Pause-Record-Play 15.01.2025
Neue Woche, neuer Newsletter, alles noch ganz frisch.
Für den Anfang tolles Feedback, das motiviert! Mal sehen, ob ich die Erwartungen erfüllen kann.
Zugegeben, dass mir Herr Zuckerberg mit seinem Meta-Hofknicks vor der neuen MAGA-Weltordnung quasi Schützenhilfe gegeben hat für die Idee, sich abseits von Social Media Plattformen, eben per Newsletter, neu zu vernetzen, hat sicher einen Teil zur erfreulichen Erst-Subscriber-Welle beigetragen.
Dieses Mal startet u.a. ein erster Versuch mit einem Smart Link zu einer Playlist, da kommt der alte Mixtape-Macher in mir durch, bei dem Newsletter-Namen vermutlich keine Überraschung.
Zunächst klappt das für Spotify und Tidal. Am liebsten wäre mit ein Link, der so eine Playlist auf allen verfügbaren Plattformen/Diensten nutzbar macht, aber dafür bräuchte ich dort jeweils Accounts. Ich arbeite dran, den Rahmen noch zu erweitern, aber wäre interessiert an Rückmeldungen, für welche Dienste Ihr angemeldet seid, wo ich Euch mit solchen Playlists erreiche/abhole.
Überhaupt Rückmeldungen: Scheibt mir gerne, wie ihr diese wöchentliche Aussendung findet, was Ihr vermisst, was zu viel ist etc..
(Außerdem leitet diesen Newsletter gerne weiter, es gibt noch Plattz bei den Abos!)
Und nun weiter im Text, diesmal mit diesen Mitschnitten:
Klimafolgen: Katastrophe in Echtzeit am Pop-Sehnsuchtsort Los Angeles inkl. Playlist
He Can’t Always Get What He Wants: Eine School Of Rock mit Coverversionen von Songs, die Trump nicht zur Amtseinführung nutzen darf
“Like a Sound You Hear / That Lingers in Your Ear / But You Can't Forget / From Sundown to Sunset” - Zum ersten Todestag von Marlena Shaw
Neuerscheinung: Brian John McBrearty - “Remembering Repeating”
Die aktuelle Wochenkarte der Canteen
Diverse Jubiläen, Geburtstage und neue Videos der aktuellen Woche
Klimafolgen: Katastrophe in Echtzeit am Pop-Sehnsuchtsort Los Angeles

Angesichts der schrecklichen Berichte und Bilder aus der kalifornischen Feuerhölle sind primär die humanitären Folgen zu beklagen.
Darum hier als erstes ein Link zu einer Spendenkampagne der MusicCares Foundation, einer Wohltätigkeits-Organisation für Musiker*innen von den Grammy-Ausrichtern The Recording Academy (Abre numa nova janela) und für alle, die es etwas genauer haben wollen hier der Link zu einem permanent upgedateten Google Doc mit einer Übersicht individuell betroffener Musiker*innen und anderer Menschen aus der Musikwelt L.A.’s und zugehörigen Spendenoptionen (Abre numa nova janela).
Doch auch die kulturellen Folgen wiegen schwer, wenn auch nur auf symbolischen und/oder reproduzierten Ebenen.
Sehr viel weniger Menschen leben in Los Angeles oder waren zumindest schon mal selber dort, als sich mit dieser Stadt verbunden fühlen. Die Metropole an der us-amerikanischen Westküste ist neben New York der zweite ganz große Fixpunkt einer kulturellen Landkarte, die aus Filmen, TV-Serien, Fotos, Kunst und Musik virtuelle Orte zusammensetzt, die in den letzten 75-100 Jahren Sound, Look und Feel der (westlichen) Unterhaltungswelt geprägt haben.
Die derzeitigen verheerenden Brände in und um Los Angeles kommen zu einer Zeit, in der für mich die unabhängige Musikszene der Stadt, das kulturelle Öko-System von eher kleineren Clubs, Labels, Studios, (noch) nicht so bekannten Musiker*innen, Medien/Content Machern etc. ein bisher unbekanntes Maß an Qualität und Output angenommen hatte.
Natürlich war Los Angeles immer ein Musik-Mittelpunkt, aber, sieht man mal von punktuellen Blüten der HipHop, (Hair-)Metal und der top-equipten Studio-Szene ab, gemessen an der Größe der Stadt nie so ein Schmelztiegel der experimentierfreudigen Art wie New York.
