schlechten Dinge auf der Welt lesen, hören oder sehen, umso schlechter denken wir über die Welt. Dass wir viele schlechte Dinge lesen, hören oder sehen liegt aber auch daran, dass wir negative Informationen und potenzielle Gefahren besser abspeichern, intensiver auf sie reagieren und mehr danach suchen, sagt Neurowissenschaftlerin Maren Urner (Abre numa nova janela). Das liegt an unserem “Steinzeitgehirn”, für das diese Priorisierung von Vorteil war. Heutzutage können die vielen negativen Nachrichten demotivieren, überhaupt etwas zu tun. Das Gute: daran können wir etwas ändern. Bewusst Nachrichten und Formate konsumieren oder unseren Gesprächsstil verändern, denn -

„Über Probleme reden schafft Probleme, über Lösungen reden schafft Lösungen.”

Das sagt Steve de Shazer, ein amerikanischer Therapeut und Autor. Heißt also: je mehr wie uns mit Lösungen statt Problemen beschäftigen, umso wahrscheinlicher werden diese. Und Lösungen finden ist ziemlich motivierend. In diesem Sinne: Haut euch die Lösungen beim Weihnachtsessen um die Ohren! Fragt: wofür bist du, nicht wogegen? Und feiert, denn wie es der musikalische Therapeut und Autor Jan Delay sagt:

“…im Großen und im Ganzen ha′m wir allen Grund zum Tanzen.”

Auf ein frohes, neues 2025 - wir bleiben dran!

Freunde treffen

Falls du keine Lust auf Sisi hast, trotz diverser Neuverfilmungen und dich auch der Fakt, dass sie eine ziemlich emanzipierte Frau war, die um die Welt gesegelt ist und sich tätowieren hat lassen nicht überzeugt… wir haben einen weiteren Fernsehtipps für dich. Nämlich “Stille Nacht raue Nacht (Abre numa nova janela)”, einen Weihnachtsfilm inmitten der Klimakrise, der wirklich alle verschiedenen Lager zusammenbringt und das Wissen um Wetterereignisse mit der Magie der Raunächte vereint. Zu sehen in der ZDF Mediathek - und jetzt schließ das Mailprogramm.

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