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cli:mate #3

Ahrtal: In der Gefahrenzone

Journalistin Carmen Molitor zieht ein Jahr nach der Flut Bilanz

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Die Flutkatastrophe brach vergangenes Jahr völlig unerwartet über die Menschen im Ahrtal herein. Obwohl aussagekräftige Wetterdaten frühzeitig vorlagen, wurde seitens der Behörden nicht ausreichend gewarnt. Als die Pegelstände in die Höhe kletterten, war den Menschen nicht bewusst, in welcher potenziellen Gefahr sie sich befanden. 

In der dritten Folge von 'cli:mate - Der Podcast zu Klimawandel-Folgen und Anpassungsstrategien' spreche ich mit Journalistin Carmen Molitor.

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Sie schildert es so: "Ich habe wirklich mit vielen Leuten gesprochen, die gesagt haben: „Wenn man uns erzählt hätte ‚Ihr müsst da weg, weil hier schon vor 100 Jahren die Ahr mal war‘, hätten wir gesagt, ‚Also in unserem Leben noch nicht, wir bleiben jetzt in unserem Haus drin und das ist Quatsch‘.“ Auch sie stammt aus der Region, machte sich sofort auf den Weg, als die Telefon-Verbindung ins Tal zu Familie und Freunden vor einem Jahr abbrach.

Helfende Hände kamen aus allen Regionen der Republik. Auf zahlreichen Plattformen wurde dazu aufgerufen, auch Nichtregierungsorganisationen (NGOs) machten mobil. "Die Leute waren unendlich dankbar für die vielen Menschen, die kamen. Einerseits für die Arbeit, aber eben auch für die moralische Unterstützung, die sie auch dadurch geleistet haben, dass man sah: Die Außenwelt nimmt von uns Notiz und man kommt tatsächlich auch hier hin, um uns zu helfen," fasst es Carmen Molitor sichtlich bewegt zusammen. 

Dennoch konnten 134 Menschen nicht gerettet werden. Das ist die traurige Bilanz der Flutkatastrophe. Hätte der Katastrophenschutz besser funktioniert, könnten viele von ihnen heute noch leben. Die Warnungen haben die Menschen erst gar nicht erreicht. Doch selbst wenn, hätten sie gewusst, was zu tun ist? "Die Leute müssen Katastrophenschutz auch lernen. Einfach wieder zu wissen, was mache ich denn da, wenn ich diese oder jene Warnung bekomme. Weil sonst nützt ja alles herzlich wenig, wenn man's nicht versteht,“ schildert Journalistin Molitor das Dilemma.  

Wir sprechen darüber, wie wir die Erfahrung aus der Katastrophe für kommende Ereignisse nutzen können, auch, um den Katastrophenschutz zu verbessern.

Dabei schauen wir nicht nur darauf, welche Learnings bislang gezogen wurden und wo sie aktuell an der Umsetzbarkeit scheitern, sondern lassen auch einige Experten zu Wort kommen: Wolfgang Büchs von der Universität Hildesheim, Sergiy Vorogushyn, Leitender Wissenschaftler der Sektion Hydrologie am Deutschen GeoForschungsZentrum (GFZ) und Thomas Behrends, Gewässerschutz-Experte beim Naturschutzbund Deutschland (NABU).

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Redaktion & Interviews: Nina Hensch  
Musik: Josef Keller/Pond5, Timothy Pinkham/Pond5
Bild: privat

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