Alles war hier eher verstreut und verteilt in diverse abgegrenzte Szenen (in entsprechenden Laurel Canyons, Sunset Strips etc. verortet), die immer wieder relevante Impulse hervorbrachten, aber keine solche Verdichtung wie sie in New York z.B. von Mitte der 1970er an die Musikwelt vor sich her trieb.
Los Angeles im 20. Jahrhundert, das war gefühlt oft der Ort, an dem gute Musik (oder andere Kunst) vom bösen Geld mit gebräunter Haut und teuer frisierten Haaren verschlungen wurde, der Ort für brutal-marktwirtschaftlichen Talent-Darwinismus und geprägt von all den kalifornischen Hindernissen für Kreative, die in zahllosen Filmen und Serien von Woody Allen bis „Mad Men“ gerne thematisiert und karikiert wurden (Sonnenschein, Vegetarismus, Yoga, Sex).
Seit einiger Zeit gilt das Klischee so nicht mehr. Als einen relevanten Umbruch-Zeitpunkt könnte man z.B. den Beginn der „Low End Theory“ Club-Nächte 2006 sehen, ein Taktgeber, der vor Ort und als global bekannt gewordene Eventreihe bis 2018 einige Bedeutung hatte. Frühere Veranstaltungsorte der Popkultur in Los Angeles vom „Whisky a Go Go“ bis zum “Viper Room“ waren zwar berühmt, aber die Ausbeutung der dort jeweils auf der Bühne stattfinden Musik blieb mehrheitlich musikwirtschaftlichen Strukturen vorbehalten, die szenefern agierten und wenig zurückzahlten. Mit dem Internetzeitalter des 21. Jahrhunderts verschoben sich Verhältnisse. Die „Low End Theory“ Welt war Heimat und Botschafterin einer eng vernetzten Independent Szene mit viel Synergien der Beteiligten.
Die Verlagerung des öffentlichen und vor allem medialen Raumes in virtuelle Orte der Social Media Plattformen hat die Regeln verändert und die Übermacht der Major Labels (und Hollywoods) hat längst Risse bekommen, in denen sich stabile Independent-Strukturen bilden konnten. Unabhängig agierende Labels wie Stones Throw, Brainfeeder oder (noch älter) Epitaph und sein arty Ableger Anti und andere haben sich in L.A. nachhaltig etabliert und profitieren nicht zuletzt von einer lokalen Szene, die immer wieder neue spannende Menschen und ihre Ideen hervorbringt oder anzieht, ohne, dass es immer nur um das nächste ganz dicke Ding gehen muss.
In den 2020er Jahren kommt aus Los Angeles Musik in einer Vielfalt und Zeitgeistigkeit, die dem Sprawl der Stadt entspricht: Von freaky Funk- und Jazz-Kram über Gothic Pop zu subbassigen Stoner Beats und zurück, die ganze Skater-Indie-Dream Pop Welt dazu und ein gutes Maß an Singer/Songwriterei, die wahlweise Folk-Intimität oder den dekadenten Chateau Marmont Spirit Revue passieren lässt. Oben drauf New Age Spinnereien, Modular-Synthetisches, Retro-Sounds zwischen Sixties Soul, Rocksteady und Garage Rock, psychedelischer Pop, Emo, Post Punk, Shoegaze, Jazz und Jazz Fusion/Crossover, CalArts-Prog-Rock, das ganze Hauntology, Hypnagogic und Chill Wave Zeug, Yacht Rock Revival, Daytime Disco, edgy Elektronik- Sounds, Chicano und Latin Stile und natürlich HipHop in den verschiedensten Spielarten; alles, was das Pop-Herz begehrt.
Hier also eine Playlist (Smart Link für Spotify und Tidal) mit Musik bzw. von Künstlerinnen , die ich in den letzten Monaten in meinen Sendungen gespielt habe:
https://sdz.sh/tPlPly (Abre numa nova janela)Ich empfehle hierfür Shuffle-Modus, da die Liste eine Sammlung von Tracks ist, bei der es nicht um ein ideale Abfolge ging, die aber als Ganzes hoffentlich so etwas wie ein musikalisches Stadtbild abliefert.
Wie sich die derzeitigen Brandkatrasrophen auf die Indie-Musikwelt und den Rest von Los Angeles auswirken werden, ist nicht absehbar, so wenig wie ein Ende der Brände zum Zeitpunkt der Entstehung diese Textes.
Die oben verlinkte Playlist soll jedenfalls die Bandbreite aufzeigen, in der allein in meinem bescheidenen stilistischen Spektrum innerhalb der letzten ein bis zwei Jahre tolle neue Musik aus L.A. ihren Platz eingenommen hatte.
Und eh klar: Wenn Ihr Musiker*innen etwas Gutes tun wollt, sind sicherlich direkte Spendenkampagnen wie die oben verlinkten ein guter Weg. Insgesamt ist aber noch wichtiger, sich und sein Geld immer wieder auf den Weg zu machen und Konzerte etc. zu besuchen, Merchandise zu kaufen und/oder vor allem Tonträger zu erwerben. Am Besten da, wo die Acts direkt an den Verkäufen beteiligt sind (Bandcamp, am Merch-Stand bei Konzerten und ähnliches) oder im lokalen Handel, dessen Strukturen wichtige Bausteine auch für eine internationale Musikszene sind.
Aber das wisst Ihr ja sicher eh schon längst.
Add On: Noch bevor ich für diesen Text entsprechend schlaue Zitate aus meinem Buchregal raussuchen konnte, hat dies Adrian Daub bereits im Guardian getan. Hier die natürlich passenden Verweise auf Joan Didion und Mike Davis und deren Auseinandersetzung mit Los Angeles als Ort der permanenten Klima/Umwelt Katastrophen. (Abre numa nova janela)
He Can’t Always Get What He Wants
Eine School Of Rock mit Coverversionen von Songs, die Trump nicht zur Amtseinführung nutzen darf
.jpg?auto=compress&w=800&fit=max&dpr=2&fm=webp)
Am 16.01. um 17:00 Uhr läuft die erste Ausgabe der School Of Rock im jahr 2025 (60 minütiges Format alle 4 Wochen bei ByteFM). (Abre numa nova janela) Ausnahmeweise mal nicht einer Künstlerin, Band o.ä. und auch nicht einem historischen Blick auf spezifische Momente/Sounds der Popgeschichte gewidmet, sondern der anstehenden „Inauguration“ des 47. Präsidenten der USA, der auch schon der 45. war.
Anläßlich dieses einschneidenden Ereignisses läuft Musik, die Trump und sein Wahlkampfteam in den vergangenen Jahren ungefragt eingesetzt haben oder einsetzen wollten, nur um sich Unterlassungsklagen und anderen Widerstand der jeweiligen Urheber'*innen bzw. ihrer Nachlassverwaltungen einzufangen.
Damit die natürlich streng populistische Musikauswahl der MAGA-Macher nicht mit dem intendierten Parteitags-Pathos auf das Programm und die Hörer*innen von ByteFM durchschlägt, erklingen die Songs (durchweg tolle Hits der Musikgeschichte, die natürlich nichts für ihren Missbrauch können) jeweils in etwas weniger geläufigen Coverversionen.
Entsprechend also diese Woche Musik von und ohne Phil Collins, Prince, R.E.M., ABBA, Tom Petty, Leonard Cohen, The Beatles, The Rolling Stones, The White Stripes, Sam&Dave (bzw. David Porter und Isaac Hayes) sowie The Animals. Nach dem Motto: He Can’t Always Get What He Wants.
Wobei, während ich diesen Newsletter entwerfe, eine Meldung die Runde macht, die leider zu dieser Sendung passt: Liessen sich bei der ersten Amtseinführung von Donald Trump 2016 noch keine wirklich hochkarätigen Musik-Acts buchen, hat sein Team diesmal einen veritablen A-Lister für einen Auftritt inklusive Absingen der National-Hymne gewinnen können: Carrie Underwood, Größe der Country-Szene, hat, neben einer aktuellen Fassung der Showgruppe The Village People, am 20. Januar die zweifelhafte Ehre, eine erste Brandmauer der Musikszene (die Handvoll Trump-Fans aus der Ted Nugent/Kid Rock Ecke ausgenommen) gegenüber Trumps-MAGA-Vereinnahmung zu durchstoßen.
Es ist zu befürchten, das dies nicht die letzte sein wird. So wie der Geist der Anpassung bereits durch die Tech-Welt der Finanzmarkt-abhängigen Big Player weht, scheint ein Kurs zwischen Buckelei und kuschelnder Anbiederung vorgegeben, mit dem Normalisierung und ein gewisser Burgfrieden erzeugt werden sollen, wo nicht sowieso Übereinstimmung mit der Trump’schen Idee von Amerika (und dem Rest der Welt) besteht.
Ein Schelm, wer „Appeasement“ dabei denkt und dass diese Strategie noch nie gegenüber Faschisten funktioniert hat und sicher auch nicht einen Donald Trump und sein Netzwerk davon abhalten wird, ihre Interessen und Ideologien zu verfolgen.
Like a Sound You Hear / That Lingers in Your Ear / But You Can't Forget / From Sundown to Sunset (“California Soul”) - Zum ersten Todestag von Marlena Shaw

Am 19. Januar jährt sich der Todestag von Marlena Shaw zum ersten Mal.
In den 1990er-Jahren tauchte ihr Name zunächst in den Sample-Credits diverser angesagter Produktionen auf, bevor die zughehörigen, umso gefragteren Original-Tracks vor allem auf auf Compilations zu finden waren und die Musik der Soul-Jazz-Vokalistin einem neuen Publikum nahebrachten. Seit den 1960er-Jahren hatte Marlena Shaw da bereits eine erfolgreiche Karriere als Musikerin absolviert, mit unzähligen Live Aufritten und 15 Alben unter ihrem Namen. Die New Yorkerin veröffentlichte Ende der 1960er zunächst auf Cadet Records aus Chicago, dem Jazz-Label der Blues- und Rhythm&Blues-Schmiede Chess Records, dann für fünf Alben auf dem legendären Jazz-Label Blue Note Records, wo sie 1972 die erste weibliche Künstlerin mit eigenem Plattenvertrag war. Dazwischen absolvierte sie fünf Jahre als Sängerin im Count Basie Orchestra Live-Shows.
Die 2024 im Alter von 84 Jahren verstorbene Sängerin ist eine unterbewertete Legende des Jazz, Blues und Soul. Nach einer kommerziell erfolgreichen Phase in der Disco-Ära wurde sie insbesondere durch die Begeisterung der britischen Rare-Groove-Szene zur Ikone für Retro-Fans. Gesampelt von u. a. St. Germain, Blue Boy, DJ Premier, DJ Shadow, Nightmares On Wax, No I.D., Dan The Automator, Stereo MCs, Coldcut, DJ Food, Jan Jelinek, 9th Wonder, The Avalanches, Pizzicato Five und Fantastic Plastic Machine sind insbesondere ihre von Richard Evans und Charles Stepney arrangierten Aufnahmen von "Woman Of The Ghetto" und "California Soul" inzwischen Meilensteine der Popgeschichte.
Dieser Text ist 2022 entstanden anläßlich einer School Of Rock über Marlena Shaw mit Musik aus der Zeit zwischen 1966 und 1996. Im Archiv von ByteFM nachzuhören für alle Mitglieder des Sender-Förderveins “Freunde von ByteFM”. (Abre numa nova janela) Zusätzlich gibt es hier noch ein Video-Link zu einem Song aus ihren 1968er Live Shows mit Count Basie (Abre numa nova janela).
Neue Musik

Brian John McBrearty - Remembering Repeating (Love Beyond Measure)
Eine Platte zum Runterkommen, für heilsame Momente, für die Introspektion. Das kann man Ambient Jazz, Post-Rock oder spirituelle Musik nennen, ist aber auf jeden Fall Musik für Erwachsene, deren Aufmerksamkeitsspanne z.B. an Platten von Mark Hollis, David Sylvian oder Alice Coltrane gewohnt ist.
Eigentlich ist Brian John McBrearty geläufig als Gitarrist und Composer aus der Musikszene Philadelphias, bekannt für offene Tunings und improvisierte Sounds, für "folky dream pop, jazzy psychedelia, and soundscapes of improvised textures and layers" (Website "Everything Is Noise"), gerne in der American Primitive Guitar Tradition. Wenn nun ein Album von ihm, wie das am 17.01. veröffentlichte „Remembering Repeating“ (Love Beyond Measure Records, hier der Bandcamp Link (Abre numa nova janela)) erscheint, auf dem er nur mit Synthesizer und Bass gecredited ist, liegt die Vermutung nahe, McBrearty könnt sich dem Trend der letzten Jahre zur Modular-Synthese gewidmet haben und an archaischen Steckfeldern und anders händisch zu manipulierenden Synthesizer Modellen hantieren, doch dem ist nicht so.
Stattdessen ist ein vor Jahren gekauftes Update des Roland Juno 106 Synthesizers sein Gerät der Wahl und damit ein zwar ein analoge Klänge erzeugendes Gerät, aber eines, das bei Erscheinen 1984 die damals neuen digitalen Mittel von Midi und Sequencer-steuerbaren Parametern aufwies: Eingabe mit Tasten und über Display statt Knöpfchen, Kabel und Gelöt. Alter Klang in einem damals neuen Schlauch, der auch 40 Jahre später auf "Remembering Repeating" noch wunderbar warme Musik hervorbringt, die McBrearty mit zwei Mitmusikern realisiert hat. Dominant neben den formgebenden Keyboard-Klängen das Saxophon (und manchmal andere Holzblas-Sounds) von Matt Douglas, sonst bei The Mountain Goats zu hören. Genauso präsent und substantiell die sehr zurückhaltenden, überwiegend erst im Nachgang, nach den Keyboards und Bass-Sounds aufgenommenen Drums von Richard Jewell (zuletzt auf Platten von The Folk Implosion, Eamon Fogerty, Psychic Temple, Adam Lytle und Brigid Mae Power zu hören). In sieben Tracks verhandeln McBrearty und Co. auf seinem neuen Album unter anderm Trauer und den Sound seines Tee-Kessels. Eine musikalische Wohltat.
Die Wochenkarte der Canteen (ByteFM) vom 13.01.:

Verliebt in einen deutschen Filmstar? Das waren The Passions 1981 mit ihrem wunderbaren One-Hit, den Andy Bell (Ride) jetzt nochmal gecovert hat, spektakulärerweise unter Beteiligung von Krautrock-Legende Michael Rother (Neu!, Harmonia). Ansonsten gibt es in dieser Sendung nochmal Rückgriffe auf 2024er Highlights, die bei mir bisher aus unerklärlichen Gründen vernachlässigt wurden, namentlich das „Forgive Too Slow“ Album der franco-englischen Musikerin Julia-Sophie aus dem Sommer und die Single, mit der Little Dragon Sängerin Yukimi Nagano im letzten Herbst eine Solo-Kampagne eingeläutet hat, die vermutlich 2025 noch mehr liefern wird. Selbstverständlich weitere Vorboten bevorstehender Album-Releases, wie Eddie Chacons „Lay Low“ Album (31.01.), DJ Kozes „Music Can Hear Us“ (04.04.), XL-Recordings Macher und Produzent Richard Russells Everything Is Recorded Projekt in der dritten Ausgabe „Temporary“ (28.02.), Anna B. Savages zweites Album „You & I Are Earth“ (24.01.), Derya Yıldırım & Grup Şımşeks „Yarın Yoksa“ (14.03.), Panda Bears „Sinister Grift“ (28.02.), Dean Warehams „That’s The Price Of Loving Me“ (28.03.) und The Burning Hells „Ghost Palace“ (07.03.).
Inhaltlich kein wirklicher Schwerpunkt, eher so eine etwas surreal-bedröhnte Grundstimmung. Vielleicht lag die wegen der Rauschwaden aus Kalifornien oder den düsteren Ahnungen bzgl. des bevorstehenden Regierungswechsels in den USA in der Luft.
Wiederholung „on air“ wie immer Sonntag von 15:00 bis 17:00 Uhr und wie alle Sendungen bei ByteFM für „Freunde von ByteFM“ = Mitglieder im Förderverein des Senders dort im Archiv zugreifbar (Abre numa nova janela).
Hier die Playlist vom 13.01.:
The Roots - Distortion To Static ("Do You Want More?!!!??!", Geffen/Universal)
Organi - Babylonia ("Babylonia", Alien Transistor)
Eddie Chacon - Let The Devil In ("Lay Low", Stones Throw)
DJ Koze - Pure Love (feat. Damon Albarn) (Day Version) ("Pure Love EP", Pampa)
Andy Bell - I'm In Love With A German Film Star (feat. Dot Allison & Michael Rother) ("Pinball Wanderer", Sonic Cathedral)
Julia-Sophie - Telephone ("Forgive Too Slow", Ba Da Bing!)
Marissa Nadler And Stephen Brodsky - In The Air Tonight ("In The Air Tonight / More Than Words", Sacred Bones)
Everything Is Recorded - Swamp Dream #3 (feat. Mary In The Junkyard) ("Temporary", XL)
Anna B Savage - Lighthouse ("You & I Are Earth", City Slang)
Marlena Shaw - Ahmad's Blues ("Out Of Different Bags", Cadet/Chess)
Early James - Tinfoil Hat ("Rag Doll", Easy Eye)
Zzzahara - Ghosts ("Spiral Your Way Out", Lex)
Yukimi - "Break Me Down" ("Break Me Down", Ninja Tune)
Hiroshi Takano - Scattered ("Modern Vintage Future", U/M/A/A)
Marie Davidson - Sexy Clown ("City Of Clowns", DeeWee)
Dina Summer - Zombie ("Girls Gang", Iptamenos Discos)
Sinem - Dem Dem ("Köşk", Fun In The Church)
Derya Yıldırım & Grup Şimşek - Hop Bico ("Yarın Yoksa", Big Crown)
Panda Bear - Ferry Lady ("Sinister Grift", Domino)
Dean Wareham - You Were The Ones I Had To Betray ("That's The Price Of Loving Me", Carpark)
The Burning Hell - Bottle of Chianti, Cheese and Charcuterie Board ("Ghost Palace", BB_Island)
Squarepusher - My Red Hot Car ("Go Plastic", Warp)
Squarepusher - Dedicated Loop ("Selection Sixteen", Warp)
Squarepusher - Venus No. 17 ("Venus No. 17", Warp)
Und sonst:
Am 14.01. feierte Richard Martin Lloyd Walters alias Slick Rick seinen 60. Geburtstag. Mit Doug E Fresh & The Get Fresh Crew und seinem Solo-Debüt „The Great Adventures Of Slick, Rick“ ist er einer der meistgesampleten Rap-Musiker des Genres und als Raps erster Storyteller quasi Teil der DNS von Hip Hop. Songs wie „Children’s Story“ sind zeitlose Klassiker (Abre numa nova janela).
Am 17.01.1975 wurde der entsprechend nun 50 jährige Tom Jenkinson geboren. Als Squarepusher ist und bleibt er König des Drill’n’Bass und anders halsbrecherischer Eskapaden zwischen Breabeats und Jazzrock. Jenkinson liefert seit 1995 konstant Musik auf höchstem Niveau und ohne Kompromisse. Zum Vergleich hier „Come On My Selector” mit dem legendären Chris Cunningham Video von 1997 (Abre numa nova janela) und der Titel „Terminal Slam“ mit einem Video von Daito Manabe (Abre numa nova janela) aus dem 2020er Squarepusher Album „Be Up A Hello“.
Auch schon wieder 30 Jahre ist es her, dass The Roots aus Philadelphia vom Geheimtipp mit Indie-Status zum major-gesignten Act mit Weltruhm wurden. Das zweite Album,der besten Hip Hop Band der Welt, „Do You Want More?!!!??!“ erschien am 17.01.1995. Hier das Video zur damaligen Single „Prooceed“ (Abre numa nova janela)mit den noch recht jugendlichen Roots-Members Questlove, Black Thought, Malik B & Co.
Noch mehr Video gefällig? Bitte sehr: Noch ganz frisch für dein I-Wish-This-Was-MTV-Today-Feeling sind die Clips zu Zzzaharas „In Your Head“ (Abre numa nova janela), Mogwais „Fanzine Made Of Flesh“ (Abre numa nova janela), Panda Bears „“Ferry Lady“ (Abre numa nova janela), Blondshells „T&A“ (Abre numa nova janela), Tokimonstas „Feel It (feat. groutherapy.)“ (Abre numa nova janela), The Burning Hells „Bottle Of Chianti, Cheese and Charcuteri Board“ (Abre numa nova janela), Japanese Breakfasts „Orlando In Love“ (Abre numa nova janela) und CocoRosies „Cut Stitch Scar“ (Abre numa nova janela).
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Und damit genug für die Woche. Bye Bye!
Christian
https://steadyhq.com/de/pause-record-play/newsletter/one_more_step (Abre numa nova janela